Genervt und getrieben Angela Merkel verabschiedet sich nicht als kluge Lenkerin in die Weihnachtspause, sondern als genervt Getriebene. Die Kanzlerin hat es im neuen Bündnis mit zwei ausgeprägten Ich-Parteien zu tun und bislang kein Rezept gefunden, damit umzugehen. Sie muss das Gewicht der CDU in die Waagschale werfen. Tagesspiegel
Blamage der Klimakanzlerin. Kopenhagen hat der Klimakanzlerin Angela Merkel eine große Niederlage beschert. Der Glanz als Unterhändlerin ist verblasst – und ihre nationale Glaubwürdigkeit gefährdet. Süddeutsche Zeitung
Neustart für Merkel. Angela Merkel hakt zwei wichtige Termine ab: Den Gipfel von Kopenhagen und die Bundesratsabstimmung über ihr Steuerpaket. Nun hat sie die Chance, ihrer Koalition neuen Schwung zu verleihen. Der Spiegel
Klimagipfel
Der Weltklimagipfel endet in einem Desaster. Der erzielte Kompromiss rechtfertigt nicht den Aufwand. Zwei Wochen wurde intensiv verhandelt – völlig umsonst. Am Ende haben ein paar Staatenlenker die Sache unter sich ausgemacht. Handelsblatt
Das klägliche Ende einer großen Hoffnung. Die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz in Kopenhagen ist ein Desaster. Die Hoffnung von Millionen wird bitter enttäuscht. Die Zeit
Kopenhagen – Die Lehre des Scheiterns Die Erderwärmung auf zwei Grad reduzieren zu wollen, ist die teuerste Aufgabe aller Zeiten und zudem höchst fragwürdig. Globaler Wettbewerb um saubere Energiegewinnung nützt wesentlich mehr. Die Welt
Absturz vom Gipfel. Vergesst Kopenhagen, jetzt machen wir den Klimavertrag eben 2010 bei den Konferenzen in Bonn und Mexiko-Stadt. Das ist die Botschaft der Schönredner, die das Ergebnis des Gipfels noch irgendwie als Fortschritt verkaufen wollen. Financial Times Deutschland
Wende zum Realismus Kopenhagen hat einen Trümmerhaufen hinterlassen, an dem viele Schuld sind. Doch der Krach war nicht das Ende, denn jetzt liegt der Kampf zwischen Idealisten und Realisten offen zutage. Es ist der Beginn eines Prozesses, der zu Ergebnissen führen wird – weil er die Welt nimmt, wie sie ist. Tagesspiegel
Viel Lärm um wenig. Die Rettung der Welt – sie wird vertagt. Obwohl sich in Kopenhagen bei einem Mini-Gipfel 30 Staaten auf eine politische Abschlusserklärung einigen konnten, rückt ein verbindliches Klimabkommen wieder in die Ferne. Und viele UN-Länder sind noch skeptisch und fühlen sich übergangen Wirtschaftswoche
Wirtschaft fürchtet Folgen des Gipfel-Debakels. Das magere Ergebnis des Klimagipfels von Kopenhagen ohne konkrete Vereinbarungen hat eine Debatte über die künftige Strategie der EU entfacht. Die deutsche Wirtschaft forderte einen Verzicht auf einseitige Vorleistungen Europas. Dies hätte unweigerlich die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Länder mit geringeren Klimaschutzzielen zur Folge Handelsblatt
Das Desaster von Kopenhagen. Am Ende nur vage Vereinbarungen: Der Klimagipfel von Kopenhagen ist gescheitert. Vor allem das Ausmaß der Pleite überrascht. Süddeutsche Zeitung
Die Grenzen der Weltdemokratie. Der Klimagipfel von Kopenhagen muss Anlass sein, über neue Strukturen für globale Entscheidungen nachzudenken. Das Konsensprinzip ist gescheitert. taz
