Schwarz-Gelb ist ein Relikt aus der alten Bundesrepublik. Philipp Rösler glaubt, die Kanzlerin bei der Kür Joachim Gaucks ausgetrickst und den Aufstieg der FDP eingeleitet zu haben. Doch er irrt sich, die Wähler werden die Liberalen 2013 wohl unter die Fünf-Prozent-Hürde drücken. Die schwarz-gelbe Konstellation hat Vertrauen verloren und keine Zukunft. Angela Merkel kann sich bis zur Wahl als überparteiliche Krisenmanagerin profilieren – und die CDU sollte eventuell darüber nachdenken, sich nach Bayern auszudehnen. Süddeutsche Zeitung
Kanzlermehrheit oder Nibelungentreue? Die fehlende Kanzlermehrheit bei der Abstimmung über das Griechenland-Rettungspaket ist für unsere Kolumnisten keine Niederlage für Angela Merkel. Für sie hat vielmehr das Parlament gewonnen. Handelsblatt
Mehrheit der Deutschen zweifelt an Schwarz-Gelb. Mehr als die Hälfte der Deutschen sieht die schwarz-gelbe Koalition laut ARD-Deutschlandtrend in einem „schlechten Zustand“ – und sehnt sich nach einer Großen Die Welt
Berlin im machtpolitischen Treibsand, meint Joschka Fischet bei project syndicate
Integrations-Studie
Innenminister Friedrich gibt den Scharfmacher. Wie man Restvertrauen zertrümmert: Hans-Peter Friedrich tut seit Amtsantritt alles dafür, den Dialog mit den islamischen Verbänden zu erschweren. Dabei ist die jüngste Integrationsstudie selbst nicht einmal das Problem. Es ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung, der verdächtig wirkt. Und wenn ein Boulevardblatt über eine solch brisante Studie exklusiv berichten darf, ist eine nüchterne Debatte nicht möglich. Hätte Friedrich besser mal eine zentrale Forderung seiner Wissenschaftler beherzigt. Süddeutsche Zeitung
Was die Integrationsstudie wirklich sagt. Eine Untersuchung zu jungen Muslimen sorgt für Furore. Dabei zeigt sie nur: Deutsche und Einwanderer müssen sich für bessere Integration gemeinsam anstrengen. Die Zeit
Wie Politiker und Medien die Islamstudie verzerren. Innenminister Friedrich verzerrt die aktuellen Studie über jungen Muslime, wenn er nur die Integrationsverweigerer herausstellt. Tatsächlich ist genau diese Art der Pauschalisierung das Problem, das die Autoren beklagen Frankfurter Rundschau
Das Misstrauen wächst auf beiden Seiten. Eine neue Studie des Innenministeriums sorgt für Diskussionen. Die Zahl nicht integrationswilliger Muslime in Deutschland sei erschreckend. Doch das ist nur die halbe Wahrheit Stern
Der talentierte Herr Friedrich. Bundesinnenminister Friedrich hat offenbar ein seltenes Talent, das Falsche zu tun und es auch noch perfekt zu takten. Macht ihn das nun zum Tollpatsch oder zum Wahlstrategen? Tagesspiegel
Anpassung und Ausgrenzung. Ein Viertel der hier lebenden nichtdeutschen muslimischen Jugendlichen ist sehr religiös und hat kein Interesse daran, sich in die Mehrheitsgesellschaft zu integrieren. Dieser Befund wirkt alarmierend WAZ
Innenminister warnt radikale Muslime Bild
Der Islamismus gehört jetzt auch noch zu Deutschland. Es wird Zeit, das Migrantenverbände und grüne Weltverklärer es nicht länger leugnen: Eine große Gruppe von Einwanderern steht diesem Land und seinen Werten feindlich gegenüber. Die Welt
Die FDP hat einen Plan. Und wieder legt sich die FDP mit ihrem Koalitionspartner an – und zwar in einem Ressort, das einst zu den Domänen der Liberalen gehörte. Das kann kein Zufall sein. Tagesspiegel
