Bundestagswahl 2017
Wahlkampf im Kanzlerinnenmodus Bei der Bundespressekonferenz zeigt Merkel erneut: Sie bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Nicht mal die Frage, ob sie sich selbst als Schlaftablette empfinde. Zeit
Die Kunst der Kanzlerin Angela Merkel zeigt auf ihrer Sommer-Pressekonferenz, was sie am besten kann: Alles an sich abperlen lassen. Selten ruhte sie so sehr in sich wie bei diesem Auftritt. Für Martin Schulz ist das keine gute Botschaft. Süddeutsche Zeitung
Politik ohne Zirkus Angela Merkel ist eine Wahlkämpferin, die ohne Säbelrasseln und große Diffamierungen in die Arena einzieht. Kritiker werfen ihr das oft vor. Zu Recht? FAZ
Wie Merkel Ordnung in die Welt bringt Angela Merkel winkt die vierte Kanzlerschaft. Das schafft sie nicht zuletzt durch ihre famose Gabe, Ordnung und Sinn selbst da zu vermitteln, wo Widerspruch und Durcheinander herrschen. NZZ
Wahlkampf global Das Prädikat „Langeweile“ schwebt über dem Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017. In der Tat ist von schwerem Schlagabtausch wenig zu spüren. Börsen-Zeitung
Was der Wähler wissen will Die Zustimmung zur Kanzlerin kann sich noch als brüchig erweisen. Ihr jetzt Inhalte abzuverlangen, ist nicht unbillig. Tagesspiegel
Das ist der beunruhigende Grund, warum Wladimir Putin bisher nicht in den deutschen Wahlkampf eingreift Die „Schröderisierung“ der Eliten ist so erfolgreich, dass der Kreml keine Desinformations-Kampagne mehr nötig hat. Einziger Stolperstein für Putins Erfolg bei der Bundestagswahl könnte er selbst werden. HuffPost
Der verflixte Sommer der Grünen Trotz Dieselskandal, Eierkrise und Extremwetter verharren die Grünen im Umfragetief. Das hat vor allem zwei Gründe. Süddeutsche Zeitung
Die AfD ist eine rechtsradikale Partei Die Attacke von AfD-Spitzenkandidat Gauland hat einmal mehr bewiesen, dass die AfD nicht nur rechtspopulistisch, sondern sogar rechtsradikal ist, meint Ferda Ataman auf Causa. Die völkische Ideologie der Partei ist im 21. Jahrhundert nicht mehr tragbar. Tagesspiegel
Deutsche Kultur Wenn eine deutsche Staatsministerin und Integrationsbeauftragte meint, eine deutsche Kultur sei nicht identifizierbar – dann ist das deutsche Kultur. FAZ
Sommer-Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel Phoenix
G20-Gipfel
Hamburgs Justiz will den Linksextremen ihre Grenzen aufzeigen Sechs Monate auf Bewährung für einen polnischen Kunststudenten, 31 Monate für einen 21-jährigen Niederländer: Die ersten Urteile zu den G-20-Krawallen fallen überraschend hart aus. Süddeutsche Zeitung
Worum in Hamburg jetzt wirklich gekämpft wird Am Montag ist der erste G20-Randalierer hart gestraft worden. Das Urteil wird die Gräben in Hamburg noch vertiefen. Tagesspiegel
Das Nachspiel vor Gericht beginnt Das zweite Urteil in einem Prozess um die G20-Krawalle ist gefallen: sechs Monate Haft auf Bewährung. Wie beim ersten harten Urteil soll es ein Berufungsverfahren geben. Zeit
G20-Prozesse politisch motiviert? Mit dem G20-Gipfel wollte die Kanzlerin Hamburg weltoffen zeigen. Stattdessen dominierten umstrittene Polizeieinsätze und gewaltsame Proteste die Schlagzeilen. Nun stehen die ersten Demonstranten vor Gericht. Deutsche Welle
31 Monate Haft für zwei Flaschenwürfe – darum ist das G20-Urteil so hart Stern
Fluchtursachen
Migration ist Menschenschicksal Europa betreibt Abschottung und blendet die Bürden aus, die es anderen Weltregionen auferlegt. Doch die Menschen werden so oder so kommen – weil ihnen keine Wahl bleibt. Süddeutsche Zeitung
Afrika versinkt im hausgemachten Elend Der Schriftsteller Hans Christoph Buch hat einen offenen Brief an den Bundespräsidenten geschrieben. Er plädiert für einen ehrlichen Blick auf den Schwarzen Kontinent und die Gründe des Massenexodus. Die Welt
In der Flüchtlingspolitik sucht sich Europa neue Partner Geplante Migrationszentren in Niger und Tschad stoßen auf Kritik. Nach dem Gipfel in Paris bleiben viele offene Fragen. Frankfurter Rundschau
Bereits in Afrika die illegale Migration zu unterbinden, ist schwierig – aber richtig Die EU versucht den Flüchtlingspakt mit der Türkei nun auf Libyen zu übertragen. Das ist schwierig, ohne dass dabei die hilflosen Migranten zu Schaden kommen. Aber die EU ist in Libyen auf dem richtigen Weg. NZZ
Nordkorea
