G7, Sozialleistungen, Dresden, Türkei & Deutsche Bank

Teuerstes Fotoshooting, das Bayern je erlebt hat Die Staatsregierung klopft sich für den Ablauf des Gipfels auf die Schultern. Dabei bestand ihr Sicherheitskonzept vor allem aus einer beispiellosen Materialschlacht. Süddeutsche Zeitung

Merkels Afrika-Gipfel Die Ukraine-Krise und der ungewisse Verbleib Griechenlands in der Eurozone sind derzeit die dominanten Themen für die Staats- und Regierungschefs in Europa und Amerika. Doch der G-7-Gipfel trägt noch eine weitere Überschrift: Afrika. FAZ

Ein kräftiges Gipfel-Signal gegen Putins Aggression Auch Riten gehören zur Politik – insofern war der G-7-Gipfel in Elmau ein Erfolg. Es wurde ein Zeichen der Einigkeit des freien Westens gegen die russische Aggression in der Ukraine gesetzt. Die Welt

Ratlos vor Russland Beim Abendessen auf Schloss Elmau ist Wladimir Putin zugegen – als Hauptthema der G7. Der Klub der Mächtigen tut sich schwer, auf Russlands aggressive Politik eine Antwort zu finden Wirtschaftswoche

Die Merkelisierung der G7-Gemeinschaft Bundeskanzlerin Angela Merkel gelingt es beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau, ihren Politikstil, den sie seit Jahren innenpolitisch pflegt, auch international zu verankern: Wohlfühl-Klima, kleine Schritte und wenig Risiko. Handelsblatt

Und jetzt noch umsetzen, bitte Schöne Worte gibt es zur Genüge. Nach dem Gipfel auf Schloss Elmau sogar mehr als erwartet. Nur müssen denen auch Taten folgen. taz

Leichter Rückenwind Sieht so ein Durchbruch aus? Mühsam haben sich die G7 bei ihrem Treffen in Elmau auf ein Bekenntnis zum Zwei-Grad-Ziel geeinigt, dabei ist dieses Ziel – die Erwärmung unseres Planeten gegenüber der vorindustriellen Zeit auf zwei Grad zu begrenzen – doch schon auf dem (grandios gescheiterten) Weltklimagipfel 2009 in Kopenhagen beschlossen worden. Bonner General-Anzeiger

Ein Klima-Versprechen mit dramatischen Folgen Die „Klimakanzlerin“ Merkel blieb beharrlich: Die G 7 haben angekündigt, dass die Industriestaaten in Zukunft komplett auf Kohle, Öl und Gas verzichten wollen. Die Beschlüsse sind ein starkes Signal – und könnten viele Staaten ins Mark treffen. FAZ

Grüner geht’s nimmer Sie hat bekommen, was sie wollte: Merkel nordet ihre G-7-Kollegen auf einen ehrgeizigeren Klimaschutz ein – eines der wenigen konkreten Ergebnisse des Elmauer Gipfels. Zeit

Mutige Versprechen Wenn selbst die Umweltverbände die Klima-Ergebnisse des G7-Gipfels begeistert beklatschen – dann muss etwas Außergewöhnliches geschehen sein in Elmau. WAZ

Das bleibt vom Gipfeltreffen Der G7-Gipfel in Elmau ist Geschichte – das verlangt nach sieben Fragen und sieben Antworten: Worum ging’s? Was hat’s gebracht? Wer braucht so was? Stern

Was bleibt, sind 21 Seiten Ukraine, Ebola, Nahost, Meeresverschmutzung, Klimaschutz: Die Vertreter der G-7 haben sich in Elmau viel vorgenommen. Manche Ziele sind sehr vage formuliert – andere verheißen Sensationelles. Süddeutsche Zeitung

Sozialleistungen

Die Renaissance der Daseinsvorsorge Flüchtlinge, Wohnungen, Krankenhäuser, Inklusion – die Sorgen der Kommunen nehmen zu, je größer die Ansprüche an die Daseinsvorsorge des Staates und damit an die kommunale Selbstverwaltung werden. FAZ

Arm und Reich sind Nachbarn Der Bund könnte die Not lindern. Indem er die extrem prekäre Lage erkennt und Städte mehr als bisher nach sozialen Kriterien fördert. WAZ

Für Kommunen werden Sozialleistungen zur Soziallast Städte und Gemeinden geben 78 Milliarden Euro für Soziales aus. Vielen Kommunen geht finanziell die Luft aus, warnt die Bertelsmann-Stiftung. Sie hat eine Idee, wie der Bund helfen könnte. Die Welt

