Wahlkampf, Barcelona, Türkei & USA

Wahlkampf

Das Gleiche sagen, verschieden klingen Seehofer gibt im Fernsehen den harten Macher, Merkel verkörpert fast zeitgleich die Regierungsraison. Diese Rollenteilung funktioniert wieder, sie macht die Union stark. Zeit

Warum die drittstärkste Kraft im Bundestag wichtig ist Gleich vier Parteien konkurrieren um den Platz hinter Union und SPD. Es geht um mehr als Ehre: Unter anderem entscheidet sich, wer im Plenum als erster auf die Regierungschefin antworten darf. Die Welt

Merkel, Schulz und die „Feier der Demokratie“ Angela Merkel offenbart in Reaktion auf den jüngsten Anschlag eine seltsame Sicht auf den Sinn von Wahlen. Martin Schulz und sie zeigen eine bedenkliche Verachtung gegenüber den Bürgern. Wirtschaftswoche

Barcelona

Das Auto ist zur einfachsten Terrorwaffe geworden In der über einhundertjährigen Geschichte der Motorisierung waren vorsätzliche Tötungen durch Fahrzeuge absolute Einzelfälle. Jetzt sind sie die Waffe der Stunde – in Charlottesville und Barcelona. Das hat einen Grund. Die Welt

Dem Terror mit Innovation begegnen Immer wieder setzen Terroristen Autos als Waffe ein. Das ließe sich nicht verhindern, heißt es dann oft. Doch das stimmt nicht. FAZ

Der IS setzt auf «Tiefpreis-Terrorismus» Das Kalifat der Terrormiliz Islamischer Staat im Nahen Osten ist so gut wie tot, nicht aber seine Ideologie und seine Netzwerke. Der Anschlag in Barcelona dürfte deshalb längst nicht der letzte seiner Art gewesen sein. NZZ

Ziviler Aufstand gegen den Terror Barcelona steht am Tag nach dem Angriff unter Schock, aber Tausende sind bei der Schweigeminute in der Nähe des Anschlagsortes. Sie zeigen: Wir lassen uns nicht unterkriegen. Doch viele können kaum darüber sprechen. Handelsblatt

Die Rolle des Imam von Ripoll Angehörige der Attentäter beschuldigen einen islamischen Geistlichen, ihre Verwandten zum Terror angestachelt zu haben. Auch die Ermittler sehen eine Verbindung zum Anschlag in Barcelona. Süddeutsche Zeitung

Türkei

Stark gegen den Präsidenten Weder Appeasement noch Keilerei: Deutschland muss in seiner Reaktion auf die Provokationen Erdoğans den richtigen Weg finden. Süddeutsche Zeitung

Erdogans Einmischung ist die beste Wahlkampfhilfe Was der türkische Präsident Bürgern in Deutschland rät – geschenkt. Dass sein langer Arm jetzt aber via Interpol bis nach Spanien reicht, ist zu viel. Die EU muss die Beitrittsverhandlungen beenden. Die Welt

Erdogan will Macht über uns alle Berliner Zeitung

Cool bleiben Präsident Recep Tayyep Erdogan will den Deutschen und den eigenen Bürgern zeigen, wie weit sein Arm reicht. Deutsche Politiker sollten seine Einschüchterungsversuch streng zurückweisen, aber nicht mit gleiche Lautstärke beantworten. Bonner General-Anzeiger

Eine heikle Gratwanderung Bricht die EU alle Brücken zu Ankara ab, verliert sie den Einfluss auf die Entwicklung in der Türkei. Dennoch muss die EU Erdogan eine klare Antwort geben, kommentiert Redakteur Gerd Höhler. Stuttgarter Zeitung

Erdogans Geiseln Beim heimischen Publikum mag das Verhalten des türkischen Präsidenten Erdogan ankommen. Doch in den internationalen Beziehungen gelten andere Benimmregeln. FAZ

Langer Arm und harte Hand – Wie Erdoğan auf Interpol setzt Ankara setzt zur Verfolgung vermeintlicher Staatsfeinde auch auf Interpol. Nicht zum ersten Mal. Süddeutsche Zeitung

So hartnäckig wie sanftmütig Seit 1980 wird Doğan Akhanlı von der Türkei verfolgt. Den Kampf für Aufklärung, etwa über den Völkermord an den Armeniern, hat er nie aufgegeben. taz

USA

Der Kulturkrieg geht weiter Der Abgang des rechtsnationalen Strippenziehers Stephen Bannon ist kein Grund zur Erleichterung. Bannon hat nur seinen Job verloren – sein Einfluss auf Trumps Wählerschaft bleibt. Frankfurter Rundschau

