Bundespräsident Steinmeier
Von der Tugend der Langeweile Bundespräsident Steinmeier steht für eine Politik, die den Dingen lange Weile gönnt. Das ist nötig in Zeiten einer kurzatmigen und polternden Politik des kurzen Prozesses. Süddeutsche Zeitung
Steinmeier steht für das Gegenteil des zornigen Politisierens Der neue Mann in Bellevue ist ein erfahrener Außenminister, sein Blick auf Deutschland ist frei von Verengungen. Er ist zwar parteipolitisch eine Niederlage für Merkel, aber ein guter Präsident für das Land. Die Welt
Der richtige Präsident für diese Zeiten Bekenntnisse oder gar Programmatisches gab es von Frank-Walter Steinmeier nach seiner Wahl zunächst nicht zu hören. Doch vielleicht ist genau das jetzt auch richtig. Tagesspiegel
Eine Wahl ohne Hinterzimmer Die Wahl von Frank-Walter Steinmeier bestand daraus, keine andere Wahl gehabt zu haben. Für die politische Kultur ist das in etwa so förderlich wie eine große Koalition. FAZ
Ein neuer Ton Frank-Walter Steinmeier ist von der Bundesversammlung als neuer Bundespräsident gewählt worden. Glanz ist nicht zu erwarten, dafür aber Solidität im höchsten Amt des Staates. Bonner General-Anzeiger
Mit starken Worten gegen den Hass Die Wahl Steinmeiers wird dank glänzender Reden zu einer Lehrstunde für Demokratie. Nur die AfD-Delegierten wollen nicht recht mitmachen. Frankfurter Rundschau
Steinmeier – der Anti-Trump Im Vergleich zu vielen anderen Ländern dieser Welt ist Deutschland eine Konsens-Demokratie. Bei uns werden Konflikte meistens innerhalb der Spielregeln und konstruktiv ausgetragen. Folgerichtig ist es, einen Mann wie Frank-Walter Steinmeier zum Präsidenten zu wählen. Rheinische Post
Der Polterpräsident Joachim Gauck ging an die Schmerzgrenze und rettete damit die Würde seines Amts: Denn gute Präsidenten sind schlechte Schleimer. taz
Mehr direkte Demokratie wagen! Martin Schulz will Bundeskanzler werden, Frank-Walter Steinmeier Bundespräsident. Das ist legitim, aber ihre Kandidatenküren waren undemokratisch. Ein Plädoyer für mehr direkte Demokratie in Deutschland. Wirtschaftswoche
Steinmeier wird der SPD den Sieg bringen – und die CDU applaudiert Das Wichtigste vorweg: Frank-Walter Steinmeier wird Bundespräsident. Seine Stärke: Er ist ein ernsthafter Mann. Er betrachtet die Politik nicht allein als parteipolitisches Machtspiel. Er denkt auch an das, was etwas altmodisch als Gemeinwohl bezeichnet wird. Keine schlechte Ausgangslage für ein Staatsoberhaupt. Huffington Post
„Lasst uns mutig sein!“ Nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten hielt Frank-Walter Steinmeier eine Rede vor der Bundesversammlung. Wir dokumentieren sie im Wortlaut. Tagesspiegel
Frank-Walter Steinmeiers Rede vor der 16. Bundesversammlung
Wahlkampf
Fake-News-Wahlkampf Im „postfaktischen“ Zeitalter interessieren Tatsachen nicht mehr. Mit alternativen „Fake News“ schürt SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz im Wahlkampf die Stimmung, die in der Politik oft Fakten ersetzt. FAZ
Die Kanzlerin und die Deutschen sind noch nicht fertig miteinander Von Merkel und Seehofer lässt sich das allerdings nicht sagen. Der CSU-Chef ist einstweilen der gefährlichere Gegner als Martin Schulz. Süddeutsche Zeitung
„Schauen Sie mal Herr Schulz, ein Storch!“ Der Kandidat der SPD wird immer populärer. Er darf nur nichts sagen. Sich sozusagen verplappern. Und bloß nicht über Flüchtlinge. Deswegen hat sich sein Team was ausgedacht. Die Welt
Lasst uns alle Feinde sein Von der Bereitschaft, sich aufhetzen zu lassen – oder: Warum die Zahl der Wütenden und Empörten wächst. Ein Essay zum emotionalen Klimawandel in der Gesellschaft Tagesspiegel
