Böser Koch, guter Koch Sein Ruf war schlecht, doch Koch hatte auch seine guten Seiten. Hätte Merkel ihn nach Berlin holen sollen? Vergeblich hat er auf ein Angebot gewartet. Die Zeit
Der Mann, der nicht Kanzler wurde Roland Koch kannte nur einen Weg: nach oben. So wurde der Konservative hessischer Ministerpräsident und CDU-Vize. Doch alle weiteren Pläne scheiterten an Angela Merkel. Nun zieht sich Koch ins Anwaltsleben zurück – und könnte schärfster Kritiker der Kanzlerin werden. Süddeutsche Zeitung
Der Anti-Merkel geht Angela Merkel ist auf Dienstreise in den fernen Emiraten – und daheim? Daheim schmeißt ihr Parteivize die Brocken hin und stürzt die Union in kräftige Turbulenzen. Typisch Roland Koch, seinen Abgang zu verkünden, während die Vorsitzende weit weg ist, darf getrost als letzte Spitze gegen die ungeliebte Parteifreundin gewertet werden. Lausitzer Rundschau
Der konservative Lotse Koch wird der CDU fehlen Roland Kochs Abgang kommt überraschend. Letztendlich gab es für ihn aber keine Alternative zur Rolle des Ministerpräsidenten in Hessen. Berlin blieb ihm immer fremd. Auch bei der Ausrichtung seiner Partei hat es nie zu mehr als konservativen Feuerchen gereicht. Aber gerade deshalb wird er der Partei fehlen. Die Welt
Eine gefährliche Phase für die CDU Nach Friedrich Merz nun auch noch Roland Koch. Mit dem hessischen Ministerpräsidenten verabschiedet sich der letzte charismatische Konservative aus der CDU-Führungsriege. Berliner Morgenpost
Kein Weg mehr nach oben Sollte es das wirklich geben? Ein Ministerpräsident, Landesvorsitzender, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Parteivorsitzender in Personalunion – eine Ämterhäufung, wie man sie nur bei Berufspolitikern findet – tritt aus freien Stücken von allen seinen politischen Posten zurück. Bonner General-Anzeiger
Mensch Koch Es ist erst wenige Tage her, da fiel Roland Koch mal wieder bundesweit unangenehm auf. Er empfahl in einem Interview, beim Sparen auch die Ressorts für Bildung und für Familie nicht auszunehmen. Und schon kamen sie wieder in Gang, die eingespielten Reflexe in der Wahrnehmung Kochs. Wieder einmal löste Koch beides gleichzeitig aus: übertriebene Aversionen auf der linken, absurde Überhöhungen auf der rechten Seite des politischen Spektrums. Hannoversche Allgemeine
Genüsslicher Abgang Nach elf Jahren in der Staatskanzlei in Wiesbaden hat Roland Koch, das politische Alpha-Tier, die Landespolitik als Sackgasse erkannt. Sein Rücktritt signalisiert: In Berlin sind für CDU-Politiker mittelfristig nur Jobs für Lebensmüde frei. Kölner Stadt-Anzeiger
Nachtkampf Männer rauben ihren Frauen den Schlaf. Nicht nur in Wiesbaden, wo der zukünftige Wirtschaftsberater Roland K. nachts so oft qualvoll stöhnend „Angie“ oder „Ypsi“ rief, dass seine Gattin entnervt das Licht anknipste und ihm den Jobwechsel nahelegte. Märkische Allgemeine
Kein guter Tag für Angela MerkelDer Rückzug von Roland Koch wird die CDU weiter verunsichern, die Kanzlerin verliert einen einflussreichen und verlässlichen Mitstreiter. Angesichts der aktuellen Krise des Euros und der Bundesregierung ist dies für die Partei ein fatales Signal. Tagesspiegel
Letzte Ausfahrt Eschborn Sein Rücktritt schockt die CDU, aber Roland Koch verschwindet nicht. Nach ein paar Monaten Auszeit wird er in der Wirtschaft aktiv. Wirtschaftswoche
Ins Eingemachte Angela Merkel hat den Rücktritt Roland Kochs „mit großem Bedauern“ zur Kenntnis genommen. Sie wird den Vorteil, den nächsten westdeutschen Parteikonkurrenten aus dem Weg geräumt zu haben, nicht wirklich genießen können. Tagesspiegel
CDU sucht neue konservative Galionsfigur Die Nachfolge in Hessen ist geregelt, nun braucht die Bundes-CDU einen neuen Vize. Viele sehen Sachsens Ministerpräsident Tillich als legitimen Nachfolger von Koch. ZEIT
