Hoeneß, Ukraine, Frankreich, Kindergeld, Bischofskonferenz & Lebensversicherungen

Und stündlich wächst die Steuerschuld Immer neue Summen werden bekannt und kosten Uli Hoeneß weiter an Glaubwürdigkeit. Die Steuerfahnderin sagt aus, er habe zusätzliche Millionen und damit insgesamt 27,2 Millionen hinterzogen. Hoeneß schien den Tränen nah. Handelsblatt

Hoeneß und der Applaus Erst 3,5 Millionen oder 5 Millionen, dann 18,5 Millionen und jetzt sogar 23 oder 27 Millionen Euro! Darf‘s noch ein bisschen mehr sein? FAZ

Die Erniedrigung Für Uli Hoeneß ist der zweite Prozesstag eine Demütigung: Sein Vermögen wird durchleuchtet und eine noch höhere Steuerschuld öffentlich. Die Solidarität schwindet. ZEIT

Warum ​eigentlich ​nicht Knast? Warum sollte das Landgericht München dem Steuersünder Uli Hoeneß eigentlich das Gefängnis ersparen? Bild

Hoeneß muss um die Freiheit bangen Die Steuerschuld von Uli Hoeneß entpuppt sich als Fass ohne Boden. Spätestens seit dem zweiten Verhandlungstag dürfte jedem klar sein, dass ein Aufenthalt hinter Gittern nur noch schwerlich zu vermeiden ist. Kölner Stadt-Anzeiger

Die Wirksamkeit der Selbstanzeige rückt in weite Ferne Nach dem zweiten Prozesstag ist für Uli Hoeneß eine Gefängnisstrafe wahrscheinlicher denn je. Exklusiv für manager-magazin online analysiert Wirtschafts-Anwalt Oliver Sahan von der Kanzlei Roxin nach jeder Verhandlung die Chancen des FC-Bayern-Chefs, der Haft zu entgehen manager magazin

„Jetzt rede ich!“ Der Hoeneß-Verteidiger Hanns W. Feigen verschafft sich im Gerichtssaal Respekt. Mit einem donnernden Schlag auf den Tisch unterbrach er Hoeneß zweimal. Doch wie viel kann der frühere Jesuitenschüler im Prozess noch ausrichten? FAZ

Königsmörder gesucht „Um Gottes willen“, raunen sie im Hintergrund. Dass der Bayern-Präsident dem Fiskus möglicherweise 27 Millionen Euro vorenthalten haben soll, sei unvorstellbar. Die neuen Zahlen sorgen für Unruhe in den Konzernen. Aber der FC Bayern und seine Großsponsoren haben Hemmungen, sich von Hoeneß loszusagen. Süddeutsche Zeitung

Reputationsrisiko für die Bank Vontobel Wie bedeutend war der Kunde Uli Hoeness für die Zürcher Bank Vontobel? Und hätte die Bank nicht abklären müssen, ob die Gelder, die der Präsident des FC Bayern München für seine Devisentransaktionen einsetzte, ordnungsgemäss versteuert waren? Die Bank selbst ist überzeugt, alle Regeln eingehalten zu haben. Trotzdem bleibt ein Reputationsrisiko. NZZ

Ukraine

Faschisten als Vorbilder Die Regierung der Krim warnt vor rechtsextremen Kräften in Kiew und treibt die Unabhängigkeit voran. Wie nationalistisch und korrupt sind die neuen Machthaber in der Ukraine wirklich? Frankfurter Rundschau

„Keine Spaltung, wir sind Brüder“ Das Krim-Parlament hat die Halbinsel für unabhängig erklärt. In der Ostukraine ist die Lage dagegen nicht so eindeutig. Moskautreue mischen sich mit Gegnern eines zu großen russischen Einflusses. Ein Stimmungsbild. Handelsblatt

Erinnerungskultur und Aussenpolitik Beim Ukraine-Konflikt sollte nicht vergessen gehen, dass die beiden Akteure Deutschland und Russland ein unterschiedliches Verständnis ihrer hegemonialen Rolle in Europa pflegen. NZZ

Putin liebt die Macht mehr als die Menschen Der Zerfall der Sowjetunion ist sein Trauma, die Wiederauferstehung des russischen Imperiums sein größter Traum. Aber mit seiner Härte gewinnt Wladimir Putin nur Vasallen, keine Freunde. Die Welt

Putins vermeintliche Stärke Der Kremlchef provoziert mit seiner Ukraine-Politik genau das, was er seit zehn Jahren mit allen Mitteln zu verhindern suchte: ein weiteres Vorrücken der westlichen Militärallianz nach Osten. Berliner Zeitung

