Merkel, Euro-Krise, Murdoch, Serbien, Verbraucherportal & Apple

Die eiserne Kanzlerin laviert. Nüchtern und unaufgeregt geht Angela Merkel die Euro-Rettung an. Es bleibt ihr unbedingter Wille, den Euro und die Währungsunion zu erhalten. Für Kritiker hat das Taktieren der Kanzlerin die Krise dagegen noch viel schlimmer gemacht. FAZ

Alle mir nach. Mit ihrem Euro-Krisenmanagement löst Angela Merkel Ärger aus – von Brüssel bis in die eigenen Reihen. Die Zeit

Merkels kompliziertes Europa. Mit harten Worten werfen Opposition und etliche EU-Mitglieder Angela Merkel Zögern vor. Doch die Kanzlerin wägt vor dem Gipfel zur Griechenland-Rettung nur ihre Optionen ab – und das muss nicht so falsch sein. Denn durch harte, schnelle Entscheidungen lassen sich so tief greifende Strukturprobleme wie die Eurokrise nicht lösen. Süddeutsche Zeitung

Merkel verliert. Vor dem EU-Gipfel ist eines klar: Die Bundesregierung wird es schwer haben, die Fraktionen und die Wähler von einem Kompromiss zu überzeugen. Die Richtungslosigkeit der vergangenen Monate rächt sich Stern

Die Euro-Krise reißt Kanzlerin Merkel in die Tiefe. Die Bundeskanzlerin verliert an Rückhalt in der Bevölkerung. Die Deutschen sind unzufrieden mit Merkels Führungsschwäche bei der Euro-Rettung. Die Welt

Hundt kritisiert Merkels Euro-Krisenmanagement. Der BDI-Chef fordert klare Entscheidungen in der Schuldenkrise. Zugleich sieht er die Wirtschaft in der Pflicht, Griechenland zu helfen Handelsblatt

Die Europa-Versager. Kaum ein Politiker mag noch die europäische Idee verteidigen. Man kann nur noch auf die nächste Politikergeneration hoffen Die Zeit

Nicht mehr Europa-Partei? Am Vorabend des Euro-Krisengipfels beraten Kanzlerin Merkel und Frankreichs Staatspräsident Sarkozy in Berlin. Altkanzler Kohl mahnt „Gespür“ für die Bedeutung des geeinten Europas an. Die CDU laviert unter Merkels Vorsitz zwischen nationalen Interessen und europäischer Solidarität. FAZ

Euro-Krise

Die Griechen blicken nach Brüssel. Giorgos Papandreou braucht beim EU-Sondertreffen klare Ergebnisse. Er muss nicht nur den Staatsbankrott abwenden. Auch innenpolitisch steht er unter Druck Die Zeit

Merkel-Sarkozy-Treffen offenbart Ratlosigkeit der EU. Ein Blitztreffen von Merkel und Sarkozy dokumentiert die anhaltende Nervosität. Denn die beiden wichtigsten Staaten der Euro-Zone können sich nicht verständigen. Die Welt

Lächeln Merkel und Sarkozy die Krise weg? Bild

Streit gefährdet Euro-Gipfel. Vor dem Euro-Griechenland-Gipfel gibt es handfesten deutsch-französischen Streit. Kanzlerin Merkel und Präsident Sarkozy stehen am Abend schwierige Gespräche bevor Stern

Rettungsgipfel, Teil 10. Heute ist Rettungsgipfel, gefühlt Teil 10. Und wie in schlechten Fortsetzungsfilmen machen die führenden Politiker das, was abgehalfterte Hollywood-Schauspieler machen, wenn sie für ihre C-Ware Publikum gewinnen wollen: Sie bauschen den Gipfel zum finalen Rettungsschlag auf (Schäuble) oder malen das Scheitern ganz Europas an die Wand (Merkel) WAZ

Europa muss seine Stunde erkennen! Auf dem Gipfel am Donnerstag sollte sich die EU dringend besinnen – und sich den Fehlern einer ganzen Dekade stellen. Vor allem Deutschland darf sich nicht länger um eine klare Haltung drücken, schreibt Hans-Dietrich Genscher in der Financial Times Deutschland

Die gegensätzlichen Ziele im Kampf um den Euro. Auf dem EU-Sondergipfel treffen sehr unterschiedliche Positionen aufeinander, die acht wichtigsten Spieler Die Welt

