Köln
Wer eine Gefahr darstellt Nach den Übergriffen in Köln entdecken die Politiker, die für die schleppende Anwendung der Ausweisung verantwortlich sind, dieses Instrument nun plötzlich. Denn niemand darf ins Land, niemand darf bleiben, der eine Gefahr darstellt. FAZ
Die Enthemmung beginnt mit dem Einmal-Davonkommen Bei der Aufklärung der Übergriffe in Köln darf sich nicht wiederholen, was man hierzulande seit langem beobachten kann: Bei Kriminalität wird zu oft weggeschaut, abgewiegelt, laufen gelassen. Die Welt
Sarrazinieren über Köln Islam gleich Macho gleich Gewalt? Eigentlich waren wir über diese Debatte doch schon hinweg. Das christliche russische Männlichkeitsideal ist auch nicht moderner. Zeit
Eine neue Dimension Nach und nach nimmt die Aufarbeitung der Horror-Silvesternacht von Köln auch das Führungsverständnis des Polizeipräsidenten Wolfgang Albers in den Blick und beleuchtet gleichzeitig die Rolle von Innenminister Ralf Jäger, seines Dienstherrn, Parteifreundes und Förderers. WAZ
Kölner Polizeipräsident ist nicht haltbar Der Polizeibericht über die Silvesternacht in Köln lässt einen erschaudern. Ebenso schockierend sind Meldungen, nach denen die Kölner Polizei angeblich die Herkunft der Täter verschleiern wollte. Rheinische Post
Fisch, Kopf, Albers Ja, es ist richtig: Die Täter von Köln – die, die bestraft werden müssten, wenn man sie denn hätte – sind nicht die Kölner Polizisten, sondern Hunderte junger Männer, die junge Frauen belästigt, beklaut, vergewaltigt und entwürdigt haben. Bonner General-Anzeiger
Wann straffällige Ausländer abgeschoben werden können – und wann nicht Wenn die sexuellen Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof von Asylsuchenden verübt wurden, könnte das ausländerrechtliche Konsequenzen haben. Süddeutsche Zeitung
Flüchtlinge
Cameron und CSU auf einer Wellenlänge Der britische Premierminister David Cameron fordert auf den Klausurtagungen der Partei in Wildbad Kreuth erneut geringere Leistungen für Zuwanderer. Das kommt gut an. Frankfurter Rundschau
Kehrtwende in Kanada Rund 6300 syrische Flüchtlinge hat das Land seit der Wahl des neuen liberalen Premierministers Justin Trudeau im Herbst aufgenommen, bis Ende Februar sollen es 25.000 Flüchtlinge werden. Für Kanada ist es eine Kehrtwende. Frankfurter Rundschau
Unzumutbare Massenlager für Flüchtlinge in Berlin Am früheren Flughafen Tempelhof soll neben weiteren Unterkünften ein Registrierungszentrum für Asylsuchende entstehen. Das ist überfällig. Doch bei der Unterbringung ist der Senat immer noch zu zögerlich. Er sollte konsequenter leerstehende Immobilien beschlagnahmen, meint unsere Autorin. Berliner Zeitung
A Better Year for Migrants? The Mediterranean migration crisis has exposed the inadequacy of European and global systems for protecting migrants, which has enabled populist leaders to win support by stoking public fear. That is why vigorous action at the European and global levels – which was sorely lacking in 2015 – is essential this year. Project Syndicate
Finanzmärkte
Chinas volatiles Jahr China erschüttert die Finanzmärkte. Der Dax fällt unter 10.000 Punkte. Chinas Planwirtschaftler wissen sich gerade nicht zu helfen. FAZ
Chinas Börse ist ein Schmetterling Anleger, welche die Turbulenzen an den chinesischen Börsen als Ausdruck einer Entgleisung der «Wachstumslokomotive» werten, verstehen China falsch. Dennoch ist die Nervosität nicht unbegründet. NZZ
Nervöse Märkte Private Aktienanleger haben sich in der jüngeren Vergangenheit in Sicherheit gefühlt. Die langfristig niedrigen Zinsen in Europa und den USA führten zu einem steten Anstieg der Börsenkurse, der nur von leichteren Dämpfern unterbrochen wurde. Bonner General-Anzeiger
