Integrationsgipfel, Arbeitslose, Wulff, Nokia Siemens, Schuldenkrise, US-Vorwahlen & Alzheimer

Merkel wünscht sich mehr Zuwanderung – in die Amtsstuben. Beim Integrationsgipfel hat Kanzlerin Merkel mit Vertretern von Veränden diskutiert, wie Migranten besser eingegliedert werden können, Bund, Länder und Kommunen wollen mehr Migranten für den öffentlichen Dienst gewinnen. Für die Opposition sind das viel zu allgemeine Absichtserklärungen. Süddeutsche Zeitung

Merkel will mehr Einwanderer im öffentlichen Dienst. Der Integrationsgipfel hat einen „Nationalen Aktionsplan“ beschlossen. Die Bundesregierung will den Anteil von Migranten im öffentlichen Dienst deutlich erhöhen. Die Opposition spricht von „schönem Schein“ und einem „Kaffeekränzchen“ im Kanzleramt FAZ

Symbolische Gesten reichen nicht aus. Teilhabe statt Paternalismus taz

Nur ein Plan der guten Vorsätze. Nach dem fünften Integrationsgipfel der Bundesregierung Deutschlandfunk

Die unterschätzten Zuwanderer. Wenn die Bundesregierung heute ihren Nationalen Aktionsplan zur Integration von Zuwanderern vorstellt, sollten Manager genau hinhören. Denn unter den Migranten gibt es mehr attraktive Talente als viele vermuten Harvad Business Manager

Alles andere als dumm. Zu viele Jugendliche brechen in Deutschland die Schule ab. Sie stammen oft aus zerrütteten Familien – und sie sind oft Migranten. Doch es gibt Projekte, die Erfolg versprechen. Ein Besuch im Stuttgarter „Haus der Lebenschance“ Süddeutsche Zeitung

Kein Kind soll zurückbleiben. Der Integrationsgipfel im Kanzleramt hat einen „Nationalen Aktionsplan“ beschlossen. Auf lokaler Ebene aber sind es bilinguale Schulprojekte wie in Hannover-Linden, die nicht nur Migrantenkindern Bildung und sozialen Aufstieg ermöglichen. FAZ

Arbeitslosenzahl

Die Drei ist wieder da. Plötzlich hat Deutschland wieder mehr als drei Millionen Arbeitslose. Ist das deutsche Jobwunder nun vorbei? Wer ein bisschen genauer hinschaut, sieht, dass die Arbeitsmarktdaten noch immer erstaunlich positiv sind. Nur: Womöglich nicht mehr lange. Süddeutsche Zeitung

Winter zeigt am Arbeitsmarkt nur geringe Spuren. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar zwar über die 3-Millionen-Marke gestiegen, der Arbeitsagentur zufolge hat dies aber „rein jahreszeitliche Gründe“. Verglichen mit dem Vorjahresmonat fallen die Zahlen sehr gut aus. FAZ

Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit als pdf

Wulff

Warum sich die SPD im Ton vergreift. „Type“ und „Pinocchio“: SPD-Chef Gabriel und Generalsekretärin Nahles vergreifen sich bei ihren Attacken auf Bundespräsident Wulff im Ton. Der ist weder ein rülpsender Rummelplatz-Rowdy noch ein liebenswürdiger Lügner. Die Sozialdemokraten werden der Affäre um das Staatsoberhaupt so nicht gerecht und schaden nur sich selbst und der Politik Süddeutsche Zeitung

Wulff-Getreue retten sich in Flapsigkeit. Niedersachsens CDU geht immer deutlicher auf Distanz zu ihrem einstigen Chef Christian Wulff. Das hebt das Dilemma der politischen Erben nicht Frankfurter Rundschau

McAllister sieht sich von Glaeseker getäuscht. Die Lobby-Affäre im Umfeld des Bundespräsidenten beschäftigt Niedersachsens Politik. Landeschef McAllister griff nun den ehemaligen Wulff-Vertrauten Glaeseker an. Die Zeit

Ein Ministerpräsident ist gleicher als andere. Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. Denn jeder Beamte mit Wulffs Sündenkonto wäre schon gefeuert. Über zweierlei Recht und eine paar Tüten Bonbons. Stern

Politiker und Manager in der Wertefalle. Die Durchmoralisierung unseres Verhaltens fördert die Scheinheiligen und verprellt die wirklich fähigen Leute. Aber nur freie Menschen können wirkliche Vorbilder sein Wirtschaftswoche

