Weltmeister, Spionage, Ukraine, Nahost & Woelki

Der vierte Stern geht auf Was für ein Finale – intensiv bis zum Schluss! Deutschlands Team versucht, seine Idee vom schönen Fußball durchzusetzen, zeigt Respekt, wirkt aber nicht verschüchtert. Bundestrainer Löw hat diese Auswahl der Hochbegabten souverän um die Klippen des Turniers gelenkt. Süddeutsche Zeitung

Wir Weltmeister Deutschland, eine verspielte Nation? Wer hätte das gedacht. Ihre wahren Helden sind nicht die Großen und Starken, sondern die Verlierer und Enttäuschten, die immer wieder aufstehen und einfach nur spielen wollen. Irgendwann werden sie Weltmeister – ganz sicher. FAZ

Glücksgefühl für die Ewigkeit Das herrliche Tor von Götze, der blutende Schweinsteiger, Löw mit dem Pokal. Diese Bilder werden bleiben. Die deutsche Mannschaft übersteht im Finale heikle Situationen, dann ist sie Weltmeister. Manche weinen, andere begreifen noch nicht. Nur Schürrle hat einen Plan. Süddeutsche Zeitung

Der perfekte Mix aus Hurra und Hauruck Der WM-Titel ist die Krönung eines Weges, der vor zehn Jahren eingeschlagen wurde. Klinsmann und Löw haben den deutschen Fußball grundlegend verändert. Die Weltmeister vereinen jetzt Traumfußball und Tugend. Manager Magazin

Ein Stern, der Götzes Namen trägt Was für ein WM-Endspiel: Mario Götze trifft, Deutschland ist hart, geduldig, cool und vierfacher Weltmeister. Am Ende fallen Tränen aus Titan. Zeit

Kampf und Können Das deutsche Team ist frei von Hybris, Joachim Löw ist lernfähig und Mario Götze kann auch bei der WM Tore schießen. So wird man Weltmeister. taz

Für das ganze Land und nicht nur den Sport Deutschland ist zum vierten Mal Fußball-Weltmeister. 24 Jahre hat es gedauert, dass der Titel wieder in die Bundesrepublik kommt. Der sportliche Erfolg hilft dem ganzen Land, das Image im Ausland wird sich verbessern. Handelsblatt

Freudentränen auf der Fanmeile Fast 300.000 Menschen feiern am Brandenburger Tor den Titel. Ihr Jubel kennt keine Grenzen. Am Dienstag kommt die deutsche Elf nach Berlin. Berliner Zeitung

Fußball ist der größte Volkserzieher Die Weltmeisterschaft ist eine Übung in Weltbürgerschaft. Über alle nationalen und kulturellen Unterschiede hinweg finden sich gemeinsame ethische Standards, die für alle gelten. Die Welt

Der Boss Er wurde gehalten, getreten, geschlagen. Doch Bastian Schweinsteiger steht immer wieder auf. Im WM-Finale gegen Argentinien macht er das Spiel seines Lebens. Zeit

Löw vollendet sein Werk mit dem bedeutendsten Titel seit ’54 Als Joachim Löw zur Nationalelf kam, war der deutsche Fußball schlecht wie nie. Mit dem Titel von Rio belohnt Löw sich und eine Spielergeneration für langes Streben. Zeit

Diese Entscheidung ist ein Skandal Lionel Messi ist der beste Spieler der Weltmeisterschaft 2014. So sieht es zumindest die Fifa. Dabei war er nicht einmal bester Argentinier. Thomas Müller hingegen geht leer aus. Die Entscheidung des Weltverbandes ist ein Skandal. Berliner Zeitung

Die nächste Revolution muss kommen Die Nationalelf kann zum vierten Mal Weltmeister werden. Jürgen Klinsmann hat daran einen großen Anteil, meint unser Kolumnist Michael Steinbrecher . Nun müsse der nächste Schritt folgen – und ein neuer Revolutionär her. Handelsblatt

German soccer glory was predictable – with luck Brazil’s World Cup was first-rate entertainment, thanks to many surprising results. In finance, as in sport, forecasting is a dangerous game. But it is where the greatest value lies. The key is to draw conclusions from pertinent facts. Luck helps, too. Breakingviews

