Mappus bereit zu Zugeständnissen. Der baden-württembergische Ministerpräsident Mappus ist anscheinend zu „umfangreichen Zugeständnissen“ im Streit über „Stuttgart 21“ bereit – auch wenn dies zusätzliche Kosten verursacht. FAZ
Gauck will nicht Westerwelles Stuttgart-21-Vermittler sein. Mit Morddrohungen gegen Bahnchef Grube erreicht der Konflikt um den Riesenbahnhof einen neuen Höhepunkt. Ein Schlichter soll die Streithähne an einen Tisch bringen. Die Grünen schlagen Heiner Geißler vor, der FDP-Chef zaubert den gescheiterten Präsidentschaftskandidaten aus dem Hut. Financial Times Deutschland
Morddrohungen gegen Bahnchef Grube! Bild
Moderne Menschenjagd. Die Kritik, die gegen Bahnchef Rüdiger Grube gerichtet wird, mag berechtigt sein. Doch dass diese Kritik als ein Aufruf zu Mord und Totschlag verstanden wird – sodass Grube samt Familie unter Polizeischutz gestellt werden muss – grenzt an moderne Menschenjagd. Kölner Stadt-Anzeiger
Ein würdiges Referendum. „Stuttgart 21“ ist keine Sache der Stuttgarter, sondern der Baden-Württemberger – da sind sich CDU, FDP und SPD einig. Eine Volksbefragung wäre einer parlamentarischen Demokratie würdiger, als wenn ein Gericht das Vorhaben stoppen würde. FAZ
Noch ist Stuttgart nicht verloren. Mitunter lernen Politiker. Um des Landfriedens willen stoppte Späth den Meiler in Wyhl, wurde Wackersdorf aufgegeben. Frankfurter Rundschau
Ökonomen warnen vor Scheitern von Stuttgart-21. Die Gegner des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 lassen nicht locker. Heute werden wieder tausende Menschen zur Demonstration gegen das Milliardenvorhaben erwartet. Führende Ökonomen in Deutschland reagieren mit Unverständnis auf die Proteste. Handelsblatt
Kabinett ohne Feingefühl. Der Konflikt mit den Stuttgart-21-Gegnern könnte entschärft werden. Doch Baden-Württembergs Minister verstehen das Problem einfach nicht. Die Zeit
Liberaler Bürgerschreck Der FDP-Politiker Goll beschimpft die Demonstranten gegen Stuttgart 21 als egoistisch – und das, obwohl seine Partei genau diesen Egoismus jahrelang predigte. Frankfurter Rundschau
Der Rot-Grüne Populismus blockiert den Rechtsstaat. „Stuttgart 21“ ist seit langem demokratisch legitimiert. Wo waren die Kritiker von SPD und Grünen, als die Zeit für Einwände war? Die Welt
Zukunftsfähigkeit beweisen. Deutschland braucht das Projekt für seine Verkehrsanbindung. Es geht aber auch um Demokratie und Rechtssicherheit. Handelsblatt
Ein klarer Rückschritt. Das Projekt bietet weder bei den Kapazitäten noch bei der Anbindung Vorteile. Die Alternativen sind billiger und leistungsfähiger. Handelsblatt
Baut den Bahnhof fertig. In Stuttgart übt Deutschland Demokratie. Die Demonstranten werden lernen, dass nur zeitiger Widerstand wirksam ist. Die Regierenden müssen sich an ein unwilliges Wahlvolk gewöhnen. Der unterirdische Bahnhof aber sollte gebaut werden. Financial Times Deutschland
Terrorismus
Zu viel warnen ist falsch – zu wenig aber auch. Briten und Franzosen nehmen den Terroralarm aus den USA ernst. Der deutsche Innenminister bleibt gelassen, hoffentlich aus guten Gründen. Die Welt
Mit einem Phantom wird Politik gemacht. „Keine erhöhte Terrorgefahr“: Die USA warnen vor Anschlägen in Europa. Doch deutsche Experten glauben, dass vor US-Wahlen Stimmung gemacht werden soll. Süddeutsche Zeitung
Terror-Warnungen nutzen dem Bürger nichts. Vorsicht bei Europareisen, warnen die USA, die Terrorgefahr ist gegenwärtig. Stimmt. Doch die Warnungen sind viel zu diffus. Die Zeit
Spielen die Deutschen Terrorgefahr herunter? Washington, London und Paris schlagen Terror-Alarm, aber die deutschen Behörden winken ab. Und das, trotz Warnungen für Berlin. Bild
Innenminister De Maizière warnt vor Panikmache. Thomas De Maizière sieht Deutschland im Visier des Terrorismus, konkrete Hinweise auf bevorstehende Anschläge gebe es aber nicht. Die Welt
