Schuldenkrise, SPD, Wulff, Deutsche Bank & US-Wahlkampf

Athen verweigert Etat-Kontrolle. Zoff um weitere Hilfen für Griechenland kurz vor dem EU-Gipfel: Der Vorschlag, Athen vorübergehend unter die Verwaltung eines europäischen Kommissariats zu stellen, empört die Griechen. Die Kritik richtet sich vor allem gegen Deutschland. Süddeutsche Zeitung

Athen verlangt Respekt vor seiner Würde. Berlin fordert vor dem EU-Gipfeltreffen in Brüssel einen Sparkommissar für Griechenland. Aus Athen kommt heftiger Widerspruch. Unterdessen wird über eine Ausweitung des geplanten zweiten Hilfspakets diskutiert. FAZ

Die Sparscheine, bitte! Vor dem EU-Gipfel in Brüssel werden die Rufe nach einem Kommissar immer lauter, der die Sparbemühungen Athens überwachen soll. In der Koalition hofft man, mit dem Plan die Euro-Skeptiker besänftigen zu können. Doch Griechen und Europaparlamentarier sind entsetzt. Spiegel

Angela Merkel treibt die Griechen auf die Barrikaden. Deutschland fordert einen EU-Sparkommissar für Athen. Doch die Griechen wehren sich gegen den Eingriff in den eigenen Haushalt. Die Welt

Lupenreiner Merkelismus. In der Reihe europäischer Krisengipfel ist die erste Zusammenkunft 2012 eine klein dimensionierte Veranstaltung mit knapper Tagesordnung. Doch hat das Treffen für Angela Merkel besondere Bedeutung: Es markiert eine wichtige Etappe auf dem Weg aus der Krise. WAZ

Deutsche bremsen bei Griechen-Hilfe. Eine Vorentscheidung über das zweite Hilfsprogramm für Griechenland beim EU-Gipfel wird immer unwahrscheinlicher: Zu zerstritten sind die Euro-Staaten noch. Deutschland will mehr Kontrolle über den griechischen Haushalt – und fordert gar einen Sparkommissar. Dagegen laufen andere EU-Länder Sturm. Financial Times Deutschland

Griechenland ist nicht Thema. Beim EU-Sondergipfel wollen die 26 teilnehmenden Staaten gucken, wie sich die eigene Wettbewerbsfähigkeit steigern lässt. Wirtschaftswoche

So funktioniert der „Fiskalpakt“ Bild

Ein letzter Coup. Hoffnung statt Panik – das ist die Lage in Europa. Die Euro-Rettung zeigt erste Erfolge. Aber der Streit zwischen ärmeren und reicheren Ländern spitzt sich noch mal so richtig zu. Handelsblatt

Monti singt den Schulden-Blues der Staatsverschulder. Italien führt eine gefährliche Allianz an, die nach Solidarität in bar ruft. Lässt man das Premier Monti durchgehen, wird Europa nicht gesund Die Welt

Die Deutschen zahlen für Griechenlands Pleite. Um Griechenland zu retten, reicht ein Schuldenerlass der Banken nicht aus. Auch die Staaten müssen ihren Teil beitragen – und damit die Steuerzahler Die Welt

Europas Eiserne Lady. Angela Merkel steht als Sparkommissarin in der Kritik der europäischen Nachbarn. Das hält sie locker aus. Mehr Geld soll es für die Schuldenstaaten nicht geben. Vorerst. FAZ

V2 der Finanzpolitik. Die Finanztransaktionssteuer gilt als Wunderwaffe gegen Bankengewinne und Marktkapriolen. In Wahrheit ist sie ein Rohrkrepierer. Wirtschaftswoche

Geschmacklose Provokationen gegen den Euro. „Spiegel“-Autor Jan Fleischhauer empört Italien in seiner Kolumne. Das Berlusconi-Lager antwortet mit Nazi-Vergleichen. Dabei wettern beide Seiten einig gegen den Euro. Die Zeit