Populismus macht jede Studie kaputt. Eine Studie über die Lebenswelten junger Muslime sorgt für Aufregung. Aber nur, weil Innenminister Friedrich ihre Ergebnisse frisiert Die Zeit
Wie Friedrich die Integration verweigert. Dem Innenminister geht es nicht um eine ernsthafte Debatte taz
Merkels Bürgerdialog
Die Alltäglichkeit des Seins. Neunzig Minuten über „Generationen“, „Sicherheit“ und „Identität“: Bei ihrem ersten Bürgerdialog beschäftigt sich die Kanzlerin in Erfurt mit Sorgen, die ungewöhnlich gewöhnlich scheinen. FAZ
So lief Merkels erster Bürgerdialog Bild
Kanzlernähe für ein paar Sekunden. Merkel macht auf Obama: Ganz nach den „Townhall-Meetings“ des US-Präsidenten trifft sie sich mit Bürgern um über Deutschlands Zukunft zu sprechen. Das erste Treffen in Erfurt zeigt: Ihr Dialog hat leichte Schönheitsfehler. Stern
„Ich nehme das auf“ Die Kanzlerin will die Bevölkerung stärker einbeziehen. Sie hält nun Town-Hall-Meetings ab. Schon das erste zeigte, woran das Konzept krankt. Die Zeit
Schuldenkrise
Hoch über den Balearen. Es ist zu einem geradezu sportiven Wettbewerb geworden, herauszufinden, ob die Bundesregierung demnächst einer Erhöhung der Brandschutzmauer zur Rettung krisengeschüttelter Euro-Staaten zustimmen wird oder nicht. Börsenzeitung
Merkel reizt das schwarz-gelbe Limit aus. „Bis hierhin und nicht weiter“, hieß es. Jetzt ist die Bundeskanzlerin nach SZ-Informationen wohl doch bereit, den deutschen Beitrag zum Euro-Rettungsschirm auszuweiten. Das entspricht Angela Merkels Politik, Positionen zu räumen, wenn es opportun erscheint. Aber es bringt die Koalition an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Süddeutsche Zeitung
„China erwartet, dass Deutschland Europa anführt“ Horst Löchel hat vor Ort erfahren, warum im Reich der Mitte die Deutschen so hoch im Kurs stehen und welche Erwartungen sich damit verbinden. Die Welt
Positives Zwischenzeugnis für Griechenland. Griechenland hat so gut wie alle geforderten Spar- und Reformschritte in Gesetzesform gegossen. Das Land hofft nun auf die Freigabe eines neuen Kreditpakets. Die Entscheidung darüber fällt am 9. März FAZ
Schlimmer geht’s nimmer. Die EU hat die Griechen betrogen und die Griechen die EU taz
In Griechenland setzt sich der Hunger fest. Die Durchhalteparolen der Politik klingen für viele Griechen nur noch zynisch. Nach Jahren der Rezession und unzählbaren Sparprogramme sind sie verzagt und zermürbt. Hunger und Verzweifelung breiten sich aus. Handelsblatt
Eurokrise erreicht Niederlande. Griechenlands Staatsfinanzen sind eine Katastrophe – aber die der Niederlande? Die Regierung in Den Haag hat ein Defizitproblem, dabei galt der Staat doch immer als solide. Dank dem Populisten Wilders könnte das zu einer neuen Staatskrise mitten in Nordeuropa führen. Dementsprechend angespannt beginnt der EU-Gipfel, auf dem endlich Wachstumspolitik propagiert werden soll. Süddeutsche Zeitung
„Irlands Nein wäre ein Signal für den Euro-Austritt“ Die Volksabstimmung in Irland über den Fiskalpakt ist legitim, sagt Regierungsberater Clemens Fuest. Eine Ablehnung könnte jedoch gravierende Folgen haben. Die Zeit
Kann Europa gerettet werden? project syndicate
Junge Generation in der Jobkrise. Europas Staats- und Regierungschefs ringen in Brüssel um die richtige Strategie, der Rezession zu entkommen. Mit gutem Grund: Europaweit sind junge Menschen die Hauptleidtragenden der Schuldenkrise. Keine Arbeit, keine Zukunft – eine verlorene Generation wird zur Zerreißprobe für die Gesellschaft manager magazin
