Angela Merkel, Corona-Bekämpfung, Myanmar, Konjunktur & Identitätspolitik

Angela Merkel

Merkels Revanche Erst übernahm die Kanzlerin die Verantwortung für die verkorkste Osterruhe – jetzt setzt sie die Ministerpräsidenten gehörig unter Druck. Auch NRW-Ministerpräsident Laschet, den eigenen Parteivorsitzenden, verschont sie nicht. Süddeutsche Zeitung

Jemand hätte Merkel im Bundestag fragen können Die Abgeordneten hätten die Kanzlerin kritisch zu ihrer Corona-Politik befragen können – und müssen. Stattdessen liefern sie mit harmlosen Statements zunehmend nur noch die Begleitgeräusche zu einem Regierungsdilettantismus, der immer mehr Bürger fassungslos macht. Die Welt

Merkel geht mit Ländern hart ins Gericht Die Kanzlerin liest den Länderchefs während der Talkshow „Anne Will“ die Leviten. Ob diese auf ihren Kurs einschwenken, ist aber lange nicht ausgemacht. Handelsblatt

Frau Bräsig Das ganze Land wird heute gern als bräsig bezeichnet, ebenso seine Regierung. Doch zögert man, die Kanzlerin selbst so zu nennen. Zumindest leistet sie dieser Eigenschaft Vorschub, als Bräsigkeitsermöglicherin. FAZ

„Ich werde nicht tatenlos noch vierzehn Tage zusehen“ Die Kanzlerin droht bei Anne Will den Ländern: Sie sollen die Notbremse umsetzen, sonst wird nachgeholfen. Im Raum steht ein harter Lockdown, Merkel scheint dazu bereit. Zeit

Wo ist Laschet? Umfragetief, Maskenaffäre, Impfdesaster – und dann noch eine Kanzlerin, die sich öffentlich für ihren Fehler entschuldigt. Vom CDU-Chef ist wenig zu hören. Hat Laschet eine Idee, wie die Union aus der Krise findet? Wirtschaftswoche

Regierung verzweifelt gesucht – Warum läuft das Corona-Management so schlecht? Das hat es in der 16 Jahre langen Kanzlerschaft von Angela Merkel noch nicht gegeben: Die Regierungschefin nimmt die schlecht durchdachte Regelung zur “Osterruhe” zurück und entschuldigt sich öffentlich bei allen Bürgern. Presseclub vom 28.03.2021 phoenix

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Corona-Bekämpfung

Der vielleicht letzte Tropfen ins längst randvolle Corona-Nerv-Fass Im Januar wurde die FFP2-Maskenpflicht kurz debattiert, dann aufgeweicht. Jetzt ist sie wieder da. Und die Probleme damit auch. Tagesspiegel

Belegschaft schützen Unternehmen sollen Corona-Schnelltests gratis zur Verfügung stellen, wenn kein Homeoffice möglich ist. Doch ohne Druck passiert nichts. Frankfurter Rundschau

Dieser Corona-Flickenteppich ist gefährlich Immer mehr Bundesländer wollen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ihren eigenen Weg gehen. Haben die Verantwortlichen ihre Lektion nicht gelernt? Augsburger Allgemeine

Kluger Mix statt harter Lockdown Es ist Zeit, dass die Länder eigene Wege gehen, um mit der Pandemie umzugehen. Das entspricht dem föderalen Prinzip und setzt auf Subsidiarität. taz

„Die meisten Verantwortlichen ducken sich weg“ Der Föderalismus ist nicht das Problem der Corona-Politik, sagt Demokratieforscher Michael Koß, im Gegenteil. Regierende und Verwaltungen trauten sich einfach zu wenig. Zeit

Was die britische Impfpolitik so erfolgreich macht Die Corona-Krise bringt tiefliegende Mentalitätsunterschiede an den Tag, historisch gewachsene. Unter anderem so lassen sich die Impferfolge der Regierung in London erklären. Premier Johnson zählt noch einen weiteren Trumpf Großbritanniens auf – aber lieber nicht in der Öffentlichkeit. Die Welt

