Die Maske ist gefallen Donezk erklärt gleich einen Tag nach dem „Referendum“ seinen Anschluss an Russland. Wer Denis Puschilin, einen der Anführer in Donezk, dazu ermächtigt hat, sofort den Anschluss an Russland zu erklären, ist unklar. Frankfurter Rundschau
Putins Platzhalter im Osten Die Schlüsselfiguren der Separatisten in Donezk, Slawjansk und Lugansk sind aus dem politischen Nichts aufgetaucht. Die meisten haben eine zweifelhafte Vergangenheit – aber das unbedingte Vertrauen der russischen Führung. Süddeutsche Zeitung
Der Mann hinter der Schreckensherrschaft Sein Erfolgskonzept ist „das rechtzeitige Ausschalten einiger Anführer des Gegners bewusst auch außerhalb legaler Methoden“: Oberst Igor Strelkow war schon im Februar auf der Krim, derzeit kommandiert er die Separatisten in der Ostukraine. Wer ist der Mann? Süddeutsche Zeitung
Stunde der Separatisten In der Ukraine drohen nach dem Referendum im Osten des Landes Spaltung und Zerfall Wirklichkeit zu werden. Die politische Geographie in Osteuropa verändert sich rasend schnell, aber nicht auf zivilisierte, sondern auf dreiste FAZ
Ein Blick in den Abgrund Die Entwicklung im Osten der Ukraine erinnert an die erste Phase des Zerfalls Jugoslawiens. Soll der Sturz in den Abgrund abgewendet werden, braucht es dringend Verhandlungen. NZZ
Rebellion und Barbarei In der Ukraine bedurfte es der Rebellion gegen das alte Regime. Aber jetzt müssen Pragmatiker ans Werk. Berliner Zeitung
Alles im Sinne Putins Die Referenden in der Ostukraine sind eine Farce, doch es gibt kaum noch ein Zurück: Die Separatisten haben mit Gewalt und Putins Rückendeckung Fakten geschaffen. ZEIT
Von Europas Schwäche profitiert nur Putin Die EU gibt sich einig, doch das Gegenteil ist der Fall. Dieses Dilemma Europas zeigt sich auch beim Außenminister-Treffen in Brüssel. Das Tragische daran: Putins Russland wird davon profitieren. Die Welt
Gesicht zeigen gegen Putin Sie haben Angst vor Krieg und bezweifeln die Wirksamkeit von Sanktionen. Dennoch unterstützt das Gros der Deutschen die Politik des Westens gegenüber Wladimir Putin. Dessen Ansehen ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Tagesspiegel
Atomausstieg
Wer Mist baut, muss ihn aufräumen Gewinne privatisieren, Risiken sozialisieren, darauf versteht sich die Energiebranche seit jeher gut. Damit sich die Stromkonzerne nun nicht vor dem Rückbau der Kernkraft drücken, muss die Regierung dringend das dafür vorgesehene Geld zweckgebunden anlegen. Süddeutsche Zeitung
Ein unmoralisches Angebot Die Stromkonzerne wollen sich aus der atomaren Verantwortung stehlen – klar, die Kosten der Bewältigung des Atomzeitalters sind hoch. Doch die Politik muss hart bleiben. Es droht eine Vertrauenskrise. Stern
Dreister Vorstoß Die Methode kommt einem bekannt vor: Solange das Geschäftsmodell läuft, werden die Gewinne eingestrichen, wenn es den Bach ‚runter geht, wird versucht, das Risiko auf die Allgemeinheit abzuwälzen Bonner General-Anzeiger
Der AKW-Versuchsballon platzt mit lautem Knall Die Strategie, die Kosten des AKW-Ausstiegs über eine Staatsstiftung zu finanzieren, hat offenbar keine Chance. Warum auch sollte der Steuerzahler einspringen? Doch es gibt auch Unterstützer der Idee. Die Welt
Milliardenpoker um den Atomausstieg Wer zahlt für den Abriss von Atommeilern und die Endlagerung von Strahlenmüll? Die Stromkonzerne wollen die Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen, Minister in Bund und Ländern sind entsetzt. Der Atomausstieg steht plötzlich wieder auf der Agenda. Spiegel
Bundesrat bremst Ökostromreform aus Die Länder legen eine lange Wunschliste vor: Ihnen geht es wesentlich darum, Ausnahmen zuzulassen, Kürzungen zurückzunehmen oder Fristen zu verlängern. FAZ
Polarforscher warnen vor rapider Eisschmelze in Antarktis Wall Street Journal
