Ukraine-Krise, Gauck, Südafrika, Nigeria, Gurlitt, Alibaba & Siemens

Nächster Versuch der Diplomaten Ein Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine soll zu Genf-II-Konferenz führen. Doch der Moskauer Chefdiplomat Sergej Lawrow mauert. Frankfurter Rundschau

Mobilisierung aller Kräfte Der Staat zerfällt, die Panik wächst: Um den Osten wieder unter Kontrolle zu bringen, will Kiew auch Zivilisten an die Front schicken. Das Parlament kippt den Regierungsplan für ein Referendum über die Einheit des Landes. Süddeutsche Zeitung

Der falsche Zar der Ostukraine Wjatscheslaw Ponomarjow, der selbst ernannte Bürgermeister von Slowjansk, ist mehr als eine Marionette Russlands. Er gefällt sich in der Rolle des Widerstandskämpfers. ZEIT

Wo Kiews Einfluss endet In Slawjansk kontrollieren bewaffnete Separatisten die Straßen. Inzwischen geben sie zu, dass sich auch Russen in ihren Reihen befinden. Dass sich in der Stadt eine humanitäre Katastrophe anbahnt, wie Moskau behauptet, lässt sich allerdings nicht feststellen. Ein Frontbericht. FAZ

Appell mit Feindbild Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen ruft nach mehr Rüstung und appeliert an die europäischen Mitglieder des transatlantischen Verteidigungsbündnisses, die Militärsausgaben nicht weiter zu kürzen. Sein Appell hat drei Adressaten. Frankfurter Rundschau

In den Köpfen herrscht schon Krieg Die Propaganda der Medien gibt den Ton vor, durch die ukrainische Gesellschaft geht ein Riss. Während die Gewalt eskaliert, wird der Raum für politischen Dialog enger. ZEIT

Durch gemeinsame Röhren getrennt Russland ist der grösste Energielieferant Europas. Im Zug der Ukraine-Krise wird diese Abhängigkeit der EU verstärkt diskutiert. Europa hat starke Trümpfe gegen ein Powerplay Russlands in der Hand. NZZ

Putins Geschenk an die Nato Russland befreit das westliche Bündnis aus seiner Sinnkrise. Schon ertönt der Ruf nach steigenden Militärausgaben. ZEIT

Gauck in Tschechien

Auch in Tschechien findet Gauck den richtigen Ton Der Bundespräsident zeigt bei seinem Staatsbesuch in Prag, dass auf seinen Kompass Verlass ist. Joachim Gauck verfügt über die Sensoren für Kritik und Selbstkritik. Das macht ihn so glaubwürdig. Die Welt

Ein Wunder, sich in die Augen zu schauen Bundespräsident Jocahim Gauck schlägt bei seiner Rede in Prag große historische Bögen. Er nimmt Anleihen bei Havel und auch bei Kafka – und blickt optimistisch in die Zukunft. FAZ

Bundespräsident reist in die Vergangenheit Der Besuch in Theresienstadt war Pflicht für Joachim Gauck, die Konfrontation mit der Vergangenheit ist ihm mehr als wichtig. „Ich will zeigen: Das sind heute andere Deutsche“, sagt er vor den Gräbern des Gettos und Konzentrationslagers. Da hat er gerade die Hinrichtungsstätte gesehen, an der Tausende zu Tode kamen, und die Zellen, in denen gehungert und gestorben wurde. Gauck will im Ausland ein Deutschland repräsentieren, das anders ist als das Land, das vor 75 Jahren Vernichtung und Tod über seine Nachbarn gebracht hat. Weser Kurier

Südafrika

Kampf um Südafrikas Machtzentrum Ein Wahlsieg des African National Congress gilt trotz einiger Skandale um Präsident Zuma als sicher. Die Opposition wird trotzdem hinzugewinnen. In der Metropolregion Gauteng könnte es eng werden. FAZ

Mandelas müde Erben Jung, frei, aber politisch gelähmt: Die erste in Freiheit geborene Generation Südafrikas. Doch nur ein Drittel von ihnen hat sich für die Parlamentswahl registriert. Für den regierenden ANC könnte das zum Problem werden. Süddeutsche Zeitung

