Die Rauswähl-Lösung Wie sichern wir den Generationenvertrag? Diese Frage wird auch im Bundestagswahlkampf gestellt werden. Eine Reform der betrieblichen Altersvorsorge könnte Teil der Antwort sein. Financial Times Deutschland
Renten steigen wieder stärker Die Bundesregierung erwartet bis 2016 ein Plus von 11,5 Prozent für ostdeutsche Ruheständler. Die SPD kritisiert die Prognosen als „Mondzahlen“. Frankfurter Rundschau
Verfrühte Entwarnung Bei den Rentenprognosen wird auf die Zukunft gewettet. Es sind Durchschnittswerte, die nichts über das Risiko individueller Altersarmut aussagen. taz
Die Schatten der Wahl Der Bundesregierung kommt der Rentenversicherungsbericht sehr gelegen – den 20 Millionen Rentnern kontinuierliche Rentensteigerungen in Aussicht stellen zu können, ist zehn Monate vor der nächsten Bundestagswahl kein schlechter Werbecoup. Bonner General-Anzeiger
Anspruchsvolles Ziel Es gibt sie noch, die guten Nachrichten, ist man geneigt zu sagen angesichts des aktuellen Rentenversicherungsberichts der Bundesregierung. Danach sollen die Renten im Osten bis Ende 2016 um 11,55 Prozent steigen und im Westen um gut 8,5 Prozent. 20 Millionen Rentner in Deutschland können also auf eine deutliche Erhöhung ihrer Altersruhegelder hoffen. Die Betonung liegt auf dem Wort hoffen. Märkische Allgemeine
Sicher in Rente Die Debatte über die Altersversorgung muss an Schwung gewinnen. Die Zeiten, in denen allein der Staat und seine Systeme als Garanten für einen auskömmlichen Ruhestand gelten konnten, sind allerdings vorbei. Kölner Stadt-Anzeiger
Spanien
Separatistischer Geist Katalonien will die Unabhängigkeit und befeuert damit regionalen Egoismus. Frankfurter Rundschau
Katalonien deckt Europas Sollbruchstellen auf Trotz der Niederlage für Ministerpräsident Mas haben die Befürworter einer Unabhängigkeit Kataloniens bei der Regionalwahl gewonnen. Das Ergebnis zeigt: Die Sparpolitik gefährdet den Zusammenhalt der Staaten in Europa. Handelsblatt
Spaniens Bürger können einem nur noch leidtun Kataloniens Neuwahl hat den tiefen Riss durch das Land zementiert. Betrachtet man das Wahlergebnis genauer, stellt man fest, dass rechts und links des Risses die Radikalisierung noch zugenommen hat. Die Welt
Die Realität war schneller Die Wahl in Katalonien war eine herbe Niederlage für den Präsidenten. Jetzt steckt er in einer Zwickmühle. taz
Sieg der herrschenden Ordnung Artur Mas hat am Sonntag eine schwere Schlappe eingesteckt. Der Ministerpräsident Kataloniens wollte die absolute Mehrheit, um eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit der Region abhalten zu können. Gesiegt aber hat die herrschende Ordnung, schreibt ein Journalist aus der Region. La Vanguardia Barcelona
„Alleine werden wir besser leben“ Aus dem spanischen „Arturo“ wurde das katalanische „Artur“: Der Ministerpräsident der industriestärksten Region Spaniens kämpft für die Unabhängigkeit. Ein Porträt. Tagesspiegel
Bankenhilfe nur gegen Stellenabbau Der definitive Kapitalbedarf des spanischen Finanzsektors, der am Mittwoch offiziell von der Europäischen Kommission bekanntgegeben wird, dürfte sich letztlich auf rund 40 Mrd. € belaufen. NZZ
Kleines und großes Wir-Gefühl Es brodelt in Belgien, die Schotten, die Basken und die Südtiroler mucken auf, Das Schöne aber: Sie alle sind nicht gegen die EU. Frankfurter Rundschau
Griechenland
Eine Notlösung für Griechenland Griechenlands Geldgeber haben sich mit Mühe und Not zusammengerauft. Doch die politische Kraft reichte nicht aus, um eine dauerhaft tragfähige Lösung für den Pleitestaat zu finden. Handelsblatt
Griechenland wird mal wieder gerettet Die Euro-Gruppe schließt die Finanzierungslücke Griechenlands. Damit geht die Realitätsverweigerung weiter. Der Schuldenschnitt wird aufgeschoben. Wirtschaftwoche
Athens Retter betrügen sich selbst Noch immer ist unklar, wie die europäischen Finanzministern die Griechenland-Rettung finanzieren wollen. Aber eine Lösung zum Nulltarif wird es nicht geben. Auch nicht für Deutschland. Handelsblatt
