SPD, Fachkräfte, Euro-Krise, Murdoch, US-Schuldenkrise & Fussball-WM

SPD bietet Merkel Unterstützung an. Die SPD unterbreitet Kanzlerin Merkel ein Gesprächsangebot und will die Bundesregierung in der Euro-Krise unterstützen. Wirtschaftsminister Rösler (FDP) steckt unterdessen vor dem Brüsseler Krisentreffen die Grenzen seiner Partei für die Verhandlungen ab. FAZ

Drei Musketiere für Angie. Die FDP kaspert herum? Egal. Für Europa verbündet sich selbst die SPD mit der Kanzlerin. So wollten es Steinbrück, Steinmeier und Gabriel zumindest aussehen lassen. Stern

Neue SPD-Troika macht sich zur Rettung Europas auf. Im Sommerloch präsentieren sich die möglichen Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten in großer Eintracht Die Welt

Drei Männer, eine Meinung. Die drei potentiellen SPD-Kanzlerkandidaten zeigen in Berlin demonstrative Einigkeit. Gemeinsam richten sie einen Appell an Bundeskanzlerin Merkel – und bieten ihr eine Art informeller Koalition an. Handelsblatt

Die drei von der Bank. Sigmar Gabriel, Peer Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier mahnen Kanzlerin Angela Merkel und zeigen Entschlusskraft. Tagesspiegel

Marschall Steinbrücks Plan. Peer Steinbrück verlangt einen Marshall-Plan für Griechenland. Das hat was, hatte doch schon die damalige Wiederaufbauhilfe der Amerikaner für das kriegszerstörte Europa viel mit Griechenland zu tun. Nach dem Krieg versuchte die Sowjetunion durch massive Hilfe für die griechischen Kommunisten, Griechenland aus dem westlichen Lager zu brechen. Europa war zu arm, um zu helfen. Da sprangen die Amerikaner ein. Das kleine Griechenland bekam aus dem Marshall-Plan satte 700 Millionen Dollar, das große Deutschland erhielt gerade einmal doppelt so viel. WAZ

Partei im Wartestand. Noch bis vor Kurzem wäre jede Diskussion über einen Kanzlerkandidaten der SPD mit Spott und Häme bedacht worden. Wer vor zwei Jahren in der Wählergunst auf katastrophale 23 Prozent abstürzte, der sollte jetzt noch keinen Gedanken an den nächsten Herausforderer von Angela Merkel verschwenden. Lausitzer Rundschau

Die Volks-Partei hat wieder eine neue Troika Wen macht die SPD zum Kanzler-Kandidaten? Bild

Comeback der Stones. Steinbrück,Steinmeier, Gabriel – die SPD sollte sich an eine neue Troika gewöhnen. Die Umfragen lassen Hoffnungen keimen. Ohne Programm aber nutzt der beste Kandidat nichts. Frankfurter Rundschau

Anwerbung von Fachkräften aus Südeuropa

Raus aus der Krise, rein nach Deutschland. Die Spanier und Griechen sollen es richten: Deutsche Firmen hoffen, dass Akademiker aus den krisengebeutelten Ländern Südeuropas ihr Glück in Deutschland suchen – und damit den drohenden Fachkräftemangel hierzulande abwenden. Doch die umworbenen Kandidaten finden andere Länder attraktiver. Süddeutsche Zeitung

Buhlen um Arbeitskräfte in Barcelona. Die Bundesagentur für Arbeit wirbt in Krisenländern um qualifizierte Zuwanderer. Momentan im Fokus der Behörden: Spanien. Na bitte, es geht doch. Wirtschaftswoche

Bereicherung statt Bedrohung. Kommt auf Deutschland eine neue Migrantenwelle zu? Nein. Nimmt der spanische Ingenieur oder der portugiesische Arzt einem Deutschen den Job weg? Nein WAZ

Arbeitslose aller Länder, kommt nach Deutschland. Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus, vor allem die Hochqualifizierten. Diese Lücke muss schleunigst durch Zuwanderung geschlossen werden. Die Welt

Wildern im Krisengebiet. Deutschlands Wirtschaft boomt, Fachkräfte fehlen. Südeuropa darbt, Jobs sind rar. Die Lösung: Deutschland sucht in Griechenland oder Spanien. Doch funktioniert das? Stern

