Schavan, Wanka, Niedersachsen, Gysi, Italien & Spanien

Ein richtiger Rücktritt – leider. Annette Schavan ist so, wie sich die meisten Menschen einen Politiker wünschen: seriös, unaufgeregt, uneitel. Doch ihr Rücktritt war notwendig – weder sie noch die Kanzlerin hätten einen Verbleib im Amt erklären können Spiegel

Eine Frage des Nutzens. Zwei Freundinnen. Die eine Ministerin, die andere Kanzlerin. Die Ministerin muss ihren Rücktritt anbieten. Die Kanzlerin muss ihn annehmen. Röttgens Rauswurf war hart. Guttenbergs Abtritt spektakulär. Jungs Abgang fast Routine. Schavans Abschied vor allem eines: emotional. Merkel wird der Rücktritt nicht schaden. Schavan aber wird jetzt alleine weiterkämpfen müssen. Süddeutsche Zeitung

Bitteres Lob, trotziger Abschied. Es war die bitterste Personalentscheidung ihrer Kanzlerschaft: „Schweren Herzens“ trennt sich Angela Merkel von Bildungsministerin Annette Schavan, beide gelten als befreundet. Den Abschied markiert ein ungewöhnlicher, gemeinsamer Auftritt. Spiegel

Schavan, Merkels einsame Freundin. Annette Schavan ist zurücktreten. Chancen auf ein Comeback tendieren gen null, da es ihr an Einsicht fehlt. Was ihr bleibt, ist der Kampf um den Doktortitel. Und auch der ist fast aussichtslos. Stern

Schavan ist ein Opfer der digitalen Welt. Der Rücktritt von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) war politisch unausweichlich. Der Anlass für ihn aber grenzt an juristische Niedertracht. Es lebe der anonyme Machtbürger am Computer. Die Welt

Die Maßstäbe der Wissenschaftsfunktionäre. Annette Schavan muss ihr Amt aufgeben, um vor Gericht um ihren eigenen Ruf zu kämpfen. Da ist ihr gutes Recht. Aber ihr Fall hat die Wissenschaft korrumpiert. Das ist schlimmer als bei Guttenberg. FAZ

Rücktritt einer Freundin. Es ist ein bewegender Moment: Gemeinsam treten Merkel und ihre langjährige Vertraute Annette Schavan vor die Presse. Merkel hat einen Rücktritt zu verkünden. Den ihrer Bildungsministerin. Und den einer Freundin. Süddeutsche Zeitung

Personalpolitik geht vor Freundschaft. Zwei Freundinnen gehen getrennte Wege, jedenfalls was ihre berufliche Laufbahn betrifft. Personalpolitik, dazu angelegt, Kanzlerin Merkel auf dem Weg zur Bundestagswahl im September – und dem Amt – nicht zu schaden. Tagesspiegel

Schavans menschliche Größe. Schavans Rücktritt ist wohltuend im Vergleich zu dem von Guttenberg taz

Es wird einsam um Merkel. Die Kanzlerin verliert durch Schavans Rücktritt eine weitere Getreue. Nun sind nicht mehr viele da, die ihr helfen können. Die Zeit

Der Titeljäger. Die Jagd nach Plagiaten macht er zu Geld: Martin Heidingsfelder lässt sich dafür bezahlen, dass er die Dissertationen von Politikern auf wissenschaftlichen Betrug hin untersucht. Mit der Seite Politplag nimmt er die Kandidaten der Bundestags-und Landtagswahlen 2013 ins Visier. Süddeutsche Zeitung

Bundesbildungspolitik

Deutschlands nutzlosestes Ministerium. Was wird von Annette Schavan bleiben? Man muss es ehrlich sagen: nicht viel. Die CDU-Politikerin hat sich schon vor Jahren selbst entmachtet, auf Bundesebene findet Hochschulpolitik praktisch nicht statt. Es wäre konsequent, das Amt des Bundesbildungsministers abzuschaffen. Spiegel

Schavan brachte deutscher Bildung Exzellenz bei. Als Ministerin war Annette Schavan erfolgreich und quer durch alle Lager geachtet. Sie zeigte, dass man in der modernen Welt verloren ist, individuell und als Nation, wenn man keine Leistung bringt. Die Welt

Die Weiterentwicklung der Annette S. Ihr Ehrgeiz war legendär. „Annette Makellos“ forderte als Landespolitikerin Gesetze, die sie als Bundesministerin in Berlin bekämpfte. Die Bologna-Reform verteidigte sie hartnäckig bis zur Realitätsverweigerung. Große Debatten hat sie nicht angestoßen. FAZ

Gleichung mit Bekannten. Die Mathematik-Professorin Wanka folgt der Erziehungswissenschaftlerin Schavan als Bundesbildungsministerin. Was bedeutet das für Angela Merkel und die Wissenschaft? Tagesspiegel

