Terror in Berlin, Russland & Türkei

Terror in Berlin

Flanieren ohne Schutz Die vier größten deutschen Städte beschränken die Zufahrt zu Fußgängerzonen nicht mit Hindernissen. Dabei wäre ein Schutz mit Pollern weder teuer noch unpraktisch. FAZ

Die Angst vor dem Terror darf uns nicht beherrschen Wir dürfen denen, die uns bedrohen, keine Chance geben. Berliner Zeitung

Warum dieser Kommentar so kurz ausfällt Der Fahrer des Todestrucks ist noch immer nicht gefasst. Dass Kritiker der Flüchtlingspolitik in sozialen Netzwerken dennoch sofort Schuldzuweisungen posten, ist unerträglich. Die Welt

Unfall oder Anschlag? Terrorangriff oder Amoklauf? Solange nicht klar ist, was passiert ist, fällt eine seriöse Berichterstattung schwer. Frankfurter Rundschau

Gelassenheit als Gegenwehr In Berlin ist geschehen, was lange zu befürchten stand. Jetzt Nutzen aus der brutalen Tat ziehen zu wollen, ist widerlich. taz

In Stille vereint Die Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wird nach dem Anschlag zum Ort der Besinnung. Die zentrale Botschaft aller Trauernden: Wir machen weiter. Zeit

Trost für die Untröstlichen Wenige Meter vom Schreckensort entfernt kommen Politiker und Bürger zu einer Trauerfeier zusammen. Und erleben besondere Momente der Versöhnung. Süddeutsche Zeitung

Ab dem wievielten Anschlag beginnt der Krieg? Aus Berlin erreichen uns Bilder großer Düsternis. Ein schwarzer Laster rast in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche. Zerfetze Stände, zermalmte Menschen, Polizeisirenen, wo eben noch Weihnachtslieder gespielt wurden. Huffington Post

Als Carlos und das „libysche Volksbüro“ in Berlin bombten Der Anschlag vom Breitscheidplatz ist nicht der erste in Berlin: „Mifgash Israel“, „Maison de France“ oder „La Belle“ – die Spur des Terrors in der deutschen Hauptstadt ist lang. mehr…Andreas Conrad. Handelsblatt

Terror und Kontrollverlust Nach dem Anschlag von Berlin beginnt die Debatte über die Unterlassungssünden der deutschen Terrorbekämpfung und die Risiken der Flüchtlingspolitik. Auf die Regierung kommen unangenehme Fragen zu. NZZ

Terror

Die Saat des Terrors Wächst, wie Bundespräsident Gauck meint, unser Zusammenhalt, wenn wir angegriffen werden? Das wäre sehr zu wünschen. Am Ende des Jahres 2016 könnte man freilich auch zu einem anderen Schluss kommen: dass der freie Westen zerfällt. FAZ

Sind wir wirklich erschüttert? Politiker reagieren mit emotionalen Phrasen auf Terroranschläge. Doch tatsächlich gewöhnen sich die Menschen an die Bilder des Terrors. Es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig. Wirtschaftswoche

Terror der Reflexe Nach dem Anschlag von Berlin suchen die Menschen Einordnung und Orientierung. Doch statt Worten, die Halt bieten, liefert die Politik nur Floskeln und Reflexe. Stern

Sicherheit hat Priorität Nach den Schüssen in einem Gebetszentrum mitten in Zürich sind noch viele Fragen offen. Eines ist sicher: Der Ruf nach mehr Sicherheit wird ertönen. Und er ist berechtigt. NZZ

2016 – Jahr des Terrors für Deutschland Hannover, Würzburg, Ansbach. Nie war die terroristische Bedrohung hierzulande so gegenwärtig wie in diesem Jahr. Süddeutsche Zeitung

Hört auf mit den guten Ratschlägen! Heute Gefühl, ab morgen dann wieder Politik: Das scheint die Regel im Umgang mit dem Terror zu sein. Heute Andachten, ab morgen wieder Talkshows. Es geht alles sehr schnell. Tagesspiegel

Die Aufruhr-Gesellschaft Das Jahr 2016 ist das Jahr, an dem der Terror Deutschland erreichte. Der Krieg der Terroristen richtet sich nicht gegen unsere Werte, er richtet sich gegen das Gefüge des zivilisierten Zusammenlebens. Wirtschaftswoche

The Myth of Lone-Wolf Terrorism The Attacks in Europe and Digital Extremism Foreign Affairs

Seehofer

Die Stunde der Scharfmacher Während Kanzlerin Angela Merkel öffentlich trauert, nutzt CSU-Chef Seehofer den Moment und fordert eine „Neujustierung“ der Zuwanderung. Frankfurter Rundschau

