Impfungen, Corona, Namibia, EU, Schweiz, Belarus, Nahost, Syrien & Bayer

Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche

Alle gegen einen In der Videokonferenz mit der Kanzlerin machen die Ministerpräsidenten Gesundheitsminister Jens Spahn für die Verwirrung um das Impfen von Kindern verantwortlich. Süddeutsche Zeitung

Höchste Zeit für Solidarität mit den Kindern Die Kleinen leiden am wenigsten unter einer Corona-Infektion, aber am meisten unter der Corona-Politik. Sie haben ein Recht darauf, ihr Leben zurückzubekommen. Die Politik muss nun Prioritäten setzen – nicht nur beim Impfen. Süddeutsche Zeitung

Der Impfgipfel der Unverschämtheit Jugendliche können sich mit Aufhebung der Impfpriorisierung bald um einen Impftermin bemühen – wie alle anderen und mit Betonung auf „bemühen“, denn die meisten werden leer ausgehen. Fest steht: Die deutsche Impfkampagne bleibt ein Desaster. stern

Die Politik wird auch beim Impfstart von Schülern enttäuschen Gesundheitsminister Spahn plant mit sechs Millionen Impfdosen für Kinder und Jugendliche. Eine schnelle Immunisierung wird es trotz allem nicht geben. Handelsblatt

Impfstoffversorgung „extrem unsicher und kaum planbar“ Ab dem 7. Juni ist die Impfreihenfolge aufgehoben. Doch wie viele Dosen die Hersteller liefern, ist noch unklar. Die Regierung spricht von „Unsicherheiten“, Ärzte warnen vor „Resterampen“ – und Kinder müssen sich hinten anstellen. Wirtschaftswoche

Pieksen nur wer will Eltern können ihre 12-Jährigen ab dem 7.Juni gegen Covid-19 impfen lassen. Sie müssen aber nicht. Die moralische Wahlfreiheit ist gut so. taz

Unter Freunden gibt es Wichtigeres, als sich über Lockdowns einig zu sein „Wir werden einander viel verzeihen müssen“, hatte Jens Spahn vor Monaten gesagt. Politikern muss man nichts verzeihen. Aber Freunden sollte man fast alles verzeihen – gerade jetzt, wenn es um das Richtige und Falsche in der Pandemiebekämpfung geht. Die Welt

Corona

Beim Impfen denken die reichen Länder nur an sich Teilen, was knapp ist, zum Beispiel das Vakzin – das ist so eine einfache Regel. Und so schwer zu beherzigen. Süddeutsche Zeitung

Menschenleben oder Profit? Ein Dilemma, das nicht existiert Die Schweiz wehrt sich gegen die Aussetzung von Patenten auf Covid-19-Impfstoffen. Sie muss sich nicht dafür schämen. Es geht nur vordergründig um Schützenhilfe für die Pharmabranche. NZZ

Ciao, Corona Das Ende der Pandemie naht: Die Fundamentalkritik an der Krisenpolitik war falsch. Das Endzeitnarrativ ist ein Versuch, demokratische Institutionen zu delegitimieren. Zeit

An den Ursprung der Corona- Pandemie Wo begann die Corona-Pandemie? Auf einem Tiermarkt oder im Virologie-Institut in Wuhan? Schon die Frage belastet das chinesisch-amerikanische Verhältnis. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Covpass: Was ihr jetzt über den digitalen Impfnachweis wissen müsst Der neue digitale Impfnachweis Covpass soll schon Ende Juni verfügbar sein. Wir erklären euch, wie das Ganze funktioniert und wie der aktuelle Stand der Entwicklung ist. t3n

Vaccines and the West’s Credibility Crisis Mohamed A. El-Erian warns that advanced economies‘ failure to help the rest of the world will further undermine the postwar order. Project Syndicate

Namibia

Deutschland erkennt Verbrechen an Herero und Nama als Völkermord an Nach jahrelangen Verhandlungen will sich die Bundesrepublik mit dem heutigen Namibia aussöhnen. Es geht um ein Schuldeingeständnis, eine Bitte um Vergebung – und um einen Milliardenbetrag. Süddeutsche Zeitung

