Ukraine, Gaza, Antisemitismus, Bafög, Pkw-Maut, Christian Wulff & Karl Albrecht

Putin verspielt jegliches Vertrauen Der Flugzeugabschuss über der Ostukraine zerrüttet das Verhältnis des Westens zu Russlands Staatschef Wladimir Putin. Der Ruf nach massiven Sanktionen wird lauter. Frankfurter Rundschau

Putin muss das entwürdigende Treiben sofort beenden Den Truppen, die am Absturzort des malaysischen Flugzeugs ihr Unwesen treiben, muss Einhalt geboten werden, meint unser Autor. Sofort und mit aller Härte – denn wer nicht entschieden für Werte eintritt, entwertet sie. Tagesspiegel

Warum Putin in der Ukraine auf Risiko geht Was will Russlands Präsident Wladimir Putin wirklich in der Ukraine? Warum geht er Risiken ein, die zum Abschuss eines Zivilflugzeugs führten? Ein Blick nach Polen, dem Nachbarland der Ukraine, liefert Antworten. Wall Street Journal

Neue Gangart gegen Moskau Die Sanktionen der EU gegen Russland im Ukraine-Konflikt sind bislang überschaubar. Beim Treffen der Außenminister in Brüssel an diesem Dienstag könnten sie deutlich ausgeweitet werden. Doch es gibt Widerstände – vor allem aus Italien. FAZ

Putins Mitschuld am Massenmord Für Russlands Präsident gilt, was für alle in der Gunst der Massen schwimmenden totalitären Führer gilt: Sie können nicht einlenken. Getrieben von Gefallsucht verbergen sie Minderwertigkeitsgefühle hinter biedermännischen Sprüchen und Aktionismus. Berliner Zeitung

Deutschland wird langsam zu einer Großmacht Der aktuelle Konflikt zwischen Russland, der Ukraine und dem Westen ähnelt dem Kalten Krieg. Tatsächlich aber gibt es vor allem Parallelen zur Großmachtpolitik des 19. Jahrhunderts. Die Welt

Deutschland sollte auf eine engere Kooperation mit Kiew drängen Die Ukraine-Krise zwingt die Nato, sich in sicherheitspolitischen Fragen neu auszurichten. Aber auch die Zusammenarbeit mit Russland darf jetzt nicht ganz verworfen werden Tagesspiegel

Respektlosigkeit im Trümmerfeld Unbefugte gelangen ungehindert aufs Absturzgelände. Die Flugschreiber verschwinden. Und ein Helfer übergibt einer Reporterin sensible Dokumente eines Opfers. Nach dem Abschuss von Flug MH17 in der Ostukraine gelten internationale Richtlinien nicht viel. Süddeutsche Zeitung

„Deutsche Unternehmen in der Zwickmühle“ In der Unternehmenswelt ist der Kalte Krieg wieder ausgebrochen. Deutsche Firmen stehen in Zeiten des Ukraine-Konflikts zwischen den Fronten. Vor allem die harten US-Sanktionen bringen sie in die Bredouille. Handelsblatt

What Europe Can Do About Putin We’ve wavered long enough. Here are six actions the EU could take immediately. Politico

The Case Against Vladimir Putin The White House’s indictment for the MH17 shoot-down relies on secret satellite photos and intercepted phone calls — but also on tweets and YouTube videos. Foreign Policy

Bombs Away The Case for Phasing Out U.S. Tactical Nukes in Europe Foreign Affairs

Gaza-Konflikt

Gaza versinkt im Leid Die Bodenoffensive Israels gegen die Stellungen der Hamas inmitten von Gaza-City zieht eine humanitäre Katastrophe nach sich. Im Gazastreifen wissen Zivilisten wie Helfer nicht mehr weiter. Frankfurter Rundschau

Zivile Scharfmacher Sie wollen den „Stall ausmisten“ und versprechen der Hamas ein „Ticket in die Hölle“. Populisten und National-Religiöse befeuern im israelischen Kabinett den Konflikt mit den Palästinensern. Süddeutsche Zeitung

