Ungarn, Indien, Afghanistan, Russland, Ruanda, Hannover Messe & Gerhard Schröder

So simpel, so verlogen Europa, ja bitte – aber nur, wenn es uns nutzt. Gerade vor der Parlamentswahl an diesem Sonntag inszenierte sich Viktor Orbán als Mann, der weiß, was „das Volk“ braucht. Wer anderer Meinung ist, ist eben nicht „das Volk“. Süddeutsche Zeitung

Die fünf Gründe für Orbáns Wahlsieg Viktor Orbán hat die Wahl in Ungarn erneut gewonnen. Die Ungarn mögen ihn. Sein Image des starken Staatsmanns ist ein Grund dafür. Ein anderer die schwache Opposition. ZEIT

Orban triumphiert in Ungarn Nach der Parlamentswahl in Ungarn kann Regierungschef Orban weitere vier Jahre mit komfortabler Mehrheit regieren. Eine erneute Zweidrittelmehrheit scheint jedoch fraglich. Frankfurter Rundschau

Warten auf den Frühlingswind Am Sonntag wird in Ungarn ein neues Parlament gewählt. Ministerpräsident Viktor Orbán sollte aus dem Amt gejagt werden. Was ist die Alternative? taz

Müssen wir uns nach Orbáns Sieg um Ungarn sorgen? Der streitbare Premier hat die Parlamentswahlen deutlich gewonnen. Das Ausland rätselt, wie das passieren konnte, was die Folgen sind und wie es mit Viktor Orbán umgehen soll. Die wichtigsten Fragen und Antworten. Wirtschaftswoche

Indien

Indien am Wendepunkt Das vielschichtige Indien mit seinen zig Sprachen und Kulturen sowie einer langen Tradition der Toleranz steht an einem Wendepunkt: Die Parlamentswahl könnte in einer politischen Katastrophe enden. Frankfurter Rundschau

Vor der Wahl herrscht die Hoffnung Die Inder wählen von diesem Montag an einen Monat lang die Abgeordneten des Unterhauses. Das Land ist tief gespalten, Korruption bestimmt das Wirtschaftsleben. Die Menschen sehnen sich nach einer Wende. FAZ

Die dunkle Seite Indien wählt. Vier Wochen lang. Narendra Modi, Sohn eines Teeverkäufers und Wirtschaftsreformer, ist der Favorit für das Amt des Premiers in der größten Demokratie der Welt. Seine Gegner fragen: Welche Rolle spielte er beim Mord an Hunderten Muslimen? Süddeutsche Zeitung

Hindu-Hardliner Narendra Modi geht als Favorit ins Wahlrennen in Indien Wall Street Journal

Afghanistan

Eine Wahl macht leider noch keine Demokratie Man kann den Mut und die Ausdauer der gewaltgeprüften afghanischen Gesellschaft nur bewundern. Die Menschen wollten wählen, trotz Drohungen der Taliban. Aber werden Letztere darauf Rücksicht nehmen? Die Welt

Die afghanischen Wähler verdienen Respekt Sie ließen sich von den Drohungen der Taliban und ihrer unfähigen Regierung nicht entmutigen: Zahlreiche Afghanen haben bei den Präsidentschaftswahlen ihre Stimme abgegeben. Nun liegt es an den Mächtigen, ihren Teil zu leisten. Süddeutsche Zeitung

Der Gewalt trotzen Die Organisation der Wahl durch die Behörden und die Entschlossenheit vieler Afghanen bieten Anlass zur Hoffnung: Trotz aller Anschläge lassen sich viele Wähler an diesem Samstag nicht davon abhalten, ihre Stimme abzugeben. FAZ

Mangelware Wahllokale Die Präsidentenwahl in Afghanistan erfreut sich großen Zulaufs – aber leidet unter fehlenden Stimmzetteln. Die Festtagsstimmung kippt plötzlich in Ärger um. Frankfurter Rundschau

Bereit für den Abzug Die hohe Wahlbeteiligung trotz der Terrorandrohung der Taliban zeigt: Die Afghanen wollen endlich die Verantwortung für ihr Land übernehmen. Tagesspiegel

Russland

Steinmeiers neue Ostpolitik Der deutsche Außenminister billigt Russland eine Einflusszone zu. Bestimmt er die Leitlinien der Außenpolitik? Nicht nur seine Haltung zu Moskau, auch die Bedeutung seines Amtes hat er neu definiert. FAZ

Unser harter Hund Alice Schwarzer, Gerhard Schröder, Helmut Schmidt: Es ist schon eine sonderbare große Koalition der Putin-Verteidiger, die sich da gebildet hat. Das Völkerrecht wird zur Nebensache. FAZ

Europa und die Ukraine können Russland austricksen Gazprom hat der Ukraine alle Rabatte gestrichen. Ergebnis: Kiew zahlt 66 Prozent mehr für Erdgas als Deutschland. Nun könnte der Westen der Ukraine mit einem simplen, aber effizienten Trick helfen. Die Welt

