Osama bin Laden, FDP, SPD & Energiepolitik

Unschätzbarer Sieg im Anti-Terror-Krieg. Der Al-Kaida-Chef ist nicht der Kopf einer hierarchisch organisierten Terrororganisation gewesen. Über viele Attentate wusste Osama Bin Laden wahrscheinlich kaum genau Bescheid. Dennoch ist seine Liquidierung ein großer Erfolg. Financial Times Deutschland

Doppeltreffer in den Kopf. Waren die US-Soldaten auf einem Tötungseinsatz – ging es ihnen am Ende gar nicht mehr um die Festnahme des Terroristenführers? Inzwischen entsteht ein erstes Bild von den letzten Minuten Osama bin Ladens. US-Präsident Obama hatte vor einer Woche den Einsatzbefehl gegeben, nicht einmal Pakistans Regierung war eingeweiht. Das Protokoll der Aktion, die Details Süddeutsche Zeitung

Osama bin Laden von Ehefrau verraten? Bild

Wie Obama Osama bezwang. Osama bin Laden konnte nur zur Ikone des Terrors werden, weil die USA ihn dazu stilisiert haben. Jetzt ist er in einem Showdown mit dem Feind gestorben – doch irrt, wer davon träumt, dass mit ihm al-Qaidas Terror stirbt. Amerika muss endlich die Fixierung aufs Martialische überwinden, sonst wird es den Konflikt nie wirklich lösen. Süddeutsche Zeitung

Am Ende der Konfrontation. Der Tod von Osama bin Laden wird den islamistischen Terrorismus nicht beenden. Aber al-Qaidas Idee vom Gottesstaat ist mit ihm gestorben Die Zeit

Tod von Bin Laden – kein Ende des Terrors. Osama bin Laden, der meistgesuchte Terrorist der Welt, ist tot. Aber: Ist damit tatsächlich der entscheidende Schlag gegen den Terrorismus gelungen? Bei aller Genugtuung, die die Nachricht auslösen mag, bestehen daran ernsthafte Zweifel. WAZ

Ende einer Mission. Bin Ladens Tod markiert eine Zäsur. Die Terrorgefahr ist mitnichten gebannt, überdies lässt sich über die Legalität außergerichtlicher Tötungen philosophieren. Doch mit dem Oberterroristen stirbt auch der in Tora-Bora-Tagen erworbene Mythos der Unverwundbarkeit. Tagesspiegel

Tod des Terrorfürsten rechtfertigt selbst Guantánamo. Obama erweist sich als entschlossener Oberbefehlshaber. Die Liquidierung von Bin Laden legitimiert auch das umstrittene Gefängnis Guantánamo. Die Welt

Osamas gefährlicher Tod. Der Tod von Osama bin Laden mag symbolisch bedeutend sein, vor allem für Amerikaner. Für die Lage und die Debatten rund um den Terrorismus bedeutet es: nichts. Und wenn, dann eher nichts Gutes. Frankfurter Rundschau

Der Tod des Teufels. Sein Gesicht zierte T-Shirts und Teetassen: Osama bin Laden war der mächtigste Ideologe des noch jungen 21. Jahrhunderts und die Sehnsuchtsfigur der Islamisten für ihren Gottesstaat. Die USA haben es lange Jahre zugelassen, den Kampf gegen den Terrorismus zum Duell mit dem Al-Qaida-Führer zu reduzieren – doch dieses Problem ist mit bin Ladens Tod nicht gelöst Süddeutsche Zeitung

Der Kopf der Hydra. Bin Ladins Bedeutung war rückläufig. Amerika aber musste ihn fassen, um Frieden zu finden. In Washington weiß man, dass mit dem Saudi nicht auch bereits Al Qaida zum Tode befördert worden ist. Noch immer wachsen der Hydra neue Köpfe nach, wenn man ihr einen abschlägt – auch im Gewebe der westlichen Gesellschaften. FAZ

Hier sieht Obama, wie seine Soldaten Bin Laden töten Bild

„Es gibt keine Wiedergutmachung“ Es ist ein besonderer Tag für New York, jener Stadt, die von Osama bin Ladens Terror bis ins Mark verwundet worden ist. Nach dem Tod des Terrorfürsten herrscht Genugtuung an Ground Zero Stern