Johanna Wanka

Schavans ehrgeizige Nachfolgerin. In die Politik kam Johanna Wanka als Mitglied der DDR-Bürgerbewegung. Sie wurde Bildungsministerin in Brandenburg, dann in Niedersachsen. Dass sie die Länderhoheit in Bildungsfragen hochhält, wird ihr die Arbeit als Bundesministerin nicht eben erleichtern. FAZ

Johanna Wanka, der Liebling des Bildungsapparats
. Mit Johanna Wanka wird eine stilsichere Pragmatikerin Bildungsministerin. Als Wahlkämpferin taugt die Nachfolgerin von Annette Schavan allerdings nicht – mit bürgernaher Politik fremdelt sie. Die Welt

Wer ist Merkels „Neue“? Bild

Frau Dr. Ministerin, die Nächste. Johanna Wanka gilt als kompetent, penibel und konservativ: Die designierte Bildungsministerin hat klare Positionen, Erfahrung und einiges mit der Kanzlerin gemeinsam. Die Zeit

NRW-CDU geht wieder leer aus WAZ

Rot-Grün in Niedersachsen

Rot-grüne Koalition in Hannover vereinbart. SPD stellt fünf der neun Minister. Stellvertreter des designierten Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) wird der künftige Umweltminister Stefan Wenzel von den Grünen. Diese wollen nun vor allem die Massentierhaltung bremsen. FAZ

Lob der Sprödigkeit. Das Bündnis von SPD und Grünen in Niedersachsen steht: Seit Jahren hat sich in Deutschland keine Koalition mehr so schnell und ohne Tamtam geeinigt. Der künftige Ministerpräsident Stephan Weil hat die Verhandlungen wie seinen Wahlkampf geführt: nicht als Schönheitswettbewerb sondern nüchtern bis zur Sprödigkeit. Dies könnte dem Land guttun. Süddeutsche Zeitung

Die rot-grüne Revolution fällt wieder einmal aus. In Hannover gelingt Rot-Grün ein unaufgeregter Regierungswechsel. Bereits jetzt wird deutlich, dass das rot-grüne Regierungsbündnis im Wesentlichen die Politik der Vorgängerregierung fortführen wird. Die Welt

Gregor Gysi

Gysis „Eigentor“ bei der eidesstattlichen Versicherung. Gregor Gysi weist alle Stasi-Vorwürfe zurück. Doch der Druck auf den Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei wächst. Gedenkstätten-Chef Hubertus Knabe hält seine Darstellung für extrem unglaubwürdig. Die Welt

Gysis Wahrheit. Gregor Gysi steht im Verdacht, mit Stasi-Offizieren über ein Spiegel-Interview zu haben. Es ist nicht das erste Mal, dass Gysis Beziehungen zur Stasi beleuchtet werden. Frankfurter Rundschau

Was wird dem Linken-Chef vorgeworfen? Bild

„Unterlagen sind im Fall Gysi reichlich vorhanden“ Der Chef der Stasi-Unterlagen-Behörde, Roland Jahn, hatte sich als Journalist schon vor Jahren mit den Kontakten zwischen Gregor Gysi und Stasi beschäftigt. Ein Gespräch zu den neuen Vorwürfen. Die Welt

Gysis ewiges Stasi-Problem. Gab Gregor Gysi eine falsche eidesstattliche Erklärung ab? Die Staatsanwaltschaft ermittelt, es geht um angebliche Stasi-Kontakte. Der Spitzenpolitiker weist den Vorwurf zurück, seine Partei wittert gar eine Kampagne. Fest steht: Die kriselnde Linke hat jetzt auch ein Personalproblem. Spiegel

Gysi und die Wahrheit Die Welt

Der Fall Gysi hat eine neue Qualität erreicht. Jahrelang konnte Gregor Gysi allen Vorwürfen, er habe mit der Stasi kooperiert, mit juristischen Mitteln entgegengetreten. Nun aber geht es um den Vorwurf einer eidesstattlichen Falschaussage. Deshalb werden die Richter sprechen müssen. Tagesspiegel

Wahlkampf in Italien

Wie Wirtschaftsbosse Berlusconi verhindern wollen. Italien steht vor einer entscheidenden Wahl. Erstmals mischen sich die Wirtschaftsbosse offen in die Politik ein. Nicht aus Leidenschaft, sondern aus Angst vor dem wirtschaftlichen Niedergang – und um Berlusconi zu verhindern. Süddeutsche Zeitung

Sind die Italiener wahnsinnig geworden? Bild

Berlusconi verspricht Steueramnestie. Mit großen Versprechen hat Silvio Berlusconi in den Umfragen eine fulminante Aufholjagd hingelegt. Sein Parteienbündnis liegt in Italien nur noch ganz knapp zurück. Jetzt legt er noch eine Schippe drauf. Handelsblatt

