Idomeni, UN-Nothilfegipfel, Griechenland, Türkei, Österreich, Integration & Obama

Idomeni

Die Botschaft von Idomeni Das Lager an der griechisch-mazedonischen Grenze stand für einen Albtraum, der Berlin seit Ausbruch der Flüchtlingskrise quälte. Doch nicht alle Schreckensvisionen wurden wahr. FAZ

„Moralische Bankrotterklärung“ Die Räumung des Flüchtlingslager bei Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze hat begonnen. Hilfsorganisationen üben heftige Kritik an der Asyl-Politik der EU. Frankfurter Rundschau

Bilder, die beschämen Wie groß muss das Elend sein, dem man als Flüchtling entkommen ist, wenn man sich mit Macht im heruntergekommenen Lager Idomeni festkrallt? WAZ

Linker Super-GAU Die griechische Linksregierung versagt nicht nur bei der Flüchtlingspolitik. Sie bleibt in ihrer Oppositionsmanier: reagieren statt agieren. taz

„Notfalls wollen die Flüchtlinge ihre Organe verkaufen“ Elisabeth Kauder, Präsidentin der Ärzteorganisation German Doctors, hat vor zweieinhalb Wochen mehrere Flüchtlingscamps in Nordgriechenland besucht. Auch das Camp Idomeni, das nun geräumt wird – und jede Menge Verzweiflung erlebt. Stuttgarter Zeitung

Die Menschen gehen, die Bulldozer kommen Plötzlich geht alles ganz schnell. Die Polizei räumt das Camp von Idomeni, Flüchtlinge packen ihre Sachen. Viele träumen trotzdem von einem Leben in Deutschland. Spiegel

„Die Bulldozer stehen bereit“ Lucas Burghardt lebt und hilft seit drei Monaten im Flüchtlingscamp nahe Idomeni. Er erklärt, wie er den Beginn der Räumung erlebte und warum die Lage eskalieren könnte. Süddeutsche Zeitung

In dieses Lager kommen Flüchtlinge aus Idomeni Wo 2004 Olympioniken um Goldmedaillen kämpften, schlafen jetzt Menschen auf dem Boden. Menschen wie Nader, der von den Zuständen im Athener Lager Elliniko berichtet. Süddeutsche Zeitung

Camp-Räumung in Idomeni: „Sie waren sehr traurig.“ Spiegel

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UN-Nothilfegipfel in Istanbul

Schachspiel mit Flüchtlingen Im Krieg sind Nothelfer oft in Gefahr, der UN-Gipfel sollte sie stärken. Im Mittelpunkt stand jedoch Interessenpolitik – und am Ende der Flüchtlingsdeal mit der Türkei. Zeit

Wer über Flüchtlingsleichen geht In Istanbul wird über humanitäre Hilfe beraten, während Idomeni geräumt wird. Eine Tragödie? Sophokles hätte es nicht besser erfinden können. taz

Der UN-Nothilfegipfel ist ein leeres Ritual Den UN-Nothilfegipfel hätten sich die Vereinten Nationen ersparen können, sagt unser Kommentator. An wohlfeile Worte würden sich Kriegsherren nicht halten. Südwestpresse

Müller kritisiert internationales Krisenmanagement Kriege, Hunger, Klimawandel: Die Welt erlebt derzeit nach UN-Angaben die schlimmsten humanitäre Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Und trotzdem fließen die Hilfsgelder der Geberländer nur schleppend. Inforadio

Jede Familie bekommt einen Acker Uganda verfolgt eine liberale Flüchtlingspolitik. Aus dem Lager Nakivale ist eine Stadt geworden, in der sich Flüchtlinge ein neues Leben aufbauen. taz

Griechenland-Rettung

Schuldenerleichterungen helfen Athen jetzt nicht Bis in die Nacht hat Athen mit den EU-Partnern über Hilfen verhandelt. Zugeständnisse sind richtig, aber nicht das Gebot der Stunde. Tagesspiegel

Schein gewahrt, Griechenland gerettet Die Euro-Finanzminister haben den offenen Bruch mit dem IWF vermieden. Doch die tiefen Differenzen zwischen dem Währungsfonds und den Europäern wurden nur notdürftig überdeckt. Beseitigt sind sie nicht. Handelsblatt

