„Beim Sterben wird’s persönlich“ Wie geht die Gesellschaft um mit kranken Menschen, die sterben wollen? Der Bundestag nimmt sich viel Zeit, um über diese Frage zu debattieren. Es geht um ein Verbot von organisierter Sterbehilfe und die Rechtssicherheit von Ärzten. Vor allem aber um die Würde des Menschen. Süddeutsche Zeitung
Sterbehilfe-Debatte ohne Fraktionszwang Der Bundestag diskutiert über eine mögliche gesetzliche Regelung – ganz ohne politische Grabenkämpfe. Eine solch ernsthaft geführte Debatte, frei von Polemik, Scheingefechten und Zwischenrufen, erlebt der Bundestag nur alle paar Jahre. Frankfurter Rundschau
In der Grauzone Nach der Debatte im Bundestag zeichnet sich ein gesetzliches Verbot für Sterbehilfevereine ab. Das ist gut. Die Grauzone aber, in der Ärzte in besonders tragischen Grenzfällen agieren, muss erhalten bleiben. FAZ
Sterbehilfe ist menschenwürdig Die Freiheit, über das eigene Ende zu entscheiden, ist Selbstbestimmung. Der Wert, nach dem unsere Gesellschaft ausgerichtet ist. Er sollte jedem zustehen. Auch in der Frage des Sterbens. Handelsblatt
Schwere Bürde Es geht um das Wertvollste eines Menschen: sein Leben. Darüber ist er selbstbestimmt, jenseits von Glauben und Gesetz. Er selbst kann es gestalten. Bonner General-Anzeiger
Das Leben in Würde beenden Schamgefühle, soziale Isolierung oder der Eindruck, nur noch zur Last zu fallen: Bei vielen Sterbenden ist die Würde bedroht. Auch das Recht auf Selbstbestimmung spielt eine Rolle. Doch es geht um mehr. Kölner Stadt-Anzeiger
Was ist würdevoll? Es steht zu befürchten, dass die Diskussion über das Lebensende zu sehr auf die Sterbehilfe begrenzt wird. Mitteldeutsche Zeitung
Die letzte Entscheidung sollte einem selbst gehören Der Bundestag debattiert über Sterbehilfe. Doch die Politik sollte Menschen nicht vorschreiben, wie sie zu sterben haben. Ein Plädoyer für verantwortliche Hilfe in den letzten Stunden. Stern
Wer sterben will, muss sterben dürfen Gibt es neben dem Recht auf Leben eine Pflicht zum Leben? Der heute nötige Sterbetourismus ist nicht menschenwürdig. Das Grundgesetz garantiert, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Den eigenen Tod frei bestimmen zu können, gehört dazu. Süddeutsche Zeitung
Keinen Sterbehilfe-Service schaffen Ob Menschen sich umbringen, hängt auch von ihren Möglichkeiten dazu ab. Statt ein Recht auf Sterbehilfe zu etablieren, sollte daher lieber das häufig unnötige Leid von alten oder kranken Menschen gelindert werden. Was das angeht, war die Debatte im Bundestag ermutigend. Süddeutsche Zeitung
Das Geschäft mit dem Tod gibt es schon heute Sterbehilfe-Vereine sollen verboten werden, weil sie angeblich das Sterben ökonomisieren. Fragwürdige Geschäfte machen auch viele, die das Leben Sterbender verlängern. Zeit
Bundeshaushalt
„Schwarze Null“ wird teuer erkauft Das Rentenpaket wird erheblich teurer als geplant. Zusätzlich verringert der Finanzminister die Zuschüsse des Bundes für die Krankenversicherung. Der Haushaltsausgleich 2015 gelingt nur, weil ihn die Beitragszahler finanzieren. Rheinische Zeitung
Deutschlands schuldenfreier Haushalt für 2015 steht Die Haushaltspolitiker des Bundestags haben in der Nacht zum Freitag den Bundesetat für 2015 beschlossen. Dieser kommt wie geplant erstmals seit Jahrzehnten ohne neue Schulden aus. Wall Street Journal
Deutschland entkommt der Rezession nur knapp Ein Mini-Plus von 0,1 Prozent: Die deutsche Wirtschaft wächst ein kleines bisschen – im Vorquartal war sie noch geschrumpft. Drei Grafiken zeigen, wie es mit der Konjunktur weitergehen könnte. Süddeutsche Zeitung
Die Deutschen haben aus der Euro-Krise eine Moralfrage gemacht Wer gesündigt hat, soll büßen: Mit diesem Rezept wollten die Deutschen Europa aus der Krise führen. Überzeugend sind die Ergebnisse nicht. Das zeigt der Vergleich mit den USA, die trotz vieler Risiken besser bei der Krisenbewältigung sind. Tagesspiegel
G20-Gipfel
Das ist der Gipfel Warum reist Angela Merkel Tausende Kilometer ans andere Ende der Welt? An diesem Wochenende kommen in Australien die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zusammen. Fünf Fragen und Antworten zum Treffen der G20. FAZ
Merkel zerstreut sich in Neuseeland Auf dem G-20-Gipfel in Brisbane warten auf Kanzlerin Merkel die Themen der Weltpolitik, allen voran die Krise in der Ukraine. Ihr Abstecher nach Neuseeland wirkt deshalb wie der Besuch in einem Idyll – erschrecken kann sie nur eine frisch geschlüpfte Vertreterin des neuseeländischen Nationaltiers. Süddeutsche Zeitung
Wie man Brücken baut Die G20 sind das Forum, auf dem die gegensätzlichen Positionen vor allem über die wirtschaftlichen und finanziellen Tragwerke durch persönliche Kontakte ausgetauscht und abgeglichen werden können. Darin liegt ihr großer Wert. Tagesspiegel
