Merkel in China, Deutsche Bank, Frankreich, Ägypten, Afghanistan, Schuldenkrise & Facebook

Besuch der deutschen Dame. Angela Merkel ist auf ihrer mittlerweile fünften China-Visite als Bundeskanzlerin, aber von Routinebesuch kann keine Rede sein. Angesichts der Bedeutung der Handelsbeziehungen zwischen zwei Exportmeistern sind solche bilateralen Treffen immer eine große Sache und werden auch in China so wahrgenommen. Denn jegliche atmosphärische Annäherung findet einen prompten wirtschaftlichen Niederschlag. Börsenzeitung

Peking hat nichts zu verschenken. Europa sehnt sich nach chinesischen Devisenreserven, mit ihnen ließen sich die Euro-Rettungsschirme weiter aufspannen. Nun wirbt Kanzlerin Merkel in Peking für den Euro. Bei der Frage-Runde dazu erntet sie freundlichen Applaus, mehr aber auch nicht: Ihre Gastgeber fordern von Europa „schmerzhafte Entscheidungen“. Süddeutsche Zeitung

Peking streicht Merkel-Programm zusammen, Affront gegen die Kanzlerin in China Bild

Deutschlands wichtigster Handelspartner. Der Außenhandel steigt rapide an, die Investitionen legen zu. Trotzdem wird Kanzlerin Merkel in Peking auch über einige Benachteiligungen sprechen müssen FAZ

Wie abhängig sind wir schon von China? Ganz klein wirkt Angela Merkel in der „Großen Halle des Volkes“. Turmhoch und 100 Meter lang ist der Saal, in dem Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao die Kanzlerin empfängt. Bild

China braucht radikalen Kurswechsel. Exportschwäche, Immobilienblase – mit China ist auch der letzte Motor der Weltwirtschaft ins Stottern gekommen. Nur ein radikaler Kurswechsel kann das Reich der Mitte vor der Krise bewahren. Für Deutschland steht viel auf dem Spiel. manager magazin

Deutsche Bank

Abschied von Joe Almighty. Nach Ackermanns Abgang muss die neue Doppelspitze den ramponierten Ruf der Deutschen Bank flicken. Wirtschaftswoche

Ein Denkmal für Deutschlands meistgehassten Banker. Die Ära von Josef Ackermann ist vorüber. Zum Abschluss verfehlte er – mal wieder – sein ehrgeiziges Renditeziel. Das ändert nichts daran, dass der Schweizer viel für sein Unternehmen getan hat und zweifelsfrei zu den Besten seines Fachs gehört. Financial Times Deutschland

Ackermann übt sich zum Abgang in Teamgeist. Eigentlich wollte Josef Ackermann den früheren Bundesbankchef Axel Weber als seinen Nachfolger. Daraus ist nichts geworden. Auf seiner letzten Bilanzkonferenz wurde einer seiner beiden Nachfolger nun gefragt, ob das Tischtuch zwischen ihm und Ackermann deswegen zerschnitten sei. FAZ

Abgang des Ungeliebten. Er ist der bekannteste Banker im Land – und der unbeliebteste. Nun ist die Ära von Josef Ackermann bei der Deutschen Bank so gut wie vorüber. Ziele hat er oft verfehlt, dennoch Großes geleistet. Stern

Der verkorkste Abgang des Josef Ackermann. Zur letzten Bilanzpressekonferenz des Chefs der Deutschen Bank verhageln Rechtsstreitigkeiten in den USA und notleidende Griechenland-Anleihen das Ergebnis. Die Welt

Ackermanns letzte Bilanz Deutsche Bank – rote Zahlen durch Schuldenkrise Bild

Abgang eines Dinosauriers. Die Krise ist nicht Schuld an der schlechten Bilanz taz

Watsche für den neuen Chef.
Josef Ackermanns letzte Bilanzpressekonferenz sollte allein ihm gehören. Doch das gelingt nicht. Aller Augen sind auf einen seiner zwei Nachfolger gerichtet: auf den umstrittenen Investmentbanker Anshu Jain. Und daran ist der scheidende Deutsche-Bank-Chef nicht ganz unschuldig. Spiegel

Anshu Jain, König auf Zeit. Der von der angelsächsischen Finanzkultur geprägte Anshu Jain folgt auf Josef Ackermann. Die Hürden für ihn sind hoch: Es wird nicht reichen, nur die Milliarden unter dem Strich zu zählen – Jain könnte sich rasch als der Falsche an der Spitze der Deutschen Bank erweisen. Für diesen Fall gibt es schon einen Reserve-Chef. Süddeutsche Zeitung