Unnütze Listen Das Hotel Adlon, der Fernsehturm oder der Hauptbahnhof – man muss nicht besonders helle sein, um in Berlin auf mögliche Ziele für terroristische Anschläge zu kommen. Dafür reicht ein Reiseführer. Lausitzer Rundschau
Gut gewarnt ist halb entronnen Man solle angesichts der allgemeinen Terrorgefahr in Europa die Augen offen halten, empfehlen die US-Sicherheitsexperten. Das ist ein guter Tipp. Schließlich wird mit geschlossenen Augen schon ein Laternenpfahl zur ernsthaften Bedrohung. Märkische Allgemeine
Konservatismus-Debatte in der Union
Die Lady ist nur ein bisschen eisern. Wie konservativ ist Angela Merkel? Diese Frage hätte die Kanzlerin bei der Vorstellung von Roland Kochs neuestem Buch gut klären können. Hätte. Stern
Lasst uns froh und munter und konservativ sein. Der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch gibt in seinem neuen Buch Praxishilfen für gebeutelte Konservative. Das alles lässt die Laudatorin Angela Merkel lächeln. Süddeutsche Zeitung
„Intellektueller Überbau“ für die Konservativen. Roland Koch gebe den Konservativen, vornehmlich denen in der Union, einen „intellektuellen Überbau“, sagt Kanzlerin Merkel als Laudatorin bei der Vorstellung von Kochs Buch in Berlin. Der ehemalige Ministerpräsident selbst will seinen Entschluss, aus der Politik auszuscheiden, „nicht korrigieren“. FAZ
Koch, der milde Konservative. Während die CDU über ihr konservatives Profil stritt, schrieb Roland Koch ein Buch zum Thema. „Richtig gut“ findet das die Kanzlerin, die das Werk heute vorstellte. Die Zeit
Der „Anti-Sarrazin“ und die planlosen Konservativen. Roland Koch verabschiedet sich in die Wirtschaft – mit einem Buch über das Konservative in der Politik. Dessen Vertreter kommen dabei nicht gut weg: Sie seien ziemlich planlos. Und CDU-Chefin Merkel schätzt die „konservative Gelassenheit“ an sich selbst. Handelsblatt
Der „Anti-Sarrazin“ Roland Koch hat heute sein neues Buch „Konservativ“ vorgestellt: Ist es so spannend wie das von Sarrazin? Bild
CSU
CSU will Frauenquote auf Führungsebene einführen. Der CSU-Parteivorstand hat beschlossen, eine Frauenquote von 40 Prozent in den oberen Führungsgremien einzuführen. Die Quote soll für den Landesvorstand und die Bezirksvorstände gelten, Orts- und Kreisverbände sollen zunächst ohne Quote weiterarbeiten. FAZ
Frauenförderung à la CSU. Der CSU-Vorstand hat sich auf eine Frauenquote von 40 Prozent in den oberen Gremien geeinigt. Doch der Beschluss ist nur ein Placebo: Denn die Parteispitze ist nicht das Problem. Süddeutsche Zeitung
CSU verpasst sich Frauenquote. Die CSU versucht sich zu reformieren und so ihren Abwärtstrend zu stoppen. Die Mitglieder sollen mehr mitreden – und Frauen 40 Prozent der Ämter besetzen. Parteichef Horst Seehofer gesteht aber ein, dass die Frauenquote schwer erreichbar ist Stern
Medizin-Nobelpreis 2010
Robert Edwards – Vater von vier Millionen Kindern. Robert Edwards hat die künstliche Befruchtung erfunden – und erhält dafür 32 Jahre später den Nobelpreis. Für seine Vision, der Natur bei der Zeugung von Kindern nachzuhelfen, stritt er mit dem Vatikan. Süddeutsche Zeitung
Leben lassen. Nobelpreis für Robert Edwards: Damit würdigt das Stockholmer Komitee 32 Jahre nach der Geburt des ersten „Retortenbabys“ Louise einen Reproduktionsmediziner. Das lässt hoffen. In Deutschland aber haben es Paare mit unerfülltem Kinderwunsch schwerer als anderswo. Tagesspiegel
Ein Nobelpreis, der sehr spät kommt. 30 Jahre nach seiner Forschung, der Befruchtung von Eizellen außerhalb des Mutterleibs, erhält der britische Physiologe Robert Edwards den Medizin-Nobelpreis. Dieser „Meilenstein der modernen Medizin“ wird viel zu spät ausgezeichnet. Kölner Stadt-Anzeiger
In-Vitro ist in der Gesellschaft angekommen. Der Nobelpreis ehrt nicht nur Robert Edwards, sondern auch den gesellschaftlichen Nutzen von In-vitro-Fertilisation. Die Welt
Nobelpreis für künstliche Befruchtung. Vor 34 Jahren wurde Louise Brown geboren, das erste Retortenbaby der Welt. Das ist mal ein Nobelpreis, bei dem jeder Mensch sofort versteht, wofür der Preisträger ausgezeichnet wird. Wirtschaftswoche