Ein New Deal für Europa. Europa braucht eine Wachstumsstrategie und Euro-Bonds, um die Krise zu überwinden. Langfristig müsse eine Wirtschaftsregierung her, meint der Ökonom Klaus Busch Die Zeit

Sarkozys Schweigen und taktische Rückzieher. Um das Verhältnis mit Angela Merkel nicht weiter zu belasten, hat Sarkozy sich in der Euro-Debatte zuletzt zurückgehalten. Dabei hat er im Gegensatz zu ihr genau vermittelt, was er für den Euro-Raum will: zumindest indirekte Transfers. FAZ

Die Argumente der Euro-Befürworter sind lächerlich. Alle Wege führen in die Transferunion? Bloß nicht. Eine Replik auf den Ökonomen Professor Thomas Straubhaar, der die Euro-Rettungsversuche der Politik schönredet von Hans-Olaf Henkel in der Welt

Horst Reichenbach – Der Katastrophenhelfer der EU. Probleme lösen sei sein größtes Hobby, sagt der Brüsseler Spitzenbeamte. Nach Tschernobyl und Rinderwahn soll er in Griechenland zeigen, was er kann Financial Times Deutschland

Wie sich die Euro-Zone durch die Krise gipfelt. Wenn es kritisch wird, berufen die Euro-Staaten einen Gipfel ein. Etliche Male haben sie sich getroffen, um die Schuldenkrise einzudämmen – bisher erfolglos. Eine Chronologie Stern

Proposals Emerge to Curb Greek Debt Load. Existing Burden Is Seen as Unsustainable; as Germany Pushes Haircuts, France Floats New Proposal for a Tax on Banks Wall Street Journal

How to Contain the European Debt Crisis Bloomberg

Europe at the Brink. Time is running out for Europe’s leaders to extricate Greece from its current unsustainable debt New York Times

German-French Harmony on Greece.
Compromise on Bondholders‘ Role Clears Path for a New Bailout Deal Wall Street Journal

Murdoch Abhöraffäre

Cameron und die Pharisäer. Die Verquickung des Premiers mit den Interessen des Medienunternehmers, sie ist im Zentrum des Interesses: Hat Cameron Einfluss genommen auf Murdochs Übernahmepläne im Privatfernsehgeschäft? Ist er beteiligt an der Kampagne gegen die konkurrierende BBC? Das ließ sich in einer kurzen Parlamentsdebatte nicht klären – auch weil die Opposition genauso intime Beziehungen zu Murdoch pflegt. Süddeutsche Zeitung

„Es ist meine Verantwortung, diesen Schlamassel aufzuklären!“ Cameron verspricht umfassende Untersuchung, die das Geflecht zwischen Politik, der Polizei und dem Murdoch-Imperium aufklären soll Bild

Schuld sind Medien, Polizei und willfährige Politiker. Die Debatte im britischen Unterhaus spiegelt eine Affäre, in der es fast nur Schuldige gibt: Medien, Politiker und Polizisten, die es mit der Aufklärung nicht so genau nahmen Die Welt

Auch die Polizei kann nicht helfen. In Großbritannien fällt die Suche nach Schuldigen im Abhörskandal schwer. Cameron muss sich vorwerfen lassen, dass er wie noch jeder Premierminister eine ungesunde Nähe zu den Medien und ihren Managern Kölner Stadt-Anzeiger

Ein Neuanfang für die britische Politik? Die Vorwürfe gegen die „News of the World“ bestehen seit Jahren. Wieso stellte Premierminister Cameron trotzdem dessen ehemaligen Chefredakteur als Sprecher ein? Weil er sich besseren Zugang zu Rupert Murdoch erhoffte. FAZ

Das Ende des britischen Establishments. Bankencrash, Spesenskandal, Murdoch-Affäre: Großbritanniens Eliten haben versagt. Vertrauen können die Briten eigentlich nur noch der Queen Die Zeit

Premier, geh einfach! Cameron hat Coulson vertraut, als der Murdoch-Clan es nicht mehr tat taz

Cameron recovers, but vulnerabilities remain
Economist

Alle warten nun auf einen Tsunami. Die Affäre Murdoch erreicht Amerika, wo der Medienmächtige den größten Teil seiner Fernseh- und Zeitungsaktivitäten entfaltet. Ein Streitgespräch auf CNN deutet an, wie es weitergehen könnte FAZ