Unser guter Nachbar Südafrikas Präsident Jacob Zuma befleißigt sich der alten afrikanischen Potentaten-Tradition der Korruption – schaden wird ihm das bei den heutigen Wahlen eher nicht. Die eingefleischten ANC-Anhänger scheinen ihrem Präsidenten alles zu verzeihen. Frankfurter Rundschau

Reich, extravagant und schwarz Minirock, Stöckelschuhe und Skandale: Khanyi Mbau zeigt Luxus ohne Reue – und polarisiert damit Südafrika. Der Streit um den Glamour-Star offenbart vor den Parlamentswahlen einen tiefen Riss in der Gesellschaft. Handelsblatt

Nigeria

Nigerias Tragödie Seit einem Jahr läuft die Militäroffensive gegen Boko Haram bereits. Trotzdem bomben die Islamisten wie nie zuvor. Das liegt auch an der korrupten Armee. FAZ

Alleingelassen in der Hölle Im Norden Nigerias sind Frauen nur Geschöpfe zweiter Klasse, der Terror der islamistischen Boko Haram richtet sich vor allem gegen sie. Nun fürchten die Eltern der verschleppten Schulmädchen die Gewalt der nigerianischen Sicherheitskräfte. Süddeutsche Zeitung

„Bringt unsere Kinder zurück“ Zwanzig Tage nach der Entführung von 300 Schülerinnen in Nigeria wächst die Wut über die zögerliche Haltung der Regierung. Von den Mädchen, die sich in der Gewalt einer islamistischen Sekte befinden, fehlt nach wie vor jede Spur. Jetzt wollen die USA und die Briten helfen. Frankfurter Rundschau

Amerikaner und Briten bieten Hilfe an Mehr als 200 nigerianische Mädchen sind seit Wochen in den Händen islamistischer Boko-Haram-Terroristen. Sie sollen verkauft oder zwangsverheiratet werden. Jetzt bieten Amerikaner und Briten Hilfe an. Moralische Unterstützung kommt aus Deutschland. Süddeutsche Zeitung

Gurlitt

Er wollte nur in seine Wohnung zurück Der NS-Raubkunstschatz, den man im Februar 2012 in seiner Münchner Wohnung fand, machte ihn über Nacht bekannt. Jetzt ist der Kunstsammler Cornelius Gurlitt im Alter von 81 Jahren gestorben. Seine Sammlung soll angeblich ins Ausland gehen. FAZ

Tod eines deutschen Schatzmeisters Der Sammler Cornelius Gurlitt ist tot. In seiner Schwabinger Wohnung hortete er einen unfassbaren Schatz an Gemälden. Nun hinterlässt er so viele Bilder wie Rätsel. Was haben die Nazis geraubt? Süddeutsche Zeitung

Mahnmal wider Willen Cornelius Gurlitt erinnerte die Deutschen schmerzlich an ein dunkles Kapitel ihrer Geschichte: den Kunstraub der Nazis. Was geschieht nun mit seinem belasteten Erbe? ZEIT

Ein gelähmtes Leben Der Vater war immer die Hauptfigur in dieser Familie – über seinen Tod hinaus: Der Sohn, Cornelius Gurlitt, verehrte ihn zutiefst. Er verwaltete den Nachlass, die große umstrittene Kunstsammlung. Das war sein Lebensinhalt. Aber hatte er überhaupt ein echtes Leben? Spiegel

Sammlung Gurlitt soll ins Ausland gehen Der verstorbene Kunsterbe Cornelius Gurlitt vermacht seine Bilder einem Verein im Ausland. Nach Informationen von SZ und NDR verfügt er in seinem Testament, dass die Werke zusammenbleiben. Mit dem Tod Gurlitts endet auch das Ermittlungsverfahren gegen den Sammler. Süddeutsche Zeitung

