Bundestagswahlkampf
Schmutzig wie in Washington Persönlich, laut, unbelastet von Fakten: Im deutschen Wahlkampf wird dieser Tage so derbe auf die politischen Gegner eingedroschen, Donald Trump hätte seine Freude daran. Zeit
Was jetzt passieren muss, um die Polarisierung im Land zu überwinden Können Menschen in Deutschland ihre Meinung frei äußern? Laut Allensbach sagen 44 Prozent nein. Das ist ein Höchststand und Alarmsignal. Tagesspiegel
Klima gerettet Angriffslust? Von wegen: Bei einer Debatte zur Klimapolitik sind die Spitzenkandidaten von Union, SPD, Grünen und FDP ein Herz und eine Seele. Das Thema ist zu kompliziert für erbitterten Streit. Süddeutsche Zeitung
SPD
Plant die SPD den Hau-drauf-Wahlkampf? Lars Klingbeil guckt nett und sagt Sätze wie diesen: „Jetzt geht es um Kampf.“ Eine Reise mit dem obersten Wahlkämpfer der SPD und Spitzenkandidaten im Heidekreis. Zeit
Die SPD muss auf ein Wunder hoffen Trend ist kein Genosse – im Gegenteil: Olaf Scholz, dem in Umfragen zuletzt noch seine Regierungserfahrung half, sinkt ab. Es sieht trist aus. Tagesspiegel
Wie ein Merkel-Anhänger Scholz zum Erfolg führen soll Der Werber Raphael Brinkert ist ehemaliges CDU-Mitglied – und verantwortlich für die Wahlkampagne, die SPD-Kanzlerkandidat Scholz doch noch ins Kanzleramt tragen soll. Wie will er das schaffen? Süddeutsche Zeitung
Gipeltreffen Joe Biden und Wladimir Putin
Freundlich im Ton, hart in der Sache US-Präsident Biden und Russlands Staatschef Putin vereinbaren in Genf eine Rückkehr ihrer Botschafter. Doch in vielen Punkten, etwa beim Fall Nawalny, überwiegen die Differenzen. Süddeutsche Zeitung
Bidens Angebot an Putin Das Gipfeltreffen zwischen dem amerikanischen und dem russischen Präsidenten hat wenige konkrete Ergebnisse gebracht. Aber der Dialog ist vernünftig. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Bis hierhin und nicht weiter Grenzen wollte Joe Biden dem russischen Präsidenten aufzeigen. Wladimir Putin hat die Botschaft gehört, nennt den Gipfel konstruktiv. Das Vertrauen hat er nicht gestärkt. Zeit
Kein Respekt voreinander Biden musste, Putin wollte reden. Was der Gipfel der Ungleichen über die Mechanismen des Konflikts zwischen Demokratie und Mafiastaat verrät. Tagesspiegel
Ein Anfang, mehr aber noch nicht Mit Joe Biden sind Ruhe und Berechenbarkeit auf der Weltbühne zurückgekehrt – ein guter Start, dem jetzt Taten folgen müssen. Wirtschaftswoche
Jenseits von Bidens pathetischer Rhetorik bleibt wenig übrig Die Europäer hatten große Hoffnungen in die Reise des US-Präsidenten gelegt. Die hat Joe Biden nicht erfüllt – weder ökonomisch noch politisch. Handelsblatt
Biden und Putin werten sich gegenseitig auf Das amerikanisch-russische Gipfeltreffen in Genf hat die niedrigen Erwartungen in die Begegnung bestätigt. Konkrete Vereinbarungen gab es kaum, doch immerhin lädt der amerikanische Präsident seinen russischen Gegenpart nicht mehr geradezu zu Attacken ein. NZZ
Ein nervöser Putin, ein cooler Biden – Was ihre Körpersprache verrät Die historische Begegnung zwischen Joe Biden und Wladimir Putin ist auch ein Gipfel nonverbaler Kommunikation: Wer lässt wen wie lange warten? Wer wirkt entspannter? Und wer reist mit dem längsten Konvoi an? Eine Analyse der wichtigsten bewussten und unbewussten Signale. Die Welt
America and Russia return to traditional great-power diplomacy Joe Biden’s and Vladimir Putin’s only concrete gains from their summit were small—but solid Economist
Three Key Takeaways From the Biden-Putin Summit Moscow and Washington have turned a page from the Trump era. Foreign Policy
Biden trifft Putin – Ende der Eiszeit? Zu bereden gibt es jede Menge, nicht nur Wladimir Putin sieht das Verhältnis der beiden Supermächte an einem Tiefpunkt angekommen. Joe Biden hält seinen Kollegen gar für einen Killer und will ihm „rote Linien aufzeigen“. Welche Chancen auf Annäherung gibt es? Wer kann vermitteln? phoenix runde vom 16.06.21
China
Wie Peking auf Bidens Avancen reagiert China wünscht sich ein „liebenswertes“ Bild von sich in der Welt. Die Tonlage nach dem G-7-Gipfel ist jedoch gewohnt scharf. Joe Biden etwa sei „geistig unterbelichtet“ – oder er unterschätze den „Intellekt des chinesischen Volkes“. Tagesspiegel
Teilen und herrschen – was hat der Biden-Putin-Gipfel mit China zu tun? Nach einem absoluten Tiefpunkt der Beziehung haben sich US-Präsident Joe Biden und Russlands Staatschef Wladimir Putin zu einem persönlichen Gespräch getroffen. Grund dafür war nicht zuletzt China. Deutsche Welle
Die wilden Zwanziger der Aufrüstung Angesichts des Gipfeltreffens von Putin und Biden lohnt ein Blick auf das geopolitische Spiel der Akteure im Hintergrund, in dem es nur scheinbar um Menschenrechte und Demokratie geht Heise online
Die Rückkehr der kaiserlichen Handelspolitik Chinas Parteiführer Xi Jinping setzt auf Autarkie. Kann das gutgehen? NZZ