„Gas ist keine Waffe“ Russland will nicht auf die Einnahmen aus dem Verkauf von Gas verzichten. Wenn Gazprom seine Verpflichtungen nicht erfüllen würde, müsste der Konzern zudem hohe Strafen bezahlen, erklärte der Vizechef des Konzerns. Handelsblatt

Was den Westen und Russland in der Ukraine verbindet Niemand kann der Entstehung eines versagenden Staatswesens in Europa tatenlos zusehen: Will der Westen die Ukraine unterstützen, braucht er die Kooperation mit Russland. ZEIT

„Sollte es so weitergehen, wird Russland in die Rezession fallen“ EU-Währungskommissar Olli Rehn hat Russland vor einer Rezession wegen der Krise in der Ukraine gewarnt. Rehn sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, er sehe diese Gefahr schon in diesem Jahr. Über Putins Motive macht er sich seine eigenen Gedanken. FAZ

20 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda

Der schnellste Genozid der jüngeren Geschichte Cécile Mukagasana und Fréderic Kazigweno wohnen Haus an Haus. Während des Völkermords an den Tutsi vor 20 Jahren war er Täter, sie Opfer. Am Gartenzaun begegnen sich die beiden – zur staatlich verordneten Versöhnung. FAZ

Ruandas Wirtschaft wächst, aber die Armut bleibt Ruanda ist weit gekommen. Die Wirtschaft wächst schnell. Aber immer noch arbeiten 80 Prozent der Bevölkerung auf winzigen Feldern in der Landwirtschaft und schaffen es kaum, auch nur ihre Familien zu ernähren. Dafür sind sie aber jetzt krankenversichert. Tagesspiegel

„Wir können nur eine kleine Anzahl von Tätern auswählen“ Mehr als 800 000 Tutsi wurden vor 20 Jahren in Ruanda ermordet, doch nur 84 Tatverdächtige mussten sich dafür vor dem UN-Ruandatribunal verantworten. Im Gespräch mit „Süddeutsche.de“ erläutert Chefankläger Jallow, was dennoch erreicht wurde – und wo die Arbeit eines UN-Gerichts an seine Grenzen stößt. Süddeutsche Zeitung

Beschämend Vor zwanzig Jahren wurden in Ruanda innerhalb von 100 Tagen mindesten 800.000 Menschen getötet. Der Völkermord der Hutu-Extremisten an den Tutsi und vielen moderaten Hutu bleibt nicht nur wegen seiner kaum vorstellbaren Bestialität in Erinnerung. Bonner General-Anzeiger

Die Waisen vom Vormittag Vor 20 Jahren töteten Hutu-Milizen in Ruanda 800.000 Menschen, zumeist Tutsi. Die Welt war entsetzt. Doch das Morden in Afrika fand auch danach kein Ende. Ruandas Regierung nahm fürchterliche Rache. Ein Augenzeugenbericht. Süddeutsche Zeitung

Der Held ist unbequem geworden Luxus war auch schon vor 20 Jahren das Markenzeichen des Hotels Mille Collines. Doch das glamouröse Treiben ging Anfang April 1994 jäh zu Ende, als die Mordbanden durch die Straßen zogen. Stuttgarter Zeitung

Der harte Saubermann an der Spitze von Ruanda 20 Jahre nach dem Völkermord gilt Ruanda als afrikanischer Vorzeigestaat. Doch der Preis dafür ist hoch: Präsident Kagame führt das Land wie eine Armee. Und die Weltgemeinschaft mischt sich nicht ein. Die Welt

Chronik des Versagens 5500 Blauhelme hätten den Genozid in Ruanda vor 20 Jahren verhindern können, schätzen Experten. Doch die Weltgemeinschaft sah weg. Wieso? Diese Frage treibt die damals Verantwortlichen noch heute um. Süddeutsche Zeitung

Rebooting Rwanda Rwanda’s president speaks with Foreign Affairs about the 1994 genocide, his 11-year stint in office, and his country’s political future. Foreign Affairs

Hannover-Messe

In der Fabrik der Zukunft Es ist die größte Industrieschau der Welt: Mehr als 5000 Unternehmen zeigen auf der heute beginnenden Hannover Messe ihre Produkte. Im Zentrum steht die Vernetzung von Fabriken und die Energiewende FAZ

Revolution in den Fabrikhallen Heute beginnt die weltgrößte Industrieausstellung Hannover Messe. In den Werkshallen von morgen steuern die Maschinen selbständig, was produziert wird. Und sie warnen, bevor ein Teil kaputtgeht. Ein Blick in die Zukunft. Handelsblatt

Die Unternehmer sind optimistisch Eine Umfrage der Stuttgarter Zeitung unter baden-württembergischen Unternehmen bestätigt den positiven Konjunkturtrend: Die Aussteller erwarten auf der diesjährigen Industriemesse gute Geschäfte – auch der Krim-Krise zum Trotz. Struttgarter Zeitung