Wulff urlaubt für 47 Euro pro Nacht – mit Frühstück. Der Bundespräsident und seine Familie geben sich betont kleinbürgerlich: Sie nehmen eine Auszeit in einer einfachen Pension mit Heubad in Thüringen. Die Welt

Nokia Siemens streicht 2900 Jobs

Schreckens-Nachricht um 12.01 Uhr. Es war eine E-Mail an alle Mitarbeiter von Nokia Siemens Networks. In der Betreffzeile stand nur: „Restrukturierung von NSN – nächste Schritte in Deutschland“. Doch ihr Inhalt war verheerend: 2900 Jobs sind einfach weg. Die Nachricht von den Standortschließungen hat die schlimmsten Befürchtungen der Mitarbeiter übertroffen. Süddeutsche Zeitung

Perspektivlos. Nokia Siemens streicht in Deutschland Stellen und schließt den Standort München komplett. Ob sich das Unternehmen mit dem Kahlschlag tatsächlich verbessert, bleibt ungewiss. FAZ

Wenn Manager die mühsame Arbeit meiden Nokia Siemens gibt München auf, Thyssen-Krupp den Edelstahl. Manchmal hat eine Sparte bei einem neuen Eigentümer zwar eine bessere Zukunft, doch viele Konzernchefs machen es sich zu leicht. Sie werden für die Entwicklung von Unternehmen bezahlt – und nicht für deren schrittweise Abwicklung Süddeutsche Zeitung

Berlin bleibt Jobdrama bei Nokia Siemens erspart. Der kriselnde Netzwerk-Ausrüster Nokia Siemens Networks will in Deutschland 2900 Arbeitsplätze streichen. Etliche Standorte in Deutschland werden geschlossen. Berlin-Siemensstadt bleibt erhalten – ob mit weniger oder sogar mehr Mitarbeitern ist noch unklar. Berliner Morgenpost

Schuldenkrise

Steinmeier kritisiert EU-Gipfelergebnis als ideenlos. Dem SPD-Fraktionschef gehen die Beschlüsse vom Wochenende nicht weit genug: Die Wachstumsimpulse genügten nicht, die Regulierung der Finanzmärkte käme nicht voran. Der Sozialdemokrat fordert von Merkel neue Ideen statt ständiger „Selbstbeweihräucherung“ Financial Times Deutschland

Europa wird deutsch. Die deutsche Politik muss europäischer werden taz

Tschechische Regierung streitet über Fiskalpakt. Außenminister Karel Schwarzenberg wirft Ministerpräsident Petr Necas vor, gegen die Interessen des Staates verstoßen zu haben: Er habe aus Rücksicht auf den „nationalen sozialistischen Flügel“ seiner Partei dem EU-Fiskalpakt nicht zugestimmt. FAZ

Europa ist auf einem guten Weg. Die Europäische Union hat sich mehr Stabilität verordnet – richtig so! Aber das allein reicht nicht, um die Krise zu beenden. Die Zeit

Der Pakt von Brüssel. Im Eiltempo haben die Staats- und Regierungschefs den Fiskalpakt in einen Vertrag gegossen. Sie versprechen einmal mehr, künftig Haushaltsdisziplin zu üben. Was, wenn sie sich nicht daran halten? Jenseits der politischen Symbolik ist der Wert des neuen Pakts schwer zu greifen. Eine Analyse. FAZ

Die Schuldenbremse als Hilferuf der Politik. Die Schuldenbremse könnte man sehr viel einfacher und wirksamer konstruieren. Eines sei klar: Es sind nicht die Politiker allein, die Staatsschulden ausweiten und so den Euro gefährden – es sind letztlich alle, die überzogene Ansprüche an den Staat stellen Wirtschaftswoche

Werde ich enteignet? Wer Staatsanleihen hat, muss inzwischen auf alles gefasst sein. Die Zeit

Mario Draghi öffnet die Geldschleusen. Mit einer beispiellosen Geldflut versucht die EZB den Euro zu retten. Im Februar könnte sie die Banken der Eurozone erneut mit bis zu einer Billion Euro überschütten. Damit steigt ihre Bilanzsumme in neue Dimensionen. Handelsblatt

Audi-Chef Stadler hält Plädoyer für den Euro. Der Euro ist für die deutsche Wirtschaft ein Segen und muss von der Politik unter allen Umständen verteidigt werden. Aber auch die Wirtschaft steht in der Pflicht – und sollte sich auf alte Tugenden des „ehrbaren Kaufmanns“ besinnen. Ein Plädoyer für einen ökonomischen und ethischen Neuanfang. Wirtschftswoche