Arktis ist umkämpft – und kann doch befrieden Der Hohe Norden eignet sich zur partiellen Zusammenarbeit zwischen Russland und den Westmächten. Diese würde helfen, ein Mindestmaß an sicherheitspolitischer Verbundenheit zu erhalten. Handelsblatt
DGB
Die Gewerkschaften sind besser als ihr Ruf Sommer geht, Hoffmann kommt: Der DGB wählt einen neuen Chef. Jahrelang hat man sich an der Agenda 2010 abgearbeitet. Aber wie stark sind die Arbeitnehmer heute, und was heißt für sie Reformpolitik? Die Welt
Hoffnungsschimmer für kleine Gewerkschaften Der Deutsche Gewerkschaftsbund scheint seine Position zum geplanten Tarifeinheitsgesetz doch noch einmal zu überdenken. Grund dafür sind die Arbeiten der großeb Koalition an einem entsprechenden Gesetz. Frankfurter Rundschau
Ein Hauch Europa für den DGB Deutschland hat einen neuen obersten Arbeitnehmerlobbyisten. Reiner Hoffman hat Michael Sommer nach zwölf Jahren als Chef des DGB abgelöst. Der Ökonom will der Sechs-Millionen-Mitglieder-Organisation ein jüngeres Gesicht geben – und sie europäischer machen. Spiegel
Präsident der leisen Töne Rainer Hoffmann führt in Zukunft die Arbeitnehmer. Der 58-Jährige wird mit einstimmiger Mehrheit auf dem DGB-Bundeskongress gewählt. Der DGB-Vorsitzende ist eine Art Chefdipolmat. Frankfurter Rundschau
Gewählt für den Ausgleich Reiner Hoffmann ist der neue DGB-Vorsitzende. Wie wird der Nachfolger von Michael Sommer den Kurs des Dachverbands der Gewerkschaften prägen? Tagesspiegel
Hoffmann ist gefordert Michael Sommer seinem Nachfolger Reiner Hoffmann als DGB-Chef viele Streitthemen hinterlassen. Wie geht es weiter bei den deutschen Gewerkschaften? Badische Zeitung
Wallraff
„Keine Abhängigkeiten, null“ Der Journalist und Rechercheur Günter Wallraff verteidigt im Interview sein Engagement beim Fast-Food-Konzern McDonald’s. Er habe immer nur Verbesserungen gewollt. ZEIT
Prügel für 8,40 Euro die Stunde Vorerst letzte Folge des RTL-Investigativ-Formats „Team Wallraff – Reporter undercover“: Verdeckt recherchierten Reporter acht Monate lang in der Sicherheitsbranche. Ergebnis: Das Wachpersonal wird systematisch ausgebeutet. Den Frust bekommen immer wieder Unschuldige zu spüren. Rheinische Post
Die dunklen Ecken des deutschen Jobwunders In der Vorerst letzten Folge von „Team Wallraff“ ging es um die Sicherheitsbranche beleuchtet, mit dem erwartbar drastischen Ergebnis. Doch was immer von den verdeckten Aktionen auch zu halten ist, die junge Reportertruppe hat Wirkung erzielt. Tagesspiegel
Der Staat macht lieber die Augen zu In der vorerst letzten Folge von „Team Wallraff“ ging es um die miserablen Arbeitsbedingungen in der Sicherheitsbranche. Erneut zeigt sich: Der Staat macht bei vielen Dingen die Augen zu. Für das Team um Günter Wallraff gibt es noch viel zu tun. Berliner Zeitung
Die fetten Jahre von McDonald’s und Co. sind vorbei Der Skandal bei Burger King ist nur ein Nebenschauplatz. Standardisiertes Essen, begrenzte Auswahl, viele Kalorien: Das Geschäftsmodell Fast Food hat ein grundsätzliches Problem. Die Welt
Das System Burger ist am Ende Nach dem Bekanntwerden gravierender Mängel im deutschen Burger-King-Imperium gibt es Fragen: Muss das Franchise-Modell reformiert werden? Und: Wie zeitgemäß ist das Angebot der Fastfood-Ketten noch? Wirtschaftswoche
Burger King greift bei Skandalfirma durch Die Missstände beim Franchise-Partner der Fast-Food-Kette sollen behoben werden. Künftig wird bei den kritisierten Filialen nach Tarif gezahlt, und externe Prüfer kontrollieren die Lebensmittel. Die Welt
Europawahl
Wo geholzt wird In der CSU gilt er – höflich gesagt – als zu europafreundlich. Vielleicht ist auch das einer der Gründe dafür, dass CSU-Spitzenkandidat Martin Ferber mit seinen Attacken auf Martin Schulz zeigen musste, dass er auch „holzen“ kann. FAZ