Der nächste Krieg ist abzusehen Seit zwei Wochen wird in Gaza gekämpft. Mehr als 500 Palästinenser sind tot, mindestens 27 Israelis starben. Eine stabile Waffenruhe ist dennoch nicht in Sicht. Die USA und die EU haben als Vermittler keine Glaubwürdigkeit mehr. Tagesspiegel

Israel hängt am Tropf des Westens Die Mörder von drei jungen Israelis haben ihr Ziel erreicht. Der israelisch-palästinensische Konflikt ist erneut in eine heiße militärische Phase geraten. Der Westen trägt eine erhebliche Mitverantwortung. Wirtschaftswoche

Streben nach Frieden bleibt der einzige Weg Jeder, der als Unbeteiligter in Gaza stirbt, ist ein Opfer zu viel. Aber die Verantwortung für diese Verluste liegt bei der Hamas. Die Palästinenser müssen ihre Ziele und Methoden verurteilen. Nur so kann es Frieden mit Israel geben. Ein Gastbeitrag vom Generalkonsul des Staates Israel. Frankfurter Rundschau

Menschen in Not die Tür versperren Die Bevölkerung von Gaza ist zwischen Hammer und Amboss gefangen. Ägypten könnte nun helfen, indem es die Grenze für Flüchtlinge öffnet. taz

Raketen und Abrüstungsgespräche Täglich fallen Raketen auf Israel, während die Zahl der Opfer im Gazastreifen steigt. Im Schatten dieser Ereignisse sind die Diplomaten beim Atomstreit mit Iran einer Lösung bedeutend näher gekommen. NZZ

„Ich habe einen Traum“ „Israelis und Palästinenser können nur im Frieden siegen“: Auszüge aus einer Rede des israelischen Ministerpräsidenten vor den Vereinten Nationen in New York, im Mai 2018. Tagesspiegel

Gaza Through the Looking Glass What Kerry’s hot mic mistake teaches us about America’s relationship with Israel. Politico

The New Thirty Years’ War There are limits to what outsiders can do in the Middle East. Sometimes, policymakers need to focus on preventing things from getting worse, rather than on ambitious agendas for improvement; this is one of those times. Project Syndicate

The Conflict Continues in Gaza Photographs from a bloody weekend of rocket fire in Israel-Palestine The Atlantic

Antisemitismus

Gewaltbereiter Antisemitismus Juden sind „feige Schweine“ und sollen sterben: Proteste gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen schlagen in Hass auf Juden um. Die Polizei ist überrascht und sucht nach einer Möglichkeit den Hass einzudämmen. Süddeutsche Zeitung

Deutschland muss Antisemitismus hart kontern Selbstverständlich darf man gegen Israels Politik protestieren. Aber Hass und Gewalt sind inakzeptabel. Deutschland darf es nicht so weit kommen lassen, dass Juden deswegen das Land verlassen wollen. Die Welt

Keine Toleranz für Hetzparolen Israels Regierung muss sich, so wie jede andere Regierung der Welt, öffentlicher Kritik stellen. Wenn aber inhaltliche Kritik umschlägt in judenfeindliche Parolen – und damit in Antisemitismus –, dann ist die Grenze zum offenen Rassismus überschritten. WAZ

Das linke Problem mit Israel Auf manchen Demos am Wochenende hat sich einmal mehr gezeigt: Die Grenzen zwischen traditionslinkem Antiimperialismus und Antizionismus auf der einen und Antisemitismus auf der anderen Seite sind fließend. Berliner Zeitung

Die unheilige Allianz Es ist unerträglich, wenn bei Demonstrationen in Deutschland öffentlich gegen Israelis und Juden gehetzt wird. Diese hasserfüllten und antisemitischen Erscheinungen hätte ich nicht für möglich gehalten. Ein Gastbeitrag von Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter Israels in Deutschland. Frankfurter Rundschau

Der deutsche Nahost-Konflikt Die deutsche Regierung hält Israels Militäroperation in Gaza für legitim. Auf der Straße gärt aber die antisemitische Stimmung: Der Zentralrat der Juden ist sehr besorgt. Zeit