„Europa wird die Welt nicht in den Abgrund ziehen“ Goldman-Sachs-Starökonom Jim O’Neill sieht in Europa Anzeichen für Hoffnung. Im Interview erklärt er Deutschlands Rolle in der Krise und warum der Fiskalpakt der Euro-Staaten eine noch aktivere Rolle der EZB erfordert Handelsblatt

EU must learn to cope with new German leadership It wasn’t the most subtle idea ever developed by German diplomats. The suggestion that a special euro zone commissioner might take control of Greece’s budget was met in Athens with predictable outrage. Athens has failed to implement its bailout programme, and hasn’t done anything to combat the scourge of tax fraud. Breaking Views

Austerity and the markets, the perils of prudence
. More evidence that austerity can backfire Economist

US-Vorwahlen

Romney gewinnt, Gingrich kämpft weiter. Der Favorit hat gewonnen, der Verlierer verkennt die Signale: Trotz seiner deftigen Vorwahl-Niederlage in Florida will Newt Gingrich nicht aufgeben. Zwar kann er Mitt Romney die Nominierung als Obama-Herausforderer kaum noch nehmen. Aber er kann den Spitzenreiter beschädigen – und die Partei spalten. Spiegel

Romney holt Florida, wird er jetzt Obamas Herausforderer? Bild

Back on track, the Republican nomination Economist

Perfekter Gegner für Obama. Mitt Romney hat bei den Vorwahlen der US-Republikaner die Konkurrenz deklassiert und wird im Kampf ums Weiße Haus wohl gegen Barack Obama antreten. Die Strategen des Präsidenten haben sich seit Monaten auf Romney eingestellt – sie halten ihn für verwundbarer denn je. Spiegel

Der wundersame Wiederaufstieg des Republikaners Romney. Erst Favorit, dann der Absturz: Vielen Republikanern ist Mitt Romney als Präsidentschaftskandidat zu moderat. Jetzt geht er in die Offensive – und hat damit Erfolg. Die Zeit

Wer Präsident werden will, muss spanisch sprechen. Bei den Vorwahlen in Florida buhlen Republikaner um Millionen Latino-Stimmen – auch auf spanisch. Dabei hatte Newt Gingrich einst von der „Ghetto“-Sprache. Die Welt

Die Sprache des Kandidaten Romney. Mitt Romney hat vor der Vorwahl in Florida an diesem Dienstag besonders die Latinos umworben. Spanisch spricht er zwar nicht, er vertraut anderen Argumenten – die er von seinem Sohn Craig vortragen lässt. FAZ

Die Geldmaschine Wahlkampf. Wer Obama schlagen will, braucht nicht nur gute Argumente – er braucht vor allem viel Geld. Der Wahlkampf der Republikaner in Florida wirft ein Schlaglicht auf eine Millionen-Dollar-Industrie, in der viele abkassieren. Handelsblatt

Irre Geldschlacht um Florida Bild

Können Gingrichs Jobpläne aufgehen? Der Republikaner verspricht, als Präsident Millionen von Jobs schaffen. Wie erfolgversprechend sind seine Pläne zur Reform des Arbeitsmarktes? Ein Realitäts-Check. Wirtschaftswoche

Money Can’t Buy Him Love. Mitt Romney may be winning votes again, but is he winning hearts? New York Times

Mitt follows failed MBA theory. Romney would do well to acknowledge the people behind corporate profits. politico

The end for Gingrich? He’s going down in his own style. Washington Post

Newt the goat. The struggling Republican was born in 1943, the Chinese year of the goat. And as Gingrich’s wrongheaded policies prove, the zodiac readings don’t lie The Week

Alzheimer

Der letzte Ruhrpott-Macho versinkt im Vergessen. Fußball, Zigarren, schöne Frauen: Assauer inszenierte sich stets als Lebemann und ehrlichen Malocher. Und auch sein Abgang war generalstabsmäßig geplant. Die Welt

Niemanden mit der Angst alleine lassen. Rudi Assauer ist einer von 1,1 Millionen Deutschen. So viele Menschen leiden an Demenz, meist an Alzheimer. Jeder Dritte, dem es gelingt, seinen 65. Geburtstag zu erleben, wird im Laufe seines Lebensabends an Demenz erkranken. WAZ

Abschied auf Raten. Es ist ein verzweifelter Kampf gegen das Vergessen: So wie Schalkes Ex-Manager Rudi Assauer leiden Hunderttausende Menschen in Deutschland unter Alzheimer. Das Wichtigste zur Volkskrankheit. Stern