Euro-Krise

Merkel macht Europa zur Geisel Griechenlands. Einen Plan, wie aus den Euro-Turbulenzen herauszukommen wäre, gibt es nicht. Also wird die Dauerkrise weitergehen. Es bleibt nur das Prinzip Hoffnung. Die Welt

Ein unterzuckertes Land. Die politische Kommunikation Angela Merkels ist ein Desaster. Der Spiegel

Ist Merkel Europa schnurz egal? Bild

Merkel sollte besser schweigen. Die Medien kritisieren die vermeintliche Sprachlosigkeit der Kanzlerin in der Krise – zu Unrecht. Es wird nicht zu wenig geredet, sondern zu viel Die Zeit

Wir dürfen der Europa-Müdigkeit nicht nachgeben. Haushalt und Finanzen sind nicht alles: Trotz Euro-Krise und Sparzwang sieht Italiens Botschafter einen Kontinent der Hoffnungen. Die Welt

Britische Regierung warnt vor neuer Finanzkrise. Der stellvertretende britische Premierminister Nick Clegg ist „unglaublich besorgt“ über die Gefahr einer neuen globalen Finanzkrise. Portugal entdeckt derweil ein neues Haushaltsloch. FAZ

Geht es Italien wirklich besser als Griechenland? Italien steht viel, viel besser da als Griechenland, heißt es immer wieder. Aber stimmt das auch? Ein Fakten-Check weckt Zweifel. Die Welt

Kernschmelze des Geldes. Der globale Schuldenstrudel nimmt immer bedrohlichere Dimensionen an. Inzwischen geraten auch zentrale Volkswirtschaften wie Italien und die USA in den Sog der Krise. Doch in Europa wie in den USA scheint die Politik wie gelähmt. Wohin führt das alles? Ein Szenario für die nächsten Stufen der Krise manager magazin

Richtig umschulden! Die Lage ist ernst. Der gesamte Euroraum steckt in einer Krise. Der deutsche Sachverständigenrat („Fünf Weise“) geht seit ein paar Tagen mit einem Modell zur Umschuldung hausieren, welches bei der Bundesregierung immer mehr Freunde findet. Doch die Weisen verschweigen den Preis dieser Umschuldung. FAZ

Drei Szenarien für den Euro. Umschuldung, Staatsbankrott – oder doch Euro-Bonds: Wofür entscheiden sich Europas Politiker in der Krise? Die Zeit

Euro spaltet Europa. Die Probleme der Währungsunion haben eine neue Qualität erreicht. Mit Italien ist der drittgrößte Staat der Euro-Zone ins Wanken geraten – und droht die Gemeinschaftswährung mitzureißen. Für den Rest der EU wird der Beitritt zum europäischen Währungsclub so unattraktiv wie nie zuvor. Wirtschaftswoche

Nur nicht Bad Bank werden. Die EZB-Banker verfolgen nur ihre eigenen Interessen taz

Deutschland hätte heute keine Chance auf den Euro. Würden die Maastricht-Kriterien heute angewandt, sähe die Währungsunion völlig anders aus. Selbst Deutschland wäre chancenlos. Die Welt

Speed could kill the eurozone. The failure of Europe’s political leadership to keep pace with the speed of the debt crisis could prove fatal for the eurozone as we know it. Business Spectator

Murdoch-Abhöraffäre

Ehemaliger „News of the World“-Reporter tot aufgefunden. Der britische Journalist, der als erstes zur Abhöraffäre um die Boulevardzeitung „News of the World“ aussagte, ist tot aufgefunden worden. Sean Hoare hatte den früheren Regierungssprecher Andy Coulson belastet. Unterdessen traten die Spitzen der Londoner Polizei zurück. FAZ

Murdoch-Affäre enttarnt Cameron als Heuchler. Der Skandal um die eingestellte Zeitung „News of the World“ kostet auch den höchten Polizeibeamten Großbritanniens das Amt. Das verändert die Lage schlagartig – und zeigt, wie schlecht es um das Urteilsvermögen des britischen Premiers bestellt ist. Financial Times Deutschland

Cameron kämpft um seinen Ruf. Der britische Premier ist in der Defensive. Die Murdoch-Affäre kratzt an seiner Glaubwürdigkeit, während Labourchef Miliband zum Wortführer wird Die Zeit

