Flugzeugabsturz, Griechenland, Großbritannien, Ukraine, Singapur & Facebook

Schlag in schweren Zeiten Die letzten Toten bei einem Lufthansa-Unfall waren vor 22 Jahren zu beklagen. Das Unglück rückt den jüngsten Schlagabtausch zwischen Lufthansa und der Pilotenvereinigung Cockpit in den Hintergrund. Süddeutsche Zeitung

Die Antwort auf die Katastrophe Das furchtbare Geschehen ist nicht in Worte zu fassen. Die Piloten diskutieren über die Ursachen. Und manche bleiben am Boden. Alle Flugzeugteile, die im Verdacht stehen, müssen umgehend ausgetauscht werden. FAZ

Warum der Absturz uns alle etwas angeht Wir haben den Glauben an die Möglichkeit der Risikolosigkeit verloren. Desto wichtiger ist uns, dass wir darauf vertrauen können, dass alles getan wird, die Risiken zu senken. Darum geht die Aufklärung der Absturzursache der Germanwings-Maschine uns alle an. Berliner Zeitung

Der Schmerz, die Stille und ein Trauerort im Nirgendwo Der Tod so vieler Menschen durch einen Absturz hinterlässt nicht nur Entsetzen, sondern auch eine atemraubende Leere. Sie wirkt umso schmerzlicher, weil das Unglück jählings in das Leben brach. Die Welt

Haltern – eine Stadt im Innersten getroffen Haltern am See nach dem Flugzeugunglück Auf dem Schulhof haben Mitschüler Kerzen angezündet. Menschen laufen gebückt durch die Straßen. 16 Zehntklässler und zwei Lehrerinnen aus Haltern am See waren an Bord des Germanwings-Flug 4U9525. Ihr Tod reißt ein Loch. Süddeutsche Zeitung

Eine Stadt trauert An Bord von Flug 4U9525 befanden sich 16 Schüler und zwei Lehrerinnen aus Haltern, NRW. Sie waren auf einem Austausch in Spanien. Das Entsetzen in dem Städtchen ist groß. Zeit

Ein Tag der Trauer und Hilflosigkeit Das Unglück am Dienstag riss 150 Menschen in den Tod, Menschen auf dem Weg nach Düsseldorf. Das Leid ist ganz nahe. Die Hilflosigkeit auch. WAZ

Der Umgang mit dem Unfassbaren Im Krisenzentrum in Seyne, nahe der Absturzstelle des Germanwings-Flugzeuges, arbeiten Experten an der Aufklärung des Unglücks. Einblick in das schwierige Treiben vor Ort. Handelsblatt

Warum uns dieses Unglück nahegeht Ist es nationalistisch, Betroffenheit nach dem Absturz eines deutschen Jets zu zeigen? Nicht unbedingt, es zeigt erst einmal nur: Wir fühlen lokal. taz

So sicher ist Fliegen Unglücke wie der Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich lassen das Fliegen subjektiv unsicher erscheinen. Dabei ist es im Laufe der Jahre immer sicherer geworden. Süddeutsche Zeitung

Wie alt darf ein Flugzeug sein? Das abgestürzte Germanwings-Flugzeug war 24 Jahre alt. Das klingt gewaltig, ist in der Luftfahrt aber kein ungewöhnlicher Wert. Jüngere Flugzeuge sind zwar oft effizienter, aber nicht unbedingt sicherer. FAZ

Alt bedeutet nicht gleich unsicher Spielt das Alter des abgestürzten Germanwings-Airbus eine Rolle? Bei guter Wartung ist das kein Thema. Vereiste Sensoren haben A320-Modellen aber schon Probleme bereitet. Zeit

Katastrophe in harter Zeit Mit ihrer Tochter Germanwings will Lufthansa Billigfliegern Konkurrenz machen. Die Piloten verdienen dort bis zu 20 Prozent weniger. taz

Unglück beschädigt Vertrauen in Lufthansa Die Trauer um die Toten, das Leid der Angehörigen, die Mühen der Helfer stehen im Vordergrund. Und dann ist da noch die Lufthansa. Wie begegnet sie dem Vertrauensverlust? Handelsblatt

Die schwierige Suche nach Opfern und Trümmern Rund 500 Rettungskräfte sind an der Absturzstelle des Fluges 4U9525 in den Alpen im Einsatz. Ein Flugschreiber wurde gefunden. Was wir bislang über das Unglück wissen. Zeit

