Angela Merkel
Revolutiönchen à la Merkel Die neue Regierungsbefragung der Kanzlerin im Bundestag startet sanft und bleibt ungefährlich. Die AfD stellt zwar ihre Frage aller Fragen. Ein Höllenritt, wie Tony Blair solche Auftritte nannte, wird es für Merkel aber nicht. Süddeutsche Zeitung
Längst überfällig Das Parlament muss die Möglichkeit zu einem direkten Austausch mit der Kanzlerin haben. Frankfurter Rundschau
Tribunal, na ja Dass Merkel dem Parlament antworten muss, sollte zur Selbstverständlichkeit werden. Allerdings muss das Format sich ändern. Heute war es für die Kanzlerin zu leicht. Zeit
Bei der Fragestunde ist Merkel besser als in ihren Reden Auf konkrete Fragen kurz parieren: Das neue Parlamentsformat liegt der Bundeskanzlerin. Ihr Erfolg sollte sie ermutigen, sich so dem Bundestag häufiger zu stellen. Die Abgeordneten müssen allerdings noch vieles dazulernen. Die Welt
Politische Macht braucht Kontrolle Angela Merkel kann ungestört regieren. Die Opposition im Bundestag ist kein ernst zu nehmender Gegenpart – und das liegt keineswegs nur an der AfD. Augsburger Allgemeine
Würdelos Warum macht sich das Parlament so klein vor der Regierungschefin? Es leidet an seinem Bedeutungsverlust und unterstreicht ihn auch noch selbst mit der Fragestunde. Bonner General-Anzeiger
So wird das nix, Opposition Erstmals musste sich Kanzlerin Angela Merkel den Fragen der Abgeordneten stellen. Die Fragen der Opposition waren allerdings zu unpräzise. taz
„Erklärung in einer Minute schlecht möglich“ Unionsfraktionschef Volker Kauder spricht im Interview über die Befragung der Kanzlerin, Merkels G7-Botschaft und den Frauenmangel im Bundestag. Rheinische Post
Was Lindner wurmt Ein Interview „unangemessener Stil“? Der Schmerz der FDP muss immer noch groß sein. FAZ
AfD
Die Harmoniesucht wird autoritär Soll Gauland noch in Talkshows auftreten? Soll in Talkshows über den Islam diskutiert werden? Wer glaubt, es gäbe keine Ressentiments ohne deren Verbreiter, irrt. Tagesspiegel
AfD-Kritik auf AfD-Niveau Die Linke trägt eine Mitschuld an der Verrohung des politischen Klimas. Spielt bei der Frage der Menschenwürde jetzt wirklich die Parteizugehörigkeit eine Rolle? Zeit
Dürfen wir über Alexander Gauland in Badehose lachen? Unbedingt! Während Alexander Gauland im Heiligen See in Potsdam badete, wurde ihm seine Hose gestohlen. Dürfen wir uns darüber amüsieren? Aber ja doch! stern
Spanien
Zapateros Erbe Spaniens neuer linker Ministerpräsident Pedro Sánchez will das Land modernisieren – wie schon der letzte Sozialist im Amt. Wie gut stehen dafür die Chancen? Zeit
Keine Minderheitenrechte für Katalanen Zentralspanien agiert in Katalonien wie eine Kolonialmacht, die Minderheitenrechte mit Füssen tritt. NZZ
Can Spain Find a Path to Political Stability? What Comes After Rajoy’s Ouster Foreign Affairs
Why Spain’s Top Populist Is a Centrist Albert Rivera is tearing down his country’s establishment from the middle. Just don’t call him Spain’s Emmanuel Macron. Foreign Policy
Richard Grenell
Das Problem heißt Trump, nicht Grenell Die Provokationen des US-Botschafters sind heilsam. Sie legen den Bruch zwischen Donald Trump und Europa offen. Empörung hilft da nicht, Richard Grenell ist nur der Bote. Zeit
Geht Trumps Deal-Strategie auf? Präsident Donald Trump betreibt eine selbstgefällige Außenpolitik. Sein Verhandlungsstil beeindruckt vielleicht die Europäer – aber nicht Nordkorea. FAZ
Undiplomaten wie Grenell brauchen Publicity wie die Luft zum Atmen Öffentlich hat sich Richard Grenell für ein konservatives Europa stark gemacht. Diese Provokation des US-Botschafters sollte Deutschland einfach ignorieren. Handelsblatt