Die Mühe lohnt Ja, sie ist mühsam, bleiern, quälend langsam. Die Griechenland-Rettung ist eine Zumutung. Vor allem für diejenigen Politiker, die sich seit Jahren Nächte um die Ohren schlagen müssen. Bonner General-Anzeiger

Griechenland profitiert von Urlauber-Sorgen Die Angst lässt deutsche Pauschalreisende vor zahlreichen Zielen zurückschrecken. Griechenland zählt nicht dazu. Das Land ist bei deutschen Urlaubern beliebt wie nie. FAZ

Die Griechenland-Beschlüsse im Überblick Neues Geld bekommt Griechenland sofort geliehen – so viel steht nach der Brüsseler Nachtsitzung fest. Da stellt sich nun die Frage: Was ist mit der Rückzahlung? FAZ

Türkei

Merkels diplomatische Gratwanderung birgt zwei Risiken Bundeskanzlerin Merkel muss Erdogan mit Demut begegnen. Sie tut das widerwillig, doch ihr Ruf als mächtigste Frau der Welt steht auf dem Spiel. Innenpolitisch birgt ihr Kurs noch eine andere Gefahr. Die Welt

Kein Rabatt für Erdogan Die EU ist zwar auf den türkischen Präsidenten angewiesen, ihre Verhandlungsposition hat sich aber verbessert. Es besteht kein Anlass, Erdogan nachzugeben, einem Mann der eine andere Auffassung von Demokratie und Rechtsstaat hat als wir. FAZ

Ins Autoritäre abgedriftet Die Journalistin Cigdem Akyol hat eine differenzierte Biografie über den türkischen Präsidenten Erdogan verfasst. Tagesspiegel

Österreich

Auszug aus dem österreichischen Volksheim Auf dem ganzen Kontinent sind die Gesellschaften tief gespalten. Wie die neue Regierung der Alpenrepublik damit umgeht, könnte beispielhaft werden – wenn sie einen ganz bestimmten Fehler vermeidet. Die Welt

Haltung zeigen – Angst wird nicht gewählt Nun wurde es doch Van der Bellen. Das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl in Österreich zeigt, wie sich die etablierten Parteien gegen Rechtspopulisten wehren können. Süddeutsche Zeitung

Als die FPÖ Wahlbetrug witterte Schon vor Wochen gab es die ersten Gerüchte, FPÖ-Chef Strache hat sie nach der Wahlniederlage seines Parteifreundes Hofer weitergenährt. Die Dynamik der Verschwörungstheorie vom angeblich gestohlenen Sieg hat sich verselbständigt. FAZ

Des Wählers Wille In Österreich Schlimmeres zu verhindern, das war das Ziel vieler Wähler. Ihr Wille entschied somit in erster Linie darüber, was sie nicht wollten. NZZ

Frau gegen Mann, Stadt gegen Land Globalisierungsverlierer? Opfer der Wirtschaftskrise? Enttäuschte Konservative? Die gängigen Erklärungen, warum Bürger rechts wählen, tragen nicht. Tagesspiegel

Warum die AfD von österreichischen Verhältnissen nur träumen kann 50 Prozent Zustimmung für die FPÖ – dahin würde auch Frauke Petry gerne kommen. Aber so einfach lassen sich die Erfolge der österreichischen Rechtspopulisten nicht auf Deutschland übertragen. Süddeutsche Zeitung

Integrationsgesetz

Papier des Misstrauens oder großer Wurf? Jobs, verpflichtende Sprachkurse, strenge Wohnsitzauflage: Die Regierung will heute das Integrationsgesetz auf den Weg bringen. Flüchtlinge sollen damit „gefördert und gefordert“ werden. Verbände sprechen von einem „Papier des Misstrauens“. Tagesschau.de

Wer den Sprachkurs schwänzt, darf nicht dauerhaft bleiben Die Regierung verschärft die Regeln für die Integration von Flüchtlingen. Doch Frauen und Kinder will die Regierung besser schützen. Süddeutsche Zeitung

Das Integrationsgesetz ist keine Schikane Fordern und fördern. Das ist der Deal bei der Integration. Flüchtlinge dürfen im Gegenzug Empathie und Offenheit erwarten. Ein Kommentar von Georg Anastasiadis. Merkur

Besser arbeiten, schneller scheitern Die Bundesregierung hat sich auf das Integrationsgesetz geeinigt. Es soll manchen Flüchtlingen helfen, andere erziehen. Die wichtigsten Fakten und Kritikpunkte Zeit