Jetzt kommt der Crash erst später Die wichtigsten Gesetze zur globalen Bankenregulierung sollen auf dem Gipfel beschlossen werden. Trotz dieses Fortschritts bleiben Krisen möglich. taz
Fifa
Blatters Fifa wird zu einer Witzveranstaltung Die Vergabe der Fußball-WM an Russland und Katar soll sauber gewesen sein – sagt die Ethikkommission der Fifa. Wer aber soll das glauben, angesichts der zahlreichen dokumentierten Verfehlungen? Die Welt
Das war so nicht abgemacht, Herr Staatsanwalt! Die Fifa holte den Mafiajäger Garcia, es sollte nach Reform aussehen. Dass der Ernst macht und sich über die Fifa und ihren milden Richter beschwert, konnte keiner ahnen. Zeit
Fifa spricht Russland und Katar vom Vorwurf der Korruption frei Korruption bei der Vergabe der Fußball-WM 2018 oder 2022? Hat es nicht gegeben, so das Urteil der Fifa-Ethikkommission. Angeblich sollen keine Gelder geflossen sein, die mit der Bewerbung Russlands oder Katars zusammenhängen. Spiegel
Kohl
Kohls Sieg gegen seinen Biografen geht in Ordnung Das Kölner Landgericht untersagt Helmut Kohls Biografen die Verwendung von nicht autorisierten Zitaten – zu Recht. Die „Kohl-Protokolle“ enthalten private Äußerungen, die gesetzlichen Schutz genießen. Die Welt
In Wortgewittern Der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl hat sich im Rechtsstreit mit seinem ehemaligen „Ghostwriter“ durchgesetzt. Heribert Schwan darf nicht mehr aus vertraulichen Interviews zitieren. Einfangen lassen sich die Äußerungen aber nicht mehr. FAZ
Helmut Kohls letzte Einheit Das Landgericht Köln urteilt, ob der Journalist Heribert Schwan in seinem Buch umstrittene Zitate Helmut Kohls verwenden darf. Auch wenn er gewinnt – Schwan gilt unter Kohl-Freunden wie Kohl-Feinden längst als der Böse. Sieger ist der Altkanzler. Tagesspiegel
Maschmeyer und Schröder
Eine Brutto-Netto-Freundschaft Hat Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder die Riester-Rente auch reformiert, um Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer einen Gefallen zu tun? Der Briefwechsel der beiden Männer gibt Einblick in einige Merkwürdigkeiten. Süddeutsche Zeitung
Beim Geld beginnt die Freundschaft Der frühere AWD-Chef Carsten Maschmeyer hat Gerhard Schröder die Rechte an dessen Memoiren abgekauft. Für zwei Millionen Euro. Dahinter steht gnadenloses Netzwerken und ein gutes Gespür für politische Karrieren – unabhängig vom Parteibuch. FAZ
Wie AWD-Gründer Maschmeyer mit Hilfe des Kanzlers die Riester-Millionen einstrich AWD-Gründer Carsten Maschmeyer hat die Freundschaft zu Ex-Kanzler Gerhard Schröder offenbar geschickt für eigene Interessen genutzt. So wirkte er auf die Riester-Reform hin und verdiente später damit Millionen, zeigt ein Buch. Manager Magazin
…one more thing!
Das unerhörte Signal aus Nahost Die gegen den reaktionären „Islamischen Staat“ kämpfenden Kurden verkünden die vollständige Emanzipation. Dramatische Geschichten weiblichen Heldentums werden fast täglich via Social Media geteilt. Für die Gotteskrieger des IS ist das ein Alptraum. Frankfurter Rundschau
Leitartikel
Eine echte Debatte! Schade, dass solche Augenblicke so selten sind! Gestern führten die Abgeordneten eine echte Debatte! Bild
Truppenbewegungen Im Osten der Ukraine finden massive Truppenbewegungen statt. Sollen damit die „Volksrepubliken“ der prorussischen Separatisten konsolidiert werden? Stehen wieder Kämpfe in großem Stil bevor? Hinter der militärischen Frage steht eine politische. FAZ
Marine, das Schreckgespenst Immer mehr Franzosen wenden sich angeekelt von der Politik ab. Weil den etablierten Parteien die unverbrauchten Kräfte fehlen, bleibt weit und breit nur das Schreckgespenst des rechtsextremen Front National übrig. Süddeutsche Zeitung
Die zwei Gesichter Mexikos Das Land war immer von tiefen Gegensätzen geprägt. Aber sie haben sich zuletzt vertieft. Es gibt „Inseln des Wachstums“ und Landesteile, in denen archaische Beziehungsgeflechte jede Modernisierung verhindern Die Welt
Der Mensch hat den Kosmos im Blut Es liegt in unserem Wesen, Neues zu erkunden und Grenzen zu überschreiten. So gesehen ist die Eroberung des Universums Teil der menschlichen Evolution. Tagesspiegel
Bridge over troubled water This week’s summit in Beijing helped, but great-power rivalry still threatens the Pacific Economist
China, Coal, Climate The agreement between China and the United States on carbon emissions is a pretty big deal. New York Times
Mayhem on the horizon The brewing immigration storm. Washington Post
Is Giving Food to the Homeless Illegal in Your City Too? Last week, a 90-year-old vet got busted by cops for feeding the hungry. He’s not alone. Mother Jones