Der ideologische Putzfimmel gegen die Erinnerung Man kann nicht alle historischen Persönlichkeiten aus der Öffentlichkeit verbannen, die nicht höchsten moralischen Ansprüchen der Gegenwart entsprechen. Das ist nicht fortschrittlich, sondern totalitär. Die Welt

Bannon könnte für Trump zum Albtraum werden Der ehemalige Chefstratege des Präsidenten geht zurück zu Breitbart News. Er will Trump unterstützen – doch wie lange macht er das? Süddeutsche Zeitung

Trumps Dilemma bleibt – auch ohne Bannon Präsident Trump ist mit den Versprechen gewählt worden, einen Gegenpol zum Establishment in Washington zu bilden und zugleich die Lebenssituation vieler Amerikaner zu verbessern. Beides passt nicht zusammen. Dieser Widerspruch dürfte die Präsidentschaft weiter prägen – auch ohne Bannon im Weissen Haus. NZZ

Abschied eines Präsidentenmachers Trump trennt sich von dem Berater, der ihm maßgeblich zum Wahlsieg verholfen hat. Doch zuletzt brachte der radikale Bannon den Präsidenten nur noch in Schwierigkeiten. Zeit

Politischer Krieger an einer neuen Front Kaum ist Stephen Bannon nicht mehr Chefstratege, erteilt er dem Präsidenten öffentlich Ratschläge. Seine Gegner sollten sich über seinen Abgang aus dem Weißen Haus nicht zu früh freuen. FAZ

Trump im Chaos Der richtige politische Sturm in Washington kommt erst noch. Ob es zu einer Amtsenthebung Trumps komme, hängt allein von den Republikanern ab. Bonner General-Anzeiger

Das war’s für Trump – oder? Konzerne, Partei, Militär wenden sich vom US-Präsidenten ab. Da hilft ihm auch das Bauernopfer Steve Bannon nicht. Tagesspiegel

Ein schwacher Präsident Donald Trump ist ganz offensichtlich rückständig und gefährlich. Aber die amerikanische Demokratie wird ihn überstehen. taz

Amerika, vom Kosmos vereint Am Montag verfinstert sich die Sonne in den USA – zum ersten Mal seit einem Jahrhundert. Im Schatten des Naturschauspiels zeigen sich die Staaten vereinigt – im Konsumrausch. Die „Eclipse“ nutzt auch der Wirtschaft. Handelsblatt

Steve Bannon is ousted as the president’s chief strategist He may yet prove more effective outside the White House Economist

Why There Are No Nazi Statues in Germany What the South can learn from postwar Europe. Politico

…one more thing!

China ist ein Scheinriese Die Volksrepublik strotzt vor Selbstbewusstsein, sieht den Westen im Verfall und ruft den Systemwettbewerb aus. Doch hinter dem stolzen Übermut verbergen sich immense Probleme. FAZ

Leitartikel

Nach Anschlag in Barcelona Terrorismus beginnt in den Köpfen Absolute Sicherheit gibt es in Zeiten des Terrors nicht. Wir müssen aber unsere demokratischen Errungenschaften bewahren. Frankfurter Rundschau

Der schlechteste Präsident Populisten behaupten gerne, ehrlicher, effizienter und selbstloser zu sein als die „Systempolitiker“ und die „Altparteien“. Noch niemand entlarvt diese Mär so überzeugend wie Donald Trump. FAZ

Erfolgreich gedroht Die Lehre aus Donald Trumps Umgang mit Nordkorea und China ist unbequem für Europa: Härte kann die Kriegsgefahr verringern – manchmal. Tagesspiegel

Der deutsche Bildungsprovinzialismus ist überholt Schulen sind Ländersache. Das führt zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Systeme und Lehrpläne. Bei jedem Umzug müssen sich Kinder und Eltern wieder umstellen. Wir brauchen mehr Einheitlichkeit. Die Welt

Letzte Ausfahrt Seehofer Horst Seehofer hat die Republik über Monate mit seiner Forderung nach einer bezifferten Obergrenze für Flüchtlinge in Atem gehalten. Bild

Das wahre Gesicht des Donald Trump Spiegel (Print)

Die 100 besten Lebensmittel Der Kanon der optimalen Ernährung von Avocado bis Zitronengras: Was Ihr Körper wirklich braucht Focus (Print)

The unfinished Partition of India and Pakistan Seventy years after the two countries split, many Hindus and Muslims are still trying to separate Economist

Keep the Blame Where It Belongs In the aftermath of the violence in Charlottesville, too many media outlets used headlines that implied that both sides were at fault. The Nation