Endlich wieder streiten Die Union gegen Martin Schulz, die SPD gegen die CSU: Plötzlich sorgt die Europawahl doch noch für Aufregung in der großen Koalition. Davon profitiert vor allem die SPD. ZEIT
Let’s face it: Europa muss Englisch sprechen Wie sollen sich Europäer besser verstehen, wenn sie nicht miteinander reden können? Englisch ist Europas wichtigste Sprache. Jeder Bürger sollte sie beherrschen – und es ist die Pflicht eines jeden EU-Mitgliedstaats, dafür zu sorgen. Süddeutsche Zeitung
Die Welt als Wohlfühldorf Separatisten denken klein. Dabei müssen wir in Europa Grenzen sprengen und der Genügsamkeit kühne Entwürfe entgegensetzen Tagesspiegel
Indien
Größte Wahl der Welt ist zu Ende Rekord in Indien: 66 Prozent der Bevölkerung beteiligen sich an der Abstimmung über die neue Regierung. Insgesamt wurden fast 815 Millionen Menschen zur Wahlurne gerufen – es war die größte demokratische Abstimmung aller Zeiten. Frankfurter Rundschau
Diese Demokratie lebt Heute gehen in Indien die Unterhauswahlen zu Ende – eine fünf Wochen dauernde Mammutoperation, bei der mehr als 800 Millionen Menschen aufgerufen waren, ihre Stimme abzugeben. Die meisten sind dem nachgekommen. Wahlmüdigkeit ist in Indien dieser Tage ein Fremdwort. Süddeutsche Zeitung
Ein letztes Duell bei der größten Wahl der Welt Am letzten Wahltag in Indien stimmen die Wähler in Varanasi über zwei der prominentesten Kandidaten ab. Vom Herausforderer-Duell könnte der unbeliebte Gandhi profitieren. ZEIT
Die große Wette auf Indien Spekulanten und Investoren pumpen Geld in den indischen Markt. Sie hoffen auf die politische Wende. Nüchtern betrachtet ist das ein großes Wagnis. FAZ
Nigeria
An Nigerias Desaster ist Jonathan mitschuldig Zu lange hat der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan die Gefahr von Boko Haram unterschätzt und nur wenig gegen die Terrorgruppe getan. Dabei hatte die Regierung durchaus die Chance dazu. Die Welt
Boko Haram reagiert auf Netz-Aktivisten Während im Internet weiter „Bring Back Our Girls“ gefordert wird, wird der Presse in Nigeria ein Video zugespielt, das die von Boko Haram entführten Mädchen zeigen soll. Frankfurter Rundschau
In den Händen von Schlächtern Die Männer waren schwer bewaffnet. Sie trieben die weinenden Mädchen aus dem Unterricht, pferchten sie auf Lastwagen und transportierten sie ab – wie eine Horde Vieh. Erst Proteste der verzweifelten Eltern und weltweite Solidarität hat die Regierung gezwungen, um Hilfe zu bitten. Spät, viel zu spät. WAZ
Eine Entführung und die Wahrheit Die Solidaritätskampagne für die entführten nigerianischen Schülerinnen hat vor allem in den USA eine Eigendynamik entwickelt, die mit den Anliegen der Initiatoren in Nigeria kaum noch etwas zu tun hat. Tagesspiegel
The War on Education The kidnapping of more than 200 schoolgirls in northern Nigeria is beyond outrageous. Sadly, it is just the latest battle in a savage – and global – war being waged against the fundamental right of all children to an education. Project Syndicate
Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Der Preis des Gemeinsinns Eine Bertelsmann-Studie ergibt, dass der Zusammenhalt in Deutschland wächst. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Wie sehr Menschen füreinander sorgen, hängt sehr davon ab, wie gut es ihnen selber geht. Berliner Zeitung
Ego-Ossis und Kuschel-Wessis Eine neue Studie untersucht den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Vor allem der Osten der Republik – einst besonders stolz auf seine Solidarität – zerfällt in eine Region der Eigenbrötler. Das kommt nicht von ungefähr. Tagesspiegel
Makel des Ostens Studien über die Befindlichkeit der Deutschen leben geradezu vom Ost-West-Vergleich. Womit könnte man trefflicher ummänteln, dass es hier nicht um einen Konflikt zwischen Ost und West oder Nord und Süd geht, sondern um einen zwischen Arm und Reich? Märkische Oderzeitung
