Koalitionsdebatte, Islamkonferenz, Euro-Krise, Iran, NATO & Ballack

Die Krise der Krisenkanzlerin. Das Nichtstun vor der NRW-Wahl fällt der schwarz-gelben Koalition nun auf die Füße. Kanzlerin Angela Merkel muss sparen, ihre Kritiker abwehren und Sinn stiften. Schafft sie das? Stern

Ein unerklärter Krieg. Die Bundeskanzlerin wehrt sich gegen die Attacken des hessischen Ministerpräsidenten, dessen Sparvorschläge sie als eine Art Kriegserklärung versteht. Sie hat zurückgeschlagen und Koch weiß nun endgültig, dass er im Kabinett Merkel nicht willkommen ist. FAZ

Macht’s wie Rot-Grün. Was wollen CDU und FDP jetzt eigentlich die kommenden drei Jahre anstellen? Hier sind ein paar große und kleine Lehren aus früheren Zeiten Financial Times Deutschland

Für „Angie“ kommt „Tina“ Die mächtigste Frau der Welt heißt nicht mehr Angela Merkel – sondern „Tina“. Sie regiert die Politik und dirigiert die Kanzlerin. Süddeutsche Zeitung

Hessens Ministerpräsident Roland Koch hat recht. Nicht in der Art und Weise, wie der Haudegen die Debatte eröffnet hat. Doch damit, dass er endlich das schwarz-gelbe Schweigekartell gebrochen und nach monatelanger Operettenpolitik die tatsächlichen Richtungsentscheidungen der Legislaturperiode auf die Agenda gezwungen hat. Berliner Zeitung

An der Spitze der Bewegung. Der hessische Ministerpräsident sieht sich als Kämpfer gegen den Stillstand in Berlin. Wenn in Berlin Mutlosigkeit herrsche, müsse eben der Macher Koch beim Thema Sparen und Schuldenabbau die Initiative ergreifen, so will er seine Botschaft verstanden wissen. FAZ

Mappus auf Krawallkurs. Die Konservativen in der Union zielen auf die Kanzlerin. Wer solche Parteigänger hat wie Angela Merkel, der braucht tatsächlich kaum noch andere Widersacher. Frankfurter Rundschau

Kochs umstrittene Sparvorschläge. Hessens Ministerpräsident Roland Koch will in der Bildungspolitik sparen und sorgt damit für Unruhe in der Union. Worum geht es wirklich? Die Zeit

Die Bundesregierung verharrt in der Schockstarre. Die NRW-Wahl schlägt auf Berlin durch. Viel kann oder will die Koalition nicht bewegen. Wirtschaftswoche

„Ende der Behutsamkeit“ Hessens Ministerpräsident Roland Koch, über Sparen mit dem Rasenmäher, die Folgen der Euro-Rettung und die Niederlage seiner Partei bei der Wahl in Nordrhein-Westfalen im Interview im Spiegel

Zweite Islamkonferenz

Die anderen Muslime. Der neuen Islamkonferenz wurde nach dem Boykott zweier Verbände schon vorausgesagt, sie werde eine „ohne Muslime“. Weit gefehlt. Jenseits der bisherigen Katz-und-Maus-Spielchen könnte endlich eine neue Bürgerbewegung entstehen. FAZ

Regierung und Islamrat müssen ihren Konflikt lösen. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) will mit den Themen der zweiten Runde der Islamkonferenz „auf die Straße, in die Schulen und in die Moscheen.“ Dort haben heute unter Islamismusverdacht stehende Organisationen wie Milli Görüs großen Einfluss. Gerade deshalb birgt ihr Ausschluss von der Konferenz große Gefahren. Die Welt

Islam-Konferenz will in die Schulen Bild

Die Islamkonferenz lebt. Ein kluger Innenminister, die richtigen Teilnehmer und eine ehrgeizige Kombination von Zielen: So könnte die Islamkonferenz tatsächlich gelingen. Die Zeit

Euro-Krise

Wohltuende Weichwährung. Politik und öffentliche Meinung haben sich auf den Euro-Wechselkurs als Krisenbarometer fixiert. Dabei hat die Schwäche der Währung derzeit mehr Vorteile als Nachteile. Financial Times Deutschland

Exportbranche sieht schwachen Euro kritisch. Der Euro steckt im Vier-Jahres-Tief, doch die deutsche Exportbranche bricht nicht in Jubel aus. Die Euro-Schwäche hat auch negative Seiten, vor allem auf lange Sicht. Die Zeit

