Kohl vs. Merkel, Debatte um Schulden-Krise & Apple

„Wir müssen wieder Zuversicht geben“ Helmut Kohl über eine Außenpolitik, der es an Verlässlichkeit mangelt Internationale Politik

Kohl rechnet ab, weil er um sein Lebenswerk bangt Altkanzler Helmut Kohl geht hart mit der Bundesregierung ins Gericht. Einige werden es als Rache an Angela Merkel deuten. Doch das greift zu kurz. Die Welt

Helmut Kohl kritisiert deutsche Außenpolitik scharf Deutschland sei keine berechenbare Größe mehr – weder nach innen noch nach außen: das sagt der ehemalige Bundeskanzler in einem Interview. Auch in den transatlantischen Beziehungen „müssen wir aufpassen, dass wir nicht alles verspielen“. FAZ

„Jede Zeit hat ihre spezifischen Herausforderungen“ Der Regierung fehle der politische Kompass, hat Helmut Kohl Kanzlerin Merkel kritisiert. Doch die lässt das nicht auf sich sitzen. Die Zeiten hätten sich geändert, sagt Merkel. Schwarz-Gelb arbeite entschlossen an den heutigen Herausforderungen. FAZ

Merkel lässt Kohl-Schelte kalt Der Regierung fehle der politische Kompass, hat Helmut Kohl Kanzlerin Merkel ins Stammbuch geschrieben. Doch die lässt die Kritik nicht auf sich sitzen. Die Zeiten hätten sich eben geändert. Schwarz-Gelb arbeite entschlossen an den heutigen Herausforderungen. Stern

Rezessionsfaktor Merkel Die konjunkturellen Warnsignale nehmen zu. Weniger wegen der jüngsten Aktienkurseinbrüche, sondern vielmehr als Folge der neuen Panikrunde um Europas Staatsfinanzen. Jetzt rächt sich das ewige Zögern und Zaudern der Kanzlerin. Financial Times Deutschland

„Merkels Außenpolitik ist ohne Kompass“ Unzuverlässiger Bündnispartner, keine berechenbare Größe mehr, fehlerhafte Innenpolitik: Schonungslos kritisiert Altkanzler Kohl die Bundesregierung und wird damit wohl vor allem die Debatte über die außenpolitischen Grundlagen Deutschlands verstärken. Jetzt reagiert auch Kanzlerin Merkel auf die Worte ihres einstigen Förderers. Süddeutsche Zeitung

Die Faust in der Tasche Kritik in der Union an Angela Merkels Kurs: Während sich die Kanzlerin um gemeinschaftliches Verständnis bemüht, wenden sich selbst loyale Parteigänger ab. Frankfurter Rundschau

Schweres Beben Mag sein, dass Merkels Kurs in der Sache richtig ist. Aber dem Gefühl der Unsicherheit im eigenen Lager wie im eigenen Land ist nicht allein mit Rationalität und Pragmatismus beizukommen. Die Kanzlerin muss eine Sprache finden, mit der sie die Menschen erreicht. Kölner Stadt-Anzeiger

Merkel in Not Zum ersten Mal in ihrer nunmehr fast sechsjährigen Amtszeit hat Angela Merkel Mühe, die sogenannte Kanzlermehrheit bei einer Abstimmung im Bundestag sicherzustellen. Augsburger Allgemeine

Wulff, Kohl und Co. – Merkels wunder Punkt Bundespräsident Christian Wulff kritisiert die Euro-Retter, Kohl die deutsche Außenpolitik und Ursula von der Leyen schießt quer: Angela Merkel ist in schwierigem Fahrwasser. Tagesspiegel

Westerwelle und Gröhe weisen Kohls Kritik zurück Rheinische Post

Merkels Macht und Popstar-Power Das amerikanische Wirtschaftsmagazin „Forbes“ hat die 100 mächtigsten Frauen der Welt gekürt. An der Spitze des Rankings steht die deutsche Kanzlerin. Doch neben Angela Merkel hat es auch so manches Popsternchen hat es in die Liga der Mächtigen geschafft. Süddeutsche Zeitung