Deutschland will Völkermord „ohne Schonung und Beschönigung“ benennen Deutschland erkennt die Gräueltaten an den Nama und den Herero als Völkermord an. Rechtliche Folgen hat die Einigung mit Namibia aber nicht. Der Außenminister spricht von einem „gemeinsamen Weg zu echter Versöhnung“. Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Herr Steinmeier kann nur um Verzeihung bitten« Deutschland will den Völkermord an Herero und Nama anerkennen und Hilfsgelder für soziale Projekte zahlen. Doch Nachfahren der Opfer kritisieren das Abkommen. Der namibische Historiker Wolfram Hartmann erläutert, warum. Spiegel

Rahmenvertrag EU-Schweiz

Nach dem Knall Der Rahmenvertrag ist tot, der bilaterale Weg gefährdet. Wer die Fehler nur in Bern sucht, macht es sich zu einfach. Auch der Starrsinn der EU hat wesentlich zum Scheitern beigetragen. NZZ

EU-Schweiz-Abkommen geplatzt: So reagiert die Wirtschaft Die Verhandlungen über einen Rahmenvertrag zwischen der Schweiz und der EU sind ergebnislos beendet. Die Wirtschaft reagiert mit gemischten Gefühlen. Trauer sieht jedenfalls anders aus. Wirtschaftswoche

Déjà-vu namens Schweixit Die Schweiz beendet Verhandlungen mit der EU, vorgeblich weil die sich beim Binnenmarkt unnachgiebig zeigt. Das weckt Erinnerungen. taz

Belarus

Sie sind auf dem direkten Weg nach Nordkorea In Belarus greift der Staatsterrorismus gerade brutal um sich. Proteste hierzulande bleiben aus. Die Vorgänge scheinen nicht in den moralgrünen Protestkalender zu passen. Ein Anruf bei einer mutigen Unabhängigen, die Angst um ihre Familie hat. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Wer durch Sanktionen gegen Belarus verliert Geschäfte mit Europas letztem Diktator? Bisher kein Problem für viele westliche Firmen. Jetzt aber sieht die deutsche Wirtschaft „Vertrauen zerstört“ – und will trotzdem erst mal stillhalten. Süddeutsche Zeitung

The Authoritarian Assault on Exiles Belarus’s Skyjacking Reflects a Global Threat That Democracies Must Confront Foreign Affairs

The West Is Failing Belarus A hijacked flight forced attention back on Belarus. The world must respond, the leader of the country’s prodemocracy movement told The Atlantic, and fast. The Atlantic

Nahost

Was in Gaza zerstört wurde, baut Qatar wieder auf Kein anderes Land hat so enge Beziehungen zur Hamas wie Qatar. Seit der Machtübernahme der Islamisten hat der Golfstaat den Gazastreifen mit etwa zwei Milliarden Dollar unterstützt – auch in Israel wird das anerkannt. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Israelis und Palästinenser im Nahen Osten: Lieber verbündet statt verfeindet Die israelisch-palästinensische Bewegung „Standing Together“ hat in den elf Tagen des Gazakriegs im Nahen Osten sehr viel Zulauf bekommen. Frankfurter Rundschau

Es gibt die Förderung von Hass, aber nicht durch unsere Lehrer Im Gazastreifen werde an UNRWA-Schulen Hass und Gewalt gelehrt, lautet ein Vorwurf an das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge. Das ist nicht nur falsch, schreibt dessen Europa-Direktor Matthias Burchard. Sondern ein durchsichtiger politischer Schachzug. Die Welt

Syrien

Sieben weitere Jahre Staatsterror In einer Scheinwahl hat Baschar al-Assad sich erneut zum Präsidenten küren lassen. Niemand sollte dieser Inszenierung glauben. Es ist nicht sicher, in Syrien zu leben. Zeit

Das Dilemma mit Assad in Syrien Syrien hat zehn Jahre Krieg, Verwüstung und Tod hinter sich. Doch Bashar al-Assad lässt sich erneut zum Präsidenten wählen. Zeit für einen Strategiewechsel im Umgang mit einem Land in Not Deutsche Welle