Euro-Schwäche als Heilsbringer? Der Euro fällt und fällt. Exportorientierte Unternehmen werden davon kräftig profitieren, sagen Analysten. Die Aktienmärkte feiern die Euro-Schwäche bereits wie ein riesiges Konjunkturprogramm für die deutsche Wirtschaft. Doch die Unternehmen selbst bleiben verhalten. manager magazin

Schwacher Euro wird die Deutschen bald belasten. Währung im Sturzflug: Der Euro kommt der 1,20-Dollar-Marke näher und hat am Montag zwischenzeitlich so tief notiert wie seit vier Jahren nicht mehr. Das Rettungspaket ist kaum geeignet, Vertrauen zurückzugewinnen. Obwohl der Export zunächst profitiert, werden die Deutschen schon bald unter dem Kursverfall leiden. Die Welt

Als entschlossene Maßnahme zur Verteidigung der Währungsunion wurde der gigantische Rettungsschirm verkündet. Der Schuss ist nach hinten losgegangen und hat das Spiel der Marktteilnehmer gegen die Währung erst recht zur simplen Einbahnstraßen-Wette werden lassen. Börsenzeitung

Vom Markt getrieben. Die Europäische Zentralbank hat sich in eine Falle begeben. Mit dem Kauf von südeuropäischen Staatsanleihen wollte sie die Märkte beeindrucken und lenken. Nun ist es umgekehrt. Die verunsicherten Investoren geben den Takt vor, und die EZB sucht verlorenes Vertrauen. FAZ

Wichtige Woche. Zuerst die gute Nachricht: Viele deutsche Unternehmen haben in jüngster Zeit an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Grund ist diesmal der schwache Euro. Er macht besonders den zahlreichen deutschen Firmen, die den Weltmarkt beliefern, das Leben leichter Hannoversche Allgemeine

„Man hätte mehr auf Deutschland hören sollen“ Die französische Wirtschafts- und Finanzministerin Christine Lagarde tritt für eine Verschärfung der Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts ein und sieht die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank nicht beeinträchtigt im Interview in der der FAZ

Demokratie unter Feuer. Skrupellose Finanzhasardeure haben die Finanz- und Wirtschaftskrise heraufbeschworen, nun spitzen sie die Schuldenkrise in Europa zu – und riskieren damit auch eine Krise der Demokratien Nürnberger Zeitung

Die Eurokrise ist eine Chance für die Entwicklungsländer. Niedrigere Verschuldung, junge Bevölkerung: Viele Entwicklungs- und Schwellenländer können die Krise in der OECD-Welt ökonomisch produktiv nutzen. Die Zeit

Geordnete Insolvenz soll den Euro retten. Die Euro-Staaten halten mit aller Macht gegen die akute Krise. Doch das Misstrauen bleibt: Die Schuldenlast Griechenlands ist so groß, dass die Gläubiger einen Teilverzicht werden leisten müssen. Handelsblatt

The Euro Party’s Over. What Now? Wall Street Journal

Iran

Luftnummer in Teheran. Teheran hat abermals eine Chance verspielt. Ahmadineschads Abkommen mit Lula und Erdogan trägt einmal mehr die Handschrift der iranischen Taktierer, um der Welt einen Willen zur Kooperation vorzutäuschen. Nun wäre es an China, den angeblichen Durchbruch als Luftnummer zu entlarven. FAZ

Ablenkungsmanöver in Teheran. Es war ein Verhandlungsmarathon. Am Ende stimmte Iran der Urananreicherung im Ausland zu. Ist es der erhoffte Durchbruch im Atomstreit? Die Zeit

Ausgang offen. Der Iran stimmt einer Urananreicherung im Ausland zu. Ob dies aber ein Durchbruch im Atomstreit wird, kann derzeit niemand mit Gewissheit sagen. Wer genau hinsieht, erkennt nur wieder den alten Konflikt. Kölner Stadt-Anzeiger

The Tehran tango. The Turkish-Brazilian deal leaves Iran enriching uranium and is unlikely to satisfy the West Economist

NATO-Strategie

Vorerst kein Abzug amerikanischer Atomwaffen aus Europa. Die Nato-Reformkommission hat einen Bericht zur Erneuerung des Militärbündnisses vorgelegt. Neben Atomwaffen soll ein europäischer Raketenschild das Rückgrat der Allianz bilden. FAZ