Trauer alleine reicht der CSU nicht mehr Horst Seehofer lässt nun eigene Pläne erarbeiten, um die Sicherheitslage zu verbessern – denn in der Partei dominiert die Sorge, dass die Stimmung im Land komplett kippt. Süddeutsche Zeitung

Was weiß Seehofer, was wir nicht wissen? CSU-Chef Horst Seehofer hat weniger Hemmungen, kurz nach dem Terroranschlag in Berlin offen auf Konfrontation zu Angela Merkel zu gehen. Und er hatte offenbar mehr Kenntnis über den Täter als die deutschen Sicherheitsbehörden. Wie Frage ist nur: Woher? Die Welt

Verhältnis Russlands zur Türkei

Rache für Aleppo Mit der Ermordung des russischen Botschafters frisst sich der syrische Stellvertreterkrieg tiefer in die Türkei hinein. Ein Satz des Täters gibt einen Hinweis auf die Verantwortlichen. FAZ

Am Weltkrieg vorbeigeschrammt Das Attentat auf den russischen Botschafter in Ankara dürfte Russland und die Türkei sogar näher zusammenbringen. Wirtschaftswoche

Russlands Einfluss auf die Türkei wächst Der türkische Präsident Erdogan betont die gemeinsame Arbeit bei der Aufklärung des Anschlags auf den Botschafter Moskaus. Beobachter sind sich einig in der Erwartung, dass Russland nun den Druck auf die Türkei im Syrien-Konflikt erhöhen wird. Bonner General-Anzeiger

Die neue Syrien-Allianz Putin setzt auf Erdoğan in der Syrienpolitik – obwohl ein regimetreuer Polizist seinen Botschafter in Ankara ermordete. Warum? taz

Tanz mit dem Teufel Handelte der Mörder an Andrei Karlow eigenmächtig oder auf Anweisung? Die türkische Regierung muss sich unangenehme Fragen gefallen lassen. NZZ

Ohne Putin gäbe es keinen Trump Das «Phänomen Putin» zeitigt globale Wirkung. Mit der Annexion der Krim hat der russische Präsident eine Pandorabüchse geöffnet, aus der «Arme und Benachteiligte» aus aller Welt gekrochen kamen. NZZ

…one more thing!

„Der Mensch ist nicht für den Winter gemacht“ Nun hat der Winter offiziell begonnen. Er ist ungemütlich, hart, manchmal grausam. Aber: Er macht dem Menschen auch ein Angebot, das er nicht ablehnen sollte. Zeit

Leitartikel

Deutschland ist nicht im Krieg Am Breitscheidplatz hat ein Mörder gewütet, kein Gotteskrieger, Freiheitskämpfer oder Widerständler gegen das System. Wer dennoch vom „Kriegszustand“ faselt, der folgt der Logik der Terroristen. Süddeutsche Zeitung

Lasst uns für diese Tat nicht die Falschen bestrafen! Berlin, diese faszinierende Stadt wird den Mordanschlag verkraften. Sorgen macht Hamed Abdel-Samad aber, dass nun die Hass- und Wutindustrie noch mehr Konjunktur hat. Er fordert: Bestraft bloß die Richtigen! Die Welt

Prüfung für Merkel – und uns Ein Blutbad mitten in der Hauptstadt, dem Täter gelingt die Flucht, der Terror hat das Land heim gesucht. Bild

Tod eines Sehnsuchtsortes Nach dem Anschlag in Berlin ist die Gesellschaft äußerlich ruhig – doch im Innern brodelt es. Wer diese Dramatik verstehen will, muss sich mit den Hoffnungen und Wünschen der Deutschen beschäftigen. Sie sind in Gefahr. Handelsblatt

Aus der Postkutschenzeit Dank des Wahlmännersystems ist Trump nun endgültig Präsident – obwohl Clinton mehr Stimmen erhielt. Viele in den USA fordern eine Reform. Tagesspiegel

Italienische Reflexe Italien plant ein teures Rettungsprogramm, um notfalls kriselnde Banken zu retten. Damit dürfte sich im Bankensystem wenig ändern – und die Haftung liegt obendrein bei den EU-Partnern. FAZ

Frankreichs Chance Die Mehrheit der Nachbarn wünscht Reformen – und fürchtet sie zugleich. Doch politisch bewegt sich viel. Die Parteien wetteifern um das bessere Konzept. Und das ist gut so – der Leitartikel. Frankfurter Rundschau

Chicago leaders, where are you? Our view: Shocking spike in murders has many causes, but among them is a failure of city leadership. USA Today

Chicago police: ‘There are too many illegal guns’ Part of solution to crime must be to strengthen penalties for repeat violent offenders carrying those guns. USA Today