Kein Anlass für Triumphgesten. Die USA feiern den Tod von Osama Bin Laden. Für die Amerikaner sind die Anschläge vom 11. September gesühnt. Doch an der Gefährlichkeit des islamistischen Terrors wird sich nichts ändern. Kölner Stadt-Anzeiger

Ein Kopf der Hydra. Darf man Freude empfinden beim gewaltsamen Tod eines Menschen, auch wenn er Osama Bin Laden heißt? Im Prinzip nicht, aber dieser Mensch hat erheblich dazu beigetragen, dass es dieses Gefühl tiefer Genugtuung gibt, selbst bei jenen, die sich dafür sonst schämen würden. Bin Laden hat vielen unschuldigen Menschen das Leben geraubt, nicht als Kollateralschaden, sondern als eigentliches Ziel. Lausitzer Rundschau

Versteckt unter Hunderttausenden Berliner Zeitung

Bin Ladens Nobelversteck. Der letzte Aufenthaltsort von bin Laden war keine Höhle, sondern ein komfortables Wohnhaus. Der Ort gilt als Ruhesitz vieler pensionierter Offiziere in Pakistan. Die Zeit

Der Terrorist ist kein Opfer. Zu den Bildern, die sich ins kollektive Gedächtnis gegraben haben, gehört zweifellos jener Augenblick des 11. September 2001, als der Nordturm des World Trade Centers in New York schon brannte und eine zweite Boeing 767 in den Südturm einschlug und sich im Feuer auflöste. Märkische Allgemeine

Irans entlarvende Reaktion auf bin Ladens Tod. Das Regime in Teheran rechtfertigt indirekt die Präsenz der USA in der Region, die Hamas diskreditiert sich vollends. Die Zeit

Der 11. September und was er aus Amerika machte. Nach den Anschlägen in New York und Washington sahen die Amerikaner überall Gefahren. Mit Bin Ladens Tod enden zehn Jahre, in denen das Land in Angst und Wut lebte Die Welt

„Verschwörungstheoretiker kriegen Material frei Haus“ Süddeutsche Zeitung

Bin Laden tot – Al-Kaida lebt. Die Liquidierung des Terrorchefs wird sich auf Al-Kaida operativ kaum auswirken – denn Bin Ladens Stellvertreter Sawahiri ist seit jeher das Gehirn der Terrororganisation. Der Nummer zwei fehlt es allerdings an Strahlkraft. Financial Times Deutschland

Was von Osama bin Laden bleibt taz

Der Jäger, das Messer. CIA-Chef Leon Panetta verfolgte den Einsatz zur Tötung Usama Bin Ladins live in seinem Hauptquartier in Washington. Einen besseren Übergang an die Spitze des Pentagons hätte sich der designierte Verteidigungsminister nicht wünschen können. FAZ

Experte: Al Kaida ist finanziell gut gerüstet. Dem Terrornetzwerk droht durch den Tod Bin Ladens kein finanzieller Engpass Handelsblatt

Heute lautet die Philosophie von Al Kaida: ein Mann, eine Bombe. In anderen Worten: Es braucht keinen zweiten 11. September 2001, um ein Zeichen zu setzen. Eine Bombe auf dem Times Square in New York, gezündet von einem engagierten Selbstmordattentäter, oder eine Bombe in der New Yorker U-Bahn – Anschlagsversuche dieser Art gab es im vergangenen Jahr – sind ausreichende Indikatoren dafür, dass Al Kaida gesund und munter ist. Berliner Zeitung

Terrorspuren. Das Risiko des globalen Terrorismus lastet seit über zehn Jahren wie ein Grundrauschen auf den Märkten. Daran wird auch der Tod Usama Bin Ladins nicht ändern. Mittlerweile bestimmen andere Risiken die Wirtschaftsaussichten. FAZ

Andere Ventile als Bin Laden. Nicht erst die Volksaufstände in der arabischen Welt haben bin Ladens Einfluss beendet. Auch in Irak oder in Afghanistan haben sich die Widerstandsgruppen längst von seiner weltumspannender Ideologie losgesagt. Tagesspiegel

