Guttenbergs Marschbefehl Sein Vorgänger kannte nur ein Motto: Stillgestanden! Verteidigungsminister Guttenberg dagegen hat seinem Haus innerhalb eines Jahres eine Rosskur verschafft. Er zeigt, dass Schwarz-Gelb noch gegen Industrieinteressen kämpfen kann. Financial Times Deutschland
Radikales Dossier Der radikale Umbau der Bundeswehr ist notwenig und richtig. Das Dossier der Weise-Kommission zerstört ein bürokratisches Monster und macht den Verteidigungsminister nebenbei zum größten Armee-Reformer der Nachkriegszeit. Kölner Stadt-Anzeiger
Ein verheerendes Bild Der Bericht der Weise-Kommission zeichnet ein ungeschminktes, verheerendes Bild der Bundeswehr. Verteidigungsminister zu Guttenberg ist nicht zu beneiden: Ohne viel Geld und bei laufendem Betrieb muss er Ministerium und Truppe einschneidend umbauen. FAZ
Augen geradeaus! Das muss man dem Verteidigungsminister lassen: Karl-Theodor zu Guttenberg – so sehr er in der öffentlichen Wahrnehmung als smarter Superstar und jedermanns Liebling rüberkommt – geht Konflikten nicht aus dem Weg. Bonner General-Anzeiger
Kommando Dickicht lichten! Selten hat ein Ministerium wohl ein so verheerendes Zeugnis ausgestellt bekommen: überbesetzt, überfrachtet und überfordert sei das Verteidigungsministerium. Berliner Zeitung
Die Bundeswehr muss neue Anforderungen erfüllen Die Bundeswehr ist zu teuer und braucht neue, schlankere Strukturen. So wird eine bessere Effizienz ermöglicht. Die Welt
Den Kalten Krieg überwinden Die Weise-Kommission hat dem Verteidigungsministerium ein Armutszeugnis ausgestellt. Jetzt muss Karl-Theodor zu Guttenberg reagieren. ZEIT
Wehrbeauftragter: „Die Menschen nicht vergessen“ Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus sorgt sich angesichts von geplanten Standortschließungen um das Familienleben der Soldatinnen und Soldaten. Sie sollen nicht zwischen Kind und Kaserne pendeln müssen. Süddeutsche Zeitung
Sparpaket
Kein Elterngeld mehr für Reiche Symbolpolitik à la Schwarz-Gelb Die Koalition will den Reichen das Elterngeld streichen. Eine Idee, die an Absurdität kaum zu übertreffen ist. Hartz-IV-Empfänger tragen weiterhin den Großteil der Kürzungen. Süddeutsche Zeitung
Politisches Kabarett Wieder sorgt ein schwarz-gelbes Vorhaben für Kopfschütteln: Die Bundesregierung will das Elterngeld für allein stehende Frauen mit einem Jahreseinkommen oberhalb von 250.000 Euro streichen. Lächerlicher geht es kaum. Kölner Stadt-Anzeiger
Dönern für die Börsianer Nach Rauchen für die Konzerne könnte Saufen für Lufthansa & Co. zur Bürgerpflicht werden. Zumindest wenn es nach Paul Friedhoff geht. Die Kompetenz des wirtschaftspolitischen Sprechers der FDP-Fraktion schillert durch seinen wohlkalkulierten Vorstoß. Frankfurter Rundschau
„Rauchen für die Aluhütte“ Die schwarz-gelbe Bundesregierung muss sich für ihre Tabaksteuererhöhung von Leitartiklern den Vorwurf der Lobbypolitik gefallen lassen. Journalisten identifizieren verschiedene Nutznießer des „politisch instinktlosen Vorgehens“. Financial Times Deutschland
Verbraucher als Lastesel Immer absonderlicher mutet die Steuerpolitik der Bundesregierung an. Märkische Oderzeitung
EU
Früher Wohlstandsunion, heute Spar- und Zankunion Es fehlt an Führung und an Zusammenhalt. Die Europäische Union braucht dringender einen frischen Impuls als die Bundesregierung. Die Welt
