Röttgen will zu viel Die Kanzlerin sollte ein Interesse daran haben, dass ihre Kabinettsmitglieder ihre gesamte Energie auf Sachthemen verwenden und nicht im Nebenjob einen CDU-Landesverband auf Vordermann bringen. So nötig das auch ist. Frankfurter Rundschau
Der Neid ist Röttgens großer Feind Mit Norbert Röttgen tritt in der NRW-CDU ein Intellektueller an. Der Kampf um den Parteivorsitz ähnelt der Rivalität unter Kirchenfürsten. WELT
Röttgen macht sich keine neuen Freunde Norbert Röttgen will Landesvorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalens werden. Der Bundesumweltminister fördert damit ein Urteil über sich, das lautet, zu sehr von sich überzeugt zu sein, um ein Team bilden zu können. Tagesspiegel
Das Prinzip gegen die Provinz Im Kampf um den CDU-Landesvorsitz in Nordrhein-Westfalen ist Bundesumweltminister Röttgen bemüht, die eigene Bewerbung mit einer höheren Aura zu umgeben. Seinem Konkurrenten und Landespolitiker Armin Laschet versucht er den Geruch des Provinziellen zu verpassen. FAZ
Zwei ganze Männer für Düsseldorf In Nordrhein-Westfalen bewerben sich nun also zwei Politiker um den Landesvorsitz der CDU: Norbert Röttgen und der bisherige Integrationsminister, Armin Laschet. Das ist vom Grundsatz her kein Problem und sogar begrüßenswert. Es gibt kein Hinterzimmergekungel, stattdessen sollen die Parteimitglieder entscheiden, wen sie an ihrer Spitze sehen wollen. Berliner Zeitung
Flüchtiger Sieg der Demokratie Dass die NRW-CDU ihre Mitglieder über den neuen Landeschef entscheiden lässt, ist lobenswert – aber bundesweit immer noch die große Ausnahme: Im Regelfall wird im Hinterzimmer geklüngelt. An der Öffnung zum Volk führt für die Parteien jedoch kein Weg vorbei. Kölner Stadt-Anzeiger
Norbert Röttgens heißer Herbst Er sieht brav aus, gibt sich nachdenklich – doch Umweltminister Norbert Röttgen ist auch ein beinharter Machtpolitiker. Er will den Vorsitz der NRW-CDU, um sich in Stellung zu bringen. Für die Zeit nach Merkel. STERN
Merkel
Hinten raus Angela Merkel formuliert es im Konflikt um die Laufzeitverlängerung der Atommeiler zwar eleganter als einst ihr Ziehvater Kohl. Aber sie meint dasselbe. In diesem Fall: Geld. Kohle. Bimbes. Frankfurter Rundschau
Die nächste Baustelle der Kanzlerin Angela Merkel geht auf „Energie-Reise“ durch Deutschland – und ihr Umweltminister will nach NRW. WELT
Merkels Lernreise Atomkraftwerke spielen auf der „Energiereise“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht die erste Rolle. Nächste Woche will sie zwar den Reaktor in Lingen besuchen, am Anfang aber widmet sie ihre Aufmerksamkeit ganz den erneuerbaren Energien. Hannoversche Allgemeine
Merkel im Kampf gegen die Egomanen Wenn Westerwelle lieber von Frau Ferres als von den Taliban redet, dann hat Merkel ein Problem: Sie hat „Ernsthaftigkeit“ zum Programm gemacht – doch wenn sie keine Autorität hat, ist Schwarz-Gelb nicht mehr ernstzunehmen. Süddeutsche Zeitung
Stolperkurs Wie soll im Kabinett über die umstrittene Brennelementesteuer Anfang September Klarheit herrschen, wenn erst danach über die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke entschieden werden soll? Kein Wunder, dass die Koalition mal wieder stolpert. FAZ
Berliner Baisse Ungeachtet des neuen wirtschaftlichen Höhenfluges stürzen die Umfragewerte der Koalition weiter ab. Die Ursache liegt hauptsächlich im verloren gegangenen Vertrauen der Bürger. Dagegen hilft nur noch zielgerichtetes Arbeiten. Kölner Stadt-Anzeiger
Das merkelsche Remake der Union hilft den Grünen Das neue Image der Unionsparteien ist frei von scharfen Kanten. Von dieser Profilschwäche profitieren vor allem die Grünen. WELT
Das kleinste Übel Die Grünen stehen laut einer neuen Umfrage bei 20 Prozent – sie profitieren auch von der Schwäche der anderen. Tagesspiegel
Rente mit 67
Die Prüfung der SPD In der Großen Koalition unter Kanzlerin Merkel setzte die SPD mit ihrem Vorsitzenden Müntefering die „Rente mit 67“ durch, um die angemessene Höhe der Sozialrente aufrechtzuerhalten. Seither steht die Glaubwürdigkeit der SPD in Frage. FAZ
SPD-Spitze einigt sich auf Renten-Kompromiss In der SPD-Rentendiskussion scheint eine Einigung gefunden: Die Rente mit 67 soll erst kommen, wenn die Quote älterer Beschäftigter auf 50 Prozent gestiegen ist. ZEIT
Genossen widersprechen ihren eigenen Einsichten In der Kontroverse um die Rente mit 67 Jahren zeigen die Genossen, dass sie den Angriff auf sich selbst immer noch meisterhaft beherrschen.Sie widersprechen nachträglich ihren eigenen Einsichten. Tagesspiegel