Auf zur Huldigung des Kalifen Am Mittwoch will sich Syriens Diktator Baschar al-Assad zum vierten Mal wählen lassen – von jenen Syrern, die er noch beherrscht. Es ist eine pure Farce, die Vertriebenen haben keine Wahl. Spiegel

Bayer

Mehr als ein Zahlenspiel Der Monsanto-Kauf war ein Ergebnis verheerender Fehleinschätzungen. Bayer-Chef Baumann lieferte damit das Paradebeispiel eines abgeschotteten Topmanagers. Frankfurter Rundschau

Wie lange noch? Der Glyphosat-Albtraum nimmt für Bayer kein Ende. Nach dem neuerlichen Rückschlag werden sich viele Eigentümer fragen, wie lange Werner Baumann den Konzern noch leiten sollte. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Kontrollverlust Jetzt sind wir in der Pflicht und haben die Kontrolle. Das sind die Worte, mit denen Bayer -Chef Werner Baumann das endgültige Aus für den vor Gericht gescheiterten Lösungsmechanismus für den Umgang mit künftigen Glyphosat-Klagen verkündet. Börsen-Zeitung

Entgiftung ist überfällig Der Chemiekonzern Bayer kann sich wegen Glyphosat nicht vor weiteren Klagen von Krebsopfern schützen. Die einzige Lösung: Das Zeug nicht mehr verkaufen. taz

…one more thing!

AKK und das Millionen-Rätsel Laut Verteidigungsministerium ist die Finanzierung zahlreicher Projekte nicht geklärt, obwohl der Bundestag dafür längst Mittel bewilligt hat. Was ist da los? Über einen Streit, bei dem es ums Geld geht – und ums Prinzip. Süddeutsche Zeitung

Leitartikel

Gipfel-Rituale In der Schaltkonferenz am Donnerstag ging es vor allem darum, die Fliehkräfte unter den Ländern zu begrenzen. Dreh- und Angelpunkt war der immer noch knappe Impfstoff. Frankfurter Rundschau

Macron hat recht Der französische Präsident sucht die Aussöhnung mit Ruanda und will mehr Einfluss in Afrika. Auch Deutschland sollte auf dem Kontinent mehr tun. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Wir sollten unsere Sprache gegen vorschnelle Eingriffe schützen Wenn über gendergerechte Sprache gesprochen wird, werden alle Seiten schnell emotional und argumentieren moralisch. Höchste Zeit für einen nüchternen Blick auf die Funktionstüchtigkeit unserer Kommunikation: Gendern führt dazu, dass wir uns schlechter verstehen. Die Welt

Das sagen die Grünen zu den Baerbock-Boni Annalena Baerbock meldete der Bundestagsverwaltung Nebeneinkünfte nach. Seitdem muss sie sich Fragen nach den Hintergründen ihrer Parteibesoldung stellen – und manche Antwort bleibt vage. Wirtschaftswoche

Es gibt kein Unauffälligkeitsgebot für Migranten Einwanderung ist kein Gnadenakt. Wer in Deutschland lebt, darf demonstrieren und sich politisch organisieren. Das nennt sich Partizipation. Tagesspiegel

Keine grüne Sprachpolizei! Der Ort Negernbötel soll nicht mehr Negernbötel heißen – weil die Grüne Jugend den Namen für rassistisch hält. Ja, geht’s denn noch? Bild

Two states or one? The peace process has become an obstacle to progress Economist

The Economy Is Spinning Its Wheels, and About to Take Off The bad news is a byproduct of extraordinary good news. New York Times

Schools Spent Millions on High-Tech Air Purifiers. But Are They Actually Making Things Worse? Mother Jones

The Great Reopening The Pandemic Revealed How Much We Hate Our Jobs. Now We Have a Chance to Reinvent Work Time

Police misconduct isn’t just brutality. The Justice Department needs to investigate failures to protect. Brutal police departments also often fail to treat victims of sex crimes compassionately or to handle their cases effectively. The Justice Department should tackle these issues when it investigates departments. Washington Post