Soziallasten erdrücken Kommunen Wenn der Bund Sozialleistungen beschließt, soll er sie auch bezahlen: So sieht es Duisburgs Oberbürgermeister Link. Die am stärksten belasteten Städte melden sich zu Wort. Denn für sie sind die Sozialleistungen kaum noch zu tragen, wie eine Studie zeigt. Sächsische Zeitung

Armutszeugnis der Länder Kommunen in Deutschland müssen heute schon fast die Hälfte ihrer Budgets für Sozialleistungen aufwenden, Tendenz stark steigend. Für strukturschwache Regionen, die oft in NRW zu finden sind, bedeutet das: Die Finanzierungsprobleme werden zunehmen. Rheinische Post

Dresden

Die Zahlendeuter von Dresden Bei der Wahl des Oberbürgermeisters verliert die CDU ihre letzte wirkliche Großstadt, Pegida erreicht fast zehn Prozent. Und jeder will Sieger sein. Süddeutsche Zeitung

Auch das ist Dresden Politisch instinktlos, programmatisch konzeptlos, personell ausgezehrt: Das ist die CDU in Sachsen 25 Jahre nach der Gründung des Freistaats. Das lässt Schlimmes befürchten. FAZ

Der CDU fehlt es an der urbanen Ausstrahlung Ein Debakel für die CDU, keine Mehrheit für die linke Mehrheitskandidatin, ein Mobilisierungserfolg der Rechtspopulisten ohne nachhaltige Wirkung. Die Dresdner OB-Wahl zeigt aber auch, wie man in Kommunalwahlen punkten kann. Tagesspiegel

Pegida ist nur scheinbar müde APO-Meckerbewegung oder parteiähnliche Organisation mit Demokratieanschluss? Die Zukunft von Pegida ist unklarer denn je. taz

Das Phänomen Pegida Immigration gilt als Gefahr für den heimischen Arbeitsmarkt. Solche Vereinfachungen, die auf diffusen Ängsten basieren, kommen an. FAZ

Nach Pegida Die Pegida-Bewegung ist tot? Vielleicht. Aber in Dresden spürt man noch immer die Nachwehen. Zum Beispiel an der TU: Wissenschaftler aus dem Ausland fühlen sich in der Stadt nicht mehr sicher. Und wollen gehen. Süddeutsche Zeitung

Türkei

Der Anfang vom Ende der AKP-Herrschaft Erdogans Der unaufhaltsam wirkende Aufstieg Erdogans und seiner AKP ist beendet. Wenn sich die drei Oppositionsparteien nicht besonders dumm anstellen, war diese Wahl der Anfang vom Ende der AKP-Herrschaft. Die Welt

Die neue Türkei Erstmals seit 13 Jahren muss die Türkei wieder von einer Koalition regiert werden. Das ist nicht die schlechteste Nachricht für das gespaltene Land. NZZ

Die neue Türkei hat schon begonnen Weniger Kontrolle über Medien und Justiz für die AKP, mehr Frauen im Parlament: zehn Dinge, die sich nach der spektakulären Wahl ändern Zeit

Ein Sieg für die türkische Demokratie Die türkischen Wähler haben ihrem Präsidenten Erdogan das Vertrauen entzogen. Der Einzug der Kurdenpartei HDP ins türkische Parlament bedeutet eine Zeitenwende für das politische System des Landes. Die Kurden sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Berliner Zeitung

Neue Ungewissheit Die Türken wollen keine übermächtige Regierungspartei und auch keinen übermächtigen Präsidenten. Der große Verlierer der Wahl heißt deshalb Recep Tayyip Erdogan. Bonner General-Anzeiger

„Europa und die Türkei haben viele gemeinsame Interessen“ Der stellvertretende Präsident des Europäischen Parlamentes spricht nach der Wahl in der Türkei über die Neubewertung der EU-Beitrittsgespräche. Zuvor hatte er die Wahl selbst kritisch beurteilt. Handelsblatt

Wie Erdogan seine Macht verspielte Nach 2010 hatte die Rhetorik Erdoğans eine Wende genommen. Er fing an, kritische Stimmen im Keim zu ersticken. Sein Ziel war es, nach den Parlamentswahlen ein Präsidialsystem zu erwirken. Nun hat „das Volk das Präsidialsystem in die Leichenhalle geschickt!“ Huffington Post

