Merkel sieht keine Gefahr für andere Staaten. Auf den dramatischen Hilfsappell Griechenlands folgen die Reaktionen. Top-Ökonomen und Spitzenpolitiker trafen am Mittwoch in Berlin zusammen, um das weitere Vorgehen zu planen. Aus Regierungskreisen werden Kosten bis zu 30 Milliarden Euro vermeldet. Die Kanzlerin sieht darüber hinaus keinen EU-Staat gefährdet – das gilt auch für Spanien und Portugal. Handelsblatt
Griechenland-Krise – Kanzlerin muss entschlossen handeln. Die Euro-Zone droht zusammenzubrechen. Nach Griechenland bekommt nun auch Portugal Schwierigkeiten am Kapitalmarkt. Deutschland muss nun schnelle Hilfe ermöglichen. Tagesspiegel
Unverantwortlich. Die Bundesregierung sucht verzweifelt den Schein zu wahren, sie handele im Falle Griechenlands noch immer vertragsgerecht, überlegt und im wohlverstandenen ökonomischen Interesse ihrer Bürger. Doch bricht die Fassade schneller zusammen als erwartet. FAZ
Das kleinere Übel. Was denn nun? Bereits vor mehr als zwei Wochen einigten sich die Finanzminister der Euro-Zone grundsätzlich auf Hilfen für Griechenland. Der Zug ist damit abgefahren, aber Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble tun so, als ob er noch im Bahnhof stünde und diesen notfalls auch wieder rückwärts verlassen könnte. Hannoversche Allgemeine
Merkel muss zur echten Europäerin werden. Merkel zögert bei den Hilfen für Griechenland. Statt an die heimischen Wähler zu denken, sollte sie aber Verantwortung für Europa übernehmen Die Zeit
Zu Hilfe, Frau Merkel! Der IWF scheint gewillt, Griechenland mit einem gigantischen Rettungspaket vom Kapitalmarkt zu nehmen. Die Wette könnte aufgehen – falls Bundeskanzlerin Angela Merkel mitspielt. Financial Times Deutschland
Warum nur hat die Kanzlerin die Sorgen um Griechenland vor zwei Monaten nicht mit acht simplen Worten zerstreut? „Seien Sie beruhigt, zur Not helfen wir Griechenland!“ Das hätte damals wohl noch gereicht. Kein Cent Hilfe hätte fließen müssen, weil das Vertrauen gefestigt worden wäre. Berliner Zeitung
Euro-Angst treibt Merkel zur Griechen-Rettung. Sie bremste, pokerte, gefiel sich in der Rolle der eisernen Kanzlerin. Angela Merkel wollte die Griechen-Krise bis zur NRW-Wahl aussitzen. Doch die Regierungschefin hat sich verzockt: Sie steht in der Kritik und muss nun selbst zur Eile mahnen – weil die Rettung der Hellenen immer teurer wird. Spiegel
Griechenland
Das Rettungspaket Griechenlands dürfte teurer werden als erwartet. Die Hilfen könnten sich binnen drei Jahren auf 100 bis 120 Mrd. Euro summieren, wurde in Berlin nach einem Gespräch aller Fraktionsspitzen im Bundestag mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) bekannt Börsenzeitung
Wird Griechenland zum Fass ohne Boden? Bild
Griechenland – ein Fass ohne Boden tagesschau.de
Was passiert, wenn die Hellenen fallen? An den Finanzmärkten herrscht Panik: Anleger fürchten die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands. Was würde passieren, wenn die Hellenen tatsächlich ihre Schulden nicht zahlen können? Vier verschiedene Szenarien in der Wirtschaftswoche
Steckt Griechenland ganz Europa an? Frankfurter Rundschau
Griechisches Dilemma. Griechenland und die EU haben sich in eine klassische Dilemmasituation hineinmanövriert: Erhält Athen die versprochene Finanzhilfe vom Internationalen Währungsfonds und der EU, ist noch nicht gesagt, dass dies die Märkte auch beruhigt Börsenzeitung
Rettungsplan für Athen. Ohne Finanzspritzen droht Griechenland in wenigen Wochen die Zahlungsunfähigkeit. Nach langem Zögern der Bundesregierung soll jetzt innerhalb weniger Tage das griechische Rettungspaket auf dem Weg gebracht werden. Wirtschaftswoche
Schulden und Sühne. Griechenland, Portugal und jetzt auch Spanien: Bei allen Ländern ist die Kreditwürdigkeit zurückgestuft worden. Dennoch ist die Lage dieser Staaten nicht direkt vergleichbar Süddeutsche Zeitung
„Genau prüfen“ Wirtschaftsminister Rainer Brüderle im Interview über Griechenland und das Geld in der Zeit
