Strauss-Kahn, Bundeswehrreform, Euro-Krise & Gaddafi

Strauss-Kahn bleibt in U-Haft. Spezial In der Affäre um einen angeblichen Vergewaltigungsversuch sind zwar Berichte über ein Alibi von IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn aufgetaucht. Dennoch bleibt der Franzose vorerst in Haft. Auch gegen eine Kaution wollen die New Yorker Richter ihn derzeit nicht freilassen. FAZ

Die Schockdetails aus der Sex-Anklage Bild

Das Drama um Strauss-Kahn. Dominique Strauss-Kahn bleibt in Haft. Das sagt über seine Schuld nur so viel: Der Verdacht gegen den Spitzen-Ökonom, den Top-Politiker, wiegt so schwer, dass die amerikanische Justiz nicht glaubt, dessen Freilassung verantworten zu können. Fluchtgefahr. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. WAZ

Klebrige Vorwürfe gegen Strauss-Kahn. Wie die Geschichte auch ausgeht – ob sie sich zu ekliger Gewissheit verdichtet oder in Rauch auflöst –, sie wird Folgen haben. Vermutlich ist Dominique Strauss-Kahn weder als IWF-Chef noch als Kandidat der Sozialisten in Frankreich zu halten. Tagesspiegel

Kopflos in Washington. Auch wenn sich die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Dominique Strauss-Kahn als falsch erweisen: Die politische Karriere von DSK ist vorbei. Das ist schlecht für Frankreich, aber vor allem für den Internationalen Währungsfonds. Diese Affäre schwächt das gerade verbesserte Image der Organisation massiv – und die Europäer müssen sich darauf einstellen, deutlich an Einfluss zu verlieren. Süddeutsche Zeitung

Weltfinanzsystem braucht Ersatz für Strauss-Kahn. Die mutmaßliche Sex-Affäre des IWF-Chefs Strauss-Kahn bewegt die Welt und die Märkte. An der Spitze des Währungsfonds ist ein gefährliches Machtvakuum entstanden. Die Welt

Europa will IWF-Chefposten. Dominique Strauss-Kahn ist längst nicht verurteilt. Doch die Debatte über seinen möglichen Nachfolger beim IWF ist voll entbrannt: Gute Chancen werden der französischen Finanzministerin Lagarde eingeräumt. Und auch der Name Steinbrück wird genannt. FAZ

„OECD-Chef wäre möglicher Strauss-Kahn-Nachfolger“ Handelsblatt

Eine surreale Sex-Story a la „CSI: New York“. Dominique Strauss-Kahn unter Vergewaltigungsverdacht. Die einen vermuten ein Komplott, die anderen analysieren die Psyche des IWF-Chefs. Die Welt

Frankreichs Erde bebt. Um das Erdbeben zu verstehen, das die Festnahme Dominique Strauss-Kahns und die schweren Vorwürfe gegen den Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Frankreich ausgelöst haben, muss man zurückblicken auf die vergangenen Monate. General-Anzeiger Bonn

Albtraum statt Traum. Gestern König der Umfragen, heute Häftling in einer New Yorker Arrestzelle: Von diesem tiefen Sturz wird sich Dominique Strauss-Kahn nicht mehr erholen. WAZ

Alte Vorwürfe, neue Verschwörungstheorien. In Frankreich nehmen selbst politische Gegner Dominique Strauss-Kahn in Schutz – und fragen, ob jemand seine notorische Schwäche für Frauen ausgenutzt hat. FAZ

Verschwörung ohne Ende. Solange die Justiz nicht geurteilt hat, gilt die Unschuldsvermutung taz

Schock für Frankreichs Sozialisten. Mit Strauss-Kahns Verhaftung verliert die Linke ihr Zugpferd im Wahlkampf und Nicolas Sarcozy seinen gefährlichsten Rivalen. Doch auch andere Politiker könnten profitieren. Wirtschaftswoche

Hoffnungsträger in Handschellen. Nichts bleibt wie bisher: Frankreich ist schockiert über den Vergewaltigungsvorwurf gegen Dominique Strauss-Kahn. Das politische Paris ahnt, dass der IWF-Chef Präsident Sarkozy 2012 nicht herausfordern wird. Neben dem Zimmermädchen gibt es für einige bereits ein weiteres Opfer: Es ist der Ruf Frankreichs in der Welt. Süddeutsche Zeitung