Kein Verlustschmerz Sein Ziel war stets klar: Roland Koch wollte Kanzler werden. Dabei gab es einen Makel.Sein Ziel war stets klar: Roland Koch wollte Kanzler werden. Dabei gab es einen Makel. WAZ
Mann mit Widerstand Am besten ist Roland Koch, wenn er feindliches Terrain betritt. Einen Wahlkampf-Saal zum Beispiel, in dem eine Juso-Gruppe schon für (Anti-) Stimmung sorgt. Märkische Allgemeine
Brutalstmöglich Roland Koch bleibt sich treu. Selbst bei seinem Abschied aus der Politik. Der Hesse wählt den brutalstmöglichen Abgang: Knall auf Fall, ohne Vorankündigung. Die Union verliert einen der umstrittensten, aber auch profiliertesten Vollblutpolitiker in ihren Reihen. Für die Partei ist es ein Schlag. Nordwest-Zeitung
Brutalstmöglich sympathisch Roland Koch war demonstrativ souverän, entspannt, gelassen. In Wiesbaden hat die CDU-Reizfigur verkündet, warum sie künftig ohne politische Machtspiele leben will. Fraglich nur, ob die Story stimmt. STERN
Ein konsequenter Abgang Roland Koch hat sich nie gescheut, Ressentiments zu schüren, um Wahlen zu gewinnen. Dass er geht, ist ein Gewinn für die politische Kultur. taz
Ein Querulant weniger Man muss Roland Koch nicht mögen und erst recht nicht lieben, aber ganz sachlich betrachtet verlässt mit ihm ein sehr kluger Kopf und zugleich ein äußerst qualifizierter Querulant die politische Bühne. Westfalenblatt
Kochs würdiger Nachfolger Roland Kochs Rückzug aus der Politik ist sein letzter Triumph über die hessische SPD.Elf Jahre lang haben die Sozialdemokraten versucht, den Ministerpräsidenten aus der Wiesbadener Staatskanzlei zu jagen. Berliner Zeitung
Die zwei von der Tankstelle Volker Bouffier hat schon seit Jahren die Zusage, Koch nachzufolgen – jetzt will er für einen geordneten Übergang sorgen. Süddeutsche Zeitung
Der Mann von der Tankstelle Nach dem überraschenden Rückzug Roland Kochs aus der Politik wird der hessische Innenminister Volker Bouffier Nachfolger an der Spitze der Hessen-CDU. Bouffier gilt als Hardliner. Frankfurter Rundschau
Erfolgsrezept Kochshow Koch will in die Wirtschaft? Nein. Die FTD erfuhr exklusiv: Er will ins Fernsehen. Nur dort gibt es das Rezept, wie man viel verdienen kann, bundesweite Popularität erwirbt und etwas für Kultur und körperliches Wohlergehen des Volkes tut: Kochshows. Financial Times Deutschland
Herr Koch, Sie werden uns fehlen! Er war umstritten, aber auch verkannt. Denn in Roland Koch steckte immer mehr als nur der kaltblütige Machtmensch. Das zeigte auch sein Abgang. Sie kleben ja bemerkenswert fest an diesem Politiker Roland Koch, die negativen Klischees. Dass er ein Äppelwoi-Berlusconi sei, gar eine Mischung aus Al Capone und Handkäs mit Musik. STERN
Großbritannien
Britisches Bündnis für Reformen Die neue Koalition in Großbritannien geht eine Schicksalsgemeinschaft ein. Sie muss eine der schwersten Stunden der neueren britischen Geschichte meistern. Die Tories um David Cameron sollten dankbar sein, dass sie vor einer Alleinverantwortung bewahrt wurden. Die Welt
Die Arbeit beginnt Anderswo dauert es länger. Aber in Großbritannien haben die Konservativen und Liberaldemokraten nach einem unklaren Wahlausgang innerhalb von Tagen ihre Differenzen bereinigen können, einen Koalitionsvertrag ausgehandelt und nach drei Wochen ein Regierungsprogramm gebaut, das die Queen soeben in ihrer Thronrede vorstellte. Nordwest-Zeitung
Radical? Hardly. But Cameron is so much more than Blair reincarnated. The Queen’s speech may cleanse only Labour’s most fouled stables. Yet Cameron has proved an original political personality Guardian
Eurokrise
Brüderle schwächt den Euro Die Euro-Krise ist wie ein Fluch. Er klebt an Deutschland und wird erst dann seine Wirkung verlieren, wenn dieses Land und seine Minister verstehen, wie die Anleger ticken. Berliner Zeitung
Es lebe der Euro!