Flieg sicher! Das Flugunfallbüro Jacdec hat die sichersten Fluggesellschaften für das vergangene Jahr ermittelt. Das Ergebnis wurde erst Anfang dieses Jahres präsentiert. Hier ist das Ranking von Platz 1 bis 15. Manager Magazin

Griechenland

Tsipras nimmt sich Zeit für lange Gespräche Ein rekordverdächtiger Antrittsbesuch: Griechenlands Ministerpräsident Tsipras trifft deutsche Politiker in Berlin. Trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit fällt deren Bilanz ähnlich aus. Süddeutsche Zeitung

Alexis Tsipras und die Linke Die Linkspartei ist stolz darauf, den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras als einen der ihren zu wissen. Mit der Lösung der Probleme hat das wenig zu tun. Berliner Zeitung

Angela Merkel führt wie eine gute Schäferin Steuerte die Kanzlerin jetzt um, würde sie ihre Politik der vergangenen Jahre dementieren, sie würde die und sich selbst diskreditieren. Deshalb werden weitere Milliarden Euro für die Griechen lockergemacht werden. Tagesspiegel

Es ist auch unsere Krise Die Griechen haben über ihre Verhältnisse gelebt? Mag sein. Aber ohne die verfehlte deutsche Politik wäre das nicht gegangen. Frankfurter Rundschau

Griechenland blickt nach Osten Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras ist ohne frisches Geld aus Berlin nach Hause zurückgekehrt. Regierungsmitglieder wollen nun in Peking und in Moskau neue Anleger gewinnen und um Kredite werben. Handelsblatt

Vermintes Gelände Im Streit um Schadensersatz für Schmiergeldgeschäfte in Griechenland stellen Justiz und Regierung in Athen neue Forderungen. Das hat Folgen für deutsche Konzerne. Süddeutsche Zeitung

Deescalating Europe’s Politics of Resentment In 2010, Greece had no right to borrow from German – or any other European – taxpayers, while its public debt was unsustainable. Five years later, the consequences of that decision – open animosity toward and from Germany, a humanitarian crisis, and a mountain of unserviceable debt – could not be clearer. Project Syndicate

Großbritannien

David Camerons Geständnis in der Küche Der britische Premier lässt bei einer Homestory im Fernsehen Anzeichen von Amtsmüdigkeit erkennen. Er wolle nur noch eine weitere Amtzeit regieren, sagt er. Das Geständnis kommt zur Unzeit. Süddeutsche Zeitung

Startschuss aus der Küche des Premierministers Warum schließt David Cameron eine dritte Amtszeit aus, bevor er die zweite sicher hat? Nun denken im Wahlkampf alle Briten an ihn. Das Schicksal zweier Amtsvorgänger hätte ihm Warnung sein sollen. FAZ

Camerons Unbedachtheit könnte toxisch wirken Bevor Großbritanniens Premier David Cameron zum zweiten Mal gewählt ist, lehnt er eine dritte Amtszeit ab und bringt mögliche Nachfolger ins Spiel. Im Wahlkampf könnte ihm diese Offenheit schaden. Die Welt

Ukraine

Die Revolution frisst ihre Financiers Auf Druck des Westens kündigen die Erben des Majdans ihr Bündnis mit den Oligarchen auf. Einer der reichsten Männer der Ukraine, der Milliardär Ihor Kolomojskij, wehrt sich mit Waffen und Kraftausdrücken gegen den Machtverlust. FAZ

Machtkämpfe in Kiew Von dem 40-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für die Ukraine dürfte bei der Bevölkerung nicht viel ankommen. Wahrscheinlicher ist, dass viel Geld für Waffenkäufe draufgeht. und Oligarchen an die Macht streben. Wirtschaftswoche

Kampf gegen Oligarchen als Zerreißprobe 100 Tage ist die pro-westliche Regierung in der Ukraine im Amt – und eigentlich mit einer soliden Mehrheit ausgestattet. Trotzdem kommen die Reformen kaum voran. Ein Grund dafür sind die Oligarchen. Einer von ihnen ist Ihor Kolomojskij, Gouverneur von Dnipropetrowsk. Präsident Poroschenko versucht ihn in die Schranken zu weisen. Deutschlandfunk

Im Griff der Oligarchen In der Ukraine ist der Fussball ein Spielball der Reichen und Mächtigen – mit Verbindungen bis zum Staatspräsidenten. Ihor Kolomojskij scheiterte beim Versuch, Petro Poroschenko zu umgehen. NZZ