Strauss-Kahn-Verteidiger Brafman, ein Mann für pikante Fälle. Jetzt gehört auch IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn zu den prominenten Mandaten von Ben Brafman. Der Anwalt hat schon Michael Jackson, den Rapper „Puff Daddy“ und Mitglieder der New Yorker Mafia vor Gericht vertreten. FAZ

IMF Chief Denied Bail in Sex Assault Case. Fund Chief Consents to Physical Exam by Police After Accusations He Attacked Maid Wall Street Journal

Sarkozy’s Favorite Sex Scandal. The political suicide of IMF chief Dominique Strauss-Kahn is great news for France’s embattled and unpopular president. Foreign Policy

Bundeswehrreform

Der Chaos-Nachlass des Barons. Nach den deutlichen Worten von Verteidigungsminister de Maizière über die Pläne seines Vorgängers Guttenberg zur Bundeswehrreform legen SPD und Grüne kräftig nach. Auch bei Union und FDP kommentiert man ernüchtert die Leistung des gefallenen Superstars – von „Stückwerk“ und „Schönrednerei“ ist die Rede. Süddeutsche Zeitung

Ein leicht erblasster Rotstift. Minister de Maizière streut ein paar Neuigkeiten zur Truppe und spaltet so die Front der Kritiker. Über das Ziel der Bundeswehr und ihrer Reform verrät er wenig. Frankfurter Rundschau

Wehrhandwerker de Maizière vergreift sich im Ton. Der neue Verteidigungsminister lässt seinen Vorgänger zu Guttenberg ins Bodenlose fallen. Das gehört sich nicht unter Parteifreunden. Die Welt

Euro-Krise

Großer Schlussverkauf gegen die Schuldenmisere? Kann sich Athen doch am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen? Sind fast 300 Milliarden Euro durch die Privatisierung griechischen Staatseigentums zu erlösen? Die Regierung wehrt sich gegen „Express-Privatisierungen“ und will einen „Ausverkauf“ nicht zulassen. FAZ

Euro-Krise Umschulden ja, aber richtig! Nicht nur Griechenland braucht einen Schuldenschnitt, sondern auch Portugal und Irland, schreibt der Ökonom Straubhaar. Je länger gezögert wird, desto teurer wird es. Die Zeit

Letzter Ausweg Notenpresse. Es geht nicht mehr nur um Griechenland und Portugal. Regierungen und Notenbanken erkaufen sich Zeit und hoffen, der finanzielle Stress möge endlich abklingen. Doch allmählich wird es eng, weil die ausstehenden Summen inzwischen so groß sind, dass sie das ganze System zersetzen manager magazin

„Niemand muss sich um den Euro sorgen“ Aus der Euro-Zone darf keine Transferunion werden, sagt EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark Die Zeit

Greek Aid Level Hinges on Asset Sales Wall Street Journal



Anklage gegen Gaddafi

Löchriger Schutzschirm. Terroristen und Despoten dürfen sich nirgendwo sicher fühlen. Das ist vor allem eine Frage der Humanität. Die Botschaft ist klar: Für Großverbrecher gibt es keinen Schutzschirm staatlicher Souveränität mehr. Das gilt auch für Muammar al Gaddafi. FAZ

ICC will Fall Gadhafi im Eiltempo abwickeln. Das Verfahren gegen Libyens Diktator ist beim Internationale Strafgerichtshof Chefsache. Dort will man endlich wieder Durchsetzungskraft beweisen. Die Zeit

Keine Deals mit Despoten. Muammar al-Gaddafi für den Rest seines Lebens in einer Gefängniszelle – seit Montag ist dieser Traum vieler Aufständischer der Realität ein Stück näher gekommen. Frankfurter Rundschau

Irrelevante Geste aus Den Haag. Angekündigte Haftbefehle des IStGH bringen nichts taz

Auf die Staaten angewiesen. Bislang hat Chefankläger Luis Moreno-Ocampo den Haftbefehl gegen Muammar al Gaddafi erst beantragt. Doch selbst wenn das Gericht ihn erlässt, ist es ein weiter Weg zur Anklagebank. FAZ

Mad Dog in The Hague? It might seem quixotic for the International Criminal Court to indict Libya’s unrepentant leader, Muammar al-Qaddafi. But the call for justice can have a pragmatic effect too. Foreign Policy

… one more thing!!!

