Roland Koch, Weltkriegsgedenken, Euro-Krise, IS, Ukraine-Krise, Ecclestone & Fußball-Bundesliga

Spektakulär gescheitert Es war ein aufsehenerregender Seitenwechsel, als Roland Koch 2011 in die Wirtschaft ging. Nun scheidet der frühere Ministerpräsident ebenso spektakulär bei dem Baukonzern aus – ein Experiment ist gescheitert. FAZ

Bilfinger und Koch – ein missglücktes Experiment Roland Koch und sein Arbeitgeber Bilfinger gehen getrennte Wege. Hier erfahren Sie, warum das für beide Seiten das beste ist – und wo Koch noch die Chance hat, Größe zu beweisen. Handelsblatt

Das doppelte Scheitern des Roland Koch Was wurde nicht alles getuschelt, als der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch im Frühjahr 2011 den Vorstandsposten beim Baukonzern Bilfinger Berger übernehmen sollte. Kann ein Politiker ohne Erfahrung in der Wirtschaft auch Vorstandschef? Mehr als drei Jahre später hat sich herausgestellt: Er kann offensichtlich nicht. Wall Street Journal

Zwei Fehler wurden Roland Koch zum Verhängnis Bilfinger-Chef Roland Koch verlässt nach einer erneuten Gewinnwarnung innerhalb kurzer Zeit das Unternehmen. Zwei kapitale Fehler brachten den ehemaligen Polit-Profi schließlich zu Fall. Die Welt

Keine Bedrohung für Merkel Mehrere Jahre lang galt der Andenpakt als mächtiger Geheimbund in der CDU, der auch Angela Merkel das Leben schwer machte. Inzwischen ist aus der Männertruppe ein Club der Gescheiterten geworden. Frankfurter Rundschau

Weltkriegsgedenken

Gauck trifft in Belgien den richtigen Ton Hundert Jahre danach findet Bundespräsident Gauck gute Worte zum Gedenken. Er erkennt die deutsche Verantwortung für den Ersten Weltkrieg an, lässt aber eine unangemesse formale Entschuldigung aus. Die Welt

Gauck bekräftigt deutsche Verantwortung Bundespräsident Joachim Gauck wiederholt bei der 1914-Gedenkfeier in Lüttich sein Plädoyer für eine wehrhafte Demokratie. Aktuelle Konflikte wie der im Nahen Osten und der in der Ukraine nannte der Präsident nicht namentlich, doch war der Bezug unmissverständlich. Frankfurter Rundschau

Als die Lichter ausgingen Der Rückblick auf den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren lässt die Deutschen kalt. In Großbritannien ergreift das Gedenken alle. taz

Weltkriegsjubler Hitler Endlich, endlich ist der Krieg da! Ein Foto scheint zu belegen, dass Adolf Hitler den Ausbruch des Ersten Weltkriegs auf dem Münchner Odeonsplatz feierte. Doch war er überhaupt dort? Süddeutsche Zeitung

Gauck ist der Lieblingsdeutsche der Franzosen Bundespräsident Joachim Gauck trifft am Hartmannswillerkopf den richtigen Ton. Gemeinsam mit dem französischen Präsidenten François Hollande legt er den Grundstein für ein Museum zum Ersten Weltkrieg. Die Welt

Euro-Krise

Wieder mit Steuergeld Noch einmal muss eine Bank mit Staatsgeld gerettet werden, diesmal in Portugal. Viel spricht dafür, dass der Fall des Banco Espírito Santo nicht der letzte ist. FAZ

Erneut im Krisenmodus Portugal wirft die Rettung für die angeschlagene Privatbank Espírito Santo weit nach hinten auf dem Weg zurück zur Normalität. Frankfurter Rundschau

Zeit für Klartext Bei der milliardenschweren Rettung von Portugals Banco Espírito Santo übernimmt nicht mehr direkt der Steuerzahler private Verluste. Dennoch illustriert sie zahlreiche ungelöste Fragen. NZZ