Der ach so unschuldige Herr Jain. Ein letztes Mal präsentiert Josef Ackermann die Jahresbilanz seiner Deutschen Bank – und muss verkünden, dass ausgerechnet das Investmentgeschäft seines Nachfolgers Jain schwächelt. Über die Klagen in den USA reden der Alte und der Neue ungern. Dafür kürzen sie den Mitarbeitern die Boni. Süddeutsche Zeitung

Die Deutsche Bank wird braver. Die Geschäftszahlen des größten deutschen Geldhauses zeigen: Die fetten Jahre sind für die Banken vorbei – ein Ergebnis der neuen Regeln. Die Zeit

Nur mit klassischem Bankgeschäft gibt es keine Zukunft. Die deutsche Exportindustrie braucht mehr als eine globale Großsparkasse an ihrer Seite. Deshalb muss das Investmentbanking Teil der Deutschen Bank bleiben. Die Welt

Frankreich

Hollandes gefährliche, weltfremde Zukunftsrezepte. Der Sozialist Hollande hat gute Aussichten mit populistischen Versprechen, nächster Präsident Frankreichs zu werden. Sein Reformunwille könnte Europa zerreißen. Die Welt

Fiese Mehl-Attacke auf Sarkozy-Gegner Bild

Frankreichs Wahl wird für Europa zur Gefahr. Wird der Sozialist François Hollande Frankreichs nächster Präsident? Er will nicht mehr sparen, sondern wieder umverteilen. Als gäbe es keine Euro-Krise. Die Zeit

Ägypten

In Ägypten wächst die Anarchie. In Ägypten verlieren die jahrzehntelang gegängelten Menschen ihre Angst, ohne an politischem Einfluss zu gewinnen. Der Volkszorn, der während des Aufruhrs gegen Mubarak gebündelt war, zersplittert in Dutzende anarchistische Taten – wie die massiven Ausschreitungen im Fußballstadion von Port Said. Für das Land ist das ein Albtraum. Süddeutsche Zeitung

Der Fußball als Waffe der Politik. Wie schon bei den Pogromen gegen die Kopten versuchen obskure Kräfte in Ägypten, Angst vor dem Chaos zu schaffen, um Rufe nach der starken Hand zu mehren Frankfurter Rundschau

Schlacht im Stadion. Zunächst war die Schlacht im Stadion von Port Said eine Auseinandersetzung zwischen Ultras, die sich seit Jahren auch Kämpfe mit der ägyptischen Polizei liefern. Doch immer mehr Ungereimtheiten tauchen auf. Viele vermuten, dass der Hohe Militärrat seine Hand im Spiel hatte FAZ

Droht Kairo eine Nacht der Gewalt? Bild

Ultras und Revolutionäre gegen den Militärrat. In Kairo demonstrieren Tausende Menschen wegen der Gewalt in Port Said gegen den Militärrat. Das Parlament muss nun seine Handlungsfähigkeit zeigen. Die Zeit

Alles ist nach der Revolution politisch. Auslöser der Ausschreitungen in Ägypten war eine Sportveranstaltung – dennoch sind sie ein Zeichen für die politische, wirtschaftliche und soziale Lage des gesamten Landes nach der Revolution. Anstoß – der Kommentar auf ksta.de Von Burkhard von Pappenheim Kölner Stadt-Anzeiger

Polizei wird für Fußballkatastrophe verantwortlich gemacht. Am Tag nach den Fußballtumulten in Ägypten herrscht Entsetzen im Land. Mindestens 74 Tote hat die Katastrophe gefordert. Immer klarer wird, dass die Polizei bei den Krawallen versagte – und Politik eine Rolle spielt. Handelsblatt

Geplantes Chaos. Die Strategie des ägyptischen Militärs wird scheitern taz

„Die Soldaten haben einfach nichts gemacht“ Nach den tödlichen Krawallen beginnt in Ägypten die Suche nach den Schuldigen. Die Sicherheitskräfte geraten in Verdacht – sie sollen vorsätzlich untätig geblieben sein Die Welt