Welche Lehren sind daraus zu ziehen? Die überforderten Vereinten Nationen sind das falsche Dach für eine solch wichtige Konferenz. Die wichtigsten zwei oder drei Dutzend Industrie- und Schwellenländer sollten exklusiv über Klimaziele beraten und beschließen. Europa und besonders die Berliner Regierung dürfen jetzt auf keinen Fall auf eine einseitige CO2-Reduzierung setzen, die hier zu Lande Arbeitsplätze vernichtet und woanders welche schafft. Leipziger Volkszeitung (Print)
Zur Kenntnis, Die Formel von Kopenhagen FAZ
Den nächsten Gipfel straffer organisieren. Die Mischung aus Kirchentag und Krisengipfel ist nicht geeignet, um handwerklich präzise und wissenschaftlich fundiert zu arbeiten. Kleiner, kürzer, sachorientierter und besser vorbereitet – so sieht der Gipfel der Zukunft aus. Handelsblatt
What were we expecting from Copenhagen? Foreign Policy
Copenhagen’s Lesson in Limits. And this time, we don’t mean carbon limits. Wall Street Journal
Off to the Races. A competitive Earth Race led by America can be a more self-sustaining way to reduce carbon emissions than a festival of nonbinding commitments at a U.N. conference. New York Times
Was in Kopenhagen entschieden wurde Nürnberger Nachrichten
Copenhagen Accord Text der Draft decision und das nächtliche Outline
Afghanistan
Guttenberg korrigiert Guttenberg. Vor zwei Jahren verhöhnte Verteidigungsminister Guttenberg noch jene, die Kontakte zu gemäßigten Taliban knüpfen wollten – jetzt plädiert er selbst dafür. Das könnte unterschiedliche Gründe haben. Süddeutsche Zeitung
Kurt-Theodor zu Beck. Als Kurt Beck vor gut zwei Jahren den moderaten Taliban in die bundespolitische Debatte einführte und dazu Gespräche mit den Aufständischen forderte, erntete er Hohn von Karl-Theodor zu Guttenberg. Nun aber wandelt der auf genau jenem Pfad. Frankfurter Rundschau
Guttenbergs Wahrheit. Verteidigungsminister Guttenberg spricht von einem „nicht internationalen bewaffneten Konflikt“ am Hindukusch. Der Öffentlichkeit wie dem Parlament wird damit erstmals offen gesagt, dass die deutschen Soldaten in Afghanistan in einem Krieg stehen. FAZ
Die Lage verkannt. Er hat ja recht, im Prinzip jedenfalls: Mit Soldaten allein kann der Wiederaufbau in Afghanistan nicht gelingen. SPD-Chef Sigmar Gabriel hat dies am Wochenende offen angesprochen und zwei Positionen besetzt: Er fordert, mehr zivile Entwicklungshelfer an den Hindukusch zu entsenden. Hannoversche Allgemeine
Huch, es ist ja Krieg … Der Fall Kundus hat auch sein Gutes: Endlich befassen wir Deutschen uns mal mit dem Afghanistankrieg Financial Times Deutschland
Hat sich Deutschland schuldig gemacht? Nein. Wer kämpft, der tötet. Die Zeit
Hat sich Deutschland schuldig gemacht? Ja. Der Zweck heiligt nichts Die Zeit
Planlos in Kabul. Die Korruption sollte Afghanistans Präsident Karsai bekämpfen und „moderate“ Taliban einbinden. Leider haben die Taliban keine Lust, sich einbinden zu lassen. taz
Die Lüge, der Baron und der Krieg. Kein Tag ohne News von Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg: Er will den Dialog mit den Taliban suchen. Die SPD will den Dialog mit ihm im Untersuchungsausschuss unter Eid führen. Und die Bürger? Sehen in ihm weiter den künftigen Kanzler. Stern
Endlich wieder SPD-Opposition … aber bitte nicht so wie im Fall Kundus Tagesspiegel
Pius XII.