Debatte um die Bewältigung der Schulden-Krise

Wulffs Regelbuch Der Bundespräsident hat sich nach langem Anlauf mit der Schuldenkrise auseinandergesetzt. Seine Rede wurde zu einer Generalabrechnung mit den Krisenmanagern, aber auch mit der Geisteshaltung, die Urgrund für die Probleme ist, die Europa ins Trudeln brachten. FAZ

Christian Wulff wird grundsätzlich Der Bundespräsident, von dem noch nie ein entschiedenes Wort zu hören war, bricht jetzt am Bodensee aus dem Gebüsch und wirft der EZB Rechtsbruch vor. Was wohl dahinter steckt? FAZ

Ohne Vertrauen Bundespräsident und Bundestagspräsident üben Kritik an der Regierungsarbeit. Im Leben, in der Politik und auch in der Wirtschaft komme es auf Vertrauen an. Geheime Dokumente, die Informationen verschweigen, aber zerstören genau dies. FAZ

Sicherheiten Ursula von der Leyen, als Bundesarbeitsministerin nicht ausgelastet, fordert für Kredithilfen an überschuldete Euroländer „Sicherheiten“. Die Pfänderdebatte ist ein reines Ablenkungsmanöver. FAZ

Überfordert Der Finanzminister fordert einen Blankoscheck für Brüssel beim Euro-Rettungsschirm; der Präsident des Bundestags sieht sogleich die Rechte des Parlaments in ­Gefahr; der Bundespräsident wiederum rügt das Krisenmanagement der Euro-Länder ­insgesamt. Der Westen

Jetzt ist Schluss mit der Solidarität Bundespräsident Wulff stänkert gegen die EZB, Arbeitsministerin von der Leyen verlangt Gold als Kreditsicherheit für griechische Hilfs-Milliarden. Damit zeigt sich, unabhängig vom Sinngehalt dieser Vorschläge, vor allem eines: Die Solidarität der Euro-Helfer bröckelt. Und das ist verständlich. Süddeutsche Zeitung

Einladung zur Selbstkritik Die Eliten versagen, die Regierung versagt, die Demokratie wird beschädigt, die Fairness bei der Lastenverteilung missachtet. Der Bundespräsident zeichnet in seiner jüngsten Rede ein bemerkenswert düsteres Bild der Republik in Zeiten der Finanzkrise. Berliner Zeitung

Außer Rand und Bond Es wird ernst. Für Europa, den Euro und die Union. Der Bundespräsident wettert gegen die Art, wie die Euro-Krise behandelt wird, der Bundestagspräsident tut es, der Chef des Innenausschusses auch und eine stellvertretende CDU-Vorsitzende gleich mit. Bonner General-Anzeiger

Eine Rede, die fällig war Der Bundespräsident hat sich als Bürgerpräsident erwiesen, der vielen Menschen aus dem Herzen spricht. Badische Zeitung

Aufgestauter Ärger entlädt sich Einiges hatte sich bei Bundespräsident Christian Wulff in den vergangenen Wochen aufgestaut. Nordwest Zeitung

Schäuble in der Defensive Finanzminister Wolfgang Schäuble verteidigt die Ausweitung der Befugnisse des Rettungsfonds EFSF. Die Regierungsfraktionen werfen ihm vor, dies am Deutschen Bundestag vorbei voranzutreiben. Bundestagspräsident Norbert Lammert fürchtet vor allem die Aushebelung des Budgetsrechts. FAZ

Wir sind nicht allein Wenn Kanzlerin Angela Merkel und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble in der europäischen Schuldenkrise nicht einmal die eigenen Parlamentarier überzeugen können, wie wollen sie dann überhaupt noch Politik gestalten Tagesspiegel

An den Ufern des Rubikons Teilnehmer berichten, in der CDU/CSU-Fraktionssitzung habe man „engagiert“, aber sachlich über die Euro-Rettung beraten. Die Kanzlermehrheit steht – noch. FAZ