Afghanistan

Nato bekräftigt Verbleib in Afghanistan bis Ende 2014. Die Nato hat am Donnerstag betont, dass der Abzugsplan aus Afghanistan trotz des früheren Abzugs der Franzosen weiterhin gelte. Der amerikanische Verteidigungsminister Panetta wies aber darauf hin, dass schon 2013 für die Übergangsphase ein „entscheidendes Jahr“ sei. FAZ

Vor der großen Neuverteilung. Immer mehr ausländische Soldaten verlassen Afghanistan. Heimische Kräfte sollen die Lücke füllen. Die Isaf lobt deren Beitrag. Doch viele Afghanen fürchten die Kämpfer – etliche sind alte Bekannte. FAZ

„Der Abzug ist nicht aus dem Ärmel zu schütteln“ Vor dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan könnte die Zahl der deutschen Soldaten noch einmal steigen. Thomas de Maizière warnt vor einer „komplizierten Unternehmung“. Die Welt

Schuldenkrise

Wie Griechenland noch gerettet werden kann. Griechenland ist kein schlecht geführtes Unternehmen. Das Konzept, die Regierung faktisch zu entmündigen, dann zu rationalisieren, auszulagern und die verbleibenden Beschäftigten so niedrig zu entlohnen, dass sie kaum noch davon leben können, ist auf ganzer Linie gescheitert. Für dieses Desaster trägt die deutsche Regierung eine besondere Verantwortung. Jetzt braucht es ganz andere Lösungen – und eine davon lautet: Klotzen, nicht kleckern. Süddeutsche Zeitung

Deutsche starten Charmeoffensive in Griechenland. Seit der Hellas-Krise sind die Beziehungen zu Griechenland abgekühlt. Um das Verhältnis zu verbessern, wollen parteinahe Stiftungen wieder eigene Büros in Athen eröffnen. Städtepartnerschaften sollen außerdem den griechischen Kommunen helfen. Financial Times Deutschland

Griechenland plant eigenen Sparkommissar. Bislang hatte Griechenland vehement gegen den Vorschlag eines europäischen Sparkommissars protestiert. Nun aber will Athen Berichten zufolge einen Landsmann mit radikalen Befugnissen ausstatten, um den Haushalt zu ordnen FAZ

Die Euro-Rettung und die Folgen für Anleger. Ausgerechnet das kleine Griechenland ist der Prüfstein für den Euro. Das hat seine Gründe. Die Konsequenzen liegen auf der Hand. Wirtschaftswoche

Sicherheiten zweiter Klasse. Die Europäische Zentralbank schafft Sicherheiten zweiter Klasse: Nationale Notenbanken dürfen künftig auf eigenes Risiko Einzelkredite als Pfand akzeptieren. FAZ

Facebook IPO

Das Facebook-Risiko. Mark Zuckerberg hat den Börsengang von Facebook nicht überstürzt. Dennoch ist fraglich, ob Bewertungen von bis zu 100 Milliarden Dollar angemessen sind. Die Zukunftsversprechen des Gründers sind zumindest keine Selbstläufer. FAZ

Risiko Börsengang. An den Börsengang von Facebook knüpfen die Investoren hohe Erwartungen. Sie zu erfüllen, wird nicht immer im Sinne der Nutzer sein Die Zeit

Wovor Facebook sich fürchtet. Facebook ist eine Macht im Internet. Und doch gibt es Dinge, die selbst Gründer Mark Zuckerberg und seine Mitstreiter ängstigen. Im Börsenprospekt musste Facebook seine Sorgen offenlegen – das sind die größten. FAZ

Die größten Risiken für Facebook. Noch ist der Börsenprospekt von Facebook nicht vollständig. Aber schon jetzt weist das Dokument auf zahlreiche Risiken für Anleger hin. Die größten Gefahren im Überblick. Wirtschaftswoche

Vorsicht vor Facebook-Euphorie. Der Börsengang soll der größte eines Internetunternehmens werden. Der geplante Erlös von 5 Mrd. Dollar erinnert an feinste Dotcom-Zeiten – und sollte ins Gedächtnis rufen, was nach dem Boom kam. Financial Times Deutschland

Bewusst netznackig. Der Konzern profitiert davon, dass sich seine Kunden sich im Netz offenbaren taz

Die Frau, die Facebook an die Börse bringt Bild

Für wen Facebook-Aktien attraktiv sind. Selten wurde ein Börsengang so herbeigesehnt wie der von Facebook. In den nächsten Monaten soll es so weit sein. Aber wie stehen die Chancen für Anleger? Ein Blick in den Börsenprospekt liefert erste Eindrücke. Handelsblatt