Plädoyer für ein starkes Wir Seit der Corona-Pandemie reden wir wieder verstärkt über ein Wir. Dahinter liegt ein gesellschaftliches Bedürfnis nach Gemeinsamkeit, schreibt Wolfgang Schäuble Handelsblatt

Was wir den Armen schuldig sind Der Staat lässt sozial Benachteiligte im Stich, besonders in der Corona-Krise. Das ist beschämend. Frankfurter Rundschau

Bolsonaros neue Maske 3.000 Tote täglich: In Brasilien ist die Pandemie außer Kontrolle. Sogar der zynische Präsident deutet einen Sinneswandel an. Doch dafür könnte es zu spät sein. Zeit

Myanmar

Krieg der Superlative Was seit dem Militärputsch in Myanmar passiert, ist ein Verbrechen an der Menschheit. Frankfurter Rundschau

Das Ende der Menschlichkeit Ausgerechnet am »Tag der Streitkräfte« entfesseln die Putschisten die bisher schlimmste Gewaltorgie, der Uno-Sondergesandte spricht von »Massenmord«. Der Konflikt in Myanmar könnte in eine neue Phase eingetreten sein. Spiegel

Der militärische Machtapparat in Myanmar ist entfesselt Tag des Tötens am Tag der Streitkräfte: Während sich die Junta mit Gästen aus dem Ausland feiert, ermorden Soldaten überall im Land mehr als 100 Zivilisten, darunter einen fünfjährigen Jungen. Ein Bürgerkrieg wird immer wahrscheinlicher. Süddeutsche Zeitung

Myanmars Militär im Blutrausch Allein am Samstag wurden in Myanmar mindestens 114 Menschen getötet. Soldaten schossen auch auf Kinder. Nach dem Putsch haben die Militärs offenbar die letzten Skrupel abgelegt. US-Präsident Biden kündigte Sanktionen an. Tagesschau.de

Konjunktur

Ein Aufschwung reicht nicht Eine Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte darf das bescheidene Wachstumspotential der deutschen Wirtschaft nicht vergessen lassen. Aus der Krise ergeben sich dringende Hausaufgaben. FAZ

Wettbewerb ist der Schlüssel zum Wiederaufbau unserer Wirtschaft Für einen raschen Aufschwung nach der Pandemie müssen auch Monopole und Kartelle fallen, schreibt die Vizepräsidentin der EU-Kommission. Das Letzte, was Europa brauche, sei wirtschaftliche Macht in den Händen weniger, zum Nachteil der meisten. Die Welt

Der Welthandel steckt fest Die Blockade des Suezkanals durch ein Containerschiff demonstriert erneut die großen Risiken der Globalisierung. Deutschland wickelt zwei Drittel seiner Geschäfte mit China über den Seeweg ab. Süddeutsche Zeitung

Da lacht die Globalisierungskritik – aber sie irrt Die quer stehende „Ever Given“ im Suezkanal ist eine Mahnung: Globalisierung muss klüger werden. Sie abzuschaffen wäre dagegen Quatsch. Tagesspiegel

Stau in der deutschen Industrie Wegen der havarierten „Ever Given“ bangt die deutsche Automobilbranche vor allem um Chip-Nachschub. Lieferengpässe gab es aber auch schon vorher. taz

Frost, Dürre, Suezkrise: Die Just-in-Time-Ökonomie gerät in Gefahr Steigende Frachtkosten, Staus in Häfen, nervöse Märkte: Der Unfall im Suez-Kanal offenbart die Fragilität globaler Liefernetzwerke. Ist der Welthandel noch zu retten? Handelsblatt

Identitätspolitik

Die Identitätspolitik bedroht unsere freie Gesellschaft Die Anhänger der Identitätspolitik fordern, Menschengruppen – wieder – nach Merkmalen zu unterscheiden: Sexualität, Geschlecht, Hautfarbe und Ethnie, Herkunft. Dabei geht es ihnen nicht um Gleichberechtigung, sondern um Bevorzugung. Die Welt