Germany’s Beautifully Communal World Cup Win The victors put the team ahead of the individual—a fact that U.S. sports fans could heed. The Atlantic

Spionage-Affäre

Wenig Verständnis aus Washington Den deutschen Zorn über die Spähaffäre haben die USA diesmal wahrgenommen. Doch auf Verständnis kann die Bundesregierung trotzdem nicht hoffen: Aus Washingtons Sicht ist Deutschland ein unzuverlässiger Partner – und selbst für das Debakel verantwortlich. Süddeutsche Zeitung

Erkaltete Freundschaft Die Spionage der USA zeigt ein gehöriges Maß an Herablassung. Das hohle Pathos der deutsch-amerikanischen Freundschaft hat ausgedient. Jetzt hilft nur noch Nüchternheit. Zeit

Merkel hofft auf US-Reform Die transatlantischen Bündnispartner versuchen, die Spionageaffäre zu beenden. Beide hatten sie am Sonntag versucht, die Folgen der Affaire einzuhegen. Frankfurter Rundschau

Im Griff der Geheimdienste Die Spionage-Vorgänge werfen schon ein Schlaglicht auf einen Aspekt der professionellen Schnüffelei, der zuletzt von den politischen Querelen zwischen Berlin und Washington überlagert wurde: Die technischen Möglichkeiten, über die die Dienste verfügen, sprengen die Vorstellungskraft des Laien. WAZ

Spionageaffäre darf Handelsabkommen nicht schaden Wegen der Abhöraktionen sollen die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen ausgesetzt werden? So ein Unsinn! Wir haben solche Verträge sogar mit Pakistan oder Algerien. Das Abkommen nutzt uns. Die Welt

Warum das TTIP eine gute Idee ist Amerika spioniert in Deutschland. Sollen wir deshalb die Verhandlungen über das Transatlantische Freihandelsabkommen, kurz TTIP, aussetzen? Das wäre töricht. Aus TTIP könnte eine Art „Wirtschafts-Nato“ werden, zum Wohle aller. Tagesspiegel

Immerwährende Freundschaft CIA und BND waren schon immer die besten Freunde. Ausgerechnet der Gründer des deutschen Auslandsgeheimdienstes versorgte die USA nach dem Zweiten Weltkrieg mit Informationen – und er war nicht der Einzige, der eifrig zuarbeitete. Süddeutsche Zeitung

Ukraine

In der Ukraine hängt nun alles von Poroschenko ab Der Präsident sollte militärisch nur das Nötigste anordnen. Und schon jetzt überlegen, wie er bei einem Sieg die Rebellen einbeziehen kann. Nicht aus Nächstenliebe, sondern um den Staat zu erhalten. Die Welt

Schmutzige Zahlen 114 000 oder doch 1,8 Millionen? Wie viele Ukrainer seit Beginn des Konflikts nach Russland geflohen sind, ist umstritten. Die Not ist in jedem Fall groß, aber die Welt reagiert zögernd. Süddeutsche Zeitung

Der Propagandakrieg Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine tobt auch im Netz, beide Seiten arbeiten mit Verleumdungen und Falschmeldungen. Ein Putin-Propagandist hat nun eine Mathematikerin aus der deutschen Provinz ins Visier genommen. Spiegel

Die Welt im Kriegszustand Ukraine, Irak, Syrien, Israel und Gaza: Hat die Diplomatie noch eine Chance? Ein – unvollständiger – Blick in die Krisenregionen. Tagesspiegel

Nahost

Kein Sieger in Nahost Israel und die Hamas haben längst eingesehen, dass sie auch dieses Mal die andere Seite nicht besiegen können. Gesucht wird ein gesichtswahrender Ausweg. Aber aus eigener Kraft sind beide Seiten dazu nicht in der Lage. FAZ

Überfüllte Krankenhäuser im Gazastreifen Die Patienten werden in den Krankenhäusern im Gazastreifen teilweise auf dem Fußboden behandelt. Das medizinische Personal arbeitet seit Tagen in Dauerschicht. Frankfurter Rundschau

Hamas wünscht sich Tote auf der eigenen Seite Die Palästinenser müssen sich ändern. Nur so gelingt es ihnen, sich aus der Spirale der Gewalt zu befreien, in die sie Hass und der Wunsch nach Vergeltung zwingen. König Hussein könnte Vorbild sein. Die Welt