Was Facebook seinen Investoren verspricht. Im Börsenprospekt von Facebook stehen kalte Zahlen und warme Worte. Das soll die Anleger locken. Schwärmerisch spricht Mark Zuckerberg von seinem Baby. Doch der Prospekt zeigt auch Risiken auf – die Anzeigen auf Facebook funktionieren schlecht. Und es gibt bereits eine Ahnengalerie von einst erfolgreichen Netzwerken, die heute keiner mehr nutzt. Süddeutsche Zeitung

Jetzt schon Facebook kaufen. Erst in einigen Monaten wird Facebook an die Börse gehen. Doch schon jetzt können sich Anleger an dem sozialen Netzwerk beteiligen. Wie das geht. Wirtschaftswoche

Zuckerbergs Brief an die Anleger. Das soziale Netzwerk hat seinen Börsenprospekt veröffentlicht. In einem Brief wendet sich der Facebook-Gründer persönlich an potentielle Investoren und betont darin die soziale Mission von Facebook Financial Times Deutschland

… one more thing!!!

Neuer Planet ist bester Kandidat für außerirdisches Leben. Astronomen haben einen noch namenlosen Himmelskörper entdeckt, der unserer Erde ähneln könnte. Der Planet bietet die bislang besten Bedingungen für weiteres Leben im All. Die Zeit

Leitartikel

Vom Scheitern des Josef A. Die Stammaktionäre waren die Leidtragenden einer kurzfristigen Politik. Heute sind es vor allem die Zukäufe der Deutschen Bank, die Ackermanns Bilanz aufhübschen. Frankfurter Rundschau

Geschützt wird das System, nicht das Kindeswohl. Hätte eine Terrorzelle drei Kinder pro Woche auf dem Gewissen, stünde der Staat Kopf. Familien aber, die für Kinder Orte des Terrors sind, lässt man weitermachen. Das System der Jugendhilfen muss reformiert werden Tagesspiegel

Gewaltausbruch in Ägypten. Die Gewalt von Port Said zeigt vor allem eines: Die Stabilität, nach der sich die Bevölkerung sehnt, ist fern. Steckt die Militärführung hinter dem Blutbad? War es die Rache des alten Regimes FAZ

Der Westen kapituliert vor Terror und Korruption. Die USA und Fankreich wollen noch früher als geplant aus Afghanistan abziehen. Dass dann die Taliban an die Macht zurückkehren werden, nimmt man in Kauf Die Welt

Keine Angst vor dem Drachen! China lebt im Jahr des Drachen. Der steht für Glück und Kraft und Macht. Und für ein Land, das seinen eigenen Stolz genießt. Bild

Die drei Defizite Amerikas project syndicate

Die Quiz-Demokratie, das Erfolgsgeheimnis von Günther Jauch AZ München

Facebook Sets Historic IPO. Potential $10 Billion Offering Would Dwarf Google’s; Site Has 845 Million Users Wall Street Journal

Too much success is priced into Facebook’s IPO BreakingViews

A Greek writedown chain reaction? Just as Jean-Claude Juncker’s has admitted Greek debt writedown negotiations are “ultra difficult”, investors are becoming increasingly worried Portugal may follow suit. Business Spectator

Afghanistan: It’s Time to Go. Osama bin Laden is dead, Al Qaeda is all but destroyed, and the Taliban is as weakened as it’s ever going to get. It’s long past time to come home. Mother Jones

Attack Iran? The U.S. fears Israel will strike this summer. Washington Post

Should All Americans Earn Their Citizenship? Some politicians want to end rights for children of immigrants. The Atlantic

Why is GOP ‚Drilling for Highways‘? Every Republican energy plan centers around one thing — more drilling for oil. politico

The Darkening Tone of the Primaries.
Mitt Romney drew the wrong lesson from a callous and mean-spirited Florida campaign. New York Times

The Splintering of Al Shabaab. A Rough Road From War to Peace. By some measures, the ad-hoc alliance among Ethiopia, Kenya, and the African Union has come close to defeating the terrorist group al Shabaab. But a military victory could scatter the group’s most radical leaders across the Horn of Africa. Foreign Affairs

A fistful of dollars. Facebook may be a good bet for investors now; but regulatory problems lie ahead Economist