What to do about Greece. Its insolvent economy needs a bigger debt reduction. A precipitous exit from the euro would be a disaster Economist

Klausurtagung der SPD

Neue alte Feinde. Die SPD stellt in den Wahlkämpfen in den USA und Frankreich eine Renaissance des Wunsches nach gesellschaftlicher Gerechtigkeit fest – und auch in Deutschland sei diese Frage „brandaktuell“: Die Partei will im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2013 für Gerechtigkeit und gegen die Finanzmärkte mobilisieren. Süddeutsche Zeitung

Wie die SPD sich die Lage schönredet. Die Parteispitze hat noch kein Konzept, wie sie Merkel attackieren will. Deshalb setzt sie lieber auf Inhalte, wurde auf der Vorstandsklausur in Potsdam verabredet. Die Linke macht den Sozialdemokraten für die kommenden Wahlen bereits Koalitionsangebote. WAZ

SPD sieht Finanzmärkte statt Merkel als Gegner Leipziger Volkszeitung

Drei Männer, ein Dilemma: Angela Merkel. Peer Steinbrück, Sigmar Gabriel und Frank-Walter Steinmeier wollen die Kanzlerin ablösen. Doch die Troika hat ein Problem, meint Malte Lehming: Angela Merkel wird in der Krise immer beliebter. Tagesspiegel

Wulff

Eine fast normale Durchsuchung. 4,3 Millionen Ermittlungsverfahren werden jährlich in Deutschland eingeleitet. Insofern ist die Durchsuchung des Büros von Wulffs Ex-Sprecher Glaeseker im Bundespräsidialamt keine Sensation. Und sie richtet sich nicht gegen den Bundespräsidenten selbst. Dennoch handelt es sich nicht um ein Allerweltsverfahren. Süddeutsche Zeitung

Was fand der Staatsanwalt in Schloss Bellevue? Bild

Ärger über das „System Glaeseker“. Der niedersächsische Finanzminister Möllring spielt in der Affäre um den Bundespräsidenten die Rolle des Chefaufklärers: Ohne Rücksicht auf Personen. Auch nicht auf Christian Wulff. Von dessen früheren Sprecher fühlt er sich „beschissen“. FAZ

Deutsche Bank

Der Machtwechsel. Die Kränze für Ackermanns Lebenswerk werden gebunden, seine Patzer beim Abgang verblassen. Drei Männer übernehmen jetzt die Deutsche Bank: Es soll friedlich aussehen, ist es aber nicht. FAZ

Gift für Anshu Jain Ausgerechnet Anshu Jain. Ausgerechnet der Mann also, der mit Boni für riskante Finanzgeschäfte mehr verdient hat als Josef Ackermann, soll in seiner kommenden Rolle als Chef der Deutschen Bank den großen Deutschland-Kümmerer geben. Er soll das „Deutsche“ in der Bank erhalten. Doch Jain holen alte Affären ein. Süddeutsche Zeitung

US-Wahlkampf

Gingrich auf dem Mond. Im US-Wahlkampf überbieten sich die die Kandidaten in gewohnter Manier mit schrägen Ideen. Newt Gingrich lenkt die Aufmerksamkeit mit der Idee einer baldigen Mondbesiedlung auf sich – und hat auch sonst ungewöhnlich sprunghafte Ansichten. Frankfurter Rundschau

Mit aller Kraft. Unablässig touren Mitt Romney und Newt Gingrich durch Florida und werben um die Stimmen der republikanischen Wähler. Der „Sunshine State“ unterscheidet sich nicht nur in seiner Größe von Staaten wie Iowa oder New Hampshire – es ist Amerika im Mini-Format. Romney und Gingrich wissen: Wer die anstehende Vorwahl in Florida gewinnt, dem ist die Nominierung kaum mehr zu nehmen Süddeutsche Zeitung

Neues Spiel mit alter Lüge. Die dumme Verschwörungstheorie aus dem Wahlkampf 2008 ist längst widerlegt: Obama soll kein echter Amerikaner sein. Doch im Republikaner-Vorwahlkampf wird sie erneut aufgewärmt – und die Kandidaten tun bewusst nichts, um sie zu entkräften. Spiegel