Vatikan kritisiert Medizin-Nobelpreis scharf. Der Vatikan hat die Vergabe des Medizin-Nobelpreisesan Robert Edwards, den Erfinder der künstlichen Befruchtungstechnik, scharf kritisiert. Edwards sei nicht nur verantwortlich für die Vermarktung von Eizellen, sondern auch dafür, das zahlreiche Embryonen zum Sterben verurteilt seien. FAZ
Hochtief
Den Widerstand jedoch als reflexartige Reaktion auf einen ausländischen Übernahmeversuch abzutun, wäre zu einfach. Denn der Knackpunkt ist, dass ACS trotz vieler salbungsvoller Worte bisher nicht offengelegt hat, was der Kontrollwechsel dem Unternehmen Hochtief eigentlich bringt. Börsenzeitung
Der Sinn der Trillerpfeifen bei Hochtief. Die zunehmende Emotionalisierung im Abwehrkampf von Hochtief gegen die Übernahme durch den spanischen Baukonzerns ACS ist kalkuliert und keineswegs sinnlos: Konzernspitze und Arbeitnehmervertreter des größten deutschen Baukonzerns wollen Hilfe aus Berlin erzwingen Wirtschaftswoche
… one more thing!!!
Seltene Erden – das Öl des 21. Jahrhunderts. Japan hat in den vergangenen Wochen den Zorn Pekings zu spüren bekommen. Ein Territorialstreit mit China um eine unbewohnte Inselgruppe, in deren Nähe Öl- und Gasvorkommen vermutet werden, hatte plötzlich handfeste Auswirkungen auf Nippons Wirtschaft. Die Behörden der Volksrepublik stellten zeitweise keine Ausfuhrgenehmigungen mehr für seltene Erden aus. Die Industrie des Reichs der aufgehenden Sonne ist aber nahezu vollständig abhängig von den Importen aus China. Börsenzeitung
Leitartikel
Warum wir das Konservative brauchen. In unserer Online-Kolumne „Kontrapunkt“ schreibt Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff über einen Konservatismus, der zwingend zu unserer Gesellschaft gehört, aber nicht an eine Partei gebunden ist. Tagesspiegel
Wir brauchen deutliche Worte „Salem Aleikum!“ lautet der Gruß der Muslime: „Friede mit Dir!“ Aber man muss sich dran halten. Unser Friedensgruß lautet: Eine Religion hat die Rechte eines jeden Menschen zu achten, ob Mann oder Frau. Eine Religion ist nicht hasserfüllt, sie ist für den Frieden da. Wer das nicht will, der gehört bei uns nicht dazu. Bild
Freiheit der Argumente Das Unwort des Jahres 2010 müsste „unerträglich“ werden. Da hört man, es wäre unbedingt notwendig, „die Integrationsdebatte“ zu führen, und im nächsten Satz heißt es gleich, dass „Leute wie Sarrazin“ ganz unerträglich sind. Eine tolle Debatte ist das, wo von vornherein klar ist, welche Ansichten nicht zugelassen sind. Die Welt
Ab in den Schrank! Dirndl und Lederhose – der Zeitgeist liebt sie auch nächstes Jahr AZ München
Nach der Pfeife des Populisten. Mit dem Islamfeind Geert Wilders holt sich die niederländische Regierung einen Dauerkonflikt ins Haus. So entlarvt man keine Rechtsausleger, sondern macht sie hoffähig. Frankfurter Rundschau
Wider das Chaos. So richtig die ökonomischen Argumente für eine Aufwertung des Renminbi sind, so fatal wäre es, deshalb einen Währungskrieg zu beginnen Financial Times Deutschland
Zwischen Balkan und der Türkei. Als Griechenlands damaliger Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis 1978 mit dem Aachener Karlspreis ausgezeichnet wurde, hielt er seinen Zuhörern statt einer Dankesrede eine Predigt. FAZ (Print)
Locked And Loaded. On the Web and in militia groups, antigovernment extremism is on the rebound. A special investigation (Cover Story) Time
The Coming of the Money Wars Newsweek
Fear and Favor. Media moguls have often promoted politicians who would serve their interests. But at Fox News, it isn’t stopping there. New York Times
For presidents, losing midterm vote is the norm. In a matter of weeks, Americans will head to the polls, and they are likely to send many congressional Democrats into retirement Los Angeles Times
Hegel on Wall Street. In a practical world, motives do not matter: actions do. New York Times