Gabriels Magie Der SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel probt gerade ein politisches Zauberkunststück. Die Rente mit 67 soll verhindert werden, ohne dass sie aber als Ziel aufgegeben wird. Wie das gehen soll? Nun, die Sache klingt doch recht einfach. Hannoversche Allgemeine
Wie Müntefering einst für die Rente mit 67 warb Vor dreieinhalb Jahren wurde die Rente mit 67 abschließend im Bundesrat beraten. Müntefering warb damals für altersgerechte Arbeitsplätze. WELT
FDP will Rente mit 60 Fraktionsvize Kolb: „Altersgrenze muss flexibilisiert werden“ – Gabriel und Steinmeier erarbeiten SPD-Kompromiss. WELT
Palästinenser im Libanon
Libanons Umgang mit Palästinensern ist ein Skandal Seit über 60 Jahre leben palästinensische Flüchtlinge im Libanon. Sie dürfen bis heute nicht außerhalb der Flüchtlingslager wohnen. WELT
Noch kein Ende der Apartheid Nach mehr als sechs Jahrzehnten hebt die Regierung in Beirut die schwersten Einschränkungen für palästinensische Flüchtlinge auf. Eine völlige Gleichberechtigung liegt aber noch in weiter Ferne. taz
Unter den Augen der Bundeswehr Ausgerechnet in Kundus haben die islamistischen Gotteskrieger zwei junge Menschen öffentlich auf einem Basar wegen Ehebruchs zu Tode gesteinigt. Frankfurter Rundschau
Zum Tod von Sepp Daxenberger
„Servus, Sepp!“ „Eine Tragödie, die sprachlos macht“: Der Krebstod des Politikers Sepp Daxenberger schockiert die bayerische Politik. Jetzt trauern nicht nur die Grünen um ihre Leitfigur. Ganz Bayern nimmt Anteil am Schicksal der Familie.
Das Paradies ist die Heimat Nur drei Tage nach seiner Frau ist der frühere bayerische Grünen-Chef Sepp Daxenberger im Alter von 48 Jahren an Krebs gestorben. Das Land verliert einen Ausnahmepolitiker. WELT
Grünen-Politiker Sepp Daxenberger ist tot Der frühere Landtags-Fraktionsvorsitzende der bayerischen Grünen, Sepp Daxenberger, ist tot. Er starb in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 48 Jahren an Krebs. Erst vor wenigen Tagen war seine Frau ebenfalls an einem Krebsleiden gestorben. FAZ
Grünen-Politiker Sepp Daxenberger ist tot Der ehemalige Fraktionschef der bayerischen Grünen, Sepp Daxenberger, ist seinem Krebsleiden erlegen. Der Landwirt wurde nur 48 Jahre alt. ZEIT
…one more thing!
„Nur wer den Pranger aushält, überlebt die Politik“ Klare Worte zum Abschied: Der hessische Ministerpräsident Roland Koch zieht im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ Bilanz. Der CDU-Politiker sieht sich nicht als „Weichei“, hält Schwarz-Grün derzeit noch nicht für eine Option und lobt seinen alten Gegenspieler Joschka Fischer. Einen Rat an junge Leute hat er auch. Süddeutsche Zeitung
Leitartikel
Die Dachdecker-SPD Zuweilen verbindet der SPD-Vorsitzende seine ausgesprochen kreative Ader mit Taschenspielertricks, etwa wenn er nun gegen eine „schnelle Einführung der Rente mit 67“ wettert. Mit der Erhöhung des Renteneintrittsalters soll erst im übernächsten Jahr begonnen werden, und selbst dann kommt sie nur im Trippelschritt. Obwohl der Bundestag das Gesetz vor über drei Jahren mit breiter Mehrheit verabschiedet hat, entfaltet die Rente mit 67 erst anno 2029 ihre volle Kraft. Sigmar Gabriel wird in jenem Jahr seinen 70. Geburtstag feiern. WELT
Teilzeit-Minister für Umwelt? Im größten Landesverband der CDU kommt es jetzt also zum Showdown. Beide Bewerber um das Amt des Landesvorsitzenden unterscheiden sich politisch kaum. […] Deutschland braucht keinen halben Umweltminister und die am Boden liegende NRW-CDU keinen Teilzeit-Vorsitzenden. Beide brauchen den ganzen Mann! BILD
Eine Tragödie Sepp Daxenberger hat mit seiner Politik Bayern verändert. Über den tragischen Tod des Grünen-Politikers. AZ
Nicht klein, nicht schön Die flächendeckende Versorgung mit Ernergie aus erneuerbaren Quellen wird Folgen haben. Wind- und Solarparks werden Landschaftsbilder ohne Rücksicht auf den Naturschutz verändern. Die Natur werden wir bald nur noch aus Gedichten kennen. FAZ
Google Street View – Operation Pixel Die Verächter von Street View bohren in den Wunden von Google. Der Weltakteur agiert weit weniger transparent, als er die Welt haben will. Ein Testfall für den Rechtsstaat. Frankfurter Rundschau
Keine rettende Idee für Pakistan Auf das Ausmaß der Flut in Pakistan konnte niemand vorbereitet sein. Der Vorschlag von Nicolas Sarkozy, zivile und militärische Helfer zentral in Brüssel zu koordinieren, hätte deshalb den Opfern kaum genutzt – im Gegenteil. Financial Times Deutschland
Die Aufgabe lautet Armutsbekämpfung Sicherheitsinteressen haben bislang den Afghanistan-Einsatz diktiert. Doch dessen Bilanz ist ernüchternd. Die Entwicklungspolitik ist nun gefordert. ZEIT
Mr. Westerwelle and Saudi Homophobia Germany’s openly gay foreign minister outs himself as an appeaser. Wall Steet Journal