Wulff, Konjunktur, Schuldenkrise, Ungarn, Iran & US-Vorwahlen

Angebliche Wulff-Dämmerung in der Union. Seit Mittwochmorgen wankt die Front der Wulff-Unterstützer in der Union erkennbar – jetzt wird Verteidigungsminister de Maizière offenbar als Nachfolger gehandelt. Die Welt

Gedankenspiele in der Union über möglichen Nachfolger Wulffs. Die Stimmung „kippt dramatisch“, heißt es in CDU und CSU zur Krise des Bundespräsidenten. Im Falle eines Ausscheidens Wulffs aus dem Amt wird Verteidigungsminister de Maizière als „gemeinsamer“ Kandidat von Koalition und Opposition ins Gespräch gebracht. FAZ

CDU verliert die Geduld mit Wulff
WAZ

Steinmeier statt Wulff. Die Union wünscht sich Ruhe zu Wulff. Doch niemand ist sicher, ob nicht noch was kommt. Deshalb bereitet sich auch Merkel für den Fall X vor. Süddeutsche Zeitung

Wulff verärgert Parteifreunde. Miese Stimmung bei der CDU: Der Bundespräsident ignoriert weiterhin die Aufforderung, alle Fragen und Antworten zu seinem Hauskredit offenzulegen. „Aus Rechtsgründen“ könne er den Schriftverkehr mit den Journalisten nicht preisgeben. Auch bisher treue Unterstützer kritisieren das Staatsoberhaupt. Süddeutsche Zeitung

Merkels Verantwortung. Was hat Angela Merkel eigentlich mit Christian Wulff zu schaffen? Nicht viel, könnte man meinen, verfolgt man die Reaktionen aus dem Kanzleramt auf die Affäre um den Präsidenten Frankfurter Rundschau

Merkel äußert sich erstmals persönlich zu Wulff Bild

Loyal, weil ihr nichts anderes übrig bleibt. Angela Merkel hat allmählich genug von ihrem Bundespräsidenten. Der Kanzlerin ist Professionalität wichtiger als Parteiprogramme oder Linientreue. Christian Wulff verhält sich seit Beginn der Kreditaffäre aber erschreckend unprofessionell. Noch unterstützt sie ihn – weil sie keine andere Möglichkeit hat. Süddeutsche Zeitung

„Wulff bezahlt, was alle bezahlen“ Gernot Lehr, Anwalt von Bundespräsident Christian Wulff, hat vor allem eine Aufgabe: Die Affäre bürokratisieren, damit sie bald allen zu langweilig wird. Tagesspiegel

Konjunktur

Nach dem Superjahr droht nun der Einbruch. Um 3,0 Prozent wuchs die Wirtschaft im vergangenen Jahr. Doch nun geht es abwärts. Folgt eine Wachstumsdelle – oder gar der Absturz in die Rezession? Wirtschaftswoche

Die tollen Wachstumszahlen überdecken die Gefahren. Zwei Boom-Jahre in Folge, das deutsche Geschäftsmodell funktioniert. Trotzdem muss die Regierung die Steuer- und Sozialsysteme weiter reformieren. Die Welt

Vorsicht, Absturz droht! Drei Prozent Wachstum 2011 – alle Achtung. Dabei verdeckt die Gesamtjahreszahl, dass die Konjunktur zuletzt gefährlich gekippt ist. Die Exporte wachsen seit Frühsommer nicht mehr, die viel gelobte Konsumlust ist weit weniger beeindruckend, als es oft behauptet Financial Times Deutschland

Die Drei vorm Komma ist kein Ausreißer Handelsblatt

Ein tolles Jahr. Kaum sind wir aus den leicht Maya-Untergangs-getönten, verdächtig katastrophenlosen Weihnachtstagen aufgetaucht, schwappt die nächste Angstwelle über uns hinweg. Das Wachstum schrumpft! Warum die Panik? Frankfurter Rundschau

Verbraucher könnten Deutschland Rezession ersparen. Nach zwei Boomjahren in Folge könnte die deutsche Wirtschaft in eine Rezession rutschen. Ökonomen hoffen auf die Kauflaune der Bürger. Die Welt

Germany’s Economy Loses Steam. Germany’s economy contracted in the fourth quarter, putting it at risk of a shallow recession at a time when euro-zone countries struggling with their debts are looking to the bloc’s biggest economy to give the region a lift. Wall Street Journal

Schuldenkrise

„Deutschland und Frankreich dominieren die anderen“ Martin Schulz hat die Alleingänge von Merkel und Sarkozy satt. Der künftige Präsident des Europaparlaments will bei wichtigen Entscheidungen künftig mit am Tisch sitzen. Warum, erläutert der SPD-Politiker im Interview. Handelsblatt