Eine Sorge weniger für die Finanzmärkte. Das Zittern hat ein Ende: Beim Schuldenschnitt für Griechenland müssen Kreditausfallversicherungen nicht zahlen – gut für die Märkte, schlecht für Investoren. Experten befürchten dadurch langfristig spürbare Schäden für Staatsanleihen. Doch ein Hintertürchen ist noch offen. Süddeutsche Zeitung
Was ist bloß in die Bundesbank gefahren? Bundesbank-Chef Weidmann fordert, die Target-2-Mittel Griechenlands besser abzusichern. Dabei würde das kaum mehr Sicherheit bringen Die Zeit
Banken in Geld baden. Die Europäische Zentralbank gibt den Banken 530 Milliarden Euro-quasi geschenkt und daran dürfen die Kreditinstitute jetzt verdienen. Frankfurter Rundschau
So hilft der Fiskus beim Schuldenschnitt. Der griechische Schuldenschnitt hat viele Investoren auf dem falschen Fuß erwischt. Nun gilt es, den Schaden zu begrenzen. Dabei hilft das Finanzamt. Es beteiligt sich an den Verlusten der Privatanleger. Handelsblatt
Russland
Die letzte Chance für Wladimir Putin. Die Wahl zum Präsidenten ist Wladimir Putin sicher – die Zukunft seines Landes ist es nicht. Die Reichen retten ihr Geld ins Ausland, der Mittelstand verlangt Reformen, und die Arbeiter sorgen sich um ihre Jobs. Nach der Rückkehr in den Kreml muss der alte und neue starke Mann das Wirtschaftsmodell seines Landes neu erfinden. Sonst folgt der nächsten Rezession die Revolution. Wirtschaftswoche
„Sie sind zu allem fähig“ Präsidentschaftskandiat Wladimir Putin versucht kurz vor der Wahl einen letzten Schachzug: Er bezichtigt seine Kritiker, die Wahlen manipulieren zu wollen, um die Fälschungen hinterher ihm in die Schuhe zu schieben. Sogar von einem Mordkomplott schwadroniert der Premier. Das zeigt, dass er langsam nervös wird – zu recht. Süddeutsche Zeitung
Russische Blogger-Szene rebelliert gegen Putin Bild
Blogger gegen Blogger. Der Kreml will die russische Opposition mit ihren eigenen Waffen schlagen – im Internet. Die Zeit
Russlands Opposition klagt Berlin an. Die Führungsfigur der Putin-Gegner kritisiert die deutsche Unterstützung für die Kreml-Elite. Durch gemeinsame Großprojekte werde den „korrupten Schwindlern“ ein Denkmal gesetzt. Financial Times Deutschland
Putins größter Gegner. Der Oligarch Michail Prochorow ist 2,05 Meter groß. Am Sonntag will er Wladimir Putin bei der Präsidentschaftswahl herausfordern. Wirtschaftswoche
Putin und ich – der Deutsche, der Russlands starken Mann begleitete Bild
Nord-Korea
Amerikas Atom-Poker mit dem Neuen in Pjöngjang. Den USA steht ein Balanceakt zwischen harten Sanktionen und wohldosierten Belohnungen bevor. Denn noch ist unklar, ob Nordkorea einen Atomdeal schließen will. Die Welt
Kim Jong-Un spielt den atomaren Trumpf aus. Nordkoreas Offerte, auf einen Nuklearkomplex zu verzichten, ist keine Trendwende. Im Gegenteil: Die Führung gewinnt Zeit, der Atomkonflikt geht weiter. Die Zeit
Nordkoreas Versprechen macht noch keinen Frieden. Diese Entscheidung ist eine echte Überraschung. Mit einem Moratorium Nordkoreas für Atomtests und Uranreicherung hat so schnell keiner gerechnet. Doch noch ist unklar, welche Politik Machthaber Kim damit verfolgt. Handelsblatt
Ein Hauch von kreativer Lösung. Das Atomabkommen verschafft USA und Nordkorea Zeit taz
… one more thing!!!