Merkels Nagelprobe Niemand konnte erwarten, dass es ein Spaziergang wird, auch die Bundeskanzlerin tut dies nicht. So fetzten sich die Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion heftig, als Angela Merkel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sie in einer Sondersitzung über die Beschlüsse des EU-Rates vom 21. Juli informierten. Börsen-Zeitung

Kritische Kritiker-Masse Jetzt kommt es knüppeldicke für die Kanzlerin. Von allen Seiten wird ihr Euro-Rettungskurs attackiert, von der Opposition sowieso, aber auch aus den eigenen Reihen. Und es sind nicht nur Hinterbänkler, die sich zu Wort melden. Märkische Allgemeine

Verwirrung allenthalben Ja, wie nun? Ist die Politik in der Euro-Krise nun zu langsam oder zu schnell? Konnte man bisher den Eindruck haben, dass die Regierungen dem Krisengeschehen nur hinterherlaufen und dieses damit erst recht virulent werden lassen, beklagt sich nun der Bundestag – nicht zum ersten Mal –, die Gipfelbeschlüsse würden durchs Parlament gepeitscht. Märkische Oderzeitung

Wulff und Co stützen die Kanzlerin Steht die Union vor einem Machtkampf? So könnte es aussehen. ist jetzt schon klar, wie der Machtkampf in der Union ausgeht: Merkel und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble werden sich durchsetzen. Die Eurokrise ist ja nicht eingebildet, sondern höchst real – und irgendwer muss sie lösen. taz

Laute Kritik, leise Entgegnung Bei der Europäischen Zentralbank herrscht Empörung: Ausgerechnet der deutsche Bundespräsident greift die Institution an und erklärt den Aufkauf von Staatsanleihen für „rechtlich bedenklich“. Offiziell schweigt die EZB dazu, doch hinter den Kulissen fallen deutliche Worte: Wulffs Vorwürfe seien „Unsinn“, die Maßnahmen der Bank in turbulenten Zeiten sehr wohl erlaubt. Süddeutsche Zeitung

Griechen setzen auf alternative Währung Mitten in der Staatspleite haben viele Griechen offenbar derart das Vertrauen in den Euro verloren, dass sie sich nun Alternativen suchen. Sie beleben kurzerhand eine antike griechische Währung neu. Frankfurter Rundschau

Apple

Apples Design-Streit mit Samsung ist albern Apple zerrt Samsung vor Gericht, der Konkurrent hätte das iPad 2 kopiert. Es geht um simples Geräte-Outfit. Marktführer Apple sollte sich auf wichtigere Dinge konzentrieren. Die Welt

Wettrüsten im Internet Im Geschäft rund um Smartphones und Flachcomputer bekriegen sich die Unternehmen mit Patenten. Google rüstet sich dafür mit dem Motorola-Kauf und in Düsseldorf kommt es nun zum Showdown zwischen Apple und Samsung. Wirtschaftswoche

Apples Billy-Regal Ein iPhone für Arme und möglichst auch für alle. Eine Lightversion mit ein paar Pixeln weniger in der Kamera, damit sich der Siegeszug des Smartphone und des Jobwunders unaufhaltsam fortsetzt, selbst bis Papua-Neuguinea und in die hintersten Winkel des Amazonastals. Financial Times Deutschland

Das Ende des Appsolutismus Rüde Methoden: Die erfolgreichste Firma der vergangenen Jahre hat offenbar ihren Zenit überschritten. Manager-Magazin

Apple-Gründer Steve Jobs tritt zurück Eine Ära geht zu Ende: Apple-Gründer Steve Jobs beugt sich seiner schwachen Gesundheit. Der Mann hinter dem Siegeszug von iPhone, iPad und Mac gibt den Posten des Konzernchefs ab. Nachfolger wird Timothy Cook. FAZ

Tim Cook übernimmt Jahrelang stand Tim Cook im Schatten von Steve Jobs, des Apple-Gründers und Chef-Visionär. Jetzt tritt der 50-jährige Cook nun ins Rampenlicht. Manager-Magazin