Singapur

Der brutale Visionär Fleißig und gehorsam, so sah Lee Kuan Yew den perfekten Bürger. Disziplin war dem Begründer Singapurs wichtiger als Demokratie. So machte er das kleine Land erfolgreich. Zeit

Der gute Autokrat von Singapur Wie kein anderer Politiker stand Singapurs langjähriger Regierungschef Lee für eine asiatische Erfolgsgeschichte, die nicht nur in China bewundert wird. Aber das Modell ist brüchig Deutsche Welle

Singapur ist kein Vorbild Lee Kuan Yews Tod wirft ein Schlaglicht auf eine bewundernswerte Erfolgsgeschichte. Dennoch ist Singapur kein Vorbild. NZZ

Pride and Prejudice in Modern Singapore Growing up in the shadow of Lee Kuan Yew. Foreign Policy

Facebook

Recht so! Der Europäische Gerichtshof prüft, inwieweit sich Facebook an EU-Datenschutz-Regelungen halten muss. Das Verfahren zeigt dem Internet-Giganten, dass Grundrechte nicht einfach so abbedungen werden können. FAZ

Der Mann, der Facebook stoppen will Der 27-jährige Max Schrems kämpft für mehr Datenschutz. Inzwischen liegt sein Fall vor dem Europäischen Gerichtshof. Alles begann mit einer einfachen Frage: Welche Daten hat Facebook über mich gespeichert? Rheinische Post

Überwachung vor Gericht Der Europäische Gerichtshof muss entscheiden, ob Daten europäischer Nutzer in die USA übermittelt werden dürfen. Die EU-Kommission bleibt zahm. taz

Facebook as a Press Baron The social-media giant wants directly to host content from major news outlets. What’s next? The Atlantic

….one more thing!

Gutachter fordern radikale Wende in der Tierhaltung Bürger sind kritisch, Bauern unter Druck. Der Bund gab ein Gutachten in Auftrag. Es fordert enorme Änderungen – im Alleingang. Das wird teuer. FAZ

Leitartikel

Der Verfassungsschutz muss besser werden Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) legt heute ein neues Gesetz vor. Die Kritik ist schon da und kommt von zwei Seiten. Doch das ist vielleicht kein schlechtes Zeichen. Frankfurter Rundschau

V-Leute verdienen kein Vertrauen In den Schmuddelecken des Rechtsstaats lauern die Spitzel des Verfassungsschutzes: V-Leute handeln aus Egoismus, nicht aus Loyalität zum Staat. Das macht das Geschäft mit ihnen so anrüchig – und so riskant. Süddeutsche Zeitung

WARUM? Schreckliche Details werden bekannt: Acht lange Minuten hat der Sinkflug der Maschine gedauert, bis sie am Berg zerschellte. Bild

„Als Erster in der Ukraine investieren“ Der Investor George Soros spricht im Interview über die Griechenland-Krise und das Gespür für profitable Finanzwetten. Unter bestimmten Umständen würde er eine Milliarde Dollar in die ukrainische Wirtschaft stecken.Katharina Slodczyk und Michael Maisch. Handelsblatt

Verräterische Maut Aus einer bayerischen Gerechtigkeitsfrage ist die Infrastrukturabgabe geworden. So schnell kann es gehen, wenn man für immer mehr Baustellen immer mehr Geld braucht, aber nicht weiß, woher. FAZ

Nur für Wohlhabende Die Deutsche Bank wird sich wohl vom Massengeschäft verabschieden. Die breite Privatkundschaft bleibt der Postbank überlassen, die zum Teil verkauft werden könnte. Politiker sollten sich mit Kritik zurückhalten Die Welt

Die Digitalisierung bedroht die Mittelschicht Die Digitalisierung wird klassische Jobs vernichten, die für die Mittelschicht stehen. Übrig bleiben hochqualifizierte und einfache Tätigkeiten. Das stellt das Selbstbild einer Gruppe infrage, die sich für die tragenden Säule der Gesellschaft hält. Tagesspiegel

Look Before Leaping What’s at stake in the nuclear deal with Iran? New York Times

Want al-Qaeda on that license plate? Our view: States don’t have to get into the expression business to begin with. USA Today

My license plates, my free speech Another view: As long as Texas is in the business of specialty plates, it is also in the business of state-supported ‚bumper stickers. USA Today