Obama arbeitet an Mubaraks Abgang. Die Nacht in Ägypten bleibt relativ ruhig – doch am Freitag werden wieder Hunderttausende zu den Protesten gegen die Regierung Mubaraks erwartet. Sie könnten ihrem Ziel nähergekommen sein: Die USA planen offenbar den Abgang des Machthabers. Der will nicht freiwillig gehen – um sein Volk vor „Chaos“ zu schützen. Süddeutsche Zeitung
Amerika und Europa fordern zügigen Übergang. Die Staats- und Regierungschefs der fünf größten EU-Staaten äußern ihre Besorgnis über die Lage in Ägypten. Der amerikanische Präsident Obama bezeichnet die Szenen vom Tahrir-Platz in Kairo als „empörend und beklagenswert.“ FAZ
Ist heute der „Tag des Abgangs“ in Ägypten? Bild
„Wenn ich heute zurücktrete, bricht das Chaos aus“ Die Straßenschlachten zwischen Mubarak-Gegnern und seinen Anhängern gehen weiter – auch die Jagd auf ausländische Journalisten. Im Interview mit dem US-Sender ABC klammert sich Mubarak an die Macht. Sein Rücktritt würde Chaos bedeuten, meint auch sein Vize Omar Suleiman. Handelsblatt
Wie einst Nero in Rom. Niemand will, dass Ägypten destabilisiert wird oder gar ein zweites Iran am Nil entsteht. Aber die brutale Reaktion des Regimes gegen die nach Demokratie rufenden Demonstranten ist inakzeptabel. Handelsblatt
Ungläubig, untätig, unruhig. Die blutigen Krawalle in Ägypten gehen weiter, Tote und Verletzte sind an der Tagesordnung. Ungläubig, untätig und unruhig starrt der Westen auf Ägypten und die Revolte, die sich dort vor aller Augen vollzieht Frankfurter Rundschau
Ärztin hilft im Steinhagel den Opfern Bild
Jetzt verhöhnt Mubarak sein Volk. Ein sofortiger Rücktritt komme für ihn nicht in Frage, weil nur er der Garant für Stabilität im Land sei, behauptet der ägyptische Autokrat. Dabei kann in Ägypten von Stabilität schon lange keine Rede mehr sein. Mubarak macht sich lächerlich – und verhöhnt sein Volk. Handelsblatt
ElBaradei ist nicht die Lösung. Der Westen setzt seine Hoffnung auf Mohamed ElBaradei. In Ägypten spielt der Friedensnobelpreisträger kaum eine Rolle. Doch der Diplomat steht seinem Land in den unruhigen Zeiten hilfreich bei Stern
Die Geschichte ist im Lauf. Lange Zeit war Hosni Mubarak ein Garant für Stabilität im Nahen Osten. Doch nichts wirkt so stark wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Für die Ägypter ist das die Idee der Freiheit. Tagesspiegel
Ein wohlgenährter Staat im Staate. Sie war immer eine „black box“. Nur wenige, die mit ihr zu tun haben, wissen viel über das Innenleben dieser Streitkraft. Die ägyptische Armee ist Großunternehmer – und den Offizieren geht es nun auch um die Rettung ihrer Pfründen. FAZ
Weckruf für Europa. Nachdem die europäischen Hauptstädte und EU-Brüssel ihre erste Überraschung überwunden haben, wird nun zu einem gewaltfreien Übergang zu einer neuen Regierung in Ägypten aufgerufen. Das ist bestenfalls ein erster Schritt zu einer wahrhaftigen Mittelmeerpolitik. FAZ
Und die EU bewegt sich doch. Aufgeregte Debatten, Hektik und eine SMS: Wie die EU mühevoll zu einer gemeinsamen Position zu Ägypten fand. Die Zeit
Die Gesichter des Aufstands. Erst wollten sie wenig, dann immer mehr: Wie eine Ärztin, ein verarmter Händler, ein Islamist und ein Dozent in Kairo für die Freiheit kämpfen. Die Zeit
Wie viel Macht den Islamisten? Nicht nur die Machthaber, sondern auch die radikalen Kräfte in der arabischen Welt wurden von den Protesten überrascht. Dass sie die Macht übernehmen, ist unwahrscheinlich. Europa sollte sich aber einer Machtbeteiligung politisch-islamischer Kräfte nicht entgegenstellen. Süddeutsche Zeitung
Osteuropäer, Ihr seid gefordert! Angela Merkel und Donald Tusk wissen, dass der Kampf für Freiheit lohnt. Jetzt wäre es an der Zeit, moralische Autorität zu entfalten Die Zeit
Das böse Wort mit M. Menschenrechte dürfen nicht nur in Sonntagsreden vorkommen taz
Protestgeneration Facebook. Soziale Netzwerke dienen heute einer Milliarde Menschen als Nachrichten- und Kommunikationszentralen. Besonders gefährlich für totalitäre Regierungen ist das Fehlen einer zentralen Instanz. So entzieht sich die Kommunikation fast jeglicher Kontrolle. FAZ