Ein Trottel rettet Rupert Murdoch. Medienmogul Rupert Murdoch macht während der Anhörung zunächst keine gute Figur, weil er den Ahnungslosen gibt. Doch dann wirft ein Mann mit Rasierschaum nach dem zerbrechlich wirkenden 80-Jährigen, für den man plötzlich nur noch Mitleid empfindet. Kölner Stadt-Anzeiger

Schaumschläger im Abseits. Seine Rasierschaum-Attacke auf Rupert Murdoch hat ihn auf einen Schlag berühmt gemacht und bringt ihm jetzt Ärger ein: Was bewegte Jonnie Marbles zu der Aktion? Stern

From Gallipoli to Singapore. The Murdoch empire pandered to the lowest common denominator, but its tactics turned out to be too low for a repulsed British public. New York Times

Ohne Wanzen in die Hinterzimmer. Der britische Abhörskandal zeigt, wozu die Medien fähig sein können. Aber sind illegale Recherchemethoden auch im deutschen Hauptstadtjournalismus üblich? Stern

Serbischer Kriegsverbrecher gefasst

Hadzic, der Letzte. Goran Hadzic ist gefasst und dürfte bald an das Haager Tribunal für das ehemalige Jugoslawien überstellt werden. Davon profitiert vor allem einer: der serbische Präsident Boris Tadic. FAZ

Im Staate Serbien ist noch immer etwas faul. Serbien hat endgültig alle Kriegsverbrecher ausgeliefert, um den Weg für die EU freizumachen. Dabei steht die wichtigste Prüfung noch bevor. Die Welt

Die Kriegsverbrecher aus der Krajina. Zehntausende Zivilisten wurden Anfang der neunziger Jahre von serbischen Nationalisten aus ihrer kroatischen Heimat vertrieben, Hunderte wurden misshandelt, gefoltert, massakriert. Goran Hadzic soll für diese Taten mitverantwortlich sein. Mit ihm wurde der letzte Angeklagte des UN-Tribunals in Den Haag endlich gefasst Süddeutsche Zeitung

Letzter Kriegsverbrecher vom Balkan gefasst Bild

Kriegsverbrecher vor Gericht. Der Weg nach Europa führt auch für Serbien über den Respekt vor Rechtspflichten. Dazu gehört die Suche nach denen, die vom Haager Tribunal für schwerste Verbrechen verantwortlich gemacht werden. FAZ

Verbraucherportal

Ansturm legt Lebensmittelportal lahm. Ilse Aigners Portal Lebensmittelklarheit.de sollte am Vormittag online gehen. Der große Ansturm hat die Website lahmgelegt. Doch das ist nicht das einzige Problem. Die Lebensmittelwirtschaft schreit auf. Wirtschaftswoche

Der König der Kunden. Das neue Verbraucherportal www.lebensmittelklarheit.de soll Täuschungen bei Lebensmitteln aufdecken. Die Seite war am Mittwoch zwar über Stunden nicht oder nur schwer erreichbar. Für den obersten Verbraucherschützer Gerd Billen aber ist die Seite ein Erfolg. FAZ

Endlich her mit der Wahrheit! Die Lebensmittelindustrie protestiert heftig gegen das Online-Portal lebensmittelklarheit.de. Dies ist heuchlerisch: Wer jahrzehntelang die Menschen mit traditioneller Herstellung, glücklichen Kühen und erlesenen Zutaten aufs Glatteis führt, der darf sich nicht auf das Recht berufen, wenn Bürger sich getäuscht fühlen und das auch noch mit Unterstützung der Bundesregierung öffentlich machen Süddeutsche Zeitung

Koalition streitet über neues Verbraucherportal. Foodwatch spricht von einem „ersten Schritt“, die Wirtschaft von einem „modernen Pranger“: Das neue Verbraucherportal zu irreführenden Angaben auf Lebensmittelverpackungen geht online – und die Koalition hat wieder einen Grund zu streiten. Stern

Apple

Der Midas-Touch. Wann ist Schluss mit der Apple-Party? Seit Jahren stellen sich Anleger und Analysten nach jeder Zahlenvorlage die gleiche Frage. 30 Quartale in Serie hat Apple die Erwartungen nun übertroffen. Im jüngsten Dreimonatsabschnitt wurde gut ein Drittel mehr verdient, als die Marktbeobachter prognostiziert hatten. Börsenzeitung