Vertane Chancen Identitätspolitik ist das Reizwort der Stunde. Was wir erleben, ist ein Gerangel um Gleichberechtigung. Frankfurter Rundschau

Hilfe, ich bin ein «weisser alter Mann»! – Menschheitspathos und Identitätspolitik als Erbe der «68er» Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie scheint sich zu reimen. Das legen die Beschuldigungsexzesse linker Identitätspolitik nahe. Wie schon 1968 werden aus vernünftigen emanzipatorischen Anliegen beinharte Ideologeme. Die aufgeklärte Mitte sollte sich wehren. NZZ

Schreiben braucht Solidarität Nicht nur die Debatte um die Übersetzung von Amanda Gormans Lyrik verirrt sich in der Falle des Essenzialismus. Kulturelle Identitäten sind komplex.
Eine Schwarze Frau schreibt in ein Buch taz

Migration ist ein Innovationstreiber Ohne Erfinder mit ausländischen Wurzeln wäre die Zahl der in Deutschland angemeldeten Patente in den vergangenen zehn Jahren gesunken, stellt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft fest. Süddeutsche Zeitung

Sklaven von Natur – über die Entstehung des Hautfarbenrassismus Angesichts des uferlosen und oft empiriefreien Gebrauchs des Wortes «Rassismus» ist es wichtig, die historischen Tatsachen zu kennen: Der Rassismus nach Hautfarbe entstammt dem arabischen Kulturkreis. NZZ

…one more thing!

Ein Rechtsbruch gegen den Rechtsbruch? Auch wenn die beiden in der Ukraine entlassenen Verfassungsrichter ihres Amtes nicht würdig sind: Ihre Absetzung durch Präsident Selenskyj ist ein gefährliches Signal. FAZ

Leitartikel

Der letzte Schuss Ist der harte Corona-Lockdown, den Minister Spahn jetzt ins Spiel gebracht hat, das richtige Mittel der Wahl? Nur wenn die Impfkampagne wirklich greift. Aber wie sollen wir noch darauf vertrauen? Frankfurter Rundschau

Impft uns fit für den Urlaub! Die Corona-Politik der Bundesregierung gleicht einem einzigen Hin und Her – zwei Schritte vor, drei zurück. Bild

Im Durchwursteln liegt die Kraft Deutschland hat seine Antwort auf die Pandemie gefunden. Sie lautet: regionale Regeln hier, Ausnahmen da. Das muss nicht schaden. Denn wenn wir etwas gelernt haben, dann doch das: Lokale Kreativität, Ideen und Risikobereitschaft von Menschen in den Regionen bringen uns weiter. Die Welt

Dem Virus ist es egal, wer der Schnellste unter den Lahmen ist Keine Notbremse, dafür endlich Maßnahmen für Büros. Berlins Weg der Pandemiebekämpfung birgt Hoffnung – und wird dennoch nicht reichen. Tagesspiegel

Schulden über Schulden In der Pandemie wächst der Schuldenberg Deutschlands. Und es wird immer schwerer, ihn zu bewältigen. Was tun? FAZ

Ein Morden, das folgenlos bleibt Das Militärregime in Myanmar agiert immer brutaler, selbst Kinder werden getötet. Andere Staaten hätten durchaus Möglichkeiten, die Junta zu bändigen. Süddeutsche Zeitung

Die innere Uhr Chronobiologen haben erforscht, wie uns winzige Taktgeber in den Zellen steuern – und die Zeitumstellung uns krank macht. Spiegel

Deutschland, ein Fahrrad-Märchen Wenn wir die Osterferien schon zu Hause verbringen müssen, dann wenigstens mit gesunder Bewegung. Die schönsten Touren der Republik Focus (Print)

Flexibility is the new great workplace divide The outlines of the post-pandemic regime are becoming visible Economist

Kazuo Ishiguro at the End of the End of History In his new novel Klara and the Sun, the British novelist offers us a narrative as much about our own world as about any imagined future. The Nation