Gauß‘ Rache an den Rohstoffmärkten. Die Preise von Silber und anderen Rohstoffen brechen ein, Hedge-Fonds erleiden Verluste. Der Crash zeigt, dass die Modelle der Finanzmagier falsch sind. Die Physik weist den Weg Financial Times Deutschland

Leitartikel

Macht und Sexualität. Der Herrschende nimmt sich, was und wen er will. Er tut es, je länger er an der Spitze steht, desto unverfrorener. Freiwillig gibt er seine Position nicht auf. Man muss ihn vertreiben. Frankfurter Rundschau

Unruhe im Währungsfonds. Auch für Dominique Strauss-Kahn gilt zwar bis zu einer Verurteilung die Vermutung, dass er unschuldig ist. Dennoch wäre der Rücktritt der beste Dienst, den der Franzose dem Währungsfonds noch erweisen kann. FAZ

Triebgesteuerter IWF AZ München

Weg mit dem Elterngeld. FDP-General Lindner hält die Familienleistung für überflüssig. Er sollte für die Abschaffung kämpfen. Denn das Instrument ist bevölkerungspolitisch kontraproduktiv und kommt die Mittelschicht teuer zu stehen Die Welt

Wie käuflich sind Kinder? Mit dem Elterngeld hat der Staat versucht, die Gebärfreude deutscher Akademikerinnen zu fördern. Die Idee hätte von Thilo Sarrazin stammen können Tagesspiegel

Vorfahrt für die E(lektro)-Klasse Bild

Pumas saubere Idee. Der Sportausrüster tut sich mit seiner neuartigen Gewinn-und-Verlustrechnung als internationaler Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit hervor. Die Idee ist nicht nur publikumswirksam, sondern auch konsequent. Und: Sie könnte sogar funktionieren Financial Times Deutschland

Frenemies. The U.S.-Pakistan relationship is no love match. But it will survive the raid on Osama bin Laden (Cover Story) Time

Obama’s Go-To Guy in Pakistan. In a dangerous region, John Kerry emerges as America’s unofficial peacemaker. Next stop: Secretary of State? Newsweek

U.S. Balks at Pakistani Bills. Allies Clash on Payments for Terror War; 40% of Claims Rejected Wall Street Journal

What would Netanyahu do for peace? During his U.S. trip this week, Israel’s prime minister should lay out a plan for renewing talks. Washington Post

Latin America’s new shining path. One good aspect of next month’s Peruvian election is that both candidates have taken Brazil, and not Venezuela, as a model Financial Times

India’s Accidental Economic Formula. What is holding India’s economy back? It’s the restrictions that have survived from the days of Nehru’s infatuation with Soviet-style planning, the “maddening complexities” enforced by New Delhi’s entrenched bureaucracy. Forbes

The latest case of U.S. paranoia. Americans‘ fear that Sharia, or Islamic law, will work its way into U.S. courts is delusional. Los Angeles Times

Nice Guys Finish First. Developments in the study of evolution suggest that the survival of the fittest depends as much on cooperation as it does on a competition between self-interests. New York Times

Affairs of State. The French public may claim to be above prying into the personal lives of their leaders, but Dominique Strauss-Kahn’s arrest isn’t the first time a politician’s sex life has made headlines. Foreign Policy

Arab spring, Persian winter. Iran’s Green Movement prides itself on having ignited Arab upheavals, but the opposition has thus far proved to be much more successful. Jerusalem Post

How Radical are Bahrain’s Shia? King Hamad bin Isa Al Khalifa has blamed Bahrain’s recent protests on Shia extremists. But close examination reveals that Shia there are more secular than their Sunni counterparts. Foreign Affairs

The Long Overdue Palestinian State. Palestine’s admission to the United Nations will pave the way for the internationalization of the conflict as a legal matter, not only a political one, schreibt MAHMOUD ABBAS in der New York Times