Bildnis einer Skandalbank. Die Deutsche Pfandbriefbank hieß mal Hypo Real Estate und musste mit Milliarden vom Steuerzahler gerettet werden. Jetzt verkündet sie erstmals einen Jahresgewinn – denn für die Krise büßen andere. Süddeutsche Zeitung
Leitartikel
Was wir uns leisten müssen. Bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst geht es nicht nur um mehr Geld für Erzieherinnen oder Müllwerker. Es geht vor allem darum, was uns öffentliche Daseinsvorsorge wert ist Frankfurter Rundschau
Ehre ist Zwang genug Dem gestürzten Bundespräsidenten steht der „Ehrensold“ zu. So will es das Gesetz. Aber Christian Wulff könnte jetzt das Zeichen setzen, das er einst setzen wollte, als er dafür plädierte, die Ruhebezüge zu kürzen. FAZ
Wulff darf nicht alles mitnehmen Muss man Christian Wulff jetzt den „Ehrensold“ wegnehmen? Weil er ihn – ganz einfach – nicht verdient hat? BILD
Passion perdue Fußballspiele sind oft wie Geschichte, die nachgespielt wird. Was gerade zwischen Frankreich und Deutschland auf dem Bolzplatz geschehen ist, drückt den Grad der Beziehungslosigkeit zwischen beiden Ländern aus Die Welt
Kalkül mit dem Hunger. Die Welt zeigt sich erfreut wie erleichtert: Nordkorea sagt zu, vorerst kein Uran anzureichern und keine Atombomben zu testen – im Gegenzug für Lebensmittel aus den USA. Öffnet der neue Machthaber Kim Jong-un etwa endlich sein Land? Wetten sollte darauf niemand Financial Times Deutschland
Eine Abwertungsalternative für Südeuropa project syndicate
Ein absurder Vorschlag, das G8 hat viele Defizite – man sollte versuchen, es zu verbessern. AZ München
Berlin – eine Stadt wehrt sich gegen ihre Besucher. Gast, Freund, Schuft: Viele Berliner reagieren zunehmend gereizt auf den Touristenboom. Denn Touristen sind, wie alle Menschen, durchaus verschieden. Tagesspiegel
Das Kirch-Chaos. Die Prozessfehde zwischen der Deutschen Bank und den Kirch-Erben geht nun doch weiter. Professionell verhandelt hat Ackermann da nicht. FAZ
A Corrupt Deal in Congo. An athlete-turned-humanitarian and an energy executive tried to buy gold, and got mixed up in a dangerous mineral conflict. The Atlantic
Seven sources of leadership power. The use of power to move others toward achievement is the central action of leadership, but there are many different ways this power can be gained. Business Spectator
Danger in Xi’s rebuff to Obama. Likely to be tougher leader than Hu Jintao Financial Times
China’s march to currency dominance just got longer Breakingviews
Rick Santorum: Obamacare Poster Boy. The candidate’s tax returns reveal staggering medical bills that would bankrupt many Americans—yet Santorum wants to roll back programs that would help families like his. Mother Jones
When Will Social Media Elect a President? Twitter and Facebook will change U.S. politics, as new technology always has. Think Nixon or ‚Obama Girl.‘ Wall Street Journal
5 myths about gas prices, Big Oil, and the presidency. Our national discussion on uncomfortably high gas prices is filled with exaggerations and distortions. It’s time we wised up The Week
Romney Wins, the Middle Class Loses. Mitt Romney may have won in Michigan, but the out-of-touch Republican campaigns ignore the problems of blue-collar voters. New York Times
Extremist for the wealthy. Romney’s “gaffes” reveal his radical views. Washington Post
Fundraising: Obama’s real priority. Obama has likely spent at least 200 hours filling his campaign coffers since April. politico
The beginning of the end of Putin. Vladimir Putin will once again become Russia’s president. Even so, his time is running out Economist
The Big Dig. How Afghanistan Can Escape the Resource Curse. Until recently, serious talk about an Afghan economy based on natural resources seemed premature. But as Kabul has just inked two major deals and NATO continues its drawdown, the risk is rising that Afghanistan will squander its most promising prospect for development. Foreign Affairs