Flüchtlingskrise, Köln, IS & Frankenschock

Flüchtlingskrise

Sie laufen ihr davon Bundeskanzlerin Merkel will nicht „Sorgen artikulieren“, sondern Lösungen finden. Doch ihre Lösungen verringern die Sorgen der Deutschen wegen der Flüchtlingsfrage nicht. FAZ

Stimmen gegen Merkel Einige CDU-Abgeordnete wollen eine andere Linie in der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin bringen. Dafür sammeln sie Unterschriften in der Fraktion. Frankfurter Rundschau

Die Kehrseite von Merkels Flüchtlingspolitik CDU-Generalsekretär Tauber verlangt tausend Abschiebungen pro Tag. Die scharfen Töne zeigen, unter welchem Druck die Parteispitze steht. Süddeutsche Zeitung

Die instrumentalisierten Flüchtlinge Vor dem Kanzleramt kommt ein Bus mit 31 Syrern aus Landshut an. Landrat Dreier will damit ein Zeichen der Überforderung setzen. Leidtragende der PR-Aktion: die Migranten. Zeit

„Eine unerträgliche Symbolpolitik“ Ein bayerischer Politiker schickt Flüchtlinge mit dem Bus nach Berlin, um vor dem Kanzleramt „ein Zeichen zu setzen“. Die Betroffenen sind davon offenbar nicht begeistert. Nach einer Nacht in Brandenburg werden sie wieder zurück geschickt. Frankfurter Rundschau

„Wir müssen die Fehler der großen Politik ausbügeln“ Landrat Peter Dreier aus Landshut kann und will keine Flüchtlinge mehr aufnehmen. Deshalb ist er zum Protest mit einer Busladung voll Asylbewerbern vor das Kanzleramt gefahren. Nach einer Odysee durch Berlin gehen die Flüchtling nun dorthin zurück wo sie herkommen. FAZ

Nur noch Chaos – mitten in der Hauptstadt Matsch, Chaos, Überforderung: Beim Besuch des Berliner Lageso, wo Flüchtlinge betreut werden, landet unser Autor Johannes Steger im Betroffenheitsjournalismus – aber nur fast. Über die Zustände vor Ort. Handelsblatt

Sebastian Muschter ist neuer Chef Der frühere McKinsey-Mann muss ein Amt vom Chaos befreien. Tagesspiegel

Kalte Heimat Seitdem die Öresund-Brücke gesperrt ist, versuchen Flüchtlinge mit Booten nach Schweden zu gelangen. Die Meerenge könnte zur tödlichen Falle werden. taz

All for None, and None for All Life In a Broken Europe Foreign Affairs

Köln

Kein Wendepunkt Endlich haben die Politiker ihre Verantwortung für die sexuellen Übergriffe von Köln anerkannt. Dass die Vorkommnisse auch Ausdruck einer falsch verstandenen Willkommenskultur sind, wollen sie aber (noch) nicht wahrhaben. FAZ

Fakten, Fakten, Fakten Man kann Fakten verschweigen. Man kann sich aber auch weigern, sie zur Kenntnis zu nehmen. Das geschieht derzeit offenbar in einem beträchtlichen Ausmaß, sonst könnten Flüchtlinge und andere Ausländer nicht so massiv unter Kriminalitätsverdacht geraten, wie es zum Beispiel an Briefen und Mails abzulesen ist, die diese Zeitung erreichen. Bonner General-Anzeiger

Vertuschen hilft niemandem Verschweigen geht nicht. Die Silvesternacht von Köln muss Folgen haben. Innere Stabilität ist Gegenpol zur äußeren Verunsicherung. Wirtschaftswoche

Rheinberg auf dem Irrweg Die widerwärtigen Vorgänge in der Kölner Silvesternacht haben nun auch den Karneval erreicht. Als erste Kommune in Deutschland verzichtet die Stadt Rheinberg auf ihren Rosenmontagszug im Ortsteil Orsoy. Die Begründung ist abstrus. Rheinische Post

„Ich bin deutsche Soldatin, mehr Integration geht doch gar nicht“ Nariman Reinke ist Tochter marokkanischer Einwanderer. Seit den Übergriffen in Köln wird sie mit geschmacklosen Witzen bedacht. Süddeutsche Zeitung

Die Männerbilder des Korans Unterstützt der Koran ein patriarchalisches Männerbild oder die Gleichstellung beider Geschlechter? Pauschale Antworten sind schwierig. Es kommt auf die Auslegung an. Zeit

„Wir stecken in der Populismus-Falle“ Nach Köln verspricht die Politik schnelle Lösungen, die schwer umzusetzen sind, sagt Andreas Zick. Deren absehbares Scheitern stärke die Rechtspopulisten. taz