„China birgt für uns großes Potenzial“ Beim Gipfeltreffen der Weltmarktführer hat Daimler-Chef Ola Källenius über den wichtigsten Markt des deutschen Autobauers gesprochen: China. Daimler erwartet dort „deutliches Wachstum“ – trotz politischer Spannungen. Wirtschaftswoche
Wer Chinas Aufstieg verstehen will, muss die zwei großen Traumata des Landes kennen In vielen Schlüsseltechnologien spielt China in der Spitzengruppe ist oder ist gar führend. Um den Aufstieg der einstigen „Werkbank der Welt“ zu verstehen, sind zwei Dinge wichtig. Focus.de
China gibt Probleme mit Atomreaktor zu Als ausländische Medien über ein Leck in einem chinesischen Atomkraftwerk berichten, streitet Peking dies vehement ab. Die zuständige Atomaufsicht räumt nun doch Probleme ein – und gibt gleichzeitig Entwarnung. N-TV
Greenpeace
Der Bruchpilot zeigt eine Schwachstelle auf Mit der gefährlichen Motorschirm-Aktion in der Münchner Arena hat Greenpeace sich keinen Gefallen getan. Deutlich wurde aber ein ganz neues Problem für die Sicherheitsbehörden. Süddeutsche Zeitung
Der eigenen Sache geschadet Der Motorschirmflieger im Stadion ist die missglückte Aktion eines Dinosauriers. Greenpeace sollte von der jungen Klimabewegung lernen. Zeit
Fliegen mit Air Greenpeace Inzwischen ist der Sport mit Aktionen, Slogans und Gesten des Guten überfrachtet. Eine Entpolitisierung ergibt durchaus Sinn. taz
Greenpeace schafft sich ein Imageproblem Die Aktivisten von Greenpeace wollen eigentlich die Guten sein. Nun haben sie mit einer Aktion im Münchner EM-Stadion zwei Menschen verletzt und viele gefährdet. Was sagt die Umweltschutzorganisation dazu? Spiegel
Linksextremismus
Gewalt von links In Berlin gehören Ausschreitungen von Linksextremen fast schon zum Alltag – so wie jetzt wieder rund um ein seit Jahren besetztes Haus. Gewalt und das Thema Wohnungsnot sind im Wahljahr eine brisante Mischung. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Nach dem Sturm ist vor dem Sturm Steine flogen, Barrikaden brannten, Polizisten wurden verletzt – dann kehrte wieder so etwas wie Ruhe ein in der Rigaer Straße in Berlin. Doch die wird wohl nicht lange anhalten. Spiegel
Die Ruhe vor dem Sturm? In einem Besetzerhaus soll am Donnerstag eine Brandschutzbegehung stattfinden. Die linksextreme Szene will dies verhindern. Die Polizei ist vorbereitet. Berliner Zeitung
So eskalierte der Protest in der Rigaer Straße Erneut gibt es Ärger um die „Rigaer 94“ wegen der geplanten Brandschutzbegehung. Vermummte verletzten 60 Polizisten. Am Donnerstag um 8 Uhr soll geprüft werden. Tagesspiegel
…one more thing!
Ohne Frauen an die Börse Der neue Durchschnittschef heißt Christian und trägt T-Shirt. Modern ist er aber nicht: Unter den Neulingen an der Frankfurter Börse ist der Frauenanteil im Vorstand besonders gering. Süddeutsche Zeitung
Leitartikel
Was kommt nach dem Handschlag? Joe Biden und Wladimir Putin müssen nach ihrem Treffen in Genf beweisen, dass sie nicht nur für die Geschichtsbücher posieren können. Frankfurter Rundschau
Dieses Treffen hat die Welt sicherer gemacht Der russische Präsident hat verstanden, was sein amerikanischer Kollege ihm in Genf gesagt hat. Süddeutsche Zeitung
Die Freundschaft zu Polen ist in unserem ureigenen Interesse Deutschland fremdelt mit Polen, seit dort die nationalkonservative PiS das Sagen hat. Dabei täten wir gut daran, wieder auf den Nachbarn zuzugehen: nicht nur, weil seine Film- und Musikästhetik unserer überlegen ist. Auch aus Gründen der Rüstungs- und Wirtschaftspolitik. Die Welt
Steinmeiers Fehler Die aktuellen Konflikte lassen sich nur dann aus dem Gedenken an den Überfall auf die Sowjetunion heraushalten, wenn man berücksichtigt, welches politische Minenfeld die Vergangenheit Osteuropas ist. Daran fehlte es bei Steinmeier. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Deckel zu, Akten offen – wie überlebt Ost-Geschichte? Die Stasi-Unterlagenbehörde war mehr als ein Archiv. Sie war Kristallisationspunkt der ständigen Selbstbefragung. Der fällt nun weg. Was folgen sollte. Tagesspiegel
Widerstände wie eh und je Beim Klimaschutz macht diese Regierung große Versprechen, drückt sich aber um die schmerzhaften Entscheidungen. Immerhin: Ein Teil von ihr wird das auch ausbaden müssen. Zeit
The U.S. should own up to its share of the bloodshed in the drug war While Mexico suffers through another record year of violence driven by U.S. weapons of war, congressional Republicans have failed to close even the most basic loophole in the country’s gun legislation. Washington Post
The U.S. president who didn’t shame America America reclaimed some pride when President Biden met with President Putin – and did so without bowing and scraping to a devious autocrat. USA Today
Biden’s Tests for Putin, and Vice Versa He’ll have to respond if the Russian crosses the President’s red lines. Wall Street Journal