Osama bin Who? A decade of denials and downplaying from Pakistani leaders. Foreign Policy

Death Comes for the Master Terrorist: Osama bin Laden Time

How the U.S. found and finished Bin Laden Washington Post

After Osama bin Laden… The killing of Osama bin Laden is a foreign policy triumph for the United States, and it creates new possibilities in Afghanistan. But this isn’t the end of Al Qaeda or of terrorism. New York Times

The Post-Bin Laden World. The leader of Al Qaeda dies as a new Arab world of pluralism, self-expression and representative government is coming to life New York Times

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FDP

Kraftlose Liberale. Viel Zeit für einen kraftvollen Neubeginn bleibt dem designierten FDP-Vorsitzenden Rösler nicht mehr. Denn sowohl personell wie inhaltlich kommt die Erneuerung der Partei nur schleppend voran. FAZ

Kurswechsel bei Atom und Bildung. Die darbenden Liberalen wollen sich auf ihrem Parteitag neu ausrichten. Bei der Atompolitik dürften sie sogar über die Position der Union hinausgehen. Ein schneller Ausstieg wird zum Ziel der FDP – egal wie die Überprüfung der Meiler ausgeht. Süddeutsche Zeitung

FDP-Krise: Jetzt sollen die Frauen ran! Bild

Röslers Personalsorgen. Der neue FDP-Chef hat Probleme: Der renitente Rainer Brüderle will bleiben. Und liberale Spitzenfrauen sind rar Die Zeit

SPD

SPD führt Quote für Migranten ein. Die SPD will in ihren Gremien eine Migrantenquote einführen. Geplant ist eine Mindestquote von 15 Prozent. Eine entsprechende Selbstverpflichtung für die Bundespartei soll beim Parteitag Anfang Dezember beschlossen werden. Die Landesverbände sollen folgen. Tagesspiegel

Sarrazin macht der SPD Beine. Nach Kritik und Selbstkritik darf Thilo Sarrazin in der SPD bleiben. Immerhin hat der Streit um seine Thesen eines gebracht: Parteichef Gabriel und Generalsekretärin Nahles wollen nun, zack zack, eine Migranten-Quote einführen. Stern

Gabriel will Zickzack-Kurs korrigieren. Nach dem Gemurre um den Nicht-Ausschluss Sarrazins aus der SPD stand die Führungsspitze in Kritik. Jetzt verpasst sich die Partei eine Migrantenquote. Reicht das? taz

Kanzlerkandidat mit Format gesucht. Von der Schwäche der Regierung profitieren nur die anderen – die Sozialdemokraten kommen nicht aus der Krise. Der Fall Sarrazin offenbart die Probleme des Führungspersonals. Mit ihren Themen punktet die Partei schon lange nicht mehr. Financial Times Deutschland

Energiepolitik

Ausstieg ohne Tricks. Allein um die Verschiebetricks der Konzerne künftig auszuschließen, wäre es also zu begrüßen, wenn Schwarz-Gelb das Reststromsystem aufgäbe und einen klaren Stichtag fürs Atom-Aus nennen würde Frankfurter Rundschau

Regiert mehr! Beim Umbau der Wirtschaft muss langfristig gedacht werden, fordern Fachleute. Die Zeit

Opportunistischer Eiertanz. Die Kanzlerin handelt nur aus Machtkalkül taz

… one more thing!!!

Stilwechsel. Die „Leihgabe“ der Bundesbank an die Bundesregierung sei nun zurückgekehrt, stellte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nicht ohne Hintergedanken bei der Amtseinführung von Jens Weidmann in Frankfurt fest. Soll heißen: Der neue Bundesbankpräsident war auch als wirtschaftspolitischer Berater der Kanzlerin in Berlin immer irgendwie noch Bundesbanker und wird an der Spitze der Notenbank nicht ein ferngesteuerter Vasall der Regierung sein. Börsenzeitung

Leitartikel

Showdown gegen ein Symbol. Osama bin Laden hatte seine reale Rolle als Organisator des Terrors schon lange eingebüßt. Sein Tod mag den Opfern Genugtuung geben, der höheren Gerechtigkeit dient er nicht Frankfurter Rundschau