Mussolinis Comeback im Wahlkampf. Es geht um Macht, nicht um Moral: Mitten im italienischen Wahlkampf wird der Neofaschismus wieder populär. Die Krise hat die rechten Parteien gestärkt. Die Zeit

Schmiergeldaffäre in Spanien

Rajoy und Berlusconi verunsichern Anleger Die Wirtschaft im Euroraum ist voraussichtlich weiter geschrumpft. Die Schuldenkrise ist noch nicht überwunden. Der Bericht von den internationalen Finanzmärkten. FAZ

Rajoy veröffentlicht Steuererklärungen. Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy hat seine Steuererklärungen aus den Jahren 2003 bis 2012 veröffentlicht. Ein Sprecher seiner Volkspartei sagte, man sei eine „ehrliche und transparente Partei“. Die spanische Opposition beharrt: Nichts ist damit erklärt. FAZ

Spanier revoltieren gegen Rajoys „Amigo“-Kultur. Der angeschlagene Premier Mariano Rajoy scheint in der Schwarzgeldaffäre auf eine Hinhaltetaktik zu setzen. Den krisengebeutelten Spaniern reicht das nicht: Die Mehrheit will Köpfe rollen sehen. Die Welt

Rajoy legt seine Bilanzen offen NZZ

„Der Bauboom hat ganz Spanien korrupt gemacht“
Spaniens Regierungschef Rajoy ist in den Schlagschatten eines großen Schmiergeldskandals geraten. Das Land schliddert in eine politische Krise, die Märkte reagieren nervös. Im Interview analysiert der spanische Ökonom Luis Garicano die Affäre und die Folgen möglicher Neuwahlen. Spiegel

… one more thing!!!

Der schwarze Riese. Keiner kennt Blackrock. Dabei ist die Firma eine Macht: Sie verwaltet 3800 Milliarden Dollar, besitzt Anteile an allen Dax-Konzernen und beherrscht den Markt für Indexfonds. Ein Blick hinter die Kulissen. FAZ

Leitartikel

Gerührt, aber nicht erschüttert. Annette Schavan kämpft um ihre Ehre, Angela Merkel um ihre Macht. Damit hatten beide keine andere Wahl. Der Rücktritt der Bildungsministerin war „alternativlos“ FAZ

Person und Amt. Für die politische Kultur ist der Fall Schavan ein Schauspiel, aber keine Tragödie. Er widerspricht vielmehr dem Sprichwort über die Kleinen, die man fängt, und die Großen, die davonkommen Frankfurter Rundschau

„Krokodilstränen,“ der Rücktritt von Annette Schavan. AZ München

Familien-Fracking. Auf der Suche nach Wahlkampfthemen ist jetzt die Familienförderung dran. Dahinter verbirgt sich ein neues gesellschaftliches Leitbild. Wirtschaftswoche

Dick durch Stress. Wie Überlastung zu Übergewicht führt Titelgeschichte Spiegel (Print)

Was die Kasse jetzt zahlt: Brille, Zähne, Yoga, Geld-Prämien … Titelgeschichte Focus (Print)

Snapchat and the Erasable Future of Social Media (Cover Story) Businessweek

This week’s Brussels lesson for the UK: as Germany goes, so goes Europe The Telegraph

Family Inc. A new generation of parents is taking solutions from the workplace and transferring them to the home. From accountability checklists to branding sessions, the result is a bold new blueprint for happy families. Wall Street Journal

The Tyranny of Political Economy. An excessive focus on the role of vested interests can easily divert us from the critical contribution that policy analysis and political entrepreneurship can make. The possibilities of economic change are limited not just by the realities of political power, but also by the poverty of our ideas. project syndicate

Chris Christie’s waistline, Marco Rubio’s hairline, and our raging obsession with superficiality. Face it: Politicians are judged, at least in part, for the way they look The Week

The Excellent Age Of No-Fuss Drones And Remarkable War The Atlantic

The Missing Link in Obama’s Liberalism. The president’s inaugural address touched all the important bases, except one. The Nation

Is Keystone XL Obama’s line in the sand? Globe and Mail

Stop killing in secret, Mr. Obama. Hiding the act threatens democracy. Washington Post

A Sea Change in the Muslim World
Real Clear Politics

Any Solution to Syria? The question of whether the United States should intervene to stop the bloodshed is more complicated than Yes or No. New York Times

Sizzling South Sudan. Why Oil Is Not the Whole Story. After one of the largest economic contractions in history, South Sudan is ready to make a comeback. Bringing the country’s oil rigs back online will result in some immediate gains. Since oil production might have already reached its peak, however, long-term growth will likely come from exploiting the country’s vast agricultural land. Foreign Affairs