„Euro-Rettung bindet Deutschland an einen Leichnam“ Wer profitiert eigentlich vom Erhalt des Euro? Die Rettungspolitik hilft deutschen Exporteuren bei Geschäften mit Krisenstaaten – zu Lasten der Steuerzahler. Besser wäre es, den Euro sterben zu lassen. Handelsblatt
Nahost
Schreiben und das Leben genießen Israels Verteidigungsminister Ehud Barak zieht sich aus der Politik zurück. Regierungschef Netanjahu hätte den erfahrenen Militär gern noch eine Weile an seiner Seite gehabt. FAZ
Kein Mann für den ungeordneten Rückzug Ist es Strategie, tiefe Frustration oder sogar beides? Die Ankündigung von Israels Verteidigungsminister Barak, bei der Wahl im Januar nicht mehr anzutreten, kommt für alle überraschend. Vielleicht hofft er, dass man ihn später in höchster Not ruft. Süddeutsche Zeitung
Der Techniker des Krieges tritt ab Als Premier und Verteidigungsminister gab Ehud Barak auf politische Fragen nur technische Antworten. Das hat den Friedensprozess verhindert. ZEIT
Gehen statt gegangen werden Israels Verteidigungsminister Ehud Barak zieht sich aus der Politik zurück. Er kommt damit seiner Abwahl zuvor. taz
EU soll Waffenschmuggel in den Gazastreifen verhindern Die Waffen sollen in Nahost weiter schweigen – und die Europäische Union ihren Beitrag leisten. Laut SZ-Informationen soll die EU zukünftig verhindern helfen, dass Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt werden. Süddeutsche Zeitung
Wieder einmal Schadensbegrenzung Der ägyptischen Präsident Muhammad Mursi sucht den Kompromiss mit der Justiz. Es ist nicht das erste Mal in seiner kurzen Amtszeit, dass er zurückrudern muss. FAZ
Lupenreine Demokraten sind eine Rarität Die Zeit der Euphorie ist längst vorbei: Ägypten hat mit dem Erbe der „Arabellion“ schwer zu kämpfen. Das Land muss erkennen, dass zu einer Demokratie mehr gehört als die Herrschaft der Mehrheit. Tagesspiegel
Billigkleidung
Tödliche Kleidung Der Fabrikbrand von Bangladesch deckt eine Lebenslüge der reichen Welt auf: Billig und fair zugleich lässt sich Kleidung nicht produzieren. ZEIT
Augen zu und zur Kasse Die Empörung ist groß, die Gewissensbisse sind klein: Nach jedem Unglück in den gefährlichen Produktionsstätten in Bangladesch oder China währt die Aufregung nur kurz. Die Kunden lassen ihre Einkaufsmacht ungenutzt. Süddeutsche Zeitung
Nachfragen statt boykottieren Mode aus Billig-Fabriken wird auch in Deutschland verkauft. Wie Kunden damit umgehen können, sagt Gisela Burckhardt von Femnet, Partner der Kampagne für Saubere Kleidung. ZEIT
Fair einkaufen leicht gemacht Made in China, Made in Indonesia, Made in Bangladesh: So steht es auf den meisten Etiketten. Darüber, unter welchen Bedingungen die Kleidung hergestellt wird, sagt das nichts aus. Der Kunde kann trotzdem herausfinden, wie die Ware produziert wurde – sogar mit relativ wenig Aufwand. Süddeutsche Zeitung
Strukturwandel ist kein Selbstzweck Der Strukturwandel in der Textilindustrie ist eines der dramatischeren Beispiele für die Folgen der Globalisierung. Hierzulande sind seit 1980 eine halbe Million Arbeitsplätze weggefallen. WAZ
Die Webfehler der Bekleidungsbranche Nach dem Brand in einer Nähfabrik gehen in Bangladesch die Menschen auf die Straße. In Deutschland wird über die globale Textilindustrie diskutiert. Einzelne Studien belegen: sie ist sozial und ökologisch eine Sünderbranche. Stuttgarter Zeitung
Klimakonferenz
Weltklimakonferenz kann nur Grundlage für echte Verhandlungen schaffen Wegweisende Ergebnisse sind von der Weltklimakonferenz in Doha nicht zu erwarten. Dennoch ist der Gipfel extrem wichtig, meint Susanne Dröge. Denn er schafft die Grundlagen, um bis 2020 verbindliche Klimaziele festzulegen. Tagesspiegel
Stillstand Es gibt internationale Konferenzen, da erwartet man selbst von der Abschlusserklärung nicht den Hauch einer Neuigkeit und noch nicht einmal beschönigende Worte wie „Ein Schritt in die richtige Richtung“. Die 18. UN-Klimakonferenz gehört – leider – dazu. Sie hat am Montag im kleinen Katar, dem Staat mit der höchsten Freisetzung von Kohlendioxid (CO2) pro Einwohner, begonnen. Bonner General-Anzeiger
