D-Day, Ukraine-Krise, EZB, DAX, Mindestlohn, NSA & Nahost

Aufrichten an der eigenen Geschichte Für ihn ist der D-Day mehr als ein Gedenktag. François Hollande will seine kriselnde Nation daran aufrichten. Sie soll Kraft saugen aus ihrer Geschichte. Deshalb überlässt der französische Präsident nichts dem Zufall. Süddeutsche Zeitung

Wir waren doch Waffenbrüder In der Normandie sucht der mit einer unerwarteten Krise konfrontierte Westen Halt an alten Erzählungen. Doch welche Lehren zieht er aus der Geschichte? Putin gesellt sich als Sieger von heute unter die Siegermächte von gestern. Mit Gedenkfeiern und der bloßen Erinnerung an imperiale Größe begnügt er sich nicht. FAZ

Frankreichs D-Day-Veteran Léon Gautier ist einer von nur 177 Franzosen, die am D-Day in der Normandie anlandeten. Das grüne Barett trägt er bis heute – mit großem Stolz. Dabei wurde er nach Kriegsende nicht als Held empfangen. FAZ

D-Day’s Going to Be a Bit Awkward This Year Foreign Policy

The Flights of My Father Thomas M. Tierney was one of thousands of servicemen who flew over France on D-Day. The Atlantic

Ukraine-Krise

Putins D-Day Bei den Feiern in der Normandie ist zum erstenmal die Ukraine vertreten. Das birgt historischen Sprengstoff. Denn Petro Poroschenko macht Russland zu Recht den Alleinvertretungsanspruch auf das Antifa-Erbe streitig. Tagesspiegel

Putins Eurasianismus Das von Wladimir Putin verfolgte Eurasien-Projekt vereinigter nationalkonservativer Autokratien findet nicht zufällig den Beifall westeuropäischer Rechtspopulisten. NZZ

Freundschaft unter Brüdern, das war einmal Für Russlands Präsidenten ist seit der Annexion der Krim einiges schiefgelaufen. Putins kleinen, vergänglichen Siegen steht der Verlust der Ukraine als Partner gegenüber. Zeit

Auch Unsicherheit ist eine Strafe NZZ

Ukraine verschärft Anti-Terror-Einsatz Soldaten und Grenzschützer sollen künftig den Bewegungsspielraum von Zivilisten beschränken dürfen, wenn dadurch die Bevölkerung geschützt werden kann. Im Osten des Landes gehen die Kämpfe weiter – ukrainisches Militär und Separatisten betonen ihre jeweiligen Erfolge. Süddeutsche Zeitung

Der Westen als Schulmeister Die G 7 haben Benimmregeln aufgestellt, um Russland zum Wohlverhalten gegenüber der Ukraine zu zwingen. Der Regierung in Kiew täten sie auch gut. taz

Nur jeder fünfte Deutsche vertraut Russland Es ist das erste Mal seit der Eskalation der Ukraine-Krise, dass der russische Präsident Wladimir Putin wieder auf die westlichen Mächte trifft – anlässlich der Feiern zum 70. Jahrestag der Landung in der Normandie. Die Hoffnungen sind groß, dass die diplomatischen Gespräche ein erster Schrit in Richtung Entspannung sind. Auch die deutschen Bürger wünschen sich solche Gespräche. Rheinische Post

Penalty Box How Sanctions Trap Policymakers Foreign Affairs

Zinsentscheidung der EZB

Warum Mario Draghi die Zinsen senkt Die Europäische Zentralbank greift zu drastischen Mitteln: Sie beschließt Milliardenkredite und einen Strafzins für Banken. Was soll das? Und was bedeuten die Entscheidungen der EZB für Sparer? Antworten auf die wichtigsten Fragen. Süddeutsche Zeitung

Draghi kauft den Krisenländern Zeit Nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank zugunsten der Krisenländer wissen Sparer und Anleger nun, dass sie wohl noch Jahre auf ein Ende der Niedrigzinsphase warten müssen. Auch der Preisanstieg bei Häusern und Wohnungen dürfte ungebremst weitergehen. Tagesspiegel

Euro-Strafzins Das ist eine historische Zäsur: Die Europäische Zentralbank hat einen Strafzins für Banken beschlossen, die Geld bei ihr parken. Niemand kann vorhersagen, welche Folgen das haben wird. FAZ