„Das ist kein Stilbruch, das ist eine Kampfansage” Richard Grenell, der neue US-Botschafter in Deutschland, hat angekündigt, sich direkt in die europäische Politik einzumischen. Damit löst er Empörung aus, auch bei Frank Elbe, ehemaliger deutscher Botschafter in Polen und Indien. Grenell habe Grenzen überschritten, sagt Elbe. Cicero
State Department Defends Trump’s Man in Berlin After Diplomatic Firestorm Some German lawmakers are calling for Ambassador Grenell’s expulsion. Foreign Policy
Trump Is Choosing Eastern Europe The real meaning of the mini-crises sparked by his ambassador to Germany The Atlantic
Trumps Botschafter in Berlin – Provokation statt Diplomatie Ob Strafzölle, Iran-Atomabkommen oder Klimapolitik. Es kriselt zwischen Berlin und Washington. Nun sorgt auch noch der neue US-Botschafter Richard Grenell für Empörung. phoenix runde vom 06.06.2018
ISS
Vollgepackt ins All Rekordverdächtig, was inzwischen alles am ersten deutschen ISS-Kommandaten hängt: Massig Sympathien, geopolitische Hoffnungen und vor allem ein Handgepäck, das jede Raketenladung zu sprengen droht. FAZ
Mit 26 Millionen PS ins Ungewisse Ohne die Russen wäre Alexander Gerst nicht im All. Doch deren Raumfahrt strauchelt: Baikonur ist überholt, das Sojus-Programm bald auch. Und dann ist da noch die Politik. Die Welt
Kosmopoliten – über allen Grenzen Eine Amerikanerin, ein Russe, ein Deutscher fliegen von der Schwerkraft befreit durchs All. Darin liegt viel Symbolik – und ganz praktischer Nutzen. Tagesspiegel
Gibt es da oben einen Putzplan, Herr Reiter? Alexander Gerst ist heute zur ISS gestartet. Sechs Monate lang wird er dort mit seinen Kollegen auf engstem Raum wohnen und arbeiten. Thomas Reiter war schon auf der Raumstation und erzählt vom WG-Leben im All. FAZ
… one more thing!
Trifft Inflation vor allem die Ärmeren? Eine beliebte These lautet: Steigende Verbraucherpreise treffen vor allem die einkommensschwache Bevölkerung. Stimmt das? Zwei Ökonomen sind der Sache auf den Grund gegangen. FAZ
Leitartikel
Der „Bätschi“-Stachel im Fleisch der GroKo SPD-Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles verfolgt beim Umgang mit dem BAMF-Skandal eine durchschaubare Taktik. Sie schiebt die Verantwortung für die Missstände beharrlich auf die Union, obwohl ihre Partei doch mitregierte. Die Welt
Mehr Geld für die Parteikasse Weniger Mitglieder, verpönte Spenden, sinkende Wahlkampferstattungen – das macht es den Parteien nicht leicht. Die FDP wäre daran fast zerbrochen, der SPD droht Hartz IV. FAZ
Weniger wäre mehr Union und SPD wären beim Zuschlag für ihre Parteien glaubwürdiger, wenn sie sich eine geringere Summe gegönnt hätten. Frankfurter Rundschau
Netter Versuch So wird das nichts! Geschliffene Attacke und freie Rede müssen viele Abgeordnete noch üben. Bild
Europa macht für Flüchtlinge dicht Es gibt in der EU keine Regierung mehr, die das Asylrecht offensiv verteidigt. Die Rigorosität, mit der Kanzlerin Merkel das Ende jeglichen Abschiebestopps nach Afghanistan erklärt hat, ist ein Exempel. Süddeutsche Zeitung
Chaos lohnt sich Libyen ist ein gescheiterter Staat, in dem Warlords und Kriminelle herrschen. Doch im Dezember sollen Wahlen stattfinden. Kann das funktionieren? Zeit
Sicherheit ist in Afghanistan eine Illusion Nun soll wieder unbeschränkt nach Afghanistan abgeschoben werden. Dabei ist das Land dramatisch unsicher. In welcher Welt lebt die Bundesregierung? Tagesspiegel
Cost-Benefit Reform at the EPA Under Obama, the EPA juked the numbers to justify costly regulation. Wall Street Journal