Schäuble trickst bei den Freiwilligen! Statt einer offenen Debatte über die Steuerpflicht von Bundesfreiwilligen, versteckt Finanzminister Wolfgang Schäuble seine Pläne in einem unbedeutenden Steuergesetz. Was ist ihm der Dienst an der Gesellschaft wert? Die Kanzlerin muss ihn zur Räson bringen! Frankfurter Rundschau
Schäubles zynische Pfennigfuchserei Finanzminister Schäuble will Freiwilligendienste besteuern. Den gemeinnützigen Einsatz mit einer üblichen Berufstätigkeit gleichzustellen, ist nicht nur unsensibel, sondern zynisch. Gesellschaftliche Anerkennung freiwilligen Engagements sieht anders aus. Süddeutsche Zeitung
Ab in die Tonne! Freiwillig Dienst leisten und für diese Freiwilligkeit auch noch Steuern zahlen. Ist das gerecht? Seit die Pflicht zum Wehrdienst beziehungsweise zum Zivildienst ausgesetzt ist, rücken junge Frauen und Männer aus (relativ) freiem Willen in die Kasernen ein, melden sich bei sozialen Hilfsdiensten oder für das Freiwillige Ökologische Jahr. Bonner General-Anzeiger
In versunkenen Zeiten Dass die Bundeswehr mit Steuerfreiheit für ihren freiwilligen Wehrdienst geworben hat, ist nicht einzusehen. Schließlich waren Zeitsoldaten auch nicht von der Steuer befreit. FAZ
Schäuble will nur seinen Etat entlasten Wehrdienstleistende und Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst sollen ihre Bezüge künftig versteuern. Das fordert Finanzminister Schäuble. Dahinter steckt der schlicht Versuch, den eigenen Etat zu entlasten. Kölner Stadt-Anzeiger
Kreuzdumm und unmoralisch Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis irgendwer im Maschinenraum der Steuerbürokratie auf diese Idee kommen musste: Freiwilligendienste gehören besteuert. Aus bürokratischer Sicht ist das völlig plausibel. WAZ
Geben und Nehmen Finanzminister Wolfgang Schäuble beweist mit seinem Vorstoß zur Besteuerung von Wehrsold und Bufdi-Taschengeld wenig Feingefühl. Augsburger Allgemeine
An die Kandare Mit Geschenken hat es Wolfgang Schäuble nicht so. Der FDP gewährte er vor Monaten nur extrem widerwillig ein bescheidenes Zugeständnis für Steuersenkungen, dessen Umsetzung wegen des Widerstands der Länder aber unwahrscheinlich ist. Lausitzer Rundschau
Das falsche Signal Die Ankündigung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, die Freiwilligendienste bei der Bundeswehr und in den zivilen Bereichen zu besteuern, zeugt von wenig politischem Instinkt. In Sonntagsreden preisen Politiker gern das freiwillige Engagement. Märkische Allgemeine
Russland
Moskau glaubt den Tränen nicht Statt Waffen nach Syrien zu liefern, sollte Putin lieber die Duma-Wahlen wiederholen lassen und sich mit der eigenen Opposition an den Runden Tisch setzen. Frankfurter Rundschau
Putin-Gegner soll in die Regierung In Moskau holte der Milliardär Michail Prochorow bei der Präsidentschaftswahl 20 Prozent der Stimmen – nun will er eine eigene Partei gründen. Auf dem Weg zur Macht könnte er nun eine Abkürzung nehmen: Der designierte Präsident Putin hat ihm indirekt einen Posten in der Regierung angeboten – vor allem aus Selbstschutz. Süddeutsche Zeitung
Schröder: Putin weiter „lupenreiner Demokrat“ Die russische Opposition spricht von „systematischen Fälschungen“ bei der Präsidentenwahl, der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder aber sagt, Wladimir Putin orientiere Russland „ernsthaft auf eine wirkliche Demokratie“ hin. FAZ
Das Zeitalter der autoritären Demokratie Vor ein paar Jahren war es in Mode, über die Herausforderung besorgt zu sein, die der autoritäre Kapitalismus für den demokratischen Kapitalismus nach westlichem Modell darstellte. Heute liegt das Problem nicht nur in der Wirtschaft. Project Syndicate
USA
Politische Vernunft, mit plattem Chauvinismus getarnt Noch suchen die US-Republikaner ihren richtigen Mann gegen Obama. Auch Mitt Romney gelingt es bisher nicht, die ultrakonservative Basis von sich zu überzeugen. Die Welt
