Flüchtlinge, FBI, Armenier, Auschwitz-Prozess, Griechenland, Facebook & Google

Tödliches Mittelmeer Nach den jüngsten Katastrophen kommt allmählich Bewegung in die europäische Flüchtlingspolitik. NGOs kritisieren die bisherige Tatenlosigkeit. Berlin sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Handelsblatt

Tod im Meer Die Betroffenheit hat Hochkonjunktur. 500, 700, gar 900 Tote – als ob die Menge der Einzelschicksale die Grausamkeit dessen, was da im Mittelmeer passiert, größer machen würde. Bonner General-Anzeiger

EU muss in Nordafrikas Failed States intervenieren Das Flüchtlingselend verlangt nach humanitärer Intervention – nicht nur nach Seenotrettung. Wer dem Sterben ein Ende bereiten will, muss für Stabilität in Afrika sorgen. Wer soll das tun außer der EU? Die Welt

Schluss mit dem Händeringen! Tausend ertrunkene Flüchtlinge: Europa empört sich. Doch statt zu klagen, muss gehandelt werden. Sechs konkrete Vorschläge, wie das Elend beendet werden könnte. Zeit

Die EU muss helfen – jetzt! Eine Million Menschen warten darauf, von Afrika nach Europa überzusetzen. Die EU-Staaten müssen sich überlegen, wie gescheiterte Staaten politisch stabilisiert, die Wirtschaft dort angekurbelt und eine Lebensperspektive für die Menschen dort entwickelt werden kann. Tagesspiegel

Die Pflicht, einzugreifen Es gibt eine völkerrechtliche Verpflichtung zum Handeln im Falle von „großem Verlust an Menschenleben“. Worauf warten wir also? taz

Wege aus der Misere Das Flüchtlingselend im Mittelmeer hat viele Ursachen. Einige davon könnte man mit Politik und vernünftigem wirtschaftlichen Handeln bekämpfen. Ein Plädoyer für Entwicklungshilfe, die ökonomischer Vernunft folgt. Wirtschaftswoche

Europas schlechtes Gewissen Die jetzt entfaltete Aktivität belegt, worum es sich bislang gehandelt hat: um fortgesetzte unterlassene Hilfeleistung. WAZ

Nur Drogen- und Waffenhandel sind lukrativer Der Menschenschmuggel in Westafrika ist zu einem regelrechten Industrie-Zweig geworden. Nur mit Drogen- und Waffenhandel lässt sich noch mehr Geld machen. Wer an der Not der Menschen alles verdient, ist Gegenstand vieler Spekulationen. FAZ

2000 Euro für die Überfahrt in ein besseres Leben Hunderttausende Migranten besteigen rostige Schiffe und zahlen Tausende Euro für die gefährliche Fahrt, viele sterben. Die Schleuser verdienen gut an der Verzweiflung der Menschen. FAZ

„Kinder rutschen aus den Rettungswesten und ertrinken“ Flüchtlinge, die vor den Augen der Mannschaft sterben oder an Bord von Handelsschiffen erfrieren: Deutsche Reeder berichten von erschütternden Zuständen im Mittelmeer. Von der Politik fühlen sie sich alleingelassen. Süddeutsche Zeitung

„Wir wurden unter Deck gezwängt“ Es ist die bisher schwerste Flüchtlingstragödie im Mittelmeer. Etwa 950 Menschen sollen auf dem Fischerboot gewesen sein, das in der Nacht zum Sonntag vor Libyen gekentert ist. Die meisten fanden den Tod. Ein Überlebender berichtet von der Überfahrt. Frankfurter Rundschau

Wie die EU Schleusern in die Hände spielt Mehrere Tausend Euro verdienen Schleuser an jedem Flüchtling. Doch sie sind nicht allein für den Tod der vielen Menschen im Mittelmeer verantwortlich, findet Buchautor Musumeci. Wir alle seien mitschuldig. Süddeutsche Zeitung

Wer darf bleiben, wer muss gehen? Fast 203.000 Asylbewerber haben 2014 um Schutz in Deutschland gebeten – der Großteil aus Europa und Asien. Was geschieht mit den Menschen? Wer bleibt, wer muss wieder gehen? Unsere Grafik klärt auf. Stern

Warum die australische Lösung eigentlich keine ist Australien ist, wie Europa, Ziel vieler Flüchtlinge. Die Regierung verfolgt gegen die mutmaßlichen Einwanderer eine harte Politik, die allerdings keine Lösung für tiefergehende Probleme bietet. FAZ

EU migration policy is economically short-sighted For many desperate and poor people, Europe is the nearest safe place to go to make a living. A sensible migration policy would recognise the region’s international appeal and manage the reality. But inward-looking politics make for bad economics and heighten the risks to life. Breakingviews

