Koalition, NRW, Euro-Krise, Öl Katastrophe

Koalition kämpft ums Überleben. Die Mehrheit der Bürger rechnet inzwischen mit einem vorzeitigen Ende des schwarz-gelben Regierungsbündnisses. Der Streit zwischen Union und FDP geht trotz aller Appelle der Kanzlerin weiter. Wie lange hält das fragile Bündnis noch? Handelsblatt

Der schwarz-gelbe Trauerzug. Der Kitt der schwarz-gelben Regierung besteht derzeit nur in fehlenden Alternativen. Union und FDP sind aufeinander angewiesen – auf Gedeih und Verderb. Das Land hätte Besseres verdient. Süddeutsche Zeitung

Noch nicht am Ende. Der Rücktritt von Horst Köhler, dem überforderten Hüter „ihrer“ Verfassung, war ein deutliches Zeichen für den Verfall einer Koalition, die eigentlich eine gesellschaftliche Wende bringen wollte. Doch die Kanzlerin könnte Schwarz-Gelb noch retten. FAZ

Ist die Koalition noch zu retten, Herr Westerwelle? Bild

Durch den Wind: Zur Lage der Kanzlerin. Der Traum von einer bürgerlichen Koalition ist zum Albtraum geworden. Jeder misstraut im schwarz-gelben Bündnis jedem, das zentrale Wort heißt Nein. Was Kanzlerin Merkel nicht kann, wird immer deutlicher. Eine Bestandsaufnahme. Tagesspiegel

Chaostage in Berlin. Misstönender kann auch das Gedröhn der Vuvuzelas in den Stadien Südafrikas nicht sein. Und dennoch ist das einzige Band, das die auseinanderdriftende Koalition anscheinend noch eint, die Fußball-WM. Nürnberger Zeitung

Der Gehetzte. Absturz in den Meinungsumfragen, Demütigungen von der Union: FDP-Chef Guido Westerwelle sehnt sich nach den unbeschwerten Tagen in der Opposition – und irritiert seine liberalen Anhänger. Süddeutsche Zeitung

Kabale und Hiebe: Wie ein Wunschbündnis zerfällt. In der Union rumort es. Guttenberg lässt Rücktrittsgedanken öffentlich werden, um Druck auf Angela Merkel zu machen. Oder sucht er nur einen Vorwand, um sein Amt hinzuwerfen? Die CSU fühlt sich aus dem Kanzleramt geradezu „gemobbt“. Die FDP hat schon längst keine Lust mehr. FAZ

Merkels Machtwörtchen. Ein Bundesverteidigungsminister, der Rücktrittsgerüchte dementiert, ein Oppositionsführer, der Neuwahlen fordert, und nun sogar koalitionsinterne Mobbing-Vorwürfe gegen das Kanzleramt. Das sind die Nachrichten allein vom Sonntag. Lausitzer Rundschau

Merkel kriegt die Krise. Sigmar Gabriel ist ein Hans im Glück. Niemand will von ihm wissen, ob die Neuvermessung der SPD abgeschlossen ist, was aus der Rente mit 67 wird, ob die Partei sich wieder auf eine Große Koalition einlassen würde WAZ

Sie spielen mit dem Feuer. Schwarz-Gelb ist keine Koalition, sondern eine permanente Konfrontation. Das gegenseitige Mobbing ist zum Grundton dieser Regierung geworden wie das Dauergetröte der Vuvuzelas bei der Fußball-WM. Neuestes Kapitel: der Zoff zwischen Kanzleramt und Verteidigungsministerium. Märkische Allgemeine

Opposition hofft auf Neuwahl. Grüne und SPD sehen die Regierung Merkel vor dem Scheitern. Die Kanzlerin fordert indes Disziplin von Union und FDP. Süddeutsche Zeitung

NRW

Neuwahl als Chance. Die SPD verweigert sich in Düsseldorf, weil sie mit der schleichenden Auszehrung der CDU rechnet. Doch will man tatsächlich etwas verändern, braucht es einen radikalen Neuanfang Süddeutsche Zeitung

Düsseldorfer Armutszeugnis. SPD-Chefin Hannelore Kraft verweigert sich. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers muss geschäftsführend weiter regieren. Wäre es nicht besser, die Parteien lösten das Volk auf und wählten ein neues? Frankfurter Rundschau

CDU und Grüne zerren an NRW-SPD. „Unverantwortliche Verweigerungshaltung“: Mit starken Worten hat die CDU die Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen aufgefordert, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Auch die Grünen sehen SPD-Landeschefin Hannelore Kraft in der Pflicht. Doch die Umworbene zeigt sich unbeeindruckt. Handelsblatt

Rüttgers hofft auf Verfassungsspielräume. Nach der gescheiterten Koalitionsbildung in Nordrhein-Westfalen erhält Hannelore Kraft von der SPD-Basis Zuspruch und Blumen, von der Linkspartei harsche Kritik. Der geschäftsführende Ministerpräsident Rüttgers pocht indes auf seinen Führungsanspruch. FAZ

Ausgerechnet die SPD hält Rüttgers an der Macht. SPD-Chefin Kraft will in der Opposition bleiben, der Ministerpräsident muss weiterregieren. Die Lage frustriert die CDU. Die Welt

Gewagte Kraft-Probe. SPD spielt in NRW auf Zeit und riskiert damit viel Nürnberger Nachrichten