Banco Espirito Santo-Aktie: Hier wird noch gehandelt – Schnell raus jetzt Aktien Check

IS

Die Saudis fürchten einen Einmarsch der IS Saudi-Arabien aktiviert 30.000 Soldaten: Angeblich wollen IS-Dschihadisten das arabische Heiligtum Mekka einnehmen. Auch manche Saudis sympathisieren mit den Terroristen. Zeit

Ein bröckelnder Teufelspakt Der Bürgerkrieg im Irak wird immer brutaler. Nun vertreiben oder töten die Islamisten des Islamischen Staates die kurdischen Yeziden. Der Widerstand gegen die Extremisten verstärkt sich. FAZ

Christliche Brigade bringt sich in Stellung gegen IS Iraks Christen werden systematisch von Islamisten verfolgt. Tausende wollen sich nun mit Gewalt wehren. Die christliche Brigade Babylon ist bereit, die Heimat „bis zum bitteren Ende“ zu verteidigen. Die Welt

Irak hofft auf Friedensstifter Das irakische Parlament wählt einen neuen Premierminister. Der muss das Land einen, vor allem aber den Kampf mit der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ aufnehmen. Militärische Mittel allein reichen dafür nicht aus. Deutsche Welle

Der verrückte Ölpreis Im Irak sind die islamischen Kämpfer auf dem Vormarsch, Libyen droht der Zusammenbruch. Dennoch fällt der Ölpreis. Wie lange noch? Wie Anleger profieren können, sollte das schwarze Gold in den Krisenmodus wechseln. Handelsblatt

Ukraine-Krise

Rüstungsboykott ist ein Signal Merkels an Putin Das Verbot eines Rüstungsgeschäfts von Rheinmetall mit Moskau zeigt: Die Bundesregierung stuft unsere Wirtschaftsinteressen nicht höher ein als das Völkerrecht. Berlin setzt das richtige Zeichen. Die Welt

Die Wirtschaftssanktionen sind überzogen Lange hat die EU nicht angemessen auf den Flugzeug-Abschuss in der Ukraine reagiert. Aber jetzt übertreibt sie es. Wer hat ehrlich ausgerechnet, was auf dem Spiel steht? Zeit

Schubumkehr für russisches Gas Mit Gaslieferungen in die Ukraine will die EU für den nächsten Winter vorsorgen. Ob das klappt, wird in der Branche angezweifelt. FAZ

Europas letzter Diktator und seine Winkelzüge Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko bietet seine Hilfe im Ukraine-Konflikt an und verfolgt damit nur ein Ziel: Den Fortbestand der letzten Diktatur Europas. Doch Väterchen Russland wird zur Bedrohung. Handelsblatt

Kriegstreiberei? Das ist aberwitzig! Der „Handelsblatt“-Herausgeber Gabor Steingart leistet sich einen fahrlässigen Vorwurf der Kriegstreiberei. Und er nimmt den Bundespräsidenten für seinen ökonomischen Pazifismus in Anspruch – sehr zu Unrecht. FAZ

Bernie Ecclestone darf sich freikaufen

Obszöner Deal Formel-1-Chef Bernie Ecclestone kann vielleicht für 100 Millionen Dollar seinen Prozess beenden. Ein solcher Deal wäre aber obszön. FAZ

08/15-Gesetz rettet Milliardär Ecclestone Der Fall Ecclestone scheint zu bestätigen: Reiche Angeklagte können sich freikaufen. Doch so einfach ist es nicht. Der Formel-1-Chef profitiert vielmehr von der gleichen gesetzlichen Regelung wie Tausende Normalbürger auch. Spiegel

Formel Frechheit Geld stinkt nicht, heißt es. Doch das stimmt nicht: Die 100 Millionen, mit denen Ecclestone sich vom Strafgericht freikaufen kann, riechen. So sehr, dass die Beteiligten an diesem Deal rot werden müssten. Süddeutsche Zeitung

