Desaster offenbart Reserven an Gemeinsinn und Trost Der Flugzeugabsturz über Frankreich schweißt Staaten-Vertreter, Seelsorger und Angehörige der Opfer zu einer Notgemeinschaft zusammen. Das Desaster offenbart Reserven an Mitmenschlichkeit. Die Welt
In Trauer vereint In den vergangenen Jahren hat Europa erleben müssen, wie schnell alte Ressentiments wieder in das Denken vieler Menschen eingedrungen sind. Unter dem Eindruck des Germanwings-Absturzes tritt in der Politik das Trennende zurück – und rückt das Verbindende in den Mittelpunkt. FAZ
NRW rückt in der Trauer zusammen Nordrhein-Westfalen ist mit mehr als 50 Opfern das emotionale Zentrum der schrecklichen Flugzeugkatastrophe. Die Trauer eint ein Bundesland, das sich sonst oft in regionalen und politischen Streitereien verliert. Rheinische Post
Gut, dass auch Politiker um die Absturzopfer trauern Ohne symbolische Gesten geht es in schwerer Stunde nicht. Es ist richtig, dass die Kanzlerin zur Absturzstelle des Germanwings-Airbus reist. Stern
„Nicht jeder will umarmt werden“ Hinterbliebene der verunglückten Germanwings-Passagiere und -Crewmitglieder haben einen traumatischen Verlust erlitten. Ein Notfallpsychologe erklärt, was die Angehörigen jetzt brauchen. Süddeutsche Zeitung
Die Trauerrituale trösten und verbinden 150 Menschen sind bei dem Absturz der Germanwings-Maschine ums Leben gekommen. Auch öffentlich wird um die Opfer getrauert. Ist das nur ein leeres Ritual? Nein, solche Gesten können etwas Tröstliches haben – sogar für die Hinterbliebenen. Tagesspiegel
Die Qual des Wartens Es liegt in der Natur des Menschen, Antworten auf seine Fragen zu verlangen. Immer wieder, möglichst schnell, am besten sofort. WAZ
Meister der Improvisation Der Absturz des Germanwings-Flugzeugs hat Seyne-les-Alpes plötzlich zum Katastrophengebiet gemacht. In dem kleinen Dorf versuchen alle, zu helfen, wie sie nur können. Zeit
Ein Dorf versucht das Chaos zu ordnen Hoteliers stellen kostenlos Zimmer, ein Jugendzentrum wird zur Notunterkunft für Angehörige: Der Touristenort Seyne-les-Alpes versucht sich nach dem Absturz der Germanwings-Maschine zu sortieren – und erntet dafür Lob von höchster Stelle. Süddeutsche Zeitung
Wie sich ein Pilot im A320 einsperren kann Die Cockpit-Tür in einem A320 ist eine wichtige Barriere. Nach den Anschlägen vom 11. September wurde sie umgebaut, so dass sie sich nicht ohne Weiteres von außen öffnen lässt. Wie die Tür funktioniert. Wirtschaftswoche
Das Gebrüll der Affen Der mediale Rummel um Flug 4U 9525 sorgt für Empörung. Doch ein Unglück dieser Größenordnung ist eine Wunde, die kollektiv behandelt werden muss. taz
Lufthansa
Kampf um Vertrauen An der Börse herrschte am Mittwoch in Sachen Lufthansa schon wieder Business as usual: Nach dem Kursverlust von in der Spitze 6 % infolge des Germanwings-Absturzes am Dienstag gab das Lufthansa-Papier in einem schwachen Umfeld gestern nur um 1,4 % nach. Börsen-Zeitung
Sie müssen nicht beweisen, dass Fliegen sicher ist 56 Flüge von Germanwings sind nach dem Absturz ausgefallen. Das gab es nach einem Flugzeugabsturz noch nie. Hatten die Mitarbeiter Angst um die Sicherheit? Zeit
Die Zukunft der Luftfahrt ist billig Trotz des Absturzes des Germanwings-Flugs 4U9525 gelten Billigflieger als überaus sicher. Fachleute sehen das Günstigsegment vor einem Wachtumsschub. FAZ
Trauma der Lufthanseaten Das Unglück trifft ein Unternehmen zwischen Krise und Aufbruch. Das Germanwings-Konzept geht in die richtige Richtung, birgt aber viele Risiken und funktioniert nur, wenn Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr die Belegschaft mitnehmen kann. Kölner Stadt-Anzeiger