Nur wer Geld hat. Wahlkampf in Amerika: Bei der Suche nach einem Herausforderer für Obama entdeckt das Land ein großes Übel. Die Zeit

Newt’s Real Legacy. The public doesn’t mind misbehavior. It’s the other politicians who care. New York Times

If Gingrich debated Obama. Newt would be his own worst enemy. Washington Post

Professor Gingrich’s Ethics. The facts that Romney omits in his 1990s history lesson. Wall Street Journal

Made in the World. There is a big gap in how C.E.O.’s and political leaders look at the world. New York Times

Americans want a certifiably smart president. A candidate’s poor academic performance is no longer a joking matter. politico

… one more thing!!!

Historische Chance in Birma. Der Reformprozess kommt zügig voran. Das Regime ist zur Öffnung entschlossen. Gefahr droht aber durch alte, bis heute ungelöste ethnische Konflikte. Frankfurter Rundschau

Leitartikel

Ein Sparkommissar für Griechenland wäre machtlos. Die Idee ist ja nett: Ein europäischer Aufseher soll die Griechen das Sparen lehren und in der Staatskasse mal so richtig aufräumen. Leider scheitert sie an der Realität. Athen braucht einen Ratgeber, keinen Aufpasser Financial Times Deutschland

Die Krise lebt. Es ist höchste Zeit, den Bürgern der Bundesrepublik die Wahrheit zu sagen. Der erste Euro-Krisengipfel des Jahres 2012 macht nämlich deutlich: Es ist noch nichts gewonnen. Die Krise lebt. Frankfurter Rundschau

Die spinnen, die Griechen! Sind die Griechen noch zu retten? Sie wollen das Geld der anderen Europäer, die wesentlich besser gewirtschaftet haben als sie. Aber die damit verbundenen Auflagen erfüllen sie nicht. Bild

Bei Freunden. Was bisher säuberlich getrennt zu sein scheint – kein Anfangsverdacht gegen Bundespräsident Wulff, aber umfangreiche Durchsuchungen bei seinem früheren Sprecher Glaeseker –, muss nicht getrennt bleiben. Politisch ohnehin nicht. FAZ

Manche sind gleicher, für Glaeseker und Wulff gelten offenbar nicht die gleichen Regeln. AZ-München

Trügerischer Euroschein. Die Italienisierung der Europäischen Zentralbank hat sich schon gelohnt: Die Euro-Krise verlängert ihren Weihnachtsurlaub bis Ostern. Wirtschaftswoche

Die Zocker AG. Die dubiosen Geschäfte der Deutschen Bank Titelgeschichte Spiegel (Print)

Gefährliche Lust auf Alkohol. Jugend im Rausch. Wie reagieren? Titelgeschichte Focus (Print)

Rückkehr der Braindrain-Panik project syndicate

Amazon’s Hit Man. Larry Kirshbaum was the ultimate book industry insider—until Amazon called (Cover Stoy) Businessweek

The circular logic of ECB cash. Money supply data for the eurozone helps to explain what really happened to the ECB’s recent liquidity injection – and why Europe’s banks aren’t out of the woods yet. Financial Times

What It Means to Be Conservative. The label can mean a surprising amount of different things to different people. The Atlantic

Davos dystopia. How globalization creates disconnected elites. Washington Post

Facebook Readies IPO Filing. Morgan Stanley Seen Leading Deal Valuing Giant at $75 Billion to $100 Billion Wall Street Journal

After the Battle Against SOPA—What’s Next?
The fight against SOPA awakened a giant. But do Internet activists know how much power they have and what they need to do now? fragt Lawrence Lessig in The Nation

Obama needs better plan for youth. The president’s rhetoric undermines the already difficult task of addressing their poverty rate. politico

Genetic or Not, Gay Won’t Go Away. While Cynthia Nixon’s critics have good reason to worry about how her words will be construed, they have no right to demand silence and conformity from her. New York Times