Assauer: So schlimm erwischte ihn Alzheimer Er war so stark wie ein Baumstamm. Er rauchte Davidoff-Zigarren. Er trank Bier. Er schmierte sich Pomade ins Haar und trug Maßanzüge. Er hieß „Der Pate im Kaschmir-Anzug“ oder „Stumpen-Rudi“. Kein Weichei. Rudi Assauer (67) war ein echter Kerl. Ein Mann! Jetzt hat ihn eine schrecklich heimtückische Krankheit befallen. Alzheimer! Berliner Kurier

Das Versteckspiel hat ein Ende. Ex-Schalke-Manager Rudi Assauer wird sein Gedächtnis verlieren. Seine Geschichte will er der Nachwelt erhalten. AZ-Reporter Patrick Strasser hilft ihm. AZ München

Assauer: „Ich habe so Wut im Bauch, weil ich nicht mehr mithalten kann“ Bild

Assauer „braucht jetzt Geduld und Liebe“ Der unaufhaltsame Niedergang des einst so starken Machers Rudi Assauer lässt weder Freund noch Gegner kalt. Manager-Legende Reiner Calmund weiß, was sein ehemaliger Rivale jetzt braucht. tz München

Ein Buch gegen das Vergessen. Rudi Assauer, der frühere Manager von Schalke 04, leidet an Alzheimer. Die Krankheit und ihre Folgen wird er in einer Biografie präsentieren. Hamburger Abendblatt

… one more thing!!!

Computerviren sind die Kriegswaffen der Zukunft. Computerviren in der Hand von Terroristen: Mit dem Schreckensszenario beschäftigen sich Militärs und Politiker auf der Sicherheitskonferenz in München. Die Gefahr ist realer, als viele denken. Handelsblatt

Leitartikel

Brüsseler Lehren. Deutschland ist nicht der Hegemon Europas, der die anderen Mitglieder von EU oder Eurozone regelmäßig niederbügelt. Die Episode namens Sparkommissar hat dieses Gerede dementiert. So funktioniert die Union der Europäer nämlich nicht. FAZ

Integrationssüchtig. Einzelstaatliche Souveränität, so glaubt man in Berlin, habe in Europa ausgedient. Aber die Krisenländer lassen sich nicht in Finanzprotektorate verwandeln. Die Welt

Das Tigerbaby, der „Aufseher für Athen“ wurde zu recht wieder kassiert AZ München

Schatten über dem Paradies. Es ist schon paradox: Deutschlands Arbeitsmarkt brummt wie seit 20 Jahren nicht. Es gibt Jobs, Jobs, Jobs … Doch die Freude ist getrübt. Bild

NSN büßt für alte Fehler. Der Stellenabbau in Deutschland ist das traurige Resultat einer Fehlplanung: Nokia und Siemens haben es schlichtweg versäumt, ihre Konzerntöchter neu aufzubauen. Financial Times Deutschland

Lob des eingetragenen Kaufmanns. Es wird immer Leute geben wie Anton Schlecker, die ihre Kräfte anspannen, Riesiges leisten, dann aber durchdrehen und jedes Jahr Rekorde sehen möchten. Erfolg ist eine Droge. Frankfurter Rundschau

Ein Referendum über Obama project syndicate.org

Consequences of Davos conceit. Davos is all about globalisation, but two of the world’s most significant likely election winners have just called key elements of the entire construct into question. Financial Times

Europe Tightens Fiscal Ties. Leaders of Euro Zone Agree on Closer Union; Still No Deal to Reduce Greek Debt Wall Street Journal

Mixed signals. Positive sentiment in Europe didn’t cross the Atlantic as disappointing numbers weighed on Wall Street. Business Spectator

The Great Divorce. Charles Murray’s “Coming Apart” describes the most important cultural trends today and offers a better understanding of America’s increasingly two-caste society. New York Times

Making room for new, old economies. The U.S. is divided between its „creative“ economy and its „basic“ economy. politico

Move on, 99 percenters. Stop marching and start running for office. Washington Post

Calif. redistricting a good model. Panel used Census to draw lines without worrying about protecting incumbent House members. Los Angeles Times

Is Mitt Romney Actually Electable? Every pundit and politician thinks Romney is the only “electable” candidate, the only one who can beat Obama, but the facts tell a different story. Forbes

What Robot Theory Tells Us About Mitt Romney. His too-perfect persona is unsettling for some voters. The Atlantic

Gingrich makes Goldman 4-letter word – to no avail Breaking Views

Obama’s 5 biggest mistakes. The president’s Republican opponents will surely spend 2012 hammering away at his failures. So what exactly are they? The Week

Capriles Radonski and the New Venezuelan Opposition. Why the Presidential Election Could be a Real Contest Foreign Affairs