Europas Übermutter Zoff um den Euro-Stabilitätspakt: Auch wenn der Rest Europas empört aufschreit, wird Angela Merkel ihre Vertragsänderung bekommen, so dass sich künftig Spekulanten an den Kosten des angerichteten Schadens beteiligen müssen. Allerdings muss die Kanzlerin in Brüssel fortan anders auftreten – und mehr zuhören. Süddeutsche Zeitung
Merkel und Sarkozy fehlte es an Diplomatie Finanzminister über Sanktionen entscheiden zu lassen, ist so, als wolle man eine Runde von Alkoholikern nicht nur zur Abstinenz überreden, sondern auch von der Notwendigkeit empfindlicher Geldstrafen für den Fall überzeugen, dass sie doch wieder trinken. Tagesspiegel
Erstaunliche Schwächen Mit einer Mischung aus Bewunderung und Eifersucht schauen die Franzosen über den Rhein. Aber erstaunliche Mängel in der deutschen Gesellschaft übersehen sie häufig. Handelsblatt
Immobilienfonds
Neue Rückgabefristen der Regierung sind richtig Bestimmte Teile der Finanzbranche können sich nicht selbst regulieren. Ihnen mangelt es an der dafür nötigen Selbsterkenntnis. Die Welt
Das moralische Dilemma der Anlageberater Morgan Stanley schließt seinen P2 Value. Das wirft die Frage auf: Wie kann eine Branche noch an selbstdisziplinierende oder -reinigende Kräfte glauben, wenn selbst Großbanken den Glauben an die Zukunft offener Immobilienfonds verlieren? Financial Times Deutschland
Ein Debakel für Anleger Wieder macht ein Immobilienfonds dicht. Nach einem kurzzeitigen Höhenflug ist die US-Investmentbank Morgan Stanley im dritten Quartal abgestürzt. Eine Klagewelle ist zu erwarten. Denn die Risiken offener Immobilienfonds haben viele Verkäufer verschwiegen. Kölner Stadt-Anzeiger
Banken
Das Kapitalverbrechen Wenn Politiker im Verwaltungsrat der BayernLB überfordert sind, dann muss das Kontrollsystem geändert werden. Wenn diese Verwaltungsräte aber vorwerfbar versagt haben – dann müssen sie persönlich haften. Süddeutsche Zeitung
Es reicht! Die HSH Nordbank taumelt von einem Skandal zum nächsten. Auch wenn der ebenso selbstgerechte wie rüde Bank-Chef Nonnenmacher unschuldig wäre – seine Zeit ist längst abgelaufen. Süddeutsche Zeitung
Bankerboni als Symbolpolitik Die Bundesregierung greift bei Banker-Gehältern durch. Zu Recht, könnte man meinen, schließlich gibt es gute Gründe, sich über die hohen Vergütungen in der Branche aufzuregen. Doch die beschlossene Gehaltsgrenze ist eine Farce. Financial Times Deutschland
Der Deckel ist dumm Es ist ärgerlich, dass einzelne Bankmitarbeiter unverändert astronomische Gehälter abgreifen, nachdem ihre Jobs mit Steuergeld gerettet wurden. Doch es ist ein Irrglaube, Gehaltsexzesse mit gesetzlichen Deckelungen in den Griff bekommen zu können. Süddeutsche Zeitung
Die Spannung steigt Das schlechte Abschneiden der Investmentbank-Sparte der UBS im dritten Quartal ist kein Einzelfall. Rund um den Globus sitzen Zehntausende hochbezahlter Wertpapier-Händler und Finanzprodukt-Ingenieure daumendrehend auf ihren Stühlen und warten auf Arbeit. Börsen-Zeitung
UBS wird zu Recht abgestraft Die Schweizer Bank scheint die Wende geschafft zu haben. Investoren sind dennoch nicht begeistert. Und das ist nachvollziehbar: Ihnen droht eine Durststrecke. Financial Times Deutschland
Schuld und Sühne Es herrscht ein besonderes Verständnis von Verantwortung bei vielen Spitzenbankern: Haben sie Unsummen verzockt, rufen sie nach dem Staat als Retter…. Märkische Oderzeitung
Arbeitsmarkt
Ende des Rosinenpickens Der regionale Ausbildungsmarkt entspannt sich – doch Entspannung ist nicht in Sicht. Zwar hat sich die Quote von Bewerbern zu Lehrstellen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verbessert. Lausitzer Rundschau