FBI

FBI-Pfusch mit Methode Aufgrund fehlerhafter kriminaltechnischer Analysen der US-Bundespolizei FBI wurden mehr als 30 Menschen zu Tode verurteilt. Genauer hingesehen hat niemand. Berliner Zeitung

Blutige Hände Amerikas drakonisches Rechtssystem fußt auf einer unverrückbaren Prämisse: Auf dem Glauben, dass alle Verurteilten einen fairen Prozess erhalten, der ihre Schuld zweifelsfrei belegt. Bonner General-Anzeiger

Wenn die Forensik versagt Es ist einer der größten Justizskandale der US-Geschichte: Das Kriminallabor des FBI liefert seit Jahren falsche Haaranalysen. Hunderte Angeklagte wurden womöglich zu Unrecht verurteilt – manche davon zum Tode. Spiegel

Beispielloser FBI-Skandal erschüttert die USA Aufgrund fehlerhafter Haaranalysen sind in den USA jahrzehntelang falsche Todesurteile gefällt worden. Viele Betroffene kommen jetzt frei – doch mindestens drei Urteile sind bereits vollstreckt. Tagesspiegel

Armenier

Bis auf die Knochen Man muss einen Völkermord auch Völkermord nennen: Gauck hat die große Koalition vor einem großen Fehler und einer großen Blamage bewahrt. FAZ

Nur halbherzig wird Völkermord beim Namen genannt Die Regierungsfraktionen im Bundestag sprechen nun doch vom „Völkermord“ an den Armeniern durch die Osmanen – aber reichlich verklausuliert. Die Beteiligung des Deutsches Reiches wird aber verbrämt. Die Welt

Außenpolitik der Gefühle Die Politik tut sich schwer damit, den Völkermord an den Armeniern auch als solchen zu bezeichnen. Nach einhundert Jahren aber sollte niemand mehr an einer klaren Benennung der historischen Fakten vorbeikommen. Berliner Zeitung

Haufenweise Massaker Lange haben die Koalitionäre mit sich gerungen, ob sie das, was vor hundert Jahren den Armeniern angetan wurde, Völkermord nennen sollen. Nun haben sie eine Lösung gefunden – und dabei einen Gipfel der Diplomatie erklommen. Tagesspiegel

Gedenken an die Opfer des Genozids Vor 100 Jahren begann der Völkermord an den Armeniern. In dem Kaukasusstaat wird der mehr als eine Million Menschen gedacht, die dem Genozid zum Opfer fielen. Frankfurter Rundschau

Auschwitz-Prozess

Warum auch greise Nazis vor Gericht gehören Jahrzehntelang wurde die Bestrafung der Nazimörder hinausgeschoben. Inzwischen stellt die Justiz auch mutmaßliche Mordgehilfen vor Gericht. Wie Oskar Gröning, 93, ehemals SS-Mann in Auschwitz. Süddeutsche Zeitung

Spätes Recht In Lüneburg ist ein Mann angeklagt, der das Geld der Menschen verwaltete, die in die Gaskammern von Auschwitz geschickt wurden. Warum erst jetzt? FAZ

„Ich bin gekommen, um mich zu erinnern“ Wenn vor dem Landgericht Lüneburg heute der Prozess gegen den „Buchhalter von Auschwitz“ beginnt, spielen die Nebenkläger eine besondere Rolle. Sie wollen ihren in den Gaskammern ermordeten Verwandten eine Stimme verleihen. Tagesspiegel

„Er stand an der Rampe, als meine Familie ankam“ Als SS-Unterscharführer zählte Oskar Gröning in Auschwitz Geld, das Häftlingen geraubt wurde. Nun steht der Greis vor Gericht. Was erwarten KZ-Überlebende, die zum Prozess angereist sind? Süddeutsche Zeitung

Griechenland

Überweist Peking bald Milliarden an Griechenland? China greift laut einem Bericht in seinen Schatz an Währungsreserven und will mit 62 Milliarden Dollar chinesischen Konzernen Handelswege aus dem Reich der Mitte in die Welt bauen. Auch Griechenland könnte einen Teil abbekommen. FAZ

Von wegen alternativlos In Deutschland wird scheinbar kontrovers über Europas Rettungspolitik diskutiert. Dabei geht es am Ende doch immer nur ums Sparen. Dabei gibt es durchaus Alternativen. Zeit

EZB prüft Parallelwährung für Griechenland Ein Bankrott Griechenlands rückt ohne Einigung mit den Euro-Ländern immer näher. Doch das muss nicht zwangsläufig den Austritt aus dem Euro bedeuten – auch wenn Experten solche Szenarien durchrechnen. Die Welt

