Rot-Grün kann es allein. Die Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfalen wird funktionieren: Um sie zu Fall zu bringen, müssten sich ausgerechnet Schwarz-Gelb und die Linke zusammentun. Das wird kaum passieren Financial Times Deutschland
Zukunftsmodell NRW. In Nordrhein-Westfalen startet das Laboratorium Minderheitsregierung – erstmals in einem großen westdeutschen Flächenland. Das ist eine große Chance für die Demokratie. Die Parteien müssen sie nur nutzen. Süddeutsche Zeitung
Rot-Grün für Fortgeschrittene. SPD und Grüne wagen in Düsseldorf den Machtwechsel ohne Mehrheit Die Zeit
Vorbild? Modell? Option? Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen „ein Vorbild“? Wie SPD-Chef Sigmar Gabriel zu einer Minderheitsregierung im Bund kam. Tagesspiegel
Droht Hannelore Kraft das Schicksal von Simonis? Bild
Bahn
Die wetterfühlige Bahn. Die Bahn kämpft seit Jahren mit der Technik – jetzt versagen einige Klimaanlagen. Eigentlich kennen das die Kunden inzwischen: Im Winter kommt es zu Verkehrsstörungen, weil Winter ist – und im Sommer, weil Sommer ist. FAZ
Die Höllenfahrt der 10f. 50 Grad, kollabierende Schüler, kaum Hilfe von der Bahn: Die ICE-Tortur der 10f vom Willicher St. Bernhard Gynasium empört Deutschland. Stern
„So ein eng getaktetes System erlaubt keine Regeneration“ Erst Ausfall in der Kälte, nun Kollaps in der Hitze: Der ICE war einst das Schmuckstück der Bahn. Seit einiger Zeit häufen sich die Mängel – aus unterschiedlichen Gründen Süddeutsche Zeitung
In der Hitze der Bahn. Immer, wenn von Pannen bei der Deutschen Bahn die Rede ist, kommt unverzüglich der Verdacht auf: Mal wieder wurde am falschen Fleck gespart. Die Annahme ist naheliegend Frankfurter Rundschau
Kollaps in vollen Zügen. Das Problem mit den Klimaanlagen bei den ICD-Zügen ist der Bahn bereits seit erstten Pannen im heißen Sommer von 2003 bekannt. Die jüngsten Pannen belegen eindrucksvoll, wie wenig das Unternehmen seitdem gelernt hat. Kölner Stadt-Anzeiger
Bei der Hitze! Der Störfall vom Wochenende mit Dutzenden von Kollabierten macht deutlich: Die Bahn ist mir ihrem Getue um das Bordbistro auf dem Holzweg. Sie sollte sich stattdessen mehr um die Wartung ihrer Züge kümmern. FAZ
Der Menschenverachtung sei dank! Erfreulicherweise ermittelt die Staatsanwaltschaft taz
Finanzkrise
Wackelkandidat Deutschland. Die deutsche Regierung macht sich für den Euro-Rettungsschirm stark – doch das Bundesverfassungsgericht könnte sie stoppen. Damit wird Deutschland ungewollt zum gefährlichsten Wackelkandidaten neben der Slowakei. manager magazin
Banken sollen zahlen, nicht versprechen. Der Vorschlag der EU-Kommission für eine neue Einlagensicherung der Banken ist sinnvoll. Denn die Finanzkrise hat gezeigt, dass das deutsche System eine Erneuerung braucht. Doch damit ist es nicht getan. Financial Times Deutschland
Mitgliedsstaaten stimmen Haushaltspolitik untereinander ab. Die Mitgliedsstaaten der Eurozone wollen künftig ihre Haushaltspolitik untereinander abstimmen, darauf hat sich eine Taskforce zur Schärfung des Stabilitätspaktes verständigt. Das erste sogenannte Europäischen Semester soll schon im nächsten Jahr abgehalten werden. Handelsblatt
Slowakei pokert um EU-Rettungsschirm. Alle Euro-Staaten haben sich auf den Rettungsschirm von 750 Milliarden Euro geeinigt, mit dem Staatspleiten abgewendet werden sollen. Nur ein Land leistet Widerstand: die Slowakei. Heute wird das Paket in Brüssel verhandelt – und Ministerpräsidentin Iveta Radicova stellt manager magazin
Terror-Anschlag in Uganda
Beunruhigend. Die Bluttaten in Kampala, bei denen auch Ausländer getötet worden sein sollen, waren vor allem gegen die ugandische Regierung gerichtet. Aber sie müssen auch die Nachbarn Somalias beunruhigen, allen voran Kenia und Äthiopien. FAZ
Steckt al-Qaida hinter dem Bomben-Terror von Uganda? Bild
Deutschland steckt tief mit drin. Somalias Krieg ist endgültig internationalisiert taz
Uganda bombings: who was behind them? Guardian
Verbotene Kunst in Russland
Für Provokationen bleibt die Provinz. Das Urteil über die Kuratoren Andrej Jerofejew und Juri Samodurow wegen der Ausstellung säkularer Kunst spricht eine deutliche Sprache: Zum ersten Mal seit den dreißiger Jahren gibt es wieder offiziell verbotene Kunst in Russland. FAZ
Schuldig, denn Kunst fördert „religiösen Hass“ Weil Gläubige durch eine russische Kunstausstellung „psychisch traumatisiert“ seien, wurden die Organisatoren verurteilt. Die Welt
Russland mag keine Toleranz. Ein Moskauer Gericht hat am Montag die Organisatoren der Ausstellung „Verbotene Kunst 2006“ zu Geldstrafen verurteilt. Anders zu sein, ist in Russland immer noch mühsam und gefährlich. Mehrheitsrussland mag keine Toleranz. Kölner Stadt-Anzeiger
… one more thing!!!