Deutsche Bank

Das D im Namen Der neue Chef John Cryan muss das Wesen der Deutschen Bank verstehen: Sie ist eng mit der deutschen Nation verwoben. Süddeutsche Zeitung

Neues aus dem Taubenschlag Sepp Blatter, Günther Jauch, Gregor Gysi – und nun auch noch Anshu Jain und Jürgen Fitschen: Götter-, zumindest Vorsitzendendämmerung. Ein wenig ist der Rücktritt jedenfalls eines der beiden Co-Chefs eine Art Blatterisierung der Deutschen Bank. Börsen-Zeitung

Die Deutsche Bank wird zur Rechtsabteilung Fast 9 Milliarden Euro hat die Deutsche Bank unter Fitschen und Jain an Strafen gezahlt. Unzählige Prozesse sind noch anhängig – und das Geldhaus legt schon mal Milliarden für Rechtskosten zurück. FAZ

Anshu Jain’s painful lessons for new Deutsche boss The co-CEO’s departure has pleased investors irked by the bank’s lack of progress on cutting costs and boosting capital. Jain was slow to re-engineer what proved to be a flawed business model for the post-crisis era. New broom John Cryan can learn from his predecessor’s mistakes. Breakingviews

Radio Apple Apple Music ist mehr als das erwartete Streaming-Angebot. Was genau, ist schwer zu erklären. Für Fans der Apple Watch gibt es derweil gute und schlechte Nachrichten. Zeit

…one more thing!

„Ein bisschen zu typisch deutsch“ Anders als einige seiner Vorgänger sieht Außenminister Frank-Walter Steinmeier Kulturpolitik als eine Säule seiner Außenpolitik. Im Interview mit der SZ spricht er über das Humboldt Forum, die bedrohte Ruinenstadt Palmyra und Kultur als Förderer der „Weltvernunft“. Süddeutsche Zeitung

Leitartikel

Jenseits der Alpen Der G-7-Gipfel hat das Bewusstsein der Teilnehmer dafür geschärft, was sie miteinander verbindet. Wenn Nordamerikaner, Europäer und Japaner nur einig sind, können sie nach wie vor wichtige Impulse setzen. FAZ

Tracht macht Bayerns Pracht Dass die Weltpresse nach Deutschland schaut, geschieht nicht jeden Tag. Natürlich möchte man sich von seiner besten Seite zeigen. Bild

Erdogan hat den Maßstab verloren Recep Tayyip Erdogan hat vieles richtig gemacht, als türkischer Premier und Präsident. Doch er ist auf Abwege geraten. Das Volk will keinen neuen Sultan. Süddeutsche Zeitung

„Er war mein Freund, er ist mein Freund“ Der EU-Kommissionschef ist ein Mann von gestern: Denn er verwechselt Politik mit Gefühl. Tagesspiegel

In Wahrheit ist Gysi nur ein begabter Illusionist Zum Abschied nur Lob. Gregor Gysi ist ja auch ein begabter Politiker. Doch hat er Großes für das Land geleistet? Gysi ist ein Blender, dem es gelang, vom Charakter der Linkspartei abzulenken. Die Welt

Zeit für echten Neuanfang Viel zu lange war die Deutsche Bank in Skandale verstrickt und nur mit sich selbst beschäftigt. Nach dem Rücktritt von Jain und Fitschen muss nun der Brite John Cryan das Ruder herumreißen. Frankfurter Rundschau

So könnte Berlin das europäische Silicon Valley werden Gründergeist gibt es in Berlin genauso wie im Silicon Valley. Was Berlin aber von Kalifornien unterscheidet: Ein großer Mangel an IT-Forschung neben der bloßen Anwendung. Berlin hat die Chance, sich zur europäischen Digitalhauptstadt zu entwickeln – wenn jetzt das Richtige getan wird. Tagesspiegel

If Europe cannot bend it will break The continent’s inability to respond to changed circumstances is truly alarming Financial Times

The Great Melt Begins Global warming has hit Alaska and the Eskimos‘ livelihoods are melting away Newsweek

Divided on Jerusalem On Monday, the U.S. Supreme Court sided with the Obama administration in a case involving a Jerusalem-born boy and his parents who wanted to take advantage of a 2002 law that allows Israel to be listed as the country of birth on the passport of a child born in Jerusalem. Los Angeles Times

Why America Can’t Kick Its Painkiller Problem Time