Paktiererei bei der Ausbildung Die Weigerung der Gewerkschaften, beim Ausbildungspakt mitzumachen, tut der Sache gut. So bleibt der Pakt, was er ist: eine pragmatische Veranstaltung, in der Lösungen für handfeste Probleme dort gesucht werden, wo über Ausbildungsplätze entschieden wird; im Betrieb. FAZ
Die Wirtschaft braucht auch die Schwachen Die Wirtschaft macht im Ausbildungspakt nur vage Versprechungen. Sie scheint noch nicht begriffen zu haben, wie sich der Lehrstellenmarkt wandelt. ZEIT
Einsteiger und Aussteiger Mit einer Ausbildungsabgabe hatte die rot-grüne Bundesregierung den Unternehmen vor sechs Jahren gedroht, wenn sie nicht verstärkt junge Menschen ausbilden würden. Am Ende kam der Ausbildungspakt heraus. Bonner General-Anzeiger
Deutschland, einig Auswanderungsland Zu viele hoch qualifizierte Menschen kehren der Bundesrepublik den Rücken. Sie zu halten wäre viel wichtiger als theoretische Debatten über mehr Zuwanderung. Financial Times Deutschland
Auswärtiges Amt
Die Sehnsucht nach einer untadeligen Elite Enttäuscht, schockiert, überrascht. Das waren die Reaktionen auf die Nazis im Auswärtigen Amt. Enttäuschend, schockierend, überraschend ist aber vor allem, wie sehr in Deutschland festgehalten wurde an der Wunschvorstellung einer zumindest im Herzen guten Elite. Tagesspiegel
Noch schneller als die SS Deutsche Diplomaten beteiligten sich im Zweiten Weltkrieg allenthalben an der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Die neue Studie über die Verstrickung des Auswärtige Amts dokumentiert das noch einmal in bestürzender Eindringlichkeit. Die Welt
…one more thing!
Das Gesundheitssystem, Kommunismus in Reinform Die Gesetzliche Krankenversicherung ist organisierte, kollektive Verantwortungslosigkeit. Dieses System macht uns eher kranker als gesünder. Die Welt
Leitartikel
Wir denken, es sei Geschichte Wir lesen davon, wie Deutschlands NS-Diplomaten-Elite zur Elite der Bundesrepublik wurde. Wir gruseln uns. Mehr nicht. Wir denken, es habe nichts mit uns zu tun. Das ist ein Irrtum. Frankfurter Rundschau
Haltungsnote ungenügend Es gab Zeiten, da konnte Angela Merkel sich auf europäischer Ebene von den Tiefschlägen des innenpolitischen Tagesgeschäfts erholen. Diese Zeiten sind endgültig vorbei. Financial Times Deutschland
Schäubles Beliebigkeit Die Schlussberatungen im Bundestag zur Sanierung des Haushalts geraten zum Basar der Beliebigkeiten. Handelsblatt
Rückschrittlich Der neueste Witz aus dem Hause Merkel. AZ
Deutsche Sitten, deutsche Bräuche Die Gegner der BBI-Flugrouten und von Stuttgart 21 sagen, wir leben nicht in einer Basta-Demokratie. Haben sie Recht? Tagesspiegel
Laufbursche der G20 Der Geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, nennt die Beschlüsse der großen Industrie- und Schwellenländer, der G20, zur Reform des IWF „historisch“. Der Jubel in der Institution ist groß. FAZ
Warum Obama verliert Selten waren die Prognosen zu den Midterm-Elections, den Wahlen zur Halbzeit der Präsidentschaft, so eindeutig wie in diesem Jahr. Und noch seltener waren die Konsequenzen des erwarteten Ergebnisses so schwer zu berechnen. Die Welt
Profi-Recherche verletzt keine Grenze Bild
Can’t Keep a Bad Idea Down All that’s missing this campaign season is serious debate about the important stuff. New York Times
Politicians duck the press, try to avoid accountability Our view on ‚missing candidates‘ USA Today
We’re not camera-shy Candidates‘ view on ‚missing candidates‘ USA Today