Scotlands Yards Ansehen liegt in Trümmern. Was ist nur aus dieser Ermittlertruppe geworden, die weltweit großes Ansehen genoss? Großbritannien ist schockiert über die besondere Vertrauenspflege von Polizisten und Journalisten. Scotland Yard stand mal für Effizienz, Kompetenz und Spürsinn, jetzt steht die Behörde für Kumpanei, Faulheit und Dilettantismus – oder Schlimmeres. Süddeutsche Zeitung

Eliten in Bedrängnis. Auf dem Korruptionsindex von Transparency International lag Großbritannien zuletzt auf einem unauffälligen Platz zwischen Deutschland und Frankreich. Und wer über Charakteristika von Scotland Yard nachdachte, dem fiel vielleicht Behäbigkeit ein. Berliner Zeitung

Das System Murdoch im Kreuzverhör. Der Skandal um abgehörte Telefone gefährdet den Medienkonzern News Corp. zwar nicht in seiner Existenz. Doch er läutet den Abschied von Vorstandschef Rupert Murdoch ein. Wirtschaftswoche

Prinz al-Walid bin Talal – Der Murdoch-Angreifer vom Sonnendeck. Der reichste Mann Arabiens eröffnet das Feuer: Als „arabischer Warren Buffett“ wurde al-Walid zur Legende. Nun setzt er Rupert Murdoch unter Druck Financial Times Deutschland

Der britische Umsturz. England wirkt in diesen Tagen wie befreit von einer Besatzungsmacht. Es ist, als hätten in den letzten Jahren nicht Blair, Brown und Cameron regiert, sondern Murdoch, Murdoch und Murdoch. Wie mächtig sind Massenmedien wirklich? FAZ

Halten Sie durch, Mr. Murdoch! Der Abhörskandal bei der britischen „News of the World“ bestätigt viele in ihrem Vorurteil über die Boulevardpresse. Doch wer auf die bunten Blätter herabschaut, verachtet in Wahrheit auch das Volk, das diese Medien groß und mächtig macht Spiegel

Der Patriarch hat ausgedient, der Nachwuchs auch. Dem Murdoch-Imperium droht der Kollaps. Wer könnte den noch verhindern? Murdochs Sohn James? Zu nahe am Abhörskandal. Seine Tochter Elisabeth? Die hatte sich vor einigen Jahren bewusst von ihrem Vater abgewendet – und sie hat gezeigt, was sie kann. Als Nachfolgerin kommt sie dennoch nicht in Frage. Süddeutsche Zeitung

Just deserts for ‘Citizen Murdoch’ Washington Post

Murdoch’s vanguard has fallen. Now that several of Rupert Murdoch’s longest-serving and most trusted lieutenants have fallen on their swords, the mogul will face Britain’s parliamentary inquiry with no-one left between him and his son James and the continuing hunger for scalps. Business Spectator

US-Schuldenkrise

Noch sechs Tage bis zur amerikanischen Staatspleite. Republikaner und Demokraten müssen sich über die Schuldenobergrenze einigen. Ein Kompromiss könnte das Thema in den Wahlkampf verschieben. Die Welt

Jetzt kommt Bewegung in den Billionen-Dollar-Poker Bild

Moody’s rät zum Verzicht auf Schuldengrenze. Die Ratingagentur Moody’s empfiehlt Amerika, die Schuldengrenze abzuschaffen, um Anleger nicht zu verunsichern. Finanzminister Geithner glaubt an einen Kompromiss in der Schuldendebatte. FAZ

Send the Hill to Hogwarts. 10 reasons why Washington should take a page from Harry Potter. Foreign Policy

Take the no-pledge pledge. A member of Congress or other public official shouldn’t be tied forever to the mast of a single position, especially one embraced under pressure in a political campaign. Los Angeles Times

Why did Congress waste six months? Washington Post

Frauen Fussball-WM

Ein japanisches Märchen. Japan, die USA, der Frauenfußball. Nach diesem WM-Finale ist nichts mehr, wie es vorher war. Es war der krönende Abschluss des WM-Turniers. Die Zeit

Diese WM hat mehr geweckt als Emotionen. Die Japanerinnen gewinnen die Frauenfußball-WM und die deutschen Spielerinnen jubeln auf der Tribüne. Und es ist nicht das einzige Positive, was er diesem Turnier abgewinnen kann. Tagesspiegel