Piesackt die Ignoranten! Die Bilanz der Klimagipfel ist frustrierend schlecht. Dennoch ist es richtig, dass die Weltgemeinschaft ab heute in Doha weiterverhandelt ZEIT
Energiewende vorleben Was bringt unser feiner Atomausstieg, wenn in den Nachbarländern die Meiler weiterlaufen? Es hilft aber nichts, sie belehren zu wollen. taz
Vorbild werden Die Welt schaut auf Deutschland. Gebannt verfolgen die Industrienationen den in seiner Radikalität einmaligen Versuch, erneuerbaren Energien den Weg zu bereiten und dazu obendrein wirtschaftlich besonders erfolgreich zu bleiben. Nordwest Zeitung
Strom? Gas? Diesel? Niemand weiß, womit die Autos der Zukunft fahren werden. Amerika muss jetzt Fakten schaffen. Denn lösen kann dieses Problem nur die Politik. Financial Times Deutschland
Vorerst nur noch drei lange Stromautobahnen geplant Das erste Konzept für den Ausbau des Stromnetzes steht: Laut Bundesnetzagentur sind vorerst nur drei statt vier Stromautobahnen mit einer Gesamtlänge von 2.800 Kilometern nötig, um die Energiewende bis 2022 zu schaffen. FAZ
Mega-Stromleitung im Rheinland kommt Die Bundesnetzagentur hat den Bau der Höchstspannungs-Leitung durch NRW bestätigt. In Meerbusch wird es einen Knotenpunkt geben. Anwohner sind alarmiert. Rheinische Post
Deutschen Stromnetzen droht der Kollaps Häufiger denn je müssen die Betreiber von Stromübertragungsnetzen eingreifen, weil die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Versorgung gefährdet oder sogar gestört ist. Handelsblatt
„Kohle und Öl sind die Energieträger des 21. Jahrhunderts schlechthin“ Kohle und Öl bleiben auf Dauer billiger Schmierstoff für die Weltwirtschaft. Wer das Klima schützen will, sagt Ottmar Edenhofer, muss sie deshalb verteuern, mit Steuern oder durch den Emissionshandel. Ein Interview mit dem Chef-Ökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. FAZ
….one more thing!
Raumschiff Brüssel Das wahre demokratische Defizit der EU ist die Selbstbezogenheit der Institutionen. In diesen schweren Zeiten fordert die Brüsseler Führung für sich allen Ernstes einen größeren Verwaltungshaushalt. FAZ
Leitartikel
Apokalypse Deutschland soll nach dem Willen der Bundesregierung Vorreiter im Klimaschutz sein. Zum Klimagipfel aber fährt der Vorreiter ohne klare Haltung. FAZ
Unser Interesse an Beate Zschäpe In dieser Geschichte ist schon zu viel gelogen und geschreddert worden. Das Vertrauen, das der Bürger in den Staat und seine Organe haben sollte und auch haben möchte, ist weitgehend verspielt. Frankfurter Rundschau
Noch ein Geschenk, das niemand braucht Mehr als 150 familienpolitische Leistungen gibt es schon, jetzt kommt ein weiterer Vorschlag von CDU-Familienpolitikern: Mütter erhalten Gutscheine für Putzhilfen, damit sie leichter wieder in den Beruf einsteigen können. Klingt attraktiv, ist aber nur ein Beleg für die Orientierungslosigkeit der Union. Süddeutsche Zeitung
Winter der Waffen Der Waffenstillstand hält. Doch in Ägypten stehen die Zeichen auf Unruhe. Die Aufbrüche im Nahen Osten jedenfalls verheißen Missvergnügen. Niemand ist Herr dieser Lage, nicht einmal die Vereinigten Staaten. Die Welt
Sind wir ein altmodisches Volk? Diese Studie wird viele überraschen: Fast die Hälfte der Deutschen lehnt es ab, Kinder unter drei Jahren in eine Krippe zu schicken. BILD
Welcome, Mr Carney – Britain needs you The next BoE governor must chart a voyage back to something close to normality Financial Times
Egypt’s ‚moderate‘ despot The West has been in denial about President Mohamed Morsi, who has deftly built the apparatus of despotism to consolidate power. Los Angeles Times
Getting Drunk In Dry Cairo From whisky at the Windsor to Baladi bars, the author gets sloshed in the new Islamist Egypt. Newsweek
Africa Rising The continent is the world’s next great growth engine — but hundreds of millions are at risk of being left behind TIME