Zeit der Steuerfahnder. Ärzte, Anwälte, Kioskbesitzer, Taxifahrer – sie alle müssen sich inzwischen vor dem Finanzamt in Acht nehmen, dessen Beamte in Griechenland ausschwärmen und die neue Unerbittlichkeit der Regierung demonstrieren. Diese hält sich sehr genau an die ihr gemachten Vorgaben – womöglich zu spät. FAZ
Greece’s crisis, Europe’s test Japan Times
Greece Turning Viral Sparks Search for EU Solutions Businessweek
Greek Rescue Plan Seen Topping €100 Billion Wall Street Journal
Finanzmärkte
Right or wrong, my Europe. Die Zahl der Euro-Gegner wächst und wächst. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland ohne die Gemeinschaftswährung schlechte Karten hat. Financial Times Deutschland
Die Euro-Zone (ist) insgesamt in einer stärkeren fiskalischen Position ist als Großbritannien, die USA und Japan, und dass auch diese Länder bald “von den Märkten getestet” werden könnten. Der fiskalische Konsolidierungsbedarf sei in Japan und Großbritannien größer und in den USA ähnlich groß wie in den PIIGS-Ländern der Euro-Zone. Handelsblatt
Der Wolf hetzt die Meute. Die letzten Tage bei Lehman zeigen hässliche Parallelen mit der Lage in Griechenland: Die Finanzmärkte treiben die Beteiligten vor sich her, bis alle kopflos reagieren. Süddeutsche Zeitung
Die Politik kapituliert vor den Finanzmärkten. Was derzeit rund um Griechenland passiert, kommt einer Kapitulation der Politik vor den Finanzmärkten gleich. Jedes Mal, wenn die Regierungschefs der Euroländer glauben, den Brand gelöscht zu haben, lodert das Feuer erneut auf. Und jedes Mal muss die Politik mit größeren Wasserwerfern auffahren Die Welt
Wie gefährlich wird’s für den Euro? Bundesbank-Präsident im Interview Bild
Standard & Poor’s stuft Spanien herab. Gestern Griechenland und Portugal, heute Spanien: Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat auch die Kreditwürdigkeit der Iberer herabgestuft. Die neue Note lautet „AA“ und der Ausblick ist negativ, so die Analysten. Der Euro und die Aktienmärkte reagieren mit Verlusten. manager magazin
Weltuntergangs-Stimmung in Portugal. Nachdem die Kreditwürdigkeit des Landes um zwei Stufen gesenkt wurde, macht sich in Lissabon Panik breit Bild
Nachrechnen statt schönrechnen. Visionen sind ein Grundübel der Politik. Wo nüchterne Analyse nötig wäre, verführt die vermeintliche Nähe einer schönen neuen Welt. Dass Europa jetzt hilf- bis ratlos vor der Griechenland-Krise steht, liegt auch daran, dass bei visionären Projekten wie Europa oder dem Euro das Scheitern nicht mitgedacht werden darf. Märkische Allgemeine
Vertraut endlich den Spekulanten! Nicht Spekulanten haben die Wirtschaftsdaten der Griechen gefälscht, sondern Politiker. Spekulanten haben nur als Erste erkannt, dass etwas faul ist im Staate Griechenland. Genau das ist nämlich ihr Job. Wenn Politiker sie jetzt als Sündenböcke hinstellen, machen sie genau eines nicht: ihren Job. Die Welt
Das Märchen vom Spekulanten. Wieder einmal sollen es die bösen Finanzmärkte gewesen sein. Nun haben sie Griechenland auf dem Gewissen. Die Regierungen lügen sich in die Tasche, um eigene Fehler zu kaschieren Financial Times Deutschland
Deutschland ist das Land mit der niedrigsten Geburtenrate und der mit am schnellsten fortschreitenden Überalterung. Worauf beruht eigentlich die Erwartung, dass wir unsere Schulden immer werden zurückzahlen können und die Finanzagenturen eines Tages nicht auch uns herabstufen? Nur auf Hoffnung. Lausitzer Rundschau
EU-Kommission ruft Ratingagenturen zur Verantwortung. Die Ratingagenturen stehen am Pranger: Mit der Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Griechenland sollen sie die europäische Misere befördert haben. Auch Brüssel mahnt Die Zeit
Let Greece default on its debt. Painful actions now could pay off later for investors Marketwatch
Ölpest im Golf von Mexiko
Furcht vor dem schwarzen Tod aus dem Meer. Diesmal ist es kein Hurrikan, der ihre Lebensgrundlage zu vernichten droht. Es ist ein riesiger schillernder Fleck auf dem Meer, der langsam auf die US-Küste zutreibt. Mit Bangen blicken Hoteliers, Wirte und Fischer hinaus auf den Golf von Mexiko, wo sich der Ölteppich der gesunkenen Bohrplattform „Deepwater Horizon“ weiter und weiter ausbreitet. Handelsblatt