IS

Der Terror in Indonesien folgt einem Propaganda-Plan Nun haben die selbsternannten Gotteskrieger auch den muslimischen Inselstaat ins Visier genommen. Nicht ohne Grund. Doch Indonesien kann sich wehren. Und lehnt den radikalen Islam ab. Die Welt

Terror global Der islamistische Terror reicht auch bis nach Südostasien und zeigt, dass kaum ein Ort der Welt vor ihm sicher ist. Doch die Sicherheitsbehörden scheinen ihm in zunehmendem Maße entgegen zu treten. FAZ

Keine Heimat des IS Der Islamische Staat hat sich zu den Anschlägen in Jakarta bekannt. Dass seine Ideologie auch in Indonesien Anhänger findet, ist nicht wahrscheinlicher als in vielen anderen Ländern. NZZ

Gefährliche Gäste Der Istanbuler Attentäter kam aus Syrien. Die Türkei kann kaum kontrollieren, wer sich ins Land schmuggelt. Aber nicht nur die poröse Grenze macht die Türkei verletzlich. Zeit

Jetzt greift die PKK an Der verheerende Anschlag auf ein türkisches Polizeigebäude heizt den Bürgerkrieg im Süden der Türkei weiter an. Einen Aufruf zum Frieden lehnt Präsident Erdogan ab und denunziert die Initiatoren als „Feinde des Staates“. Frankfurter Rundschau

Marktfreiheit ist das beste Mittel gegen den Terror Der „arabische Frühling“ begann als Aufschrei gegen willkürliche Enteignung. Eigentumssicherheit für alle im Nahen Osten und gleichberechtigte Teilnahme am Weltmarkt würden den Terror besiegen helfen. Die Welt

Frankenschock

Frankenschock entfaltet seine volle Wucht Vor einem Jahr gab die Schweizer Nationalbank den Wechselkurs frei, der Franken wertete massiv auf. Inzwischen zeigt sich, dass die Wirtschaft den Schock weit schlechter verdaut, als viele gehofft hatten. Wirtschaftswoche

Berechtigte Sorgen – falsche Kritik Seit der Aufgabe des Mindestkurses mehren sich die Stimmen, die sich um den Wirtschaftsstandort Schweiz sorgen. Die Wechselkurspolitik der Nationalbank ist aber weder das Problem noch die Lösung. NZZ

Der Frankenschock wird noch verdaut Vor einem Jahr vollzog die Schweizer Notenbank eine überraschende Kehrtwende. Sie hob die Bindung zum Euro auf und sorgte so für den Frankenschock. Die plötzliche Aufwertung des Franken wirkt bis heute nach. Deutsche Welle

…one more thing!

Und nun, Dresden? Pegida erschüttert Sachsens Landeshauptstadt, versetzt sie in Aufruhr, zerstört ihren Ruf. Doch es gibt auch Menschen, die in der Krise eine Chance sehen. Frankfurter Rundschau

Leitartikel

Zu früh für Grenz-Schließung! Selbst der Winter lässt die Zahl der täglich eintreffenden Flüchtlinge nicht auf ein Niveau sinken, das sich ein Jahr lang durchhalten ließe. Bild

Selbstschutz ist die letzte Freiheit des Einzelnen In Frankreich debattieren die Juden, ob sie in der gegenwärtigen islamistischen Bedrohung ihre Kopfbedeckung abnehmen sollen. Zu verstehen ist diese Diskussion. Doch wäre dies nicht ein Kleinbeigeben? Die Welt

Mit dem Islam den Extremismus bekämpfen Jakarta geht seit Jahren erfolgreich gegen militante Gruppen vor. Doch das greift zu kurz: Auch die großen moderaten islamischen Organisationen des Landes müssen islamistischen Randgruppen entschlossener entgegentreten. FAZ

Wie die Welt auf den Terror von Istanbul antworten sollte So schlimm und rückwärtsgewandt der politische Kurs des türkischen Präsidenten Erdoğan ist – die wahre Quelle des Terrors ist der Krieg in Syrien. Er muss endlich beendet werden. Süddeutsche Zeitung

Wer wird bloßgestellt? Wir! Karikaturist Laurent Sourisseau bringt in einer Karikatur den toten Flüchtlingsjungen Aylan mit den Grabschern von Köln in Verbindung. Doch womöglich geht es dabei nicht um Flüchtlinge, sondern um uns Deutsche. Frankfurter Rundschau

Crossing the Line Migrant men and European women: To absorb newcomers peacefully, Europe must insist they respect values such as tolerance and sexual equality Economist

Jeb Bush Slams Trump’s Proposal to Ban Muslims It might have been his best debate moment so far. Mother Jones

The Obama Boom Dire warnings from Republicans about the effect of President Obama’s policies on employment have simply not come true. New York Times

The state of the presidency: spent In his final State of the Union address, Obama served up old rhetoric and tired promises. Washington Post