Hallo, aufwachen, liebe Bundesregierung! Eine solche Chance darf man doch nicht verpassen. Da entwickelt EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy zur Rettung Eurolands die grandiose Idee einer Euro-Staatsanleihe […] und die deutsche Regierung nimmt diese Steilvorlage nicht auf. Börsenzeitung
Kleinstaaterei in der Krise In der Euro-Krise helfen weder europhobe Äußerungen noch Machtworte. Vielmehr müssten die Nationalstaaten und die EU jetzt die Weichen stellen, um die Europas Sorgenkinder wettbewerbsfähiger zu machen. Sie werden es nicht tun. Financial Times Deutschland
Größe ist keine Lösung Die spanischen Sparkassen machen das, was den deutschen Landesbanken nicht gelingt: fusionieren. Doch sie vergessen dabei das Schrumpfen. Financial Times Deutschland
Die Wetten laufen weiter Pünktlich zur Bundestagsdebatte über das Euro-Notpaket verbietet die Finanzaufsicht Wetten gegen Staatsanleihen. Doch die laufen weiter – in London. Wirtschaftswoche
Die EU und die Deutschen: Nicht nur Merkel José Manuel Barrosos Kritik richtet sich nicht (nur) gegen die Bundeskanzlerin. Der Kommissionspräsident spricht nur aus, was in vielen EU-Nachbarländern über die Deutschen gedacht wird: Ausgerechnet das Land, das von Europa am meisten profitiert, verweigert sich der Gemeinschaft, wenn es anderen dreckig geht. Bonner General-Anzeiger
It’s How Low Can the Euro Go — and Does It Matter? Time
Lehman the sequel, with Merkel as Bush The big lesson of the financial crisis was that no bank must be allowed to fail. The same applies now to Greece. TIME
Ölpest
Öl haftet an Pelikan und Präsident Die Katastrophe im Golf von Mexiko könnte für Barack Obama werden, was Hurrikan Katrina für Bush war: der Anfang vom Ende. Frankfurter Rundschau
Obamas Qual – für oder gegen „Big Oil“ US-Präsident Obama muss nach der Ölkatastrophe Farbe bekennen: Wenn er den Kampf gegen „Big Oil“ ernst führt, bedroht er nicht nur BP, sondern die größten Konzerne der USA. Handelsblatt
BP – ratlos vor dem Schwarzen Loch Seit fünf Wochen scheitert der Energiekonzern BP daran, das Ölleck im Golf von Mexiko zu schließen. Heute soll der nächste Versuch folgen. Warum ist das eigentlich so schwer? STERN
Iran hält Ölpest-Bekämpfung für keine große Sache Die US-Regierung vertraut nicht mehr vollständig darauf, dass der Öl-Konzern BP die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko in den Griff bekommt. Innenminister Salazar erklärte, das Unternehmen werde „beiseite geschoben“, wenn sich herausstelle, dass des das Leck nicht stopfen könne. Der Iran bote den USA erneut Hilfe an. Handelsblatt
BPs Öl-Katastrophe wird immer schlimmer Das Öl-Leck der Katastrophe im Golf von Mexiko wird immer dramatischer. Die Boykottaufrufe von Grünenpolitikern greifen dennoch ins Leere: BP heißt in Deutschland Aral und wird mit der Katastrophe nicht identifiziert. Wirtschaftswoche
Für BP wird die Luft im Öl-Drama dünn Der Konzern gerät in eine existenzielle Krise: Die Ölpest ist außer Kontrolle und die Kommunikationsstrategie gescheitert. Nun fliehen Investoren in Scharen aus der Aktie. ZEIT
Der rapide Verfall des Riesen BP Die US-Regierung feuert mit aller Macht gegen BP und will die Ölsteuer gleich vervierfachen. Aber sie ist auf BP angewiesen. Auch der Ölplattform-Eigner Transocean gerät zunehmend unter Druck. Süddeutsche Zeitung
PR-Desaster belasten Marken langfristig PR-Katastrophen wie aktuell im Falle von BP haben häufig schwere Imageverluste zur Folge. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, wie lange einige Marken unter einem Imageschaden leiden. Wirtschaftswoche
Boykottaufrufe gegen BP Grünen-Spitze gegen BP: Die Parteivorsitzenden Cem Özdemir und Claudia Roth fordern die Verbraucher auf, den Ölriesen für sein „unverantwortliches Handeln“ abzustrafen. Süddeutsche Zeitung