Alibaba

Chinas Amazon könnte den größten Börsengang aller Zeiten schaffen Sesam öffne dich: Der chinesische Online-Konzern Alibaba will an die Börse. Ein erster Einblick in die Zahlen des Unternehmens lässt selbst Amazon als Zwerg erscheinen. Die wichtigsten Fakten. Süddeutsche Zeitung

Alibaba greift nach den Sternen Der chinesische Internet-Gigant Alibaba hat die Unterlagen für den Börsengang eingereicht. Im Sommer könnte der größte Internet-Börsengang der Geschichte anstehen. Das Unternehmen ist größer als Amazon und Ebay zusammen. Handelsblatt

Börsen-Aspirant Alibaba schlägt Amazon um Längen Wall Street Journal

Jack Ma – der Mann im Rampenlicht von Alibaba Wall Street Journal

Siemens

Kaeser baut den Siemens-Konzern komplett um Siemens soll schlagkräftiger werden und bekommt dafür neue Strukturen. Das Hörgerätegeschäft soll an die Börse. Und die Sparte Energie wird künftig aus Florida gesteuert – von einer Amerikanerin. Die Welt

Siemens stellt sich ganz neu auf Siemens bereitet sich auf die vierte industrielle Revolution vor – mit einer Revolution der eigenen Konzernstruktur. Vorstandschef Kaeser verlangt einen radikalen Kulturwandel – und bricht Tabus. FAZ

Frankreich setzt die Siemens-Führung unter Druck Die französische Regierung befeuert mit neuen Forderungen den Übernahmekampf bei Alstom – und erhöht so den Druck auf Siemens. Doch der deutsche Konzern hat noch ganz andere Entscheidungen zu treffen. Die Welt

Gernegroß 12,35 Milliarden Euro in bar? Reicht nicht, sagt der französische Wirtschaftsminister, wir hätten für Alstom gerne noch das Transportgeschäft von GE. Wer führt hier eigentlich die Verhandlungen? FAZ

…one more thing!

Licht und Schatten von Obamacare Obamas Gesundheitsreform zeigt Wirkung, die Zahl der Obamacare-Verträge steigt. Viele Amerikaner empfinden aber einen starken Freiheitsverlust durch die Reform. Sie greift drastisch in bestehende Verträge ein. FAZ

Leitartikel

Moskaus Medienkrieg Russlands Propagandamaschine läuft gerade auf Hochtouren. Sie beeinflusst nicht nur die öffentliche Meinung im eigenen Land,sondern schürt auch den Hass der Ostukrainer gegen die Anhänger eines ungeteilten Staates Die Welt

Die Farben des Friedens Glauben auch Sie, dass Wladimir Putin der bessere Verbündete sei als die USA? Kommt Ihnen die Berichterstattung zur Ukraine einseitig vor? Dann sind hier ein paar Vorschläge zur Güte. Frankfurter Rundschau

Spirale der Eskalation Jene Kräfte, die die Wahl in der Ukraine verhindern wollen, brauchen nur die Instabilität zu schüren. Das alles ist der Führung in Moskau selbstverständlich klar. FAZ

In Feindschaft vereint Die Palästinenserorganisationen Hamas und PLO wollen sich verbünden – vor allem aus der Not heraus. Der Versöhnung ist schwierig, die Gefahr eines Scheiterns ist groß. Gerade deshalb sollten die USA und Europa den Prozess unterstützen. Süddeutsche Zeitung

Schluss mit Ärztepfusch! 700 Mal – so häufig haben Deutschlands Ärzte 2013 gepfuscht. Das haben die Krankenkassen jetzt nachgewiesen. Bild

Kaeser löst Siemens‘ Konzernstruktur auf Siemens macht bei der Neuausrichtung Nägel mit Köpfen: Die bisherigen vier Geschäftsbereiche werden aufgelöst. Kaeser will die Hörgeräte-Sparte an die Börse bringen – und macht die Medizintechnik eigenständig. Handelsblatt

Go Big, Get Crazy President Obama has a legacy opportunity in Ukraine if he would only act on it. New York Times

College rape tribunals fail students Our view USA Today

Rape victims need Title IX Opposing view USA Today