So gehn die Salafisten Der Hamburger Verfassungsschutz ist alarmiert: Der Salafist Pierre Vogel will offenbar von Nordrhein-Westfalen in die Hansestadt umziehen. Hier ist er ein alter, wenn auch nicht gerade guter Bekannter. FAZ

„Jude, Jude, feiges Schwein!“ So gehährlich leben Junden auf deutschen Straßen Huffington Post

Bafög

Leider müssen die klugen Köpfe noch warten Endlich will die Bundesregierung das Bafög erhöhen, allerdings erst ab 2016. Die Studierenden müssen sich also gedulden. Wichtiger ist der großen Koalition die Mütterrente. Berliner Zeitung

Bafög-Erhöhung ist gut investiertes Geld Kritik lässt sich immer üben – auch an den am Montag vorgelegten Eckpunkten der Bafög-Reform. Manchem sind sieben Prozent mehr bei den Bedarfssätzen noch nicht genug, selbst wenn sich die Höchstförderung einschließlich des ebenfalls angehobenen Wohnzuschlags um fast zehn Prozent erhöht. Bonner General-Anzeiger

Das Geld wird nicht reichen Ab 2016 sollen Studenten höhere Bafög-Sätze bekommen, auch der Zuschuss zur Miete soll steigen. Längst überfällig. Vor allem in teuren Städten wie Köln ist die Erhöhung aber nicht genug. Kölner Stadt-Anzeiger

Die überfällige Bafög-Reform Diese Reform war überfällig, und sie ist ein richtiges Signal zur Chancengerechtigkeit. Auch wenn man an Details mäkeln mag, etwa an dem zu geringen Mietzuschuss. Die Verlockung ist allerdings groß, mit dem Geld andere Löcher zu stopfen. WAZ

Überfällige Reform Märkische Oderzeitung

Pkw-Maut

Freie Fahrt Angela Merkels einziges klares Wahlversprechen war, mit ihr werde es keine Maut geben. Es scheint so, als könnte die Kanzlerin es halten. FAZ

Maut wird für Dobrindt zur Prüfung Ob CSU-Chef Horst Seehofer diesen (vermeintlichen) Wahlkampfschlager immer noch aus Überzeugung anstimmt? Ohne Pkw-Maut für Ausländer keinen Koalitionsvertrag, tönte Seehofer im vergangenen Sommer. Doch inzwischen muss der bayerische Ministerpräsident erkennen: Die Maut-Revolution frisst ihre Erfinder. Bonner General-Anzeiger

Noch ist die Maut nur ein Witz Viele Niederländer nehmen die deutschen Mautpläne ja zum Glück noch mit Humor hin. Insgeheim denken sich Niederländer wie Nordrhein-Westfalen: „Diesen Quatsch wird es doch bestimmt nie geben.“ WAZ

Christian Wulff

Einer gegen alle Christian Wulff sieht sich als Opfer des medialen „Meinungskartells“. Der ehemalige Bundespräsident erfindet eine absurde Dolchstoßlegende und beweist damit, dass er das falsche Staatsoberhaupt war. Handelsblatt

Christian Wulffs Geld-zurück-Strategie Christian Wulff drängt nach seinem Freispruch auf eine weitgehende Erstattung seiner Anwaltskosten. Im SPIEGEL-Interview droht der Ex-Präsident gar mit einer Klage gegen Niedersachsen. Was bezweckt er damit? Spiegel

Ziemlich beste Feinde „Bild“-Chefredakteur Diekmann macht sich über die Medienschelte von Ex-Bundespräsident Wulff lustig und veröffentlicht einen privaten Brief. Er ist ein Beleg für die alte Weisheit des Springer-Vorstandschefs Döpfner: Wer mit der „Bild“-Zeitung im Aufzug nach oben fahre, der fahre mit ihr auch wieder nach unten. Frankfurter Rundschau

Zum Tode des Aldi-Mitbegründers Karl Albrecht

Der Händler Mit Karl Albrecht ist der erfolgreichste deutsche Unternehmensgründer der Nachkriegszeit gestorben. Einen Bundeskanzler hat er nie getroffen. Seinen Weg ging er allein. FAZ