BP’s Oil: Fouling the White House Along with the Gulf TIME
Korea
An der Schwelle zum Krieg Der Schlüssel zur Entschärfung der brisanten Koreakrise liegt in Peking. Was für eine Art von neuer Supermacht möchte Peking sein? Tagesspiegel
Ein irrer Stalinist hält Südkorea in Geiselhaft Kim Jong-il soll seine Armee in Kampfbereitschaft versetzt haben. Ob der Diktator nur einmal mehr mit dem Säbel rasselt oder die Lage völlig eskalieren könnte, ist kaum einzuschätzen. Aus Pjöngjangs paranoidem Gebaren kann man aber auch Lehren ziehen für den Umgang mit anderen Schurkenstaaten. Die Welt
Nordkoreas ewige Provokationen Droht Krieg zwischen Nord- und Südkorea? Wohl nicht, wenn Seoul sich zurückhält und die Torpedoattacke als Teil des üblichen Gebarens Pjöngjangs begreift. ZEIT
Why South Korea Has to Live in Denial TIME
The war that won’t end Asia Times
…. one more thing
Deutsche Schüler Weltmeister bei Sex-Kenntnissen Eine neue Studie bringt es ans Licht: Mit dem Thema Sexualität und Sexualpraktiken kennt sich im internationalen Vergleich niemand besser aus als deutsche Schüler – die Kenntnisse stammen oft aus dem Sexualkundeunterricht. Doch über ihren Körper wissen die Schüler so wenig wie nie zuvor. Die Welt
Leitartikel
Mann ohne Erbe Roland Koch geht und hinterlässt wenig. Den konservativen Flügel der CDU zu sammeln gegen Merkels Modernisierer, vermochte der Hesse nicht. Dazu fehlte ihm die Fähigkeit zur Integration. Frankfurter Rundschau
Roland Koch, der Unvollendete Gelassen und souverän: Roland Koch hat erkannt, dass er nicht mehr Macht bekommen wird, als er bisher hatte. In Berlin hängen die Trauben für den Hessen zu hoch. Also tritt der Christdemokrat ab, bevor er getreten wird. Süddeutsche Zeitung
Roland Koch: „Politik ist nicht mein Leben“ Der angekündigte Rücktritt erschüttert die CDU. SPD: „Er wollte seinem Absturz zuvorkommen.“ Die Welt
Roland Koch hinterlässt eine gewaltige Lücke Der streitbare Hesse gehört in eine Reihe mit Leuten wie Schiller, Steinbrück und Merz. Jetzt fehlt er – nicht nur der CDU. Handelsblatt
Nur noch Angela Merkel Roland Koch geht, die CDU wird merkeliger. Noch merkeliger, zeitgeistiger, (links)populärer, werden Konservative jetzt jammern. Und so ist es auch kein Zufall, dass das größte Bedauern über den angekündigten Abgang des hessischen Ministerpräsidenten von dessen Kollegen aus Bayern kommt. Der letzte Konservative von Rang in der CDU heißt jetzt Stefan Mappus. Stefan wer? WAZ
Im Zweifel für den Staat Was das wirtschaftspolitische Personal der Union angeht, wird es nun sehr übersichtlich – und dürftig. Mit dem Rückzug des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch verliert die CDU allerdings keinen überzeugten Ordnungspolitiker. FAZ (Print)
Respekt für diesen Abgang! Er hat immer gesagt, wo es langgeht. Jetzt sagt er auch, wann Schluss ist. Roland Koch ist eben ein „sturer Hessekopp“. Und das ist ein Kompliment. Für einen Mann, der sich nicht verbiegen lässt. Der sich nicht zum Jasager degradieren lässt. BILD
Angela allein zu Haus In Berlin regieren die Ja-Sager und Schleppenträger – Frank Müller, AZ-Aktuell-Chef, über den Rückzug von Roland Koch Abendzeitung
Mehr Ehrgeiz zahlt sich aus Wenn Politiker ein Gesetz mit der Begründung abwehren, die deutsche Industrie könnte in der Folge abwandern, deutet das häufig auf einen Mangel an stichhaltigen Argumenten hin. Financial Times Deutschland
As Ugly as It Gets It’s shameful for Brazil and Turkey, nascent democracies, to embrace the Iranian president, who crushes democracy. New York Times
As free market democracies flail, watch out for China USA Today