strong>Alles auf Anfang Was immer die Ursache des Germanwings-Absturzes war – das Unglück bedeutet eine Zäsur in der Strategiedebatte der Lufthansa. Konzernchef Spohr braucht einen neuen Konsens. Manager Magazin
Ihr seid Egoisten! An alle, die Panik vor ihrem nächsten Germanwings-Flug verbreiten Huffington Post
Griechenland
Das Märchen von den Luxusrenten Wie gut geht es Rentnern in Griechenland nach Jahren der Krise? Ein Blick auf das System, das so viel anders funktioniert als die deutsche Rentenkasse, offenbart, wie stark die Einschnitte für alte Menschen in Wirklichkeit sind. FAZ
Sind wir mitschuldig an Griechenlands Misere? Die Gläubiger haben Griechenland zum Sparen gezwungen. Dabei gaben die Deutschen den Ton an. Wie sehr hat das die Krise verschärft? Eine Debatte Zeit
Nadelstiche der EZB Die Europäische Zentralbank hat die Macht, über Griechenlands Schicksal zu entscheiden. Davor schreckt sie zurück. Aber untätig ist sie auch nicht. FAZ
Die Rückkehr des „hässlichen Deutschen“ Wie sehr die neue griechische Regierung die deutschen Politikgemüter auch irritiert, ja provoziert hat – was sich die deutsche Seite geleistet hat, ist kaum entschuldbar. Tagesspiegel
Ukraine
Angst vor der Rache des Oligarchen Es könnte der erste Höhepunkt in einem gefährlichen Machtkampf sein: Der Gouverneur von Dnjepopetrowsk, Ihor Kolomojskij, ist zurückgetreten. Bisher hatte der als brutal geltende Geschäftsmann den Südosten der Ukraine beherrscht. Süddeutsche Zeitung
Poroschenkos Kampf mit dem Oligarchen Nach tagelangem offenen Konflikt schasst der ukrainische Präsident den mächtigsten Oligarchen des Landes. Ihor Kolomojskyj wird nicht einfach verschwinden. Zeit
Zweite Front in der Ukraine Mit der Entlassung des Oligarchen und Gouverneurs Kolomoiski riskiert Präsident Poroschenko viel. Badische Zeitung
Chef des Zivilschutzes in Regierungssitzung festgenommen Mitten aus einer Regierungssitzung in Kiew und vor laufenden Fernsehkameras wurden zwei ranghohe Funktionäre in Handschellen abgeführt. Ihnen wird vorgeworfen, sich im Amt bereichert zu haben. FAZ
Jemen
Teherans Triumph Der Vormarsch der von Iran unterstützten Houthi-Rebellen schürt Einkreisungsängste der Sunniten. Saudi-Arabien droht bereits mit einem Einmarsch in den Jemen. FAZ
Riad und die Risiken im Jemen Saudi-Arabien hat an der Grenze zum Jemen Truppen zusammengezogen. Nach dem Hilferuf des jementischen Präsidenten scheint eine Intervention nicht ausgeschlossen. Doch die birgt Risiken für die gesamte Region. Deutsche Welle
Saudi-Arabien schmiedet Allianz gegen Iran Saudi-Arabien beginnt einen Krieg im Jemen, 150.000 Soldaten stehen bereit. Gemeinsam mit neun sunnitischen Verbündeten will das Königreich die schiitischen Huthi-Rebellen vertreiben – eine Kampfansage an Iran. Spiegel
Der Iran und Saudiarabien gießen im Jemen und in Syrien Öl ins Feuer Teheran und Riad führen in der Region blutige Stellvertreterkriege. Es ist hoch an der Zeit, dass die Rivalen ihren Konflikt am Verhandlungstisch lösen. Die Presse
Saudi Warplanes Hammer Yemen as Rebels Near Complete Takeover Riyadh is mounting a high-risk military operation against the Iranian-backed rebels who have seized much of Yemen – and could one day threaten the security of the kingdom itself. Foreign Policy
Familienpolitik
Rentnerparteien lassen die Familien bluten Während die große Koalition ein Rentenpaket nach dem nächsten schnürt, speist Schäuble die Familien mit dem Minimum ab. Diese Klientelpolitik wird kommende Generationen teuer zu stehen kommen. Die Welt
Sparschwein der Nation Für Renten gibt Finanzminister Wolfgang Schäuble Milliarden aus, doch Alleinerziehende sollen leer ausgehen. Dabei stagniert der steuerliche Entlastungsbeitrag für diese Gruppe seit mittlerweile zehn Jahren. Tagesspiegel