Das wird ein anstrengendes Jahr für Anleger In China schließt die Börse nach einer halben Stunde und weltweit stürzen die Kurse in die Tiefe. Richtig, wir leben nicht auf einer Insel – aber zur Panik besteht kein Anlass. Tagesspiegel
Kurse machen Nachrichten Der erneute Absturz der chinesischen Festlandsbörsen hat an den Finanzmärkten der ganzen Welt hektische Aktivitäten ausgelöst. Das Resultat des bislang kürzesten Handelstages in Schanghai und Shenzhen – 29 Minuten inklusive einer Aussetzung von einer Viertelstunde – lässt Anleger das Wochenende herbeisehnen. Börsen-Zeitung
China proves fast learner of painful market lesson It ditched a stock-market circuit breaker days after its introduction. Quite right: the mechanism did more to stir concern about pent-up selling pressures than to calm markets. The speed with which China made this volte-face bodes well for its integration into global markets. Breakingviews
Neuausgabe von Adolf Hitlers „Mein Kampf“
Fußnoten zu Hitler Heute erscheint zum ersten Mal seit 70 Jahren in Deutschland eine neue Ausgabe von „Mein Kampf“ – in kritischer Edition. Die Historiker wollen Hitler damit quasi Fußtritte versetzen. FAZ
Das böse Buch Die Urheberrechte sind ausgelaufen, seit 1. Januar darf theoretisch jeder Hitlers „Mein Kampf“ drucken. Am Freitag erscheint eine kommentierte Ausgabe. Die Historiker wollen das Nazi-Pamphlet mit Fakten bekämpfen. Wie gefährlich ist Hitler noch? Stern
Wer hat Angst vor einem Buch? Adolf Hitlers „Mein Kampf“ erscheint in einer kritischen Ausgabe, die Debatte darüber ist im Gange. Man sollte das Buch aber nicht zum Mythos erklären. Zeit
Muss man Hitler in Deutschland heute noch erklären? Am Freitag wird die kritische Ausgabe von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ vorgestellt. Der ungeheure Kommentierungs- und Widerlegungsaufwand soll als Gegenzauber wirken. Aufklärung schadet nie. Tagesspiegel
Quellen von „Mein Kampf“: Antisemiten, Rassehygieniker, Wirrköpfe Die kritische Edition der Hassschrift muss vor allem die Frage beantworten: Welche „Denker“ nutzte der Autor Adolf Hitler? Süddeutsche Zeitung
…one more thing!
Obama und die Waffenlobby Die Eindämmung der Waffenplage in den USA ist Obamas letzter großer Kampf. In einer CNN-Diskussion warb der US-Präsident für maßvolle Reformen. Waffenbesitzern versicherte er: Ich nehme euch nichts weg. Handelsblatt
Leitartikel
Sex, Vertrauen und Verrohung Wer in der Not die 110 wählt, aber niemanden erreicht – der zweifelt an allem. Wer die Silvester-Bilder der Sex-Mobs ansieht, auch. Bild
Die Freiheit der Frauen Aus der Schreckensnacht von Köln müssen die Behörden Konsequenzen ziehen. Denn das Vertrauen der Bürger in die Macht des Staates ist durch die massenhaften Übergriffe auf Frauen beschädigt worden. FAZ
Von „Charlie“ bis Le Pen 147 Menschen verlieren 2015 in Frankreich ihr Leben. Junge Menschen sterben durch die Kugeln anderer junger Franzosen. Hollande gibt sich betont martialisch – und löst damit keine tieferen Probleme. Frankfurter Rundschau
An der Krise im Nahen Osten ist der Westen schuld Saudi-Arabien und Iran stehen vor einem Krieg. Indem die USA, Briten, Franzosen und Deutschen das Streben des Iran nach Hegemonie belohnen, eskalieren sie. Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Die Welt
The Saudi blueprint The desert kingdom is striving to dominate its region and modernise its economy at the same time Economist
Why North Korea’s Nuclear Test Isn’t Business as Usual „It’s not clear that they are really interested in using this as a negotiating tactic.“ Mother Jones
Barack Obama: Guns Are Our Shared Responsibility I will not campaign for, vote for or support any candidate, even in my own party, who does not support common-sense gun reform. New York Times
Gabrielle Giffords: We can no longer wait for a Congress in the gun lobby’s grip to act The president’s executive actions on guns are just common sense. Washington Post