Über das Töten eines Feindes Welches Gesetz deckte die Erschießung Bin Ladens? Die Rechtsprechung der USA verlangt vor der Todesstrafe einen Prozess, weder das Völker- noch das Kriegsrecht kennen Liquidationen. Die Entscheidung, den Terrorpaten zu töten, war eine politische: Washington hatte beschlossen, dass für Bin Laden ein Ausschluss aus dem Recht gelten soll – weil er sich von jeglichem Recht entfernt hatte. Süddeutsche Zeitung

Bin Ladens Tod ist ein guter Tag für die Demokratie. Der Tod Bin Ladens bedeutet nicht das Ende der terroristischen Bedrohung. Der Westen muss nun umso mehr die dortigen Demokratiebewegungen ohne zu zögern unterstützen. Handelsblatt

Über diesen Tyrannenmord. Barack Obama hat Osama bin Laden töten lassen. Durfte er das? Ja, sicher. Mit historischen Vergleichen sollte man zwar vorsichtig sein. Aber ­niemand zweifelt heute die moralische Berechtigung des (leider gescheiterten) Attentats auf Hitler an. Die Attentäter ­standen damals vor derselben Frage wie Obama heute: Unter welchen Bedingungen ist es einem Christen erlaubt, vielleicht sogar geboten, gegen das fünfte Gebot, Du sollst nicht töten, zu verstoßen? WAZ

Ein Zwischensieg. Am Ende des Terrorkrieges wird nur der Klügere siegen. AZ München

Amerika hat gezeigt, dass es nicht vergisst. Bin Ladens Tod zeigt, dass die USA beharrlich sind. Die Islamisten sind geschwächt, auch weil der Freiheitsgedanke die muslimischen Länder erfasst hat Die Welt

Ein guter Tag! Ein US-Soldat, mit dem ich vor nicht langer Zeit in den Bergen Afghanistans unterwegs war, schrieb mir gestern eine Mail: „Manchmal kommt Gerechtigkeit aus einem Gewehrlauf. Zu gerne hätte ich selber abgedrückt!“ Bild

Das westliche Dilemma. Jahrelang haben die USA Pakistan Milliarden Dollar an Militärhilfe überwiesen. Gebracht hat das fast nichts. Deprimierend ist aber: Der finanzielle Aufwand lohnt sich trotzdem Financial Times Deutschland

Mit welchem Team will Berlins Regiermeister überzeugen? Klaus Wowereit ist von sich überzeugt, nun muss er die Berliner überzeugen – und die wählen in erster Linie Parteien. Sein Glück ist, dass Renate Künast auch nicht zu erkennen gibt, welches Team sie unterstützen soll. Tagesspiegel

The War After Bin Laden. A measure of justice for the thousands he killed, and a warning to others. Wall Street Journal

The world is better and safer for Osama bin Laden’s death. The Al Qaeda leader’s slaying is a victory for the U.S. and for those who oppose his cause. Los Angeles Times

10 thoughts on Osama bin Laden’s death Telegraph

Osama bin Laden’s death will haunt Pakistan. Bin Laden’s discovery in a compound 35 miles from Islamabad is a dangerous embarrassment for Pakistan and the ISI Guardian

Bin Laden’s death: a moment of unity Boston Globe

How The G-Man Got His Groove Back Inside Bob Mueller’s 10-year campaign to fix the FBI (Cover Story) Time

Is Sarah Palin Over? As her presidential poll numbers shrink, her Fox ratings and her media profile are waning. Newsweek

Obama’s perilous assault on the rich. The president needs to rethink his definition of ultra-rich Financial Times

Springtime for Bankers. Republicans are ensuring that bailouts will be bigger, costlier and more frequent New York Times

Bin Laden’s Legacy As the world comes to terms with the death of al Qaeda leader Osama bin Laden, reflects on his legacy, and wonders what comes next, we are pleased to present this collection of articles from the Foreign Affairs archives, tracing in real time the evolution of bin Laden’s organization and the threat it has posed. Foreign Affairs