Obamas Gegner in der Selbstzerstörungs-Show Die Rumpelstilzchen-Strategie wird nicht aufgehen, spätestens nach dem Super Tuesday ist klar: Obamas Gegner sind sich selbst die größten Feinde. Sie werden keinen starken Bewerber aufs Schild heben, sondern einen zerrupften Torso servieren. Der Präsident hat es leicht gegen seine zornigen Konkurrenten, die sich in ihrem Missmut überbieten. Süddeutsche Zeitung
Republikaner nutzen ihre Chance nicht Die Republikaner haben in diesem Jahr eine ausgezeichnete Chance, einen unbeliebten Präsidenten aus dem Amt zu vertreiben. Doch Romney & Co nutzen ihre Chance nicht. Im Gegenteil. Tagesspiegel
Am Scheideweg Wenn in Deutschland Parteien den Korridor ihrer Gemeinsamkeiten verlassen und Extremen auf den Flügeln schöne Augen machen, setzen früher oder später heilsame Korrektive ein. Autoritäten aus früherer Zeit spielen dabei nicht selten eine zentrale Rolle. Bonner General-Anzeiger
„Wir müssen den USA mehr Verantwortung abnehmen“ exklusiv Für Hans-Ulrich Klose ist der US-Republikaner Mitt Romney ein unbeschriebenes Blatt. Im Interview erklärt der Vize-Chef des Bundestags-Außenausschusses, warum Obama Präsident bleiben wird und was dann auf Europa zukommt. Handelsblatt
Unsere Art der Wahrheit In gewisser Hinsicht müssten Santorums Falschmeldungen eine Erleichterung für ein Land sein, das aufgrund ungeheuerlicher Äußerungen rechter Populisten über Muslime und Griechen zunehmend in die Schlagzeilen geraten ist. Project Syndicate
The Romney Coalition: Seniors and Bankers The Daily Beast
Iran
Im Iran hat die Diplomatie verloren Die Parlamentswahlen im Iran sind durch. Der Verlierer ist Präsident Mahmud Ahmadinedschad – und mit ihm die Diplomatie. Denn im Vorkrieg um die Atomrüstung dürfte den Westen nun eine noch härtere Gangart erwarten. Handelsblatt
Ohne die US-Luftwaffe kann Israel wenig ausrichten Liefern die USA den Israelis jetzt bunkerbrechende Bomben? Selbst wenn: Ohne die Hilfe der USA kann Israel Irans Atomanlagen nicht vollständig zerstören. ZEIT
Closing Tehran’s Sanctions Loopholes The U.S. must take blanket action against all Iranian financial entities—and foreign institutions with Iranian business. Wall Street Journal
Weltfrauentag
Nimm mich, Tarzan! Es scheint, als wären Jahrhunderte vergangen. Und nichts wäre geblieben von all den langen Kämpfen. Müssen wir heutefeststellen, dass wir uns zumindest in Deutschland wieder im Zeitalter der Unterwerfung befinden? taz
Ohne Männer geht es einfach nicht Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit schalte ich mein Autoradio ein, um mich auf den neuesten Stand zu bringen. Wenn es um Nachrichten und die schlimmsten Staus geht, werde ich meist auch ganz gut bedient. Berliner Morgenpost
Die Mischung macht’s Die Debatte um Frauen in Führungspositionen ist in vollem Gang – deutsche Ministerinnen streiten darüber, EU-Kommissarin Reding will sie Unternehmen auferlegen. Dabei ist eigentlich alles klar: Unternehmen mit einer Chefin sind erfolgreicher. Süddeutsche Zeitung
Männer im Glück Von der Glatze bis zum Goldlöckchen – vor dem Internationalen Frauentag muss man sich Gedanken über den Mann machen. Noch nie ist es ihm so gut gegangen. Aber weiß er das auch? Frankfurter Rundschau
Ausgenutzt Die Flexibilität vieler Unternehmen geht häufig auf Kosten ihrer Mitarbeiterinnen. Mitteldeutsche Zeitung
Starke Frauen, schwaches Land Deutschland ist frauenpolitisch ein seltsames Land. Es ist irgendwie feministischer als andere, manchmal bis zum Krampf. Lausitzer Rundschau
Die Schonfrist ist vorbei Vor zehn Jahren verpflichteten sich die Unternehmen auf freiwilliger Basis, den Frauenanteil in Führungspositionen deutlich zu erhöhen. Passiert ist seither wenig. Nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) waren in den 200 umsatzstärksten deutschen Firmen Ende 2011 nur schlappe drei Prozent der Vorstandsposten mit Frauen besetzt. Märkische Allgemeine