Wer gut Deutsch kann, darf bleiben Bis zu drei Jahre lang will die Große Koalition Migranten vorschreiben, wo sie zu wohnen haben – das gilt auch für anerkannte Flüchtlinge. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema. Rheinische Post

Obama in Hiroshima

Tatort Geschichte Obama reist am Freitag als erster US-Präsident nach Hiroshima. Dort warfen die USA 1945 die erste Atombombe auf Zivilisten. Warum ist sein Besuch historisch so bedeutsam? Die wichtigsten Fragen und Antworten. Tagesspiegel

Eine Entschuldigung ist unnötig Im Vorfeld des ersten Besuchs eines amerikanischen Präsidenten in Hiroshima ertönt der Ruf nach einer Entschuldigung für den Atombombenabwurf von 1945. Doch dazu besteht kein Anlass. NZZ

Zur (Un-)Möglichkeit politischen Verzeihens Im Mai wird Barack Obama als erster US-Präsident Hiroshima besuchen. Es wird jedoch ein halbherziger Abstecher, denn eine Bitte um Vergebung wird es nicht geben. Politisch motivierte Reue hat ihre Fallstricke. Ist die Verweigerung Obamas also nachvollziehbar? Deutschlandfunk

Schwieriges Gedenken in Hiroshima Als erster US-Präsident im Amt gedenkt Barack Obama in Hiroshima der Opfer des Atombombenabwurfs von 1945. Die Geste wird in Japan von Streit um eine angemessene Entschuldigung begleitet und bei den Nachbarn von Argwohn. Deutsche Welle

Keine Entschuldigung Obamas Besuch in Hiroshima wird aber als große Geste gewertet. Badische Zeitung

What Should Obama Say on His Visit to Hiroshima? New York Times

Trump fails the Hiroshima test Presidents in the nuclear age must have the judgment and maturity to avoid catastrophic wars. USA Today

….one more thing!

Amerika und Vietnam – vereint durch die Furcht vor China Die Last der Geschichte wiegt noch schwer – da wirkt die Freundschaft der beiden Länder bizarr. Doch Vietnam ist den USA heute ähnlicher, als manchem lieb sein dürfte. Süddeutsche Zeitung

Leitartikel

Österreich sehnt sich nach dem Aufbruch Trotz der Stimmen für einen Rechtspopulisten ist das Land nicht braun geworden, sondern bunt. Der Radikalismus kann noch gestoppt werden. Süddeutsche Zeitung

Anleitung zur Reparatur Die SPD hält das Integrationsgesetz für ein neues Einwanderungsgesetz. Warum nur? Beim Thema Einwanderung geht es um eine ganz andere Frage. FAZ

Es ist gut und richtig, dass Idomeni geräumt wird Die Menschen werden in andere Lager gebracht und sie leisten bisher keinen Widerstand. Der griechische Hotspot nahe der mazedonischen Grenze hat sich als Falle erwiesen. Ein Kapitel wird geschlossen. Die Welt

Überfällige Räumung! Endlich! Das wilde Flüchtlings-Camp in Idomeni wird geräumt. Die Flüchtlinge werden dorthin gebracht, wo es ihnen besser geht. Bild

Wir müssen die Gesellschaft weiterbringen, statt sie zu zersetzen Berliner Zeitung

Die Angst ist nicht rechts Aus der Angst formen Rechtspopulisten ihre fremdenfeindlichen Parolen. Die Demokraten sollten ihnen die Hoheit darüber nicht überlassen. Frankfurter Rundschau

Mesut Özil und die ganz große Ökumene In Deutschland ahnt man noch, was Glaube ist, praktiziert ihn aber kaum. Deshalb fasziniert und irritiert das Foto von Mesut Özils Pilgerfahrt nach Mekka auch so viele Deutsche. Tagesspiegel

Mehr Arbeit, weniger Rendite Die Zinsen sind niedrig, manchmal negativ. Eine Umfrage der US-Fondsgesellschaft Legg Mason zeigt, was die Deutschen von ihren Anlagen in Zukunft erwarten, was ihnen im Alter blüht und wie sie ihre Renditen überschätzen. Handelsblatt

Bad government often at root of humanitarian crisis Humanitarian Summit and G7 meeting must address human causes behind world’s refugee tragedies. USA Today