Vom Staat allein gelassen? Das Kindergeld steigt, aber offenbar liegt in der Familienpolitik viel im Argen. Alleinerziehende Mütter fühlen sich vom Staat im Stich gelassen. Das Dossier Politik auf Bayern 2 hat mit zwei Betroffenen gesprochen. Bayerischer Rundfunk
Zuckerberg lässt das Internet verschwinden Wer 1,4 Milliarden Nutzer hat, der braucht das Internet nicht mehr. Er ist das Internet. Facebook hat geschafft, wovon Google und Apple nur träumen können. Nun bastelt Zuckerberg am Masterplan für den Facebook Messenger. Handelsblatt
Facebook ist tot und so mächtig wie nie App-Familie statt soziales Netzwerk: Mark Zuckerberg präsentiert auf der Entwicklerkonferenz F8 seine Vision für Facebook. Der Messenger-Dienst erhält einen App-Store, über ihn sollen auch Firmen und Marken mit Nutzern kommunizieren. Süddeutsche Zeitung
Facebook wertet Messenger auf Facebook will seinem Kurzmitteilungsdienst inmitten verstärkter Konkurrenz einen Schub geben. Messenger soll zu einer Plattform ausgebaut werden, ebenso wie das auf der Stammseite schon vor Jahren geschehen ist. Von nun an werden Apps von außenstehenden Entwicklern integriert. FAZ
Kraft & Heinz
Der neue Lebensmittelriese Die 40-Milliarden-Dollar-Ehe von Kraft Foods und Heinz Ketchup ist beschlossene Sache. Dahinter steht eine Firma namens 3G Capital. Der Deal soll besonders dem schwächelnden Kraft-Konzern wieder auf die Beine helfen. Handelsblatt
Nicht auf Käse-Makkaroni gewartet Die Kraft-Heinz-Fusion wird als Schulterschluss zweier siegreicher Firmen dargestellt. Dabei dient sie in erster Linie der Einsparung von Kosten. NZZ
Wie zwei alte Männer mit „Kraft Heinz“ Nestlé angreifen Manager Magazin
Buffetts neuer Milliarden-Deal Süddeutsche Zeitung
Kraft investors bet Heinz can refill secret sauce The Velveeta cheese maker’s stock jumped a third – making the company worth nearly $50 bln – on news of its sale to the ketchup giant, which 3G Capital and Warren Buffett took private in 2013. The math works if Heinz can repeat its margin magic and leap hurdles to scaling Kraft. Breakingviews
…one more thing!
Der Mindestlohn vernichtet Minijobs Die Arbeitslosigkeit bleibt zwar niedrig – und doch hinterlässt der Mindestlohn tiefe Spuren. Umstrittene „Horrorprognosen“ werden Realität: Zehntausende Stellen fallen weg. FAZ
Leitartikel
Merkels Geste In dieser Situation tat Bundeskanzlerin Merkel das einzig Richtige: Sie gab ihrer Trauer Ausdruck und reiste an die Absturzstelle. Bild
Die Stunde Null der Lufthansa Der Absturz der Germanwings-Maschine in Südfrankreich ist auch eine Tragödie für die Lufthansa. Das alte Selbstbewusstsein des Unternehmens ist tief erschüttert. Es gab eine Lufthansa vor dem Unglück in Südfrankreich, und es wird nun eine andere geben müssen. Berliner Zeitung
Keine neuen Freunde Angela Merkel redet über Europa wie einst Helmut Kohl. Im Konflikt mit der griechischen Regierung hat sie deshalb keine Wahl – nicht nur aus außenpolitischen Gründen. FAZ
Deutschland kann mehr Bei den Atomgesprächen mit Teheran spielt Berlin eine Schlüsselrolle. Aber sie ist ausbaufähig. Die Instabilität in Nahost berührt unsere Interessen. Wir brauchen endlich eine Strategie für die Region Die Welt
Naiv, aber moralisch richtig Die These von Europas Naivität hat gerade Konjunktur. Man hätte den Konflikt um die Ukraine kommen sehen können, heißt es. Doch falsch gehandelt haben die Europäer nicht. Zeit
Der nächste Staat zerfällt In Jemen herrscht Krieg. Die Nachbarn greifen ein. Vor unseren Augen werden immer mehr Länder Arabiens und Nordafrikas zu gefährlichen Krisenherden. Frankfurter Rundschau
Soziale Unwucht Streiks verschärfen oft soziale Ungerechtigkeiten, Lehrerstreiks vergrößern oft die Kluft im Bildungsniveau. Tagesspiegel