Bewegt Euch! Das Thema kommt einem zu den Ohren raus: Weltfrauentag, Emanzipation, Chancengleichheit. Dazu ist alles gesagt, alles gedacht, die Zahlen liegen seit Jahren auf dem Tisch, und meist werden daraus die selben Forderungen destilliert. Badische Zeitung
Das deutsche Frauen-Dilemma Deutschland ist Schlusslicht. Nirgendwo in Europa bekommen Frauen laut OECD-Studie so viel weniger Gehalt als Männer. Warum ist das gerade hierzulande so? Eine Spurensuche. stern
Women on the Verge of an Economic Breakthrough Women entrepreneurs in developing countries face special challenges starting companies and expanding them into firms with growth potential. But equality for women can create economic opportunities and boost efficiency and productivity, as can be seen in developing countries that have embraced gender-parity reforms Project Syndicate
Deutsche Bank
Die Neuaufstellung zeigt, dass der Teamgeist zählt Seit Jahrzehnten hat sich eine Bankspitze nicht mehr vor Antritt ihr Wunschteam zusammenstellen können. Machtkämpfe werden so unwahrscheinlicher. Die Welt
Ackermanns Leute müssen gehen Umbruch bei der Deutschen Bank: Die neuen Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen ziehen ihre Vertrauten nach und drängen enge Mitarbeiter des scheidenden Chefs Ackermann aus ihren Ämtern. Doch nicht nur Personalien werden ausgetauscht, auch strategisch ändert sich einiges. Süddeutsche Zeitung
Deutsche Bank im Umbau Der personelle Umbau allein ist kein Ausweis für die Übernahme der Deutschen Bank durch risikosüchtige Investmentbanker. Aufschluss über den Kurs der Bank gibt vielmehr der strukturelle Umbau. FAZ
Stephan Leithner – der natürliche Aufsteiger Der Investmentbanker Stephan Leithner rückt in den Vorstand der Deutschen Bank auf. Wer sich in der Finanzbranche nach dem Österreicher umhört, erfährt nur Gutes. In seiner neuen Funktion wird Leithner viele unterschiedliche Aufgaben miteinander verbinden müssen. FAZ
Jains Coup Der Umbau im Vorstand der Deutschen Bank ist vor allem das Werk von Anshu Jain. Er macht die Bank internationaler. Wird sie damit unsicherer? Handelsblatt
Drittklassig Fangen wir mit der Kommunikation an: ein Desaster! Die Deutsche Bank soll eine neue Führungsstruktur bekommen, Vorstand und Group Executive Committee werden mächtig aufgemischt. Das weiß in dieser Phase ein kleinster Kreis. Aber irgendwer kann das Wasser nicht halten und spielt die Informationen brühwarm ausgerechnet der Boulevardpresse zu. Börsen-Zeitung
…one more thing!
Gespaltenes Libyen Der östliche Landesteil Cyrenaika wendet sich ab. Dieser Landesteil Libyens ist der ölreichste. Stammes- und Milizenführer begründen diesen Schritt mit der jahrzehntelangen Diskriminierung des Gebietes Frankfurter Rundschau
Leitartikel
Jahr der verschwindenden Frau Politischer Frühling in Ägypten? Für Frauen ist die Bilanzüberwiegend finster. Überall werden sie verdrängt. Das liberale Familienrecht ist bedroht Frankfurter Rundschau
Mit der Brechstange Die Wirtschaft hat das Potenzial der Frauen lange sträflich vernachlässigt. Die Politik will nun per Gesetz erzwingen, dass sie an die Spitze der Unternehmen kommen. Doch starre Regulierung ist der falsche Weg. Die Welt
Im Land der Munchkins Dem Zauberer vom Bellevue wurde der Vorhang weggezogen. Nun sollten Stillosigkeit und Winkeladvokatentum aber nicht mit gleicher Münze zurückgezahlt werden. Freigebigkeit im Symbolischen wie im Materiellen beschämt im Fall Wulff jedenfalls nicht den Staat. FAZ
Kalt und billig „Schäubles Motto: Mit den Deppen kann man es ja machen.“ Über Schäubles Steuerpläne. AZ München
Schavan fabriziert bildungspolitischen Murks Bundesbildungsministerin Schavan will, dass Bund und Länder in der Schul- und Hochschulpolitik mehr kooperieren. Doch das führt nur zu Chaos. ZEIT
Santorum and Freedom Santorum has surfaced a concern about Obama’s economic policies and the issue of personal freedom. Wall Street Journal