Billig, viel, reich, scheu Aldi ist viel mehr als nur ein Billig-Discounter. Mitbegründer Karl Albrecht, der reichste Mensch Deutschlands, ist tot. In seinem Leben hat er sich nur ein einziges Luxusgut geleistet. Süddeutsche Zeitung

Der stille Milliardär Der reichste Deutsche ist tot: Aldi-Mitgründer Karl Albrecht verstarb im Alter von 94 Jahren. Sein Tod wird kaum Auswirkungen auf das Unternehmen haben – doch Albrecht hat den Einzelhandel für immer verändert. Wirtschaftswoche

Karl Albrechts Tod wird Aldi Süd kaum verändern Aldi-Gründer Karl Albrecht hat den Einzelhandel in Deutschland neu definiert. Jetzt ist der Firmenpatriarch im Alter von 94 Jahren gestorben. Sein Tod wird bei Aldi Süd kaum etwas ändern – sein Enkel gilt als Garant für die Fortführung seines Lebenswerks. Manager Magazin

Die Albrechts und der Handel Nach dem Tod von Karl Albrecht stellt sich die Frage, wie es weitergeht mit Aldi-Süd. Der Übergang ist seit Jahrzehnten geregelt. Was man sich von den Nachfolgern in der Verantwortung wünscht, ist mehr Offenheit und weniger Geheimniskrämerei. WAZ

Die Kunst des Weglassens Die Brüder Karl und Theo Albrecht haben mit ihrem Discount-Konzept die Handelswelt revolutioniert. Ihre Marke ist längst klassenlos. Und lehrt Amerika und Großbritannien das Fürchten. FAZ

„Ich habe Glück gehabt“ Karl Albrecht, der Mitbegründer von Aldi, der mächtigste deutsche Einzelhändler, ist gestorben. Er war der Verschwiegenste, ein geheimnisvoller Außenseiter, der Antityp eines Machtmenschen. Und doch der Erfolgreichste von allen. Kurz vor seinem Tod wollte er erstmals mit einem Journalisten reden. FAZ

…one more thing!

Soziale Mobilität erhöht Ungleichheit Soziale Mobilität nach unten hat abgenommen, nach oben ist sie noch intakt. Damit aber erhöht soziale Mobilität die Ungleichheit. NZZ

Leitartikel

Stunde der Wahrheit Nach dem Abschuss des Zivilflugzeuges über der Ostukraine stellt sich dem Westen eine Frage mit neuer Dringlichkeit: Was tun? Die Antwort auf diese Frage hängt auch vom Verhalten des russischen Präsidenten ab. FAZ

Nicht schweigen! Ein Hass-Prediger fordert in einer Moschee in Deutschland die „Auslöschung“ Israels und die Politik – SCHWEIGT. Bild

Höhere Löhne stabilisieren die Wirtschaft Jahrelang forderte die Deutsche Bundesbank von den Gewerkschaften, es bei Tarifverhandlungen nicht zu übertreiben. Nun plädiert sie selbst für kräftige Lohnerhöhungen. Das ist kein Widerspruch, sondern ganz im Sinn der deutschen Wirtschaft. Süddeutsche Zeitung

Gefälschte Unterhaltung Der Skandal um die manipulierte ZDF-Sendung „Deutschlands Beste“ zeigt: Erfundene Wirklichkeit hat das Unterhaltungs-Fernsehen erobert. ARD und ZDF aber sollte verboten sein, was Private schon lange machen Die Welt

Russia is being led to disaster Putin is revealed as a reckless gambler leading his country into economic and political isolation Financial Times

It’s Time for Europe to Get Tough With Russia Time

A Gaza solution: demilitarization The key to ending the current battle between Hamas and Israel — and preventing more fighting in the future — is the demilitarization of Gaza. Simply put, Hamas without rockets is not the same Hamas. Los Angeles Times

Arab Nations Vie to Broker a Gaza Ceasefire Deal Eyebrows are raised at Ban Ki-Moon’s freebie on a borrowed Qatari jet Newsweek