Wie man Populisten züchtet Sobald etablierte Parteien Probleme aussitzen, statt sich um eine Lösung zu bemühen, fördern sie den Aufstieg von radikalen Gegenkräften. Ein Beispiel ist Deutschlands unzulängliche Reaktion auf den Terrorismus. NZZ
Eine Revolution ohne Blut – bitte sehr! Was gibt es Umwälzenderes als die Selbstauflösung eines Staates? Genau dies ist am Ende mit der DDR geschehen. Es kommt immer noch einem Wunder gleich, was alles geleistet wurde. Und es lohnt, daran zu erinnern. Die Welt
Frankreich
Der Frust der Vergessenen Im französischen Wahlkampf spielt das Elend der Vorstädte und ihrer Bewohner kaum eine Rolle. Die Politik interessiert sich nur dafür, wenn es – wie jetzt – wieder brennt. Ein großer Fehler. Süddeutsche Zeitung
Machtclubs aus der Studenten-WG Fillons Penelopegate, Sarkozys dubiose Wahlkampfkassen: In Frankreich werden auffällig viele Politiker der Korruption verdächtigt und überführt. Woher kommt das? Zeit
Wie schafft ihr Deutschen es, so tugendhaft zu sein? In Frankreich hat praktisch jeder Politiker seinen Skandal, gönnt sich seine kleine Korruptheit – in Deutschland nicht. Warum nicht? Tagesspiegel
Es soll schon ein Frexit sein Frankreich Eine Präsidentin Le Pen würde per Referendum über die EU-Mitgliedschaft ihres Landes abstimmen lassen Freitag
Blind vor lauter Trump Marine Le Pen will im Falle eines Wahlsiegs keine doppelten Staatsbürgerschaften aus Nicht-EU-Ländern mehr. Und kaum jemanden interessiert’s. taz
Spanien
Linke spanische Selbstzerfleischung Während die linke Podemos an ihrer fehlenden Einheit fast verzweifelt, demonstriert Rajoys konservative Volkspartei Geschlossenheit. Die PP steckt jedoch nach wie vor im Korruptionssumpf. Frankfurter Rundschau
Podemos bleibt linksradikal Die spanischen Populisten beenden ihren erbitterten Richtungsstreit und verhindern die Aufspaltung. Damit bleibt die Partei ihrem linksradikalen Kurs treu. Das sind gute Nachrichten für Spanien. Handelsblatt
Der Versuchung nicht erliegen Das Tandem Iglesias/Errejón ist das Geheimnis des Podemos-Erfolgs. Die Verlierer des Parteitags jetzt zu isolieren, wäre ein törichter Schritt. taz
USA
Trump will sein eigener Richter sein Richter heben Trumps Einreiseverbot auf. Der reagiert prompt auf Twitter und tut seinen Unmut über die Richter kund. Das ist gefährlich, denn auch der Präsident muss die Gewaltenteilung achten. FAZ
Donald Trump präsentiert seine Verachtung für die Verfassung Donald Trump ist ein Wolf im Wolfspelz. Seine fast täglichen Anschläge auf die Verfassung, auf Recht und Gesetz, auf die Menschenrechte, auf die Grundnormen der Zivilität verübt, nein, zelebriert er vor den Augen der Öffentlichkeit – mit der Getriebenheit des Exhibitionisten, der jedermann zeigen muss, was er zu bieten hat. Berliner Zeitung
Donald Trump, fremdbestimmt In jeder Präsidentschaft kommt der Moment, wo der Neue mehr reagieren muss, als er agieren kann. Weltereignisse verdrängen das Wahlprogramm. Tagesspiegel
Warum der Kapitalmarkt Trump stoppen könnte Die Achillesferse des US-Präsidenten Manager Magazin
Ruhe – erst mal ohne Sturm Donald Trump ist in der Außenpolitik erstmals provoziert worden. Seine Reaktion auf den nordkoreanischen Raketentest ist eher konventionell. Das gibt Anlass zur Hoffnung. Sicherheit gibt es leider nicht. Stuttgarter Zeitung
The Future of Deportations Under Trump The administration’s new policies expand who is eligible for deportation, and an Arizona mother who has lived in the country for 21 years may be its first example. The Atlantic
Why Trump Can’t Bully China As US President Donald Trump proceeds to destabilize the post-war global economic order, much of the world is collectively holding its breath. While Trump’s supporters defend the economic rationale of his actions, most economists view abdication of US global leadership as a historic mistake. Project Syndicate