Deutsche Industrie droht Megatrend zu verschlafen Eins: Dampfmaschine. Zwei: Elektrizität. Drei: Computer. Die vierte industrielle Revolution vernetzt Maschinen und Produkte. Eine Studie sieht riesiges Potenzial. Doch zu wenige Firmen erkennen das. Die Welt

70. Geburtstag von Gerhard Schröder

Wille zur Macht Er ist ein ganzer Kerl, der gerne provozierte. Oft stand er mit dem Rücken zur Wand, setzte sich aber durch. Könnte einer wie er heute noch Bundeskanzler werden? Zum 70. Geburtstag von Gerhard Schröder. FAZ

Gerhard Schröder feiert. Basta! Ehemalige Kanzler wird 70, öffentlich ist er kaum präsent, das liegt auch am umstrittenen Job für Gazprom. Frankfurter Rundschau

Rabauke mit Machtwillen Gerhard Schröder gilt heute vielen vor allem als oberster Lobbyist Russlands. Dabei ist der Altkanzler so viel mehr: Er hat Deutschland aus der Starre geholt und viel riskiert für seine Agendapolitik. Und er ist weit davon entfernt, ein „Elder Statesman“ zu werden. Süddeutsche Zeitung

Warum Gerhard Schröder Unrecht geschehen ist Altbundeskanzler Gerhard Schröder feiert seinen 70. Geburtstag. Er hätte Angela Merkel ausbremsen können – wenn die SPD nicht den fatalen Hang hätte, ihre größten Talente einen Kopf kürzer zu machen. Die Welt

Vorab-Sause bei Perlhuhn und Schokokuchen Eigentlich sollte man Geburtstage ja nicht im voraus feiern. Gerhard Schröder lud 250 Wegbegleiter dennoch zu einer zünftigen Vorab-Sause bei Perlhuhnbrust und Schokokuchen. stern

…one more thing!

Uni Lübeck verleiht Ehrendoktor an Schavan Ihren Doktortitel hat Annette Schavan verloren. Die Uni Lübeck will die ehemalige Ministerin trotzdem ehren, sie verdanke Schavan ihr „nacktes Überleben“. ZEIT

Leitartikel

Wahlkampf gegen Europa Mit deutlicher Kritik an der EU will die CDU Stimmen bei der Europawahl am 25. Mai gewinnen. Frankfurter Rundschau

Verkehrter Schröder: Arbeitsministerin macht Politik für die SPD, nicht fürs Land Mit Gerechtigkeit hat die Rentenreform von Andrea Nahles wenig zu tun. Was aber sollen die jungen Leute machen, wenn sie schon in der 43 Jahre alten SPD-Arbeitsministerin keine Fürsprecherin finden? Tagesspiegel

Das ist keine Realpolitik Die fröhlichen Zyniker der Außenpolitik haben derzeit Hochkonjunktur. Überall wird Verständnis für Russlands imperiales Machtstreben eingefordert. Doch mit Realpolitik hat das nichts zu tun Die Welt

Schweigen, wegducken, verdrängen Es tue ihm persönlich sehr leid: Paul Achleitner, Aufsichtsrats-Chef der Deutschen Bank, hat sich bei der Witwe von Leo Kirch für den mehr als zehn Jahre andauernden Gerichtsprozess entschuldigt. Eine noble Geste – die sich auch die Banken-Branche fünf Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise zum Vorbild nehmen sollte. Süddeutsche Zeitung

Stoppt die Pflege-Bürokratie! Wenn über die Pflegeversicherung geredet wird, geht es immer ums große Geld. Um Pflegestufen, Beiträge und Leistungen. Bild

Deutschland im Stau Rettet uns das Kinderwahlrecht aus der verkalkten Altenrepublik? Welche Innovationen brauchen wir, was sind die Trends? Wirtschaftswoche

Völkermord mit Ansage Seit dem Massenmord in Ruanda vor 20 Jahren hat sich einiges verändert. Die Afrikanische Union hat ihre Haltung der Nichteinmischung aufgegeben – und interveniert zur Not militärisch. Doch was nützen Soldaten, wenn die Politik nicht Schritt hält? FAZ

Verhandlungen als Vorwand Seitdem US-Außenminister Kerry vor einem Jahr ein Neustart der Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern gelang, hat sich das Tempo im Siedlungsbau verdoppelt und die Zahl der Militärrazzien im Westjordanland drastisch erhöht. Berliner Zeitung

Jugend forscht Wie schädlich ist Pornografie? Spiegel (Print)

MEDIZINCHECK FÜR MÄNNER Früherkennung ist wichtig. Doch besonders Männer schrecken vor einem zeitaufwendigen Vorsorge-Marathon durch Arztpraxen zurück. Welche Untersuchungen brauchen Männer wirklich – und was zahlt die Kasse? Focus (Print)

We are connected Rapid social change and assertive voters will improve Indian democracy Economist

Will Phony Populists Hijack the Fight Against Inequality? These days everyone wants to ‘create opportunity,’ but few want a class war. The Nation