Aussitzen ist auch keine Lösung. Die SPD gewinnt keine Zeit – sie verliert sie. taz

Krafts Schwäche Berliner Zeitung

Was nun, Frau Kraft? Die SPD in NRW will keine Große Koalition. Viel außer Neuwahlen bleibt nun nicht mehr. Das wäre aber ein verheerendes Signal Die Zeit

Hannelore Kraft spielt auf Zeit Interview in der WAZ

Euro-Krise

Wie Ackermann die Wende machte. Es war ein historischer Moment in der Wiener Hofburg: Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou versprach die Rückzahlung der Schulden seines Landes – und überzeugte damit auch Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Eine Wende, die in den ersten Vuvuzela-Fanfaren leider etwas unterging. Handelsblatt

Angst um Spanien. Nach dem Hilfspaket für Griechenland bereitet sich die Europäische Union nun auch für eine Rettung Spaniens vor. Abermals stehen auch in Spanien deutsche und französische Banken mit ihren Kreditvergaben an vorderster Front. FAZ

Merkel, Sarkozy Urge Swift Action Wall Street Journal

Germany and the Euro-Crisis. Taxpayers of the eurozone are now on the hook for the financial risks any EU member takes. That makes a coordinated economic policy imperative. schreibt Jürgen Habermas (!) in The Nation

Öl-Katastrophe am Golf von Mexiko

BP fügt sich dem Druck aus Washington. An diesem Montag berät die Führung von BP auf einem internen Treffen über die Aussetzung der Dividende. Damit soll sichergestellt werden, dass die BP-Manager gegenüber Präsident Obama die Übernahme der Kosten nach der Ölpest im Golf von Mexiko garantieren können. FAZ

Apokalypse in Öl. Auf die Felder tief unter dem Meer hoffte die ganze Ölindustrie. Die Katastrophe vor der US-Küste könnte aber zu strengen Förderauflagen führen – und sogar die Weltwirtschaft gefährden. Süddeutsche Zeitung

Murphys Gesetz gilt auch unter Wasser. Was schiefgehen kann, geht auch schief. Der Öl-Multi BP beweist im Golf von Mexiko die Gültigkeit dieses Satzes. Das ist nach sieben Wochen auch den BP-Chefs klar geworden. Frankfurter Rundschau

How Failure Became an Option New York Times

Presidential Pony Show. Obama needs to lead, not emote. Newsweek

Gulf spill ‚echoes 9/11‘ politico

Big Oil can’t get beyond petroleum Washington Post

A gambling man. Barack Obama will be judged on the success of his own big bets, not on somebody else’s oil spill Jun 10th 2010 Economist

… one more thing!!!

Stille in Teheran. Am ersten Jahrestag der umstrittenen Präsidentenwahl, blieb in Teheran alles ruhig. Das iranische Volk scheint zum Schweigen gebracht Frankfurter Rundschau

Leitartikel

Die schwarz-gelbe Regierung ist vor gerade einmal neun Monaten gewählt worden. Sie hat die Pflicht zu regieren, anstatt sich aus dem Staub zu machen. Bild

Prinzip Verweigerung. Bis zum vergangenen Wochenende schien es, als hätten Angela Merkel und Hannelore Kraft nur wenige Gemeinsamkeiten. Das ist nun anders. Financial Times Deutschland

Zerfall der Regierung. Was bleibt nach dem 30. Juni? Misstrauen, Missmut, Angst? AZ München

Sag niemals nie. Roland Koch geht, aber vielleicht nicht für immer. Während der Berliner Chaostage bildet der freiwillige Wechsel in Hessens CDU einen erstaunlichen Kontrast zum Zwist im Bund Frankfurter Rundschau

Die allgemeine Wehrpflicht hat sich überlebt. Die Bundeswehr ist endlich auf dem Weg zur Berufsarmee. Deutschland folgt dem Vorbild Englands und Frankreichs. Es geht nur noch um das Wann. Die Welt

Ein Papiertiger hilft niemand. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus schien die Nato als Sieger in die Geschichtsbücher einzugehen. Doch das Verteidigungsbündnis trägt schwer an seinem Erbe. Das 21. Jahrhundert erfordert neue Strategien. Kölner Stadt-Anzeiger

Den Druck erhöht. Der UN-Beschluss über neue Sanktionen gegen Iran wegen seines Atomprogramms war nötig. Zu hoffen ist, dass er diesmal Wirkung zeigt. Noch versucht Ahmadineschad seinen Landsleuten weiszumachen, er sei bedeutungslos. FAZ

Wirtschafts-Politiker Wirtschaftswoche

Aufhören! Schwarz- Gelb verpatzt den Neustart Titelgeschichte Spiegel (Print)

Hilfe für den Rücken. Was Sie selber für sich tun können. PLUS Ärzteliste: 236 empfohlene Experten Titelgeschichte Focus (Print)

Time to Slip into Something Less Comfortable? The bearish forecasters who rose to fame in the market crash of 2008 have, for the most part, not surrendered their pessimism. Their moment could be coming back around (Titel) Businessweek

Britain should back down over BP. Brits more than Americans need to be careful Financial Times

A model of mistrust. Not for the first time Belgium is a microcosm of the EU. And not in a good way Jun 10th 2010 Economist

Will the Billionaire Girls Club Conquer California? The Nation

This Time Is Different. This is a window of opportunity to insulate ourselves against the bad things we cannot control and get serious about fixing the problems that we can. New York Times