Monti: Italien ist nicht mehr ansteckend für die Eurozone. Der neue italienische Ministerpräsident Mario Monti hat bei seinem Besuch in Berlin der Kanzlerin den „Seelenzustand der Italiener“ erläutert. Trotz der Haushaltsprobleme müsse sich niemand „vor Italien fürchten“. Das Land werde „seinen Beitrag zur Stabilität Europas“ leisten. FAZ

Ein Pinguin wollte fliegen. Griechenland bleibt eine Gefahrenzone: Es klemmt bei den Verhandlungen über einen Schuldenverzicht privater Gläubiger. Diese sollen auf mehr Schulden verzichten – dabei haben einige noch nicht einmal den eigentlich schon ausgehandelten Schnitt umgesetzt. Süddeutsche Zeitung

Ein mageres Plädoyer für den Euro. Mitten in der bisher schwersten Krise des Euros liest sich eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey wie eine leidenschaftliche Hymne für die Gemeinschaftswährung: Alle Mitgliedsländer haben von ihr profitiert. Doch stimmt das? Zweifel sind erlaubt. Wirtschaftswoche

Geld gibt es nur für die Braven. Es wird um jedes Detail gefeilscht, denn es geht um die Zukunft des Euro: Der neue Fiskalpakt der Europäischen Union soll künftig Hilfszahlungen mit Wohlbetragen der Länder verknüpfen. Ende des Monats soll das Werk fertig sein. Süddeutsche Zeitung

Deutsches Erfolgsgeheimnis. Woran andere Staaten trotz größter Anstrengungen scheitern, das gelingt Deutschland scheinbar mühelos: Sparen. Von den Euro-Krisenländern Portugal, Irland, Griechenland und Spanien dürften alle die ihnen gesetzten Sparziele 2011 verfehlen. Frankfurter Rundschau

Ungarn

EU bereitet Verfahren gegen Ungarn vor. Die EU-Kommission will drei Vertragsverletzungsverfahren einleiten, weil sie die Unabhängigkeit der Notenbank, der Justiz und des Datenschutzes in Ungarn gefährdet sieht. FAZ

Feigheit vor dem Freund. Die autoritäre Politik Ungarns passt nicht zum Wertegerüst der EU. Doch die Dänen verstecken sich hinter der Kommission. Das ist nicht nur feige. Falsch verstandene Freundschaft schadet mehr als sie nützt. Handelsblatt

Der Csárdás-Berlusconi. Brüssel tut sich schwer, die ungarische Politik zu verurteilen. taz

Iran

Schattenkrieg in Iran. Schon wieder ist ein iranischer Atomwissenschaftler einem Attentat zum Opfer gefallen. Noch ist unklar, wer hinter der Tat steckt. Es verdichten sich aber die Hinweise, dass zwischen westlichen Geheimdiensten und dem Teheraner Regime ein Schattenkrieg im Gange ist. Niemand sollte sich darauf verlassen, dass alle Seiten weiter den offenen Konflikt vermeiden wollen, der daraus entstehen könnte. Süddeutsche Zeitung

Vergiftet, erschossen, in die Luft gesprengt. Der tödliche Anschlag auf einen iranischen Atomforscher ist nicht der erste: Teherans Atomprogramm wird immer wieder durch Angriffe gebremst. Steckt Israel dahinter? Die Welt

Iranischer Atom-Professor ermordet. Neuer Höhepunkt im Nuklear-Streit mit dem Iran – ein Wissenschaftler stirbt, Menschen werden verletzt. Wer steckt dahinter? Bild

Die Indizien sind erdrückend. Die Frage muss gestellt werden: Wie viel ist Fiktion an der „iranischen Bombe“? Aus guten Gründen unterstellt die Internationale Atomenergiebehörde Teheran, mit seinem Atomprogramm nicht nur friedliche Absichten zu verfolgen. Kölner Stadt-Anzeiger

Krieg gegen den Iran? Ein Albtraum! Es droht die erste Stufe einer ernsten Auseinandersetzung taz

US-Vorwahlen

Leichtes Spiel für Romney. Es ist der zweite Sieg für Mitt Romney, doch: Nach der Vorwahl ist vor der Vorwahl. Das Bewerberfeld bleibt unübersichtlich, viele zweifeln nach wie vor wird an seiner Führungsstärke. Eine Vorentscheidung im Rennen der Republikaner wird es erst in Süd-Carolina geben. FAZ