Mit Draghis Therapie wird aus Sparen Wertvernichtung Mario Draghi, der Präsident der Europäische Zentralbank, führt Minuszinsen ein und stellt den Geldwert auf den Kopf. Leidtragende sind wieder einmal die deutschen Sparer. Deren Sparbücher schmelzen. Die Welt

Das Eigentor der Europäischen Zentralbank Unternehmen in Europas Süden müssen sich weitgehend ohne Kredite durchkämpfen. Die EZB hofft, den Geldfluss durch einen Strafzins ankurbeln zu können. Das Beispiel Spanien zeigt: Nutzen wird es wenig. Handelsblatt

Wie Draghi alle an der Nase herumführt Mit Niedrigzinsen und neuen Liquiditätsspritzen will die EZB angeblich die Kreditvergabe in den Krisenländern ankurbeln. Doch in Wahrheit geht es ihr darum, Banken und Staaten zu retten. Wirtschaftswoche

Kein Grund zum Jammern! Die EZB greift zu drastischen Mitteln, um die Inflation anzufachen. Davon werden auch die deutschen Sparer profitieren. Sie sollten nicht auf das Gejammer von Bank-Funktionären hören. Handelsblatt

Noch mehr süsses Gift Die Währungsunion leidet nicht unter einer schädlichen, chronischen Deflation. Die neuerlichen geldpolitischen Massnahmen der EZB sind deshalb kontraproduktiv. NZZ

Feigheit vor der Politik Für die einen ist es hohe Kunst, für die anderen Hexenwerk: Gleich mit einer ganzen Phalanx an geldpolitischen Maßnahmen geht die Europäische Zentralbank (EZB) gegen die im Eurogebiet aufgekommenen deflationären Tendenzen sowie gegen die Kredit- und Wachstumsschwäche vor. Börsen-Zeitung

Draghi macht ernst – doch reicht das? Wall Street Journal

DAX-Allzeithoch

10.000 Punkte, na und? Der Dax steigt auf mehr als 10.000 Punkte und keiner macht mit. Dabei muss man kein Millionär sein, um Aktien zu kaufen. Sie sind ideal für die Altersvorsorge. FAZ

Überschätzte 10 000 Punkte Der Dax hat erstmals die Marke von 10 000 Punkten überschritten. Viele fragen sich: einsteigen oder aussteigen? Der Börsenexperte Joachim Goldberg erklärt, was jetzt zu erwarten ist. Süddeutsche Zeitung

Rekord dank Geldpolitik NZZ

„Werfen Sie Ihr Geld nicht den Märkten hinterher!“ Mr. Dax warnt vor dem großen Loch nach dem 10.000-Punkte-Rekord Focus

Mindestlohn

Andrea Nahles‘ Peitsche wird die Falschen treffen Der Mindestlohn kennt mehr Verlierer als Gewinner. Denn durch seine Einführung wird die Wirtschaft gezwungen, Personal einzusparen. Und das trifft vor allem die Geringqualifizierten. Die Welt

Mindestlohn mit Komplikationen Den Stundensatz von 8,50 Euro spätestens zum Januar 2017 haben die meisten Branchen inzwischen einkalkuliert. Doch wie es danach weitergeht, ist derzeit offen. Berliner Zeitung

Auftrag vom Wähler Deutschland ist kein Vorreiter. Nicht in diesem Fall, über den CDU, CSU und SPD auf dem Weg zu ihrem Koalitionsvertrag nächtelang verhandelt haben. In 21 von 28 EU-Mitgliedstaaten gilt teilweise seit vielen Jahren ein gesetzlicher Mindestlohn. Bonner General-Anzeiger

Fünf Millionen profitieren vom Mindestlohn Im Bundestag sind sich alle Parteien einig: Die Lohnuntergrenze muss kommen. Streit gibt es jedoch um die geplanten Ausnahmen, etwa für Praktikanten und Jugendliche. Auch in der Koalition selbst. Die Welt

Generation Kurzzeitpflege PraktikantInnen könnten es beim Jobeinstieg mit dem Mindestlohn schwer haben. Wer länger als sechs Wochen hospitiert, muss bald mehr verdienen. taz

NSA-Affäre

NSA-Affäre Ausgespäht, wir? Nein! Doch! Oooh SEgal ob Merkel, Friedrich oder Pofalla – deutsche Politiker klangen in der NSA-Affäre oft wie der französische Schauspieler Louis de Funès. Leugnend, überrascht, unfreiwillig komisch. Eine Auswahl der schönsten Zitate. Süddeutsche Zeitung