Ecclestone schafft Zwei-Klassen-Strafrecht Formel-1-Chef Ecclestone wird sich wohl aus dem Bestechungsprozess herauskaufen. Für einen unglaublichen Betrag. Das erzeugt den Eindruck, dass sich jeder Angeklagte von einer Anklage freikaufen kann, wenn er in der Lage ist, genug dafür zu zahlen. Der Gesetzgeber muss reagieren. Berliner Zeitung

Landgericht München verurteilt Bernie Ecclestone zu neun Jahren Haft „Wahrheit und Gerechtigkeit sind keine Frage des Preises. Es widerspricht dem allgemeinen Rechtsempfinden, ein Schmiergeldverfahren gegen Schmiergeld einzustellen“, heißt es unter anderem in der Urteilsbegründung. Der Postillon

Fußball-Bundesliga

Fußball-Bundesliga geht auch mit weniger Polizei Nordrhein-Westfalen will das Aufgebot an Polizisten bei Bundesliga-Spielen reduzieren. Was zunächst ein Test ist, könnte Schule machen. Zu Recht nimmt die Politik die Vereine mehr in die Pflicht. Die Welt

Nicht heilig Fußball ist ein nationales Kulturgut. Doch das mindert nicht die Verantwortlichkeit der Vereine und der Liga. Für außergewöhnliche Polizeikosten Gebühren zu verlangen ist weder unbekannt noch anstößig. FAZ

Prügelnde Fans sind Staatssache Wer soll die Fußballeinsätze der Polizei zahlen? Der Staat, sagen Vereine. Der Fußball selbst, fordert das Land Bremen. Doch Juristen räumen dem Plan wenig Chancen ein. Zeit

…one more hting!

Linke Heuchler Sie protestieren gegen Chlorhühnchen, aber nicht gegen Putin. Während sie ihre eigene Verbürgerlichung leugnen, halten sie sich für eine kritische Minderheit. Dieser spießige linke Mainstream in unserem Land verachtet die Demokratie. Ein Debattenbeitrag. FAZ

Leitartikel

Der Lohn des Verzichts Sigmar Gabriel macht aus der Lieferung von Waffen wieder ein politisches Thema. Aber eine restriktive Rüstungspolitik ist auch ökonomisch rational. Frankfurter Rundschau

Aufbau Nahost Nahostkonflikt Gaza In Nahost sind in der Regel die Pessimisten die Realisten. Wenn sich hier etwas verändert, dann doch meist zum Schlechteren. Wer sich aber in all der routinierten Düsternis eine andere Sichtweise erlaubt, der kann tatsächlich ein paar Indizien dafür entdecken, dass die Zeit reif ist für einen Wandel. Süddeutsche Zeitung

Der ferne Sinn Das eindrucksvolle Gedenken an die Opfer der Kriege gehört zur europäischen Politik. Schlicht „alternativlos“ ist nichts, wie die Geschichte zeigt. FAZ

Die Kirchen bluten aus Auf Kirchenaustritte reagieren beide Konfessionen schnurzig. Dabei sind die Probleme bekannt: Der Zeitgeist ist stärker als kirchliche Dogmen. Wann endlich finden die Oberen die richtigen Worte? Die Welt

Der Fußball gibt schon genug! Muss die Fußball-Bundesliga für Polizeieinsätze rund ums Stadion bezahlen oder sollen die Steuerzahler übernehmen? Bild

How to deal with the Ebola outbreak It was a commendable decision — and more unnerving than risky — for Emory University to accept into its hospital two Americans who contracted the deadly Ebola virus while doing humanitarian work in Africa. Los Angeles Times

Arab turmoil makes Israel reckless The political shifts that help Israel look much more ominous in the long run Financial Times

Putin Cornered As Western governments contemplate regime change, Russian elites also weigh Putin’s future Newsweek

Congress and Its Do-Nothing Code Words Conditional phrasing is the red flag of uselessness. Congress no longer talks about the things it „will“ do; only the things it „would“ or „could do“ Time