Der falsche Selige. Benedikt XVI. treibt die Seligsprechung seines Vorgängers Pius voran – gegen alle Bedenken. Das zeigt erneut, wie wenig der Papst die Wirkungen seiner Entscheidungen bedenkt Süddeutsche Zeitung
Heilige sind auch nur Menschen. Die Heiligsprechung Pius XII. stellt eigentlich kein Problem dar, wenn man sich die Heiligen-Definition der katholischen Kirche einmal genauer ansieht. Die Welt
Peinliches Schweigen. Solange Benedikt XVI. den größten Teil der Akten in der Causa Pius XII. unter Verschluss hält, ist eine Seligsprechung heikel. Frankfurter Rundschau
Kein Wunder. Benedikt XVI. kann das Provozieren nicht lassen. Den Weg freizugeben für die Seligsprechung von Pius XII., das war nicht nötig. Es bleibt in der Unsicherheit über die historische Bewertung dieses Papstes gerade gegenüber den Juden eine heikle Sache. Hannoversche Allgemeine
… one more thing!!
Turkey’s Transformers Turkey hopes to be a global power, but it has not yet become even the regional player that the ruling AKP declares it to be. Can the AKP do better, or will it be held back by its Islamist past and the conservative inclinations of its core constituents? Foreign Affairs
Leitartikel
Hopenhagen? Brokenhagen! Der Klimagipfel wird als Debakel in die Geschichte eingehen. Die vollmundigen Reden der 120 Chef-Klimaschützer – von Barack Obama abwärts – waren die Luft nicht wert, die für sie eingeatmet wurde. Frankfurter Rundschau
Klimakatastrophe Der Klimagipfel von Kopenhagen war kein Erfolg, nicht einmal ein kleiner. Deshalb kann man seine Ergebnisse nicht schlechtreden, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnt. Die Ergebnisse dieses Gipfels sind in keiner Weise vorzeigbar. FAZ
Im Büßerhemd vor Diktatoren, die europäische Klimapolitik bringt uns in bekannte Sackgassen Die Welt
Wir Klimaretter. Es gibt auch ganz leichte Klimaübungen: Fangen wir sofort an AZ München
Eine monströse Zeitverschwendung. Die Bilanz ist nüchtern: Der Kopenhagener Klimagipfel war nichts als Zeitverschwendung. Zudem stellt sich die Frage, ob derart monströse Gipfeltreffen überhaupt die geeigneten Instrumente sind, um das Klima zu retten. Kölner Stadt-Anzeiger
Wer beim Thema Afghanistan auf den populären Verteidigungsminister schießt, erzeugt zwar Lärm, zielt aber auf den Falschen. Bild
Was bleibt dauerhaft? Nachhaltigkeit als Wert, als Maßstab für Erfolg wird von Vordenkern seit 20 Jahren beschrieben und jetzt breitenwirksam. Wer dies als Worthülse abtut, wird unter dem Druck von drei Seiten zerbrechen – Druck vonseiten der Gesetzgebung, mehr noch von Konsumenten und besonders schmerzhaft: von den Kapitalgebern, die beginnen, Nachhaltigkeit als Maßstab zu setzen.Wirtschaftswoche
Achtung, Blase. Wer wissen will, ob an den Finanzmärkten eine neue Blase heranwächst, sollte nicht die Banken fragen. Geht es nach ihnen, könnten Notenbanken und Regierungen noch eine ganze Weile im Krisenmodus bleiben. Financial Times Deutschland
Wer hat den stärkeren Gott? – Islam und Christentum – Der ewige Zwist (Titel) Spiegel
Gut und gierig. Warum sind wir so? Forscher entschlüsseln unseren Moral-Code (Titel) Focus
Obama’s Copenhagen Deal. How the deal at the Copenhagen climate change summit came about–and why it may not be a real deal. The Nation
Too many cooks. Many people are trying to stick their hands into Europe’s new foreign-policy pot Economist