Generalbundesanwalt ermittelt – kleinstmöglich Der Generalbundesanwalt ermittelt, weil die NSA das Handy der Kanzlerin abgehört haben soll. Darüber hinaus gäbe es keine justitiablen Vorwürfe, heißt es. Die NSA-Affäre – doch nur ein Spuk? Stern

Snowden öffnete uns die Augen An der Frage, ob Edward Snowden ein Held oder doch eher ein Verräter ist, haben sich gefühlt Dutzende von Fernseh-Talkrunden abgearbeitet. Die Antwort ist eine Frage des Blickwinkels – und damit letztlich irrelevant. WAZ

Verschlüsselt euch! Am Geschäftsmodell der Internetkonzerne hat sich den Snowden-Enthüllungen zum Trotz nichts geändert. Allerdings haben die Nutzer ihre Privatsphäre selbst in der Hand. Aber sind sie bereit, dafür auch Geld zu bezahlen? Süddeutsche Zeitung

Keith Alexander Needs a Hug Why liberals should learn to stop worrying and love the NSA. Foreign Policy

Naher Osten

Zur Strafe Siedlungsbau Israels Reaktion auf die palästinensische Einheitsregierung polarisiert. Das israelische Wohnungsbauministerium kündigt 1500 weitere Siedlerwohnungen an und erkennt die Einheitsregierung nicht an. Frankfurter Rundschau

Israel provoziert erneut Palästinenser Gerade hat sich die palästinensische Einheitsregierung gebildet, da kündigt Israel weiteren Siedlungsbau in den besetzen Gebieten an. Insgesamt 1500 neue Wohnungen sollen errichtet werden. Das wird den Nahost-Konflikt wieder verschärfen. Tagesspiegel

Mehr Wohnraum für Siedler Der israelische Regierungschef Netanjahu reagiert auf die palästinensische Einheitsregierung wütend. Damit macht er sich international keine Freunde. taz

Knie zerschmettern in der Westbank Die Aktionen der israelischen Armee sind darauf ausgerichtet, die Kontrolle über die palästinensischen Gebiete zu behalten. Das ist keine Nebensache mehr, dies ist das israelische Nationalprojekt. Frankfurter Rundschau

…one more thing!

Feind und Helfer In ideologisierten Konflikten werden auch Humanitäre zum Feind. NZZ

Leitartikel

Geldverschenker ohne Weitblick Ein Strafzins für Europas Finanzhäuser, Milliardenkredite für Banken. Werden die Währungshüter um EZB-Chef Mario Draghi die Probleme der Krisenstaaten damit lösen können? Die Ursachen für deren Leiden sind kaum heilbar – und das billige Geld richtet Schäden an, die immer mehr Menschen spüren. Süddeutsche Zeitung

Es gibt kein Recht auf positive Zinsen Ohne ein großes Konjunkturprogramm wird Europa nicht aus der gegenwärtigen Wachstumsschwäche finden. Die Nullzinspolitik der Notenbank ist daher geboten. Berliner Zeitung

Sparer sind die Ober-Deppen Spare in der Zeit, so hast du in der Not – dieses alte deutsche Sprichwort gilt seit gestern nicht mehr! Bild

Mut zur Abschreckung Mehr als 600.000 Menschen warten derzeit vor Europas Grenzen und suchen Aufnahme. Sie können jedoch nicht alle unterkommen. Wer sie abhalten will, muss die Versäumnisse der Flüchtlingspolitik korrigieren Die Welt

Hinter Huber Seehofer will nicht vom Hof gejagt werden wie Stoiber. Doch scheint er diesem Schicksal umso näher zu kommen, je stärker er dagegen ankämpft. FAZ

Horst Seehofer als beleidigte Majestät Er will nicht nachdenken, sondern seine Kritiker fertig machen. Schließlich ist es Majestätsbeleidigung, wenn jemand an Horst dem Großen etwas auszusetzen hat. AZ München

Beautiful game, dirty business Football is a great sport, but it could be so much better if it were run honestly Economist

The Climate Domino The E.P.A.’s proposed rules on carbon should start a chain reaction that leads to steps to limit climate change around the world. New York Times

No Water, No Toilet Paper, No Tampons: How the US Treats Border Detainees A new lawsuit reveals the awful conditions migrants face in Customs and Border Protection custody. Mother Jones

Free him, then try him How Bergdahl became captive is the real issue. Washington Post