Romney ist kaum mehr zu stoppen. Vielen US-Republikanern ist Romney zu liberal, sie misstrauen seinen Überzeugungen. Trotzdem werden sie ihn wohl schon Ende Januar zu Obamas Herausforderer küren. Die Zeit

Romney: Glatter Durchmarsch in New Hampshire. Hat er die Kandidatur schon in der Tasche? Bild

Warum Romney Angst vor Ron Paul haben muss. Den Republikanern bleibt wohl ein internes Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Ende der Vorwahlen erspart. Doch ein Gegner könnte Romney noch Stimmen kosten. Die Welt

Zerrissen wie nie. Die Republikaner lassen US-Präsident Obama ruhig schlafen taz

Obama in Gefahr. Noch haben Obama und die Demokraten in Umfragen zur Präsidentschaftswahl die Nase vorn. Doch Mitt Romney könnte dem amtierenden Präsidenten gefährlich werden. Tagesspiegel

US-Vorwahlen: Romney baut Vorsprung bei Facebook aus Wirtschaftswoche

A Perfect Doll. One Mitt Romney was born with a silver spoon, the other one’s was wooden. Both want your vote. New York Times

Ron Paul’s staying power threatens to alter debate Breakingviews

Romney Wins New Hampshire. Rivals Shift Focus to South Carolina After Back-to-Back Victories for Former Governor Wall Street Journal

Campaign-trail secrets. What reporters don’t want you to know. Washington Post

The Republican Contest. From Iowa’s social conservative fight to New Hampshire’s economic fantasies, the presidential hopefuls are deluding themselves and trying to delude the voters. New York Times

…one more thing!!!

In Zukunft nur noch zartrot. Der SPD dämmert bei ihrer Klausur in Irsee, dass sie zwar voran gekommen ist – aber noch nicht weit genug. Spitzenkandidat Christian Ude verordnet seiner Partei deshalb vor der Landtagswahl einen bürgerlichen Kurs. Motto: nur ja keine Wähler verschrecken Süddeutsche Zeitung

Leitartikel

Roms Vermögen. Die Kanzlerin hat Mario Monti gelobt. Zu Recht. Sein Schuldenproblem muss Italien dennoch selbst lösen. Die Italiener verfügen über extrem hohe Finanzvermögen – auch weil der Fiskus so ineffizient ist. FAZ

Angela Merkel, die Teflon-Kanzlerin. Die Sozialdemokraten stehen vor einer gewaltigen Herausforderung: Sie müssen einen Kanzler-Kandidaten finden, der es schafft, die lavierende Angela Merkel aus der Reserve zu locken. Handelsblatt

Weckruf für Deutschland Jetzt hat die Euro-Krise auch Deutschland erwischt!Die Folgen der Krise bekommen in Europa ALLE zu spüren – nicht nur die Pleite-Staaten. BILD

Sinneswandel, der Mauerbau an AKW-Zwischenlagern AZ München

Jetzt bloß nicht schwach werden. Die EU nutzt Ungarns Finanzkrise, um Viktor Orban endlich die Zähne zu zeigen: Wenn er nicht spurt, gibts kein Geld – und obendrein Vertragsstrafen. Jetzt darf sie sich nur nicht wieder mit Versprechen abspeisen lassen. Financial Times Deutschland

Die Katastrophe von Haiti hält an. Der Patient Haiti ist von der Heilung so weit entfernt wie eh und je. Er hat überlebt als das traurige Musterbeispiel eines scheiternden Staates. Gescheitert ist aber auch das Hilfskonzept. Frankfurter Rundschau

Autos für die Welt Nie war die deutsche Automobilindustrie international so erfolgreich wie heute. Aber die Formen der Mobilität werden sich verändern. Nur wer in die richtigen Technologien investiert, kann auch langfristig bestehen Die Welt

Asiens neue dreiseitige Entente project syndicate

Steering China’s growth drive Business Spectator

Italy Called Biggest Euro-Zone Threat Wall Steet Journal

Dyeing white collars blue. Republicans rediscover the working-class. Washington Post

Is Private Equity Bad For the Economy? Examining the facts on the industry Romney helped create The Atlantic

Private equity skewered by Romney-bound arrows Breakingviews

Was $73B of Afghan aid wasted? The money isn’t going where we think it is and that’s a lot of wasted treasure. politico

Political Islam Without Oil. Egyptian Islamists, the newly elected majority in government, have some big decisions to make. It’s going to be fascinating to watch this play out. New York Times

Christmas is No Time for an Iranian Revolution. In an effort to halt Iran’s nuclear program, Washington and the West have been ramping up the pressure with sanctions and threats of war. None of it will work. The Green Movement has been vanquished, and the country — both its leadership and its people — are poised not for revolution, but more of the same. Foreign Affairs