Angst vor dem großen Nachbarn Russland Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier tourt durch die baltischen EU-Länder, um ihnen die Sorge vor Russland zu nehmen. Viele postsowjetische Staaten rechnen mit neuem Druck aus Moskau – zumal es in einigen abtrünnige Provinzen gibt. Frankfurter Rundschau

Neues Futter für alte Ängste Regierung und Bürger in Polen fordern Sanktionen gegen Russland – als Investition in eine friedliche Zukunft. Nun kommt Angela Merkel. taz

Etwas Schreckliches, etwas Blutiges zieht heran In der Ukraine würden orthodoxe Kirchen zerstört und Russischsprechende herabgesetzt, wird in Russland verbreitet: Wie man sich in Moskau auf das Kommende vorbereitet – was auch immer das sein mag. FAZ

Putins Propaganda-Kampf Das russische Staatsfernsehen zeigt irreführende Bilder, Links zu Artikeln funktionieren plötzlich nicht mehr. Wie Russland Informationen über die Krise in der Ukraine manipuliert. Süddeutsche Zeitung

Wie friedlich bleiben die Krim-Tataren? Wall Street Journal

Pipeline Problems Ukraine Isn’t Europe’s Biggest Energy Risk Foreign Affairs

Putin’s Imperial Road to Economic Ruin The debate around Crimea is no longer centered on international law: Russian President Vladimir Putin has publicly recognized that he does not feel bound by it and does not care if the rest of the world deems Russia’s actions illegal. What is not clear is whether Russia’s economy can bear the burden of Putin’s objectives in Ukraine. Project Syndicate

Frankreich

Die großen Ohren des Elysée Nicht nur Nicolas Sarkozy wurde abgehört und ordnete selbst Lauschangriffe an. Auch frühere französische Präsidenten pflegten liebevoll das System der Telefonüberwachung politischer Gegner und Freunde. FAZ

Im Sumpf Als Nicolas Sarkozy 2012 erbittert, wenn auch erfolglos um seine Wiederwahl kämpfte, vermuteten böse Zungen dahinter nicht nur politischen Ehrgeiz, sondern auch Furcht vor der Justiz: Einmal von seiner Immunität befreit, könnte er in Schwierigkeiten geraten, hieß es. Bonner General-Anzeiger

Ein ganz gewöhnlicher Bürger Der frühere Präsident ist wegen Korruptionsvorwürfen abgehört worden. Sarkozy seinerseits scheint an der Arbeit der Justiz äußert interessiert zu sein. taz

Die intimen Tonbänder aus dem Präsidentenpalast Frankreich hat sein „Sarkogate“: Nicolas Sarkozys wichtigster Berater hat viele pikante Gespräche mit dem Präsidenten aufgezeichnet. Der Élysée-Palast zeigt sich darin als munteres Intriganten-Stadl. Die Welt

Kindergeld

Erhöhung des Kindergelds soll warten Die große Koalition denkt darüber nach, das Kindergeld nicht wie erwartet in diesem Jahr anzuheben, sondern erst 2016. Dann soll das Plus aber ums größer ausfallen. Betroffen sind auch der Kinderfreibetrag und der Kinderzuschlag. Frankfurter Rundschau

Mehr Kindergeld für Koalition zu aufwendig Anstatt das Kindergeld jetzt um 35 Euro zu erhöhen oder neu und sozial gerechter zu gestalten, erklären die Koalitionäre die rechtlich eigentlich erforderliche Anhebung um zwei Euro für zu aufwendig – welch ein Zynismus. Berliner Zeitung

Schäuble und seine zwei Euro Die Erhöhung des Kindergeldes soll warten, 2016 soll es dann mehr Geld geben. Die Entscheidung zeigt, wer der Bundesregierung am Herzen liegt. taz

Schäuble will erst 2016 Kindergeld erhöhen Das Kindergeld ist zu niedrig – darüber sind sich Union und SPD einig. Streit gibt es darüber, wie Eltern stärker unterstützt werden sollen. Die Experten von Finanzminister Schäuble haben eine Lösung ausgetüftelt: Erhöht wird erst 2016, dafür aber kräftig. Süddeutsche Zeitung

Großverdiener mit Kindern profitieren Streitfall Kindergeld: Viele Fachleute würden die staatliche Gießkannenförderung am liebsten abschaffen. Die Große Koalition sucht ihr Heil in der Mitte: Das Kindergeld soll bleiben, wird aber erst mal nicht erhöht. Große Gießkanne plus gezieltes Wässern: Das klingt gut. Es hat nur einen Haken. WAZ

Fatales Signal Wenn es so kommt und eine (versprochene) Erhöhung des Kindergeldes auf die lange Bank geschoben wird, sendet die Koalition abermals ein fatales Signal in die Welt: Zwei Euro pro Kind und Monat (darum ging es zuletzt noch) sind zu viel. Welchen Wert haben eigentlich die Familien und der Nachwuchs, die dieses Land so dringend braucht? Bonner General-Anzeiger