Allen wohl und niemand weh. Die Expertengruppe um die frühere US-Außenministerin Albright hat ihre Chance vertan, die Nato gründlich zu reformieren. Frankfurter Rundschau

NATO 2020 Strategisches Konzept Experten-Empfehlung

WM-Aus für Ballack

Ausgeschaltet. Michael Ballack spielt nicht für Deutschland. Schuld ist Kevin-Prince Boateng aus Wedding, der für Ghana in Südafrika gegen Deutschland spielt. Na? Alles klar? Auf das Foul folgen Verschwörungstheorien. Tagesspiegel

Deutschland ohne Häuptling. Selten hatte eine deutsche Nationalelf mit so vielen Problemen zu kämpfen wie vor der WM 2010. Der Ausfall von Michael Ballack trifft die DFB-Auswahl besonders hart. Bundestrainer Joachim Löw sucht nach Alternativen. Foulspieler Boateng hat sich inzwischen entschuldigt. Süddeutsche Zeitung

Eine Mannschaft ohne Chef. Nach dem WM-Aus von Michael Ballack steht fest: Die Fußball-Nationalmannschaft wird in Südafrika ein neues Gesicht besitzen. Der Boss fehlt, jetzt muss das Kollektiv dominieren. Stern

Jogi, wie ist die WM noch zu retten? Bild

Nichts mehr zu verlieren. Der Ausfall von Michael Ballack trifft Bundestrainer Joachim Löw hart. Eine schwierige WM-Vorbereitung wird ohne den Kapitän zu einer fast unmöglichen Mission für die Nationalmannschaft. FAZ

Volle Kraft voraus! Es geht auch ohne ihn, wahrscheinlich sogar besser: Die Nationalmannschaft kann das Fehlen ihres Kapitäns verkraften, hat im Mittelfeld genug Top-Spieler – und Zeit, sich neu aufzustellen. Am Ende könnte der Ballack-Ausfall der Löw-Truppe sogar den nötigen Schub Extramotivation bringen Spiegel

… one more thing!!!

Helping Others Defend Themselves. In coming years, the greatest threats to the United States are likely to emanate from states that cannot adequately govern themselves or secure their own territory. The U.S. government must improve its ability to help its partners defend themselves or, if necessary, fight alongside U.S. troops, schreibt US-Verteidigungsminister Bob Gates in Foreign Affairs

Leitartikel

Mit der Gartenschere an den Bundeshaushalt. Kaum gibt es ein bisschen Streit um die anstehende Sparrunde, rufen Unionspolitiker nach pauschalen Kürzungen nach der Rasenmähermethode. Das jedoch wäre einer Regierung, die auf sich hält, unwürdig Financial Times Deutschland

Merkels Zeitfenster schließt sich 2011. Im nächsten Jahr wird es sechs Landtagswahlen geben. Und die Zeit arbeitet gegen die schwarz-gelbe Regierung, denn der gefühlte politische Geist weht links. Die Herausforderung der Euro-Krise reicht für zwei Legislaturperioden. Doch Angela Merkel und Guido Westerwelle haben nur ein halbes Jahr Zeit, um das Blatt zu. Die Welt

Was Stärke bedeutet. Um Einfluss zu gewinnen, müssen die Gewerkschaften sich neu aufstellen. Das heißt: Prioritäten setzen, realistische statt knalliger Forderungen, bessere Arbeitsteilung. Frankfurter Rundschau

Europa in Karlsruhe. Verstreut meine Asche über Europa“. Das soll, sagt ein Witz, der letzte Wille Islands sein. Doch wenn es so weitergeht, muss die EU über ihr Testament nachdenken. FAZ (Print)

Mütter brauchen Sicherheit Bild

Rettung aus Bayern. Der Bundestrainer ist nur noch eine Lame Duck – auf Abruf AZ München

Talking (in) Turkey Foreign Policy

The New Sheriffs Of Wall Street. They skipped the partner track. They were underestimated by men. But the women who will regulate banking and finance for the next generation are not accustomed to taking no for an answer. (US-Titel) Time

Just Where to Begin? British voters deprived David Cameron and his Conservative Party of the majority they sought. Now, in coalition with the Liberal Democrats, he needs to figure out why (International-Titel) Time

Desperately Seeking Cures. How the road from promising scientific breakthrough to real-world remedy has become all but a dead end. Newsweek

Going to Extreme. Has the Republican Party become more extreme, or is the country just beginning to notice? New York Times