Alis Durchbruch zum Lufthansa-Jet. Mit einer selbstlosen Rettungsmission hat der ägyptische Mitarbeiter Adel Abu Ali neun deutsche Arbeiter des Stahlbauunternehmens Siag in Ägypten befreit. Doch der Durchbruch auf eigene Faust zeigt, mit welchen Methoden jetzt Unternehmen ihre Mitarbeiter in Sicherheit bringen. manager magazin
Urlaub auf dem Mond. In Kairo sterben die Menschen, in Scharm el-Scheich kriegen sie nur Sonnenbrand: Die wenigen Touristen an den Stränden des Roten Meeres urlauben fröhlich weiter – Angst haben sie höchstens vor den Haien Süddeutsche Zeitung
An Exit Plan for Mubarak. Egypt’s Constitution shows a peaceful path to democracy. New York Times
Does Egypt Prove Bush Right? No, his „freedom agenda“ failed long before he left office. Slate
Egypt Girds for Showdown. Regime Ups Pressure Ahead of Friday Protests; Arab Allies Urge Mubarak to Hold On Wall Street Journal
Hosni Mubarak Agonistes. Cairo is not finished, but the peaceful phase of Egypt’s pro-democracy uprising is. Who will stand against a corrupted, dying regime? New York Times
The Mediterranean between sunny skies and clouds of pessimism, schreibt Joschka Fischer im Daily Star
Euro-Krise
Merkel will die EU ein bisschen deutscher machen. Die Bundesregierung hat vor dem EU-Gipfel einen Masterplan zur Euro-Rettung entworfen. Doch in den Nachbarländern regt sich Widerstand. Die Welt
Europa wird deutsch. Die Deutschen stehen für die Finanzen ihrer Nachbarländer ein. Darum sollten sie mitreden können. Warum Merkels Idee einer europäischen Wirtschaftsregierung richtig ist. Die Zeit
Gespaltene Reaktionen auf Merkels Pakt. Vor dem Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs hat Merkels „Sechs-Punkte-Plan“ für Wettbewerbsfähigkeit Rückendeckung vom spanischen Ministerpräsidenten Zapatero erhalten. Kritik kommt nach wie vor von der Kommission. FAZ
Spanien stützt Merkels Rettungsplan für die Euro-Zone. Deutschland und Frankreich wollen Europa mit einer gemeinsamen Initiative für mehr Wettbewerbsfähigkeit auf Linie bringen. Vor dem EU-Gipfel am Freitag erhielten sie dabei Rückenwind aus Spanien. Entscheidungen werden aber erst für den März erwartet. Handelsblatt
„Deutschland könnte die Griechen allein retten“ Der Deutschland-Chef von Goldman Sachs fordert eine Umschuldung Griechenlands. Außerdem müsse sich die deutsche Regierung stärker engagieren. Die Welt
Die Euro-Absicherung – eine Riesenbaustelle. Brüssel. Die Stabilisierung des Euro wird beim EU-Gipfel am heutigen Freitag in Brüssel eine wichtige Rolle einnehmen. Es geht um ein Gesamtpaket, mit dem weitere Krisen verhindert werden sollen. Lausitzer Rundschau
„Schluss mit der Laxheit!“ Lehren aus der Eurokrise: Nur durch eine Politik in Richtung einer „EU-Wirtschaftsregierung“ kann Europa seine wirtschaftlichen Probleme in den Griff bekommen Süddeutsche Zeitung
Wurzeln der Krise. Eigentlich hat sich Günther Oettinger auf einen großen Auftritt heute in Brüssel vorbereitet, doch dem EU-Kommissar und seinem Energiekonzept wird wohl nur eine Nebenrolle bleiben. Hannoversche Allgemeine
Drittklassig. Gewiss, der Grundgedanke des Europäischen Parlaments war nicht falsch. Es ist vernünftig, dass Europas Abgeordnete meutern, wenn sie merken, dass die nationalen Regierungen den Einfluss der neuen EU-Finanzaufsichtsbehörden gering halten wollen. Börsenzeitung
Zölibat
Dutzende katholische Theologen begehren auf. 144 katholische Theologen haben eine Erklärung unterschrieben, in der sie eine Reform der Kirche fordern: unter anderem ein Ende des Zölibats und Frauen als Geistliche. Die Zeit
Theologen gegen den Zölibat. Ein kleines Redaktionsteam aus Theologen stellt einen Reformkatalog für die katholische Kirche auf und trifft damit einen Nerv: Bislang haben 144 Professoren die Schrift unterzeichnet – und verlangen darin unter anderem das Ende des Zölibats Süddeutsche Zeitung