Katastrophen vergessen – für einen Tag. Egal ob in Tokio oder anderswo: Der Gewinn der Weltmeisterschaft hat das Japan in Hochstimmung versetzt. Für einen Moment konnten die Zerstörungen durch Erdbeben und Tsunami vergessen werden. FAZ

Morgen ist wieder Alltag. Nach all den schlimmen Nachrichten, nach Erdbeben, Tsunami, Nuklearkatastrophe und neuen Fällen radioaktiver Verstrahlung von Rindfleisch, gibt es endlich einen Grund zur Freude: Medien und Menschen in Japan feiern den WM-Erfolg ihrer Fußballerinnen ausgelassen. Süddeutsche Zeitung

Japan war die Ausnahme. Dem tollen Finale zum Trotz: Frauen können besser Fußball spielen, als sie es bei dieser WM gezeigt haben. Die Zeit

Der Traum ist aus. Die WM ist Geschichte. Was bleibt vom Hype um den Frauenfußball? Die Aussichten sind trist: Das Fernsehen mauert, und nicht einmal der DFB glaubt so recht an einen Aufschwung Stern

Frauen-WM gibt deutscher Wirtschaft keinen Kick. Mit dem Aus des deutschen Teams bei der Frauen-WM platzten auch die Hoffnungen der Tourismusbranche: Das Turnier konnte der deutschen Wirtschaft keinen Anstoß geben. Handelsblatt

Frauenfußball? Routine! Nach der enthusiastischen WM muss Frauenfußball in die Sportschauen taz

… one more thing!!!

Kein harmloser Spaziergang. Thilo Sarrazin spaziert, begleitet von einem Kamerateam durch Berlin-Kreuzberg – auf der Suche nach emotionalen Reaktionen der Anwohner. Die braucht der Provokateur Sarrazin dringend, um sich weiter als Opfer zu stilisieren. Kölner Stadt-Anzeiger

Leitartikel

Signale der Völker. Wir feiern zu Recht das demokratische Frühlingserwachen in Tunesien und Ägypten. In den anderen 22 arabischen Staaten aber hat sich eine neue Achse der Beharrlichkeit herausgebildet. Frankfurter Rundschau

Gegen mächtige Konkurrenz. Afrika ist wichtig für Deutschland, sagt die Bundesregierung. So wichtig wie den Chinesen? Nicht wirklich. Im Alltag der Bundeskanzler ist der Kontinent zweigeteilt: Das nördliche Afrika wird regelmäßig besucht; das restliche Afrika ist außen vor. FAZ

Europa fährt nur auf Sicht. Einen Plan B, wie aus den Euro-Turbulenzen herauszukommen wäre, gibt es nicht. Also wird die strukturelle Dauerkrise erst einmal weitergehen, und den Dirigenten der Euro-Zone bleibt nur das Prinzip Hoffnung Die Welt

Die gute Nachricht in der Krise Bild

Philips muss schlanker werden. Vergleiche hinken immer, Vergleiche zweier Unternehmen sowieso. Und so seien zunächst all die Liebhaber guter alter Markennamen beruhigt, die schon befürchteten, Philips könnte bald den Grundig machen. Financial Times Deutschland

Ist die Tradition in Gefahr? …die Sanierung des Viktualienmarkts. AZ München

Pakistan, Iran become ’natural allies‘ Asia Times

God didn’t make man; man made gods In recent years scientists specializing in the mind have begun to unravel religion’s „DNA.“ Los Angeles Times

Tabloid Bites Man. Rupert Murdoch sacrificed the U.K.’s biggest Sunday paper to protect something more precious — his influence (Cover Story) Time

Rupert’s Red Menace. The rise and fall of Rebekah Brooks, the woman at the heart of the scandal that has rocked the world’s most powerful media empire. Newsweek

Southern Exposure for Europe’s Banks Wall Street Journal

Letting Bankers Walk. The two principal arguments being made for letting the banks off easy don’t make much sense. New York Times

‚Big Government‘: A Problematic Idea. How a simplistic view of spending is driving budget cuts The Atlantic

Avoiding the Next Eurozone Crisis. The EU’s current framework cannot prevent or manage fiscal problems effectively. This does not mean that it is too late to build one that can. In addition to better financial cooperation, eurozone countries need to deepen their political coordination as well. Foreign Affairs