Ein Irrlicht namens Varoufakis Die griechische Wirtschaft war auf dem Wege der Besserung. Doch dann kamen die neue Regierung und ihr Finanzminister – und es ging bergab. Besinnt sich Tsipras nicht rasch, könnte der Euro für die Hellenen schon in wenigen Wochen Geschichte sein. Süddeutsche Zeitung

Facebook

Facebook sagt dem freien Netz den Kampf an Mark Zuckerberg möchte zwei Drittel der Welt online bringen. Für Arme soll der Zugang gratis sein. Doch davon profitieren wird am Ende nur Facebook selbst. Süddeutsche Zeitung

Indiens Aufstand gegen Mark Zuckerberg Mark Zuckerberg wird nicht müde, sein Lieblingsprojekt „Internet.org“ voranzutreiben. Er will das Internet den Menschen zugänglich machen, die noch keinen Zugriff haben. Doch in Indien schlägt Zuckerberg Wut entgegen. Handelsblatt

Die universale Volksrepublik Wahrscheinlich hat Facebook von jedem Menschen, der das Internet benutzt, ein Profil, auch wenn er gar keinen Facebook-Account besitzt. So kolonisiert das soziale Netzwerk das ganze Internet. FAZ

Von wegen Facebook stirbt Wird es Facebook in zehn Jahren noch geben? Der Trend geht zu Snapchat und Instagram, glaubt man Teenagern. Social-Media-Experten zweifeln zwar an dieser Einschätzung. Doch das Rennen ist nicht wirklich ausgemacht. Handelsblatt

Google

Suchmaschine Google sortiert neu Google ändert ab heute seinen Algorithmus: Internetseiten, die auf mobilen Geräten nicht gut funktionieren, rutschen ab. Einige Experten sprechen gar von „Mobilegeddon“. Was hat das zu bedeuten? FAZ

Heute kommt das „Mobilegeddon“ Eine Aktualisierung des Google-Algorithmus könnte Online-Händler heftig treffen. Erstmals werden Smartphone-optimierte Websites bevorzugt in den Ergebnislisten angezeigt. Warum nicht nur Chefs von Internetshops zittern. Handelsblatt

Vorsicht vor diesem Google-Download Sucharchiv enthüllt enthüllt privateste Details: Google erlaubt ab sofort den Download des eigenen Webprotokolls, das alle durchgeführten Suchanfragen umfasst. CHIP Online

Was tun mit Google? Das EU-Verfahren gegen Google ist übertrieben und nutzlos. Doch mit Google ist längst nicht alles gut. Deshalb sind bessere Ideen gefragt. FAZ

…one more thing!

Der Kapitalismus schleicht sich davon Null- und Negativzinsen zerstören die Vorteile des kapitalistischen Systems. NZZ

Leitartikel

Ertrinkende retten – und dann? Natürlich muss Europa Menschen retten, bevor sie im Mittelmeer ertrinken. Aber das wird das Problem nicht lösen. Es gilt, die Ursachen der Massenflucht anzupacken. Zum Beispiel in Libyen. Süddeutsche Zeitung

Flucht und Diplomatie Die anhaltende Debatte über den Umgang mit Flüchtlingen zeigt, dass es keine einfache Lösung gibt. Entscheidend ist die Lage in den Heimatländern der Asylsuchenden: Europa muss mehr Einsatz gegen die dortigen Krisen zeigen. FAZ

Der Terror ist schuld! Auf überfüllten Booten drängen sich die Verzweifelten. Sie flüchten vor dem ISIS in Syrien, vor mordlüsternen Banden in Afrika. Bild

Wer nicht feiert, hat verloren Blumen nicht vergessen! Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes sollte sich ganz Berlin der besonderen Bedeutung der Roten Armee bei der Befreiung Berlins erinnern. Berliner Zeitung

Bei uns wird keiner kastriert Die Kriegsgeneration beherrscht noch immer das Land: Ihrem moralisch verbrämten Machtanspruch hat niemand etwas entgegenzusetzen. Tagesspiegel

Reality of Europe’s migrant crisis An EU agreement on burden-sharing of refugees is not certain since the numbers are not known Financial Times

The 100 Most Influential People in the World TIME presents its annual list, from artists and leaders to pioneers, titans and iconsTime

With millennials gaining influence, surveillance reform is inevitable About a year ago, a thirtysomething sculptor in Los Angeles began working on a bust of Edward Snowden. When he was done, he shipped the bust to his artist friends on the East Coast. Just before dawn April 6, the artists crept under cover of darkness into Brooklyn’s Fort Greene Park and installed… Los Angeles Times

Inside the World of Louis Sarno, the Pygmy Chief From New Jersey A love of pygmy music led Louis Sarno to a life in the jungles of the Central African Republic. Newsweek