Der Rücktrittsbrief im Wortlaut In einem kurzen Brief hat Steve Jobs seinen sofortigen Rücktritt angekündigt. Der Tag sei gekommen, an dem er seine Aufgaben und Erwartungen als Apple-Chef nicht länger erfüllen könne, begründet er den Schritt. Der genaue Wortlaut. Süddeutsche Zeitung

Vom Erfinder zum Revolutionär in Serie Steve Jobs ist ein Meister der Erfindung und Vermarktung: Mit immer neuen Geräten in minimalistischem Design wälzte der Visionär einen Markt nach dem nächsten um – und machte aus Apple das einflussreichste Technologieunternehmen der Welt. Die Laufbahn des charismatischen Studienabbrechers. Süddeutsche Zeitung

Rücktritt von Jobs lässt Apple-Aktie fallen Anleger vermissen den Chef von Apple schon jetzt: die Aktie bricht deutlich ein an der Börse. Dabei geht es eigentlich mit dem Dax gerade wieder bergauf. Frankfurter Rundschau

Steve Jobs’s Greatest Creation: His Successor Tim Cook, Apple’s new CEO, learned from the master himself The Atlantic

…one more thing!

Einmal auf die Löschtaste drücken Der Streit zwischen Assange, Domscheit-Berg und dem Chaos Computer Club eskaliert: Wikileaks-Aussteiger Daniel Domscheit-Berg soll brisante Einsendungen von Whistleblowern, die er von Wikileaks mitgenommen hatte, vernichtet haben. FAZ

Leitartikel

Saat des Misstrauens Altkanzler Kohl bescheinigt Deutschland, international keine berechenbare Größe mehr zu sein – und er hat Recht. Mit ihrer einsamen Entscheidung zur Nato-Operation in Libyen haben Kanzlerin Merkel und Außenminister Westerwelle den Verdacht genährt, dass auf die deutsche Außenpolitik kein Verlass ist. Die Regierung muss deutlich machen, wo sie steht. Die Verbündeten haben ein Anrecht darauf. Süddeutsche Zeitung

Deutsches Libyen-Debakel Frankreich, Großbritannien und selbst die USA lassen sich feiern. Nur Deutschland – ausgerechnet das Land, das die Vereinten Nationen vielleicht mehr als andere Staaten als oberste Instanz der Weltpolitik ansieht – steht abseits. Frankfurter Rundschau

Peinlich und zynisch …sind Guido Westerwelles Kommentare zu Libyen. AZ München

„Ich habe die Freiheit gesehen!“ Die Welt wartet auf den nahen Tag, an dem in Tripolis die Waffen schweigen. BILD

Die optimale Zwangslage Nie war die Lage für einen erfolgreichen SPD-Kommunalpolitiker in Bayern so günstig, mit besten Aussichten in die Landespolitik zu wechseln. Christian Ude wäre ein Kandidat, der die CSU besiegen könnte. FAZ

Frankreich lernt sparen Das genussvolle Savoir-vivre, das Frankreich eigen ist, wurde bisher auch von der Regierung in Paris ausgekostet. Seit 1974 leistete sich unser wichtigster europäischer Handelspartner Jahr für Jahr ein Haushaltsdefizit. Financial Times Deutschland

Die Rückkehr des Privaten Die Sozialen Netzwerke entdecken den Datenschutz als Wettbewerbsvorteil und Werbebotschaft – endlich. Die Debatte dient der Zivilisierung des Internet. Die Welt

Und das ist auch Klaus so Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit versteht Berlin nicht nur, sagt Tissy Bruns. Nein, mehr noch: Er ist Berlin. Tagesspiegel

Teheraner Illusionen Iran sieht sich als Gewinner der arabischen Umbrüche. Doch die neuen Regierungen werden zu Iran wie auch zu den USA Distanz halten ZEIT

Obama and the ‚Competency Crisis‘ Like many Americans who supported him, I long for a triple-A president to run a triple-A country. Wall Street Journal