Deutsche Bischofskonferenz

Oberhirte gesucht Mit Spannung wird die Wahl des neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz erwartet. Wird es ein Übergangskandidat oder eine Führungspersönlichkeit, mit der die katholische Kirche endlich aus der Krise kommt? Favoriten gibt es mehrere – mit Überraschungen darf gerechnet werden. Spiegel

Tebartz schwebt über allem Tebartz-van Elst kommt nicht nach Münster und ist dennoch allgegenwärtig. Alle Namen und Nachrichten stehen bis auf weiteres im Bann der Frage, wie Papst Franziskus in der Causa Tebartz entscheiden wird. FAZ

Zu viel Amt und Würden Die Bischofskonferenz wählt an diesem Mittwoch ihren neuen Vorsitzenden. Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx gilt als aussichtsreicher Kandidat. Doch würde er gewählt, brächte das für sein Bistum auch neue Probleme. Süddeutsche Zeitung

Kein klarer Favorit Die katholischen Bischöfe entscheiden heute über ihren künftigen Vorsitzenden. Es gibt zwei Ansprüche an den neuen Vorsitzenden, aber keinen klaren Favoriten. Frankfurter Rundschau

Lebensversicherungen

Finger weg von unseren Versicherungspolicen Milliardeneinbußen für Kunden bei Lebensversicherungen: Die Regierung will die Ansprüche der Versicherten beschneiden. Sie sollen in diesem Jahr Einbußen von mehr als zwei Milliarden Euro hinnehmen. Die Welt

Weiße Salbe Spät hat das finanzpolitische Berlin gemerkt, dass in Sachen Lebensversicherer eine zweite Kommunikationskatastrophe droht. Börsen-Zeitung

Diese Rechnung geht niemals auf Ob Versicherungskunden an virtuellen Gewinnen der Konzerne beteiligt werden müssen, ließe sich hinterfragen. Außer Frage steht dagegen, dass sich die Versicherungskonzerne selbst in die Bredouille gebracht haben. WAZ

…one more thing!

Mythos Nürburgring Der kleine Düsseldorfer Rennsport-Zulieferer Capricorn übernimmt den Nürburgring. Dessen Pläne klingen viel versprechend. FAZ

Leitartikel

Feuerwehr auf Reisen Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier besuchen alarmierte Verbündete im Osten. Die fürchten nicht nur, dass Putin seine Hand als nächstes nach ihnen ausstrecken könnte. Sie sorgen sich auch wegen der Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas. FAZ

Die Krim-Krise ist brandgefährlich für Europa Angesichts der Krise auf der Krim müsste Europa den Frieden retten, eine Spaltung in Blöcke verhindern. Doch die EU spricht nicht mit einer Stimme, so kann sie weder die Politiker in der Ukraine beeindrucken noch Russlands Präsident Putin. Tagesspiegel

Plaudern statt beschließen Griechenland, Finanztransaktionssteuer, Pleitebanken – die EU-Finanzminister haben viele Baustellen auf dem Zettel. Doch statt wichtige Entscheidungen zu treffen, beraten und vertagen die Herrschaften lieber. Dabei drängt die Zeit. Süddeutsche Zeitung

Europa braucht neue Köpfe Die Krim-Krise ist ein Wendepunkt für die hehren Ziele der europäischen Idee, Frieden durch einen gemeinsamen Markt zu schaffen. Ein neues Europa braucht erfindungsreiche Köpfe Frankfurter Rundschau

Achtet die Sperrklausel! Seit das Verfassungsgericht die Drei-Prozent-Hürde für die Europawahl kippte, ist die Neigung zu spüren, gedankenlos auch das deutsche Wahlrecht zu ändern Die Welt

Wir brauchen die Bosheit der Dichter Wie langweilig wäre es ohne Kritiker des Fortschritts wie Peter Sloterdijk, Botho Strauß, Peter Handke und auch Sibylle Lewitscharoff. Sie alle formulieren eine Unbehaustheit in unserer munter vorwärtsstürmenden Wachstumswelt, die in unseren Selbstdeutungen gerne verdrängt wird. Berliner Zeitung

Keine Stütze für null Bock Wieder 1 Million Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger. Wieder eine Zahl, die ratlos macht. Bild

Alles außer Bargeld Das Bargeld kann zu Hause bleiben. Geht es nach etlichen Zahlungsanbietern, sollen die Deutschen bald nur noch mit dem Smartphone shoppen. Doch was können alternative Bezahlverfahren? Und was hat der Verbraucher davon? Handelsblatt

Kiev’s Message to Moscow Ukrainians want peace, but we will not submit to Soviet-style bullying. New York Times

Bitcoin buyers beware: Our view USA Today

Bitcoin Foundation: Giving consumers privacy USA Today