Trump impeached? You can bet on it The prospect that the president won’t make it through his term is big business for bookmakers. Politico
Zum Tod von Al Jarreau
Der Sänger, der kein Orchester brauchte Am Sonntag ist Al Jarreau im Alter von 76 Jahren gestorben. Mit ihm verliert die Welt einen Sänger, der mit seiner Stimme alles konnte und dessen Werk sich nicht auf einen Nenner bringen lässt. FAZ
Sein Instrument war die Stimme Er war samtweicher Plauderer, alberner Stimmclown, geschmeidiger Rapper. Jetzt ist der große Jazz-Sänger Al Jarreau im Alter von 76 Jahren gestorben. Süddeutsche Zeitung
Die anderen nannten es Singen Er hatte die wohl kühnste, unglaublichste Stimme des Jazz: Al Jarreau zeigte den Deutschen das Scatten und sie liebten ihn dafür. Ein Nachruf Zeit
Der Menschenfänger aus Milwaukee Er war der einzige Sänger, der Grammys in den Kategorien Jazz, Pop und Rhythm & Blues gewonnen hat. Als Stimmwunder wurde Al Jarreau ein Weltstar, eine besondere Beziehung hatte er zu Deutschland. Spiegel
Ewiger Luftikus, der mit den Silben spielte Al Jarreau, siebenfacher Grammygewinner, Scat-Genie und ein Sänger, der elegant zwischen Jazz, R&B und Pop balancierte, starb 76-jährig an Erschöpfung. Die Presse
…one more thing!
Der Abgrund der arabischen Welt Im Nahen Osten entwickelt sich die Geschichte schnell, doch nicht zum Besseren: Wo Diktatoren stürzen, zerfallen Staaten, wo nicht, brechen Bürgerkriege aus. Die Wirtschaft darbt, die Jugend verzweifelt, der Jihadismus blüht. NZZ
Leitartikel
Das Hillary-Problem Kann man dem Aufstieg der neuen Rechten Einhalt gebieten, indem man ihnen einen führenden Repräsentanten des „Weiter so“ als Bundespräsidenten entgegenstellt? Frankfurter Rundschau
Nicht nur Mut allein „Kungelei“, „Abgekartet“, „Geschacher“ – alles Begriffe, die vor der Bundespräsidenten-Wahl zu hören waren. Bild
Merkels Abschiebepapier taugt nichts Wie sehr der sogenannte „Abschiebegipfel“ schon der Wahlkampfkrach einer offenbar getriebenen Kanzlerin ist, stellt sich bereits jetzt,gerade mal drei Tage später, heraus. Berliner Zeitung
Wer Hoffnungen weckt, darf nicht nur abschieben wollen Niemand hat 2015 die Flüchtlinge eingeladen. Aber Angela Merkels „Wir schaffen das“-Rhetorik gepaart mit der Hilfsbereitschaft vieler musste wie eine Einladung wirken. Daraus entsteht Verantwortung. Tagesspiegel
US-Außenpolitik wird wieder verlässlicher – trotz Trump Diese Woche kommt der US-Vizepräsident nach Europa. Die Zeichen mehren sich, dass der Kurs der Amerikaner wieder berechenbarer wird. Das hat Gründe. Süddeutsche Zeitung
Unberechenbar aus Prinzip In der amerikanischen Außenpolitik gibt es trotz aller Unwägbarkeiten auch Zeichen, die auf Kontinuität deuten. Doch wie viel Spielraum lässt Trump seinen Ministern für die Pflege der Bündnisse? FAZ
Protest gegen Trump ist nicht „Widerstand“, sondern Anstand Streiks, Demonstrationen und ökonomische Boykotte sind normale Mittel in einer Demokratie. Sie sind nicht heroisch. Sektierertum oder Intoleranz sind peinlich. Nur breiter Patriotismus hilft. Die Welt
„Es geht nur um ihn“ Donald Trump scheint seine Politik auf Grundlage eigener Erfahrung oder der von Bekannten zu entwickeln. Dabei ignoriert er, dass sich die Welt eines Milliardärs stark vom Leben eines Normalbürgers unterscheidet. Wirtschaftswoche
Kippt sie? Merkeldämmerung Spiegel (Print)
Der Scheinheilige Warum sich FOCUS der Begeisterung über den Kanzlerkandidaten Martin Schulz nicht anschließen kann Focus (Print)
Donald Trump seeks a grand bargain with Vladimir Putin It is a terrible idea Economist
Call and Demand That Your Senators Reject Andy Puzder, the ‘Anti-Labor Secretary’ The fast-food CEO is uniquely unqualified to head the Department of Labor. The Nation