Krieg, immer nur wieder Krieg Kein Staat der Welt kann es hinnehmen – wenn er sich denn nicht selbst aufgeben will -, dass sein Territorium von außen permanent unter Feuer genommen wird. Märkische Oderzeitung

Antijüdische Hetze in der Türkei Die bekannte Popsängerin Yildiz Tilbe verbreitet Hassbotschaften gegen Israel wegen der Angriffe auf Gaza – und erntete einen Sturm der Empörung. Frankfurter Rundschau

Kardinal Woelki wechselt von Berlin nach Köln

Aus Meisners Schatten treten Mit Kölns neuem Erzbischof Woelki verbinden sich Hoffnungen. Doch kann er diese erfüllen? Welche Themen muss er anpacken? Und für welches Verständnis von Kirche steht der Ziehsohn von Kardinal Meisner eigentlich? Kölner Stadt-Anzeiger

Nahe bei den Menschen Rainer Maria Woelki wird erst am 20. September als neuer Kölner Erzbischof eingeführt. Doch schon nach seinem ersten Auftritt an neuer Wirkungsstätte am Samstag lässt sich sagen: In der Kölner Kirche wird kaum etwas so bleiben, wie es bisher war. Bonner General-Anzeiger

Ein Wink des Schicksals Der Wechsel von Kardinal Rainer Maria Woelki aus Berlin nach Köln löst nicht nur Bedauern in Berlin aus. Ob Bistumsreform oder Umbau der St. Hedwig-Kathedrale – seine Kritiker hoffen auf einen Nachfolger, der offener für Vorschläge ist. Tagesspiegel

…one more thing!

Die neuesten Tricks der Sozialstaatsmaximierer Anders als behauptet, gibt die Regierung viel zu wenig Geld für Zukunftsinvestitionen aus. Dafür setzt sie raffiniert auf einen Steuererhöhungsmechanismus. Ihr Zauberwort heißt Gegenfinanzierung. Die Welt

Leitartikel

Dominanz des nationalen Interesses Ein Deal zeichnet sich ab: Sozialisten und Konservative scheinen ihre Wunschlisten für die Spitzenjobs in der EU abgeglichen zu haben. Jetzt könnte die Entscheidung fallen. Doch die Erfahrung lehrt – die Wünsche der eigenen Parteifamilie sind am Ende zweitrangig. Süddeutsche Zeitung

Die Juncker-Jahre Am Dienstag tritt der neue EU-Kommissionspräsident sein Amt an. Er war nicht gerade Merkels Wunschkandidat.Es wird also mühsam. Aber die wahren Konflikte drohen auf anderen Feldern Die Welt

Herzloses Europa Mit Jean-Claude Juncker kriegen wir nun doch die Sparausgabe eines Europapräsidenten. Wann kommt ein Euro-Fußballteam? Wirtschaftswoche

De Gaulle, wo bist Du? Präsident Hollande wird den Nationalfeiertag an diesem Montag nutzen, um die Querelen der Gegenwart für eine Weile in den Hintergrund zu drängen. Doch das nationale Pathos wird nicht lange vorhalten. Frankreich befindet sich in einer tiefen Krise. FAZ

Dieses Mädchen wird am Donnerstag 60 Wie ein tapsiges Kind aus der Uckermark zur mächtigsten Frau der Welt wurde. Bild

Wir sind wieder…. wer? Nahaufnahme einer Nation Spiegel (Print)

Paradies Deutschland: Die 200 schönsten Orte Das Paradies vor unserer Haustür: Mit seinen Bergen, Stränden und stolzen Schlössern ist Deutschland ein wunderbares Reiseland. Der aktuelle FOCUS präsentiert die 200 schönsten Plätze, die die Republik zu bieten hat. Focus (Print)

Vorsprung durch Technik Germany’s victory, by the narrowest of margins, was a fitting end to a hugely successful World Cup in Brazil. In a gripping, titanic struggle between the best teams from Europe and Latin America, technical ability, class and teamwork ultimately conquered flawed genius and dogged resistance. Economist

No Water For Motown Why Detroit Is Denying Its Citizens This Basic Human Right The Nation