Ölteppich stellt Obamas Energiestrategie in Frage. Der Ölteppich im Golf von Mexiko hat mittlerweile die Größe von Jamaika erreicht. Er könnte Folgen haben, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Politik. Die Zeit
Der Schmierstoff unseres Lebensstils. Die Zukunft gehört dem Raps – nicht dem Öl aus der Tiefsee. taz
Flammenexperiment mit ungewissem Ausgang. Die US-Küstenwache will den riesigen Ölteppich im Golf von Mexiko kontrolliert abfackeln. So sollen ökologisch sensible Küstenabschnitte vor einer Ölpest geschützt werden. Doch Experten beurteilen den Plan kritisch. Allein das Feuer überhaupt zu entzünden ist kompliziert. Spiegel
Der Etikettenschwindel mit dem Klimaschutz. BP hat sich offiziell dem Klimaschutz verschrieben und dafür sogar umbenannt. Der Konzern fährt gut mit dieser Strategie und streicht satte Gewinne ein. Jetzt beschmutzt eine von der Firma betriebene Ölplattform den Golf von Mexiko – nicht die einzige Umweltsünde von BP in dieser Region Die Welt
US-Finanzreform
Demokraten scheitern wieder mit Finanzmarktreform. Ein weiterer Rückschlag für Barack Obama: Die Republikaner haben auch den zweiten und dritten Versuch der Demokraten geschlossen abgelehnt, den Gesetzentwurf zur Finanzmarktreform in den Senat zur Abstimmung einzubringen. FAZ
Republikaner auf dünnem Eis. Die Republikaner verhindern das Angehen der längst überfälligen Reform des Finanzsystems in den Vereinigten Staaten. Wenn die Republikaner es nicht bei Lippenbekenntnissen belassen, müssen sie strenge Regulierungen zulassen. Kölner Stadt-Anzeiger
Republikaner blockieren aus wahltaktischem Kalkül. Die Republikaner haben Obamas Pläne zur Regulierung des Finanzmarktes gestoppt. Nun konfrontiert er sie mit neuen Reformvorhaben Die Zeit
5 lies the big banks keep telling us MSN Money
… one more thing!!!
The Global Glass Ceiling. Governments and international organizations recognize that empowering women in the developing world is a catalyst for achieving a range of policy and development goals. It is time for multinational corporations to come to the same realization — funding education and training female business leaders is good for business. Foreign Affairs
Leitartikel
Europa vor einer Existenzkrise. Die Griechenland-Krise zeigt unbarmherzig, dass sich die EU in den vergangenen Jahrzehnten übernommen hat. Europa muss darüber nachdenken, was aus ihm werden kann. FAZ
Merkel verantwortet die Euro-Krise. Ein frühes Kanzlerinnen-Wort hätte doch gereicht: „Seien Sie beruhigt, zur Not helfen wir Griechenland!“ Nun ist das Vertrauen zerstört. Und Merkel trägt Schuld an einem Flächenbrand. Frankfurter Rundschau
Merkel haut auf den europäischen Tisch Die Welt
Plötzlich haben unsere Politiker Milliarden Euro für die Griechen, die jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt, sich den Euro erschummelt und Europa nach Strich und Faden belogen haben. Da kann man nur sagen: Herzlichen Glückwunsch, liebe Bundesregierung! Bild
Reden reicht nicht mehr. Die Krise in Griechenland hält die Finanzmärkte weltweit in Atem. Portugal und Spanien haben insofern Vorteile, dass sie einerseits über bessere Haushaltsstrukturen verfügen und andererseits die Märkte nicht belogen haben. Kölner Stadt-Anzeiger
Die falschen Schuldigen Der Vorwurf, Ratingagenturen seien Mitschuld an der Euro-Krise, verfängt nicht. Die Investoren müssen selbst wissen, ob sie dem Urteil von außen blind folgen wollen. Financial Times Deutschland
Fehltritt mit Folgen, der FC Bayern und die Finalsperre für Ribéry AZ München
Goldman on the Stand. Senate testimony revealed that ignorance is bliss for a Goldman Sachs CEO, who is rewarded in direct proportion to what he doesn’t know–as long as he pays attention to the bottom line. The Nation
Why cautious reform is the risky option. To make anything close to the present financial system less unsafe requires radical change Financial Times
Failure Is Not an Option. While our lawmakers in Washington are stalling on a bipartisan climate/energy/jobs bill, Beijing is celebrating. New York Times