Kim Jong-un blufft Nach dem erneuten Raketentest fürchten Beobachter eine Zuspitzung im Konflikt zwischen den USA und Nordkorea. Doch wie ernst die Bedrohung wirklich ist, zeigt sich an der innerkoreanischen Grenze – und da bleibt alles ruhig. Süddeutsche Zeitung
Gezielte Eskalation Nach dem Flug einer Rakete über Japan, ist die Eskalationsgefahr im Nordkorea-Konflikt wieder gestiegen. Aussichten darauf, das Problem friedlich zu lösen, gibt es kaum. FAZ
Kim kennt die roten Linien, die er beachten muss Die jüngste Salve über die Köpfe der Japaner war technisch gegen Japan gerichtet, taktisch gegen Südkorea, politisch gegen die USA und strategisch – ohne es zu sagen – gegen China. Die Welt
Hart bis an die Grenze Mit dem erneuten Abschuss einer ballistischen Rakete hat Nordkorea bis zum Äußersten provoziert. Es droht eine gefährliche Militarisierung Ostasiens. Zeit
Kein Kinderspiel Für Kim Jong Un sind seine Raketen Überlebensgarantie und Handelsinstrument. Trump sollte nicht provozieren, sondern den Konflikt ernstnehmen. taz
Darf Japan zu den Waffen greifen? Hat Nordkorea mit dem Raketentest die territoriale Souveränität Japans verletzt? Das Völkerrecht gibt eine Antwort darauf – ein Selbstverteidigungsrecht Tokios folgt daraus aber nicht. Süddeutsche Zeitung
The Trump Administration’s Evolving Rhetoric on North Korea From “fire and fury” to “all options are on the table” The Atlantic
Sturm „Harvey“
Houston erlebt ein menschengemachtes Desaster Der Tropensturm „Harvey“ hat die texanische Metropole Houston ins Chaos gestürzt. Die Gründe sind hausgemacht. Frankfurter Rundschau
Harvey kam alles andere als plötzlich Stürme und Überschwemmungen sind in vielen Teilen der USA die Regel, nicht die Ausnahme. Die Folgen des Klimawandels werden ignoriert. Unter Trump wird das so bleiben. Zeit
Unterwegs mit den Helfern von der „Cajun Navy“ Für Gott, Nächstenliebe und Adrenalin – eine kleine Armada bricht aus Louisiana auf, um die Verzweifelten in Houston aus den Wassermassen zu retten. Süddeutsche Zeitung
Houston, wir haben ein Problem Regensturm „Harvey“ tobt weiter durch Texas. Leise beginnt die Debatte über den Einfluss des Klimawandels auf das Ausmaß der Katastrophe. taz
Trump relishes role as chief executive of Harvey response The optics-obsessed president didn’t go near the disaster area during his visit to Texas, but the visit gave him the visuals he wanted as he checked in on emergency responders and addressed a local crowd. Politico
…one more thing!
Eine Welt jenseits von Utopie und Regression Die Epoche der Globalisierung unter Führung der USA neigt sich dem Ende zu. Eine neue Weltordnung kann nur aus dem Geist gegenseitiger interessensgeleiteter Kooperation unter den Grossen entstehen. NZZ
Leitartikel
Gelegenheit macht Arbeit Die deutsche Wirtschaft strotzt vor Kraft. 2,7 Millionen Minijobs sind also kein Grund zur Sorge. Wichtig für den Arbeitsmarkt wären andere Dinge. FAZ
Schwarz-Grün im Bund? Das geht gar nicht! Polarisiert durch die Flüchtlingspolitik: Zwischen der Humanität der Grünen und der real existierenden Humanität von CDU/CSU liegen heute Welten. Tagesspiegel
Polens wahnsinnige EU-Politik Was will die Warschauer Regierung mit ihren Wutreden in Richtung Europa bewirken? Die Polen enteuropäisieren? Das hat wenig Aussicht auf Erfolg, fast 90 Prozent der Wähler mögen die EU. Süddeutsche Zeitung
Die arabische Welt ist unversöhnlich Die arabische Welt ist zerrüttet. Den Jemen, Syrien und Libyen zerfetzen Kriege. Sunniten bekämpfen Schiiten. Gibt es einen Ausweg? Der Leitartikel. Frankfurter Rundschau
Wir brauchen Patientenschutz wie in Großbritannien Wenn es einen begründeten Verdacht gibt, muss es möglich sein, Pfleger, Ärzte oder Hebammen vorläufig aus dem Verkehr zu ziehen. Bisher ist das hierzulande die Ausnahme. Das muss sich ändern. Die Welt
Es ist unverständlich, warum Rot-Rot-Grün so still ist Berliner Zeitung
Texanischer Trumpf Während seines Aufenthalts in Texas zeigt sich Donald Trump mitfühlend und fast bescheiden. Der US-Präsident will als Macher aus der Hurrikan-Krise hervorgehen. Nicht alle Betroffenen vor Ort sehen das so. Handelsblatt
Betrifft: Texas unter Wasser Wir sehen Bilder wie aus einem Dritte-Welt-Land. Innerhalb weniger Stunden ist aus Texas ein hilfloser Staat geworden. Bild
Hurricane Harvey price gouging a concern in Texas USA Today