Die Grenzen der hessischen Toleranz Die Hessen zeigen sich zunehmend tolerant gegenüber Zuwanderern – solange man ihnen ihre Herkunft nicht allzu sehr anmerkt. Der „Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt“ der Bertelsmann-Stiftung zeigt zudem: In Hessen ist das Netz an sozialen Beziehungen so fest geknüpft wie in kaum einem anderen Bundesland. Frankfurter Rundschau
ESC
Europa einig tolerant? Von wegen! Eine „Ohrfeige für alle Homophoben“ sei der Sieg des Travestiekünstlers Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest, hieß es. Wirklich? Am Tag danach herrscht schon wieder Katerstimmung. Süddeutsche Zeitung
Frau Kümmernis Wer vermag schon Travestiekünstler und homophobe Nationalisten zu vereinen? Ein „Käfig voller Narren“ namens Eurovision Song Contest! Vom bizarren Kräftemessen der Weltanschauungen. FAZ
Europas neue Toleranz ist trügerisch Freude, schöner Regenbogenfunken: Conchita Wurst hat den ESC gewonnen – und wir können wir uns mächtig auf die Schultern klopfen. Wir Europäer sind ja so tolerant. Schön wär’s. Stern
Sieg der Show, nicht der Toleranz Es wird Conchita Wurst, hinter dem der österreichische Travestiekünstler Thomas Neuwirth steht, nicht gerecht, wenn man ihm unterstellt, er habe auf Grund seiner sexuellen Einstellung gesiegt. Er hat gewonnen, weil sein Aufritt an diesem Abend der beste war. WAZ
Streit um der Kaiserin Bart Der Mythos Femme fatale ist um eine Variante reicher: Sie ist jetzt männlich. Doch gibt es weitere Erkenntnisse darüber, welche Auswirkungen der Sieg von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest hat? Badische Zeitung
…one more thing!
„Danke, Manuela Schwesig“ „Hochnotpeinlich“ könnte für Familienministerin Manuela Schwesig eine Aktion werden, bei der sie als Wohltäterin für 55 000 syrische Kinder gezeigt wird – denn das Projekt gibt es offiziell gar nicht. Könnte es aber, wenn der Plan des „Zentrums für politische Schönheit“ aufgeht. Süddeutsche Zeitung
Leitartikel
Putin, das Zwitterwesen Wladimir Putin Bringt ein Runder Tisch die Lösung der Ukraine-Krise? Dialog ist grundsätzlich eine gute Idee. Doch gegen Wladimir Putins Widerstand wird es nicht funktionieren. Süddeutsche Zeitung
Europas Luftschlösser Vor der Wahl am 25. Mai wird den Bürgern weisgemacht, dass die Schuldenkrise zu Ende sei. Doch die wirtschaftspolitischen Kulturunterschiede sind größer denn je. Doch darüber will die Politik nicht reden. Die Welt
Die Zukunft in der Schublade Südafrika ächzt unter Arbeitslosigkeit und einer maroden Wirtschaft. Was tut Präsident Jacob Zuma dagegen? FAZ
Die Steuern der Anderen Als Moralapostel sind sie durchs Land geritten. Nur den Weg zum Berliner Meldeamt haben Toni Hofreiter und Niels Annen offenbar nicht gefunden Tagesspiegel
Unser Staat ist überfordert! Der Katalog deutscher Sozialleistungen muss Armutszuwanderer aus Ost- und Südeuropa vorkommen wie aus dem Märchen. Bild
A Swift way to curb Putin’s ambitions The evidence suggests that while the Russian president is bold, he is not mindlessly reckless Financial Times
Meet the ‚Wolves‘ Doing Russia’s Dirty Work in Ukraine The Wolves‘ Hundred, a Russian paramilitary force with a dark history, is carrying on the fight in eastern Ukraine in the place of Russian soldiers. TIME interviewed its commander and his men about their motives and links to the Russian state TIME
Boko Haram chose its victims for a reason — to stop progress Millions of people around the world have tweeted in recent weeks using the hashtag #BringBackOurGirls. That’s an important sentiment, and not just as it relates to the kidnapping of 276 female students by Boko Haram in northern Nigeria. Los Angeles Times
Top Israeli Spy Official to Meet with Senate Intelligence Committee Chairman Feinstein Strategic Affairs Minister Yuval Steinitz vehemently denied reports by Newsweek last week that Israel spies on America Newsweek