We’ll transform Britain by giving power away schreiben David Cameron and Nick Clegg im Telegraph
Leitartikel
Frischer Wind in Niedersachsen. Immer wieder Hannover, immer wieder Niedersachsen – das schien in den letzten Wochen der Tenor vieler Zeitschriften und Fernsehsendungen zu sein. Sie zeigten sich verwundert, dass die unscheinbare norddeutsche Tiefebene eine Grand-Prix-Gewinnerin hervorbringt und dann auch den Bundespräsidenten. FAZ
Heuschrecken ist nur über Banken beizukommen. Private-Equity-Firmen sind so gut wie nicht zu regulieren. Wer verhindern will, dass sie wieder so zügellos agieren wie früher, sollte dafür sorgen, dass bei den Banken das Geld nicht mehr ganz so locker sitzt wie vor der Krise. Financial Times Deutschland
Flucht nach vorne! Es geht nicht darum, dass bei 1,9 Milliarden Passagieren im Jahr mal ein Zug Verspätung hat oder ein Klo verstopft ist. Es geht darum, dass Bahnfahren in Deutschland weder im Winter noch im Sommer verlässlich funktioniert – und sogar zum ernsthaften Gesundheitsrisiko werden kann! […] Die Häufung der Vorfälle legt nahe, dass bei der Beschaffung, bei der Wartung oder in Werkstätten etwas nicht stimmen kann. Wenn Staatsanwaltschaft und Aufsichtsbehörde ermitteln, hat das Krisenmanagement versagt. Da hilft jetzt nur die Flucht nach vorne: Fehler zugeben! Aufklären! Besser machen! BILD
Schule der Unsouveränen Wer die vergangenen Jahrzehnte der deutschen Schulentwicklung resümiert, kann nicht zufrieden sein. In der Mehrheit der Bundesländer galt die Aufmerksamkeit der unzähligen Reformen weniger den Lerninhalten und mehr einer äußerlichen „Demokratisierung“ des Lernens. Sie schmeichelte dem Schüler und machte ihn gleichsam zum Souverän. Sie ließ ihn aber auch allein. Die Welt
Die Brüche des Herrn Berlusconi. Der italienische Regierungschef bekommt zunehmend Ärger mit seinen Koalitionären. Diesmal könnte es ernst werden für den Alleinherrscher. Schon wird über Neuwahlen geredet. Frankfurter Rundschau
Und die Konsequenzen? Zu viele haben sich beim Klinikskandal die Ohren zugehalten AZ München
One and Done. The economy is sluggish. Expenses are up. And raising kids costs a bundle. What better time to abandon the stereotypes and embrace the possibilities of the only child? (Coverstory) Time
From Srebrenica to Baghdad. How the Balkan genocide 15 years ago got us into Iraq. Newsweek
BP’s Big Spill: The Lost Summer. In the beach towns and bayous along the coast from Texas to Florida, the hard times wash up before the oil (Coverstory) Businessweek
Troubles in Turkey’s Backyard. Forget Gaza or Iran, Prime Minister Erdogan needs to focus on the reignited war with Kurdish separatists — before a full-fledged war breaks out in Turkey’s restive southeast. Foreign Policy
Meet the Real Death Panels Mother Jones
A president under business attack. Barack Obama has not been unkind to business, rather the opposite Financial Times
The Feckless Fed. Ben Bernanke knows the dangers of deflation. So why isn’t the Fed using its tools to head it New York Times