Apple-Kritiker, seid realistisch! Erfolgskurs muss einmal enden. Das meinen all diejenigen, die an Apple herumnörgeln und schon den Niedergang des Konzerns vorhersagen. Sie haben unrecht. Financial Times Deutschland

Apple straft seine Kritiker mit Zahlen Lügen. Apple überrascht mit starken Quartals- und Verkaufszahlen. Das Damoklesschwert der Nachfolgersuche für Steve Jobs ist damit aber nicht gebannt. Die Welt

Apple and Its Cash Hoard New York Times

Löwe zum Kampfpreis. Für Juli hatte Apple sein neues Betriebssystem OS X Lion angekündigt und damit in den letzten Tagen die Gerüchteküche angeheizt. Jetzt ist es auf dem Markt und zeigt deutlich die Verwandtschaft zu iPhone und iPad. Süddeutsche Zeitung

Upgrading to Lion Means Embracing the iPad New York Times

Apples Löwe frisst die Maus. Wischen statt Klicken, Touchscreen statt Maus: Apples neues Betriebssystem Mac OS X 10.7, Codename Lion, hat sich Gestensteuerung und Bedienkonzept bei iPhone und iPad abgeguckt. Spiegel

… one more thing!!!

Grün-Rot auf Dienstwagensuche. Ökologie und Luxusautos sind ein schwieriges Paar. Die neue baden-württembergische Landesregierung probt den Spagat beim Thema Dienstwagen. In der grün-roten Koalition rumort es. FAZ

Leitartikel

Deutscher EU-Kolbenfresser. Zugegeben, an manchen Tagen fällt es schwer, über die Rettung des Euro noch substanziell Neues zu sagen. Und es wäre wohl unmöglich, würden nicht Europas Politiker immer wieder Anlass zum Kopfschütteln bieten. Financial Times Deutschland

Merkel zur Show verdammt. Die Kanzlerin mag keine theatralischen Auftritte, auch nicht in der Euro-Krise. Der Markt aber braucht das Spektakel. Und Sarkozy ist ein Meister im Zelebrieren der großen Geste Die Welt

Katastrophen-Stimmung in Europa. Alle Blicke richten sich auf das Rettungskommando Merkel und Sarkozy. Auf ihre Schultern drückt die Last der Euro- und der Griechenrettung. Bild

Die Schlacht um die Anleihen. Jeder Mensch weiß, dass Griechenland seine Auslandsschulden nicht zurückzahlen wird. Die einzige Frage ist nur noch, wie man es am besten bewerkstelligt, dass niemand etwas von der Pleite Griechenlands bemerkt. projekt-syndicate.org

Heimat Europa. Die jungen Deutschen leben nicht in Deutschland, sie leben in Europa. Den meisten ist das nicht bewusst – ein erstes Anzeichen von Selbstverständlichkeit. Manche aber wollen es nicht wahrnehmen. FAZ

Skandalöse Nähe. Als Flächenbrand hat Premier Cameron die Abhör-Affäre bezeichnet. Die Flammen haben das Dach seines Amtssitzes erreicht. Reichlich spät gehen Politik, Presse und Polizei auf Distanz Frankfurter Rundschau

New questions and little contrition. A good moment in British public life: the assertion, through parliament, of accountability for one family and one company Guardian

Turkish Leader Proposes Gaza Visit, Setting Up Possible Clash With Israel Wall Street Journal

Can Greeks Become Germans? The story of the economic crisis in Greece is a story about values. New York Times

Greenback lessons for the euro. The US has kept a stable currency union – along with a powerful federal government and strong states‘ rights – since 1865. Perhaps it’s time for Europe to take note. Financial Times

The new party of Reagan. After he switched to the Republican Party in 1962, Ronald Reagan famously quipped: “I didn’t leave the Democratic Party. The party left me.” Washington Post

Best Chance for a Debt Deal Before 2012. Why the Gang of Six’s ideas have the power to inspire The Atlantic

Where in the world is President Obama’s debt plan? As the nation careens toward an August 2 debt-ceiling deadline, the president fails to offer any concrete solutions The Week

Worst. Congress. Ever. Americans have complained for years that their government is broken. This time they’re right. Foreign Policy

The Settlement Obsession. Two recent books on the Israeli settlements explore their corrosive effect on Zionism and Israeli society. But despite the problems settlements cause, Washington should not overstate their importance for the peace process, argues a former U.S. deputy national security adviser. Foreign Affairs