Zölibat – die letzte Nische alternativer Sexualität. Geschätzte 50 Prozent der katholischen Priester haben Sex mit Frauen, 40 Prozent sind schwul. Kommt die Priesterehe, wird alles anders. Die Welt
Burkaverbot
Lauter Vorreiter. In Deutschland herrscht Entrüstung zum Ansinnen einer Mitarbeiterin des Frankfurter Bürgeramtes, fortan in Burka die Bürger beraten zu wollen. Auch in der Politik galoppiert nun ein jeder durch offene Türen. Frankfurter Rundschau
Gesicht zeigen, das Burkaverbot für Angestellte im öffentlichen Dienst taz
Wo die Burka keinen Platz hat. Das Bürgeramt in Frankfurt will einer Angestellten die Burka verbieten. Zu Recht, aber nur aus einem Grund: Wer mit Menschen arbeitet, muss sein Gesicht zeigen Die Zeit
Richtige Haltung. Um die Moschee im Dorf zu lassen – es gibt keine Invasion der Burka-Trägerinnen in deutschen Behörden. Weder auf kommunaler noch auf Landes- oder Bundesebene ist ein vergleichbarer Fall wie der in Hessen bekannt. Lausitzer Rundschau
Burka-Trägerin verzichtet auf Stelle bei Stadt Frankfurt. Nach der Elternzeit wollte sie mit einer Burka im Frankfurter Bürgeramt arbeiten – und stieg mit diesem Ansinnen auf harten Widerstand. Hessen erließ sogar ein Burka-Verbot in Amtsstuben. Nun ist das Arbeitsverhältnis aufgelöst worden – ohne Abfindung. FAZ
… one more thing!!!!
Warum Reiche Ackerland kaufen. Was treibt Stadtmenschen dazu, sich Felder zu kaufen? Rendite kann es nicht sein – eher Inflationsfurcht, Romantik oder Sicherheitsdenken. Wirtschaftswoche
Leitartikel
Wo bleibt die Stimme Europas? Ägypten versinkt im Chaos, die politischen Folgen für die Region und die Welt sind noch gar nicht absehbar! Doch wo bleibt die Stimme der angeblich so einflussreichen Europäer? Bild
Verantwortung, Auslöser des Aufstands in Ägypten AZ München
Israels Partner. In Kairo protestieren Hunderttausende. In Ramallah dagegen ist es ruhig geblieben. Mit Fernsehbildern vom Umsturz in Tunis und dem Volksaufstand in den großen Städten Ägyptens hat Al Dschazira die arabische Welt in Aufruhr versetzt. FAZ (Print)
Israel in Bedrängnis. Die Beziehungen zwischen Kairo und Jerusalem sind der Schlüssel zur Stabilität der gesamten Region. Der Friede ist kalt, aber bisher hat er gehalten. Das könnte sich ändern – je nachdem, wie das Drama am Nil ausgeht Die Welt
Pakt der Unvernunft. Solidarität gegen Solidität – Kanzlerin Merkel bietet das Berliner Modell zur Nachahmung an. Europa aber braucht nicht mehr Deutschland, sondern mehr Zusammenarbeit und Gemeinschaft. Frankfurter Rundschau
Wie gut, dass Trichet uns ein bisschen verwirrt. Eine schnelle Zinserhöhung ist nicht in Sicht. Das macht der Notenbankchef deutlich. Neulich klang Trichet noch ganz anders. Was konfus erscheinen mag, ist in der jetzigen Lage genau die richtige Taktik Financial Times Deutschland
Das Ende der Zurückhaltung. In den kommenden Tarifrunden geht es nicht nur alleine um mehr Geld. Auch nach der Rezession ist noch viel zu tun, damit die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähig bleibt und mehr Bürger am Wohlstand teilhaben. Kölner Stadt-Anzeiger
If this is young Arabs‘ 1989, Europe must be ready with a bold response. What happens across the Mediterranean matters more to the EU than the US. Yet so far its voice has been inaudible Guardian
What if Saudi Arabia erupts? Politico
Have Egypt’s rulers thought about the isolation that awaits them? Washington Post
Game over: The chance for democracy in Egypt is lost Foreign Policy
Meet Egypt’s Power Brokers Mother Jones
Egypt’s Agonies. The ruthless bid of President Hosni Mubarak to retain power in Egypt ensures only more chaos and instability. New York Times
The Muslim Brotherhood After Mubarak. Portraying the Muslim Brotherhood as eager and able to seize power and impose its version of sharia on an unwilling citizenry is a caricature that exaggerates certain features of the Brotherhood and underestimates the extent to which the group has changed over time. Foreign Affairs
Egypt rises up The West should celebrate, not fear, the upheaval in Egypt (Cover Story) Economist