Russland, Bremen, Bundeswehr, Griechenland, Flüchtlinge, Israel & USA

Tag der Angst Am 27. Februar 2014 übernahmen russische Soldaten die Kontrolle auf der Krim, er soll in Russland zukünftig ein Feiertag sein. Die russische Opposition wird nach der Ermordung Boris Nemzows an diesem Tag nun jährlich daran erinnert werden, wie gefährlich ihr Engagement ist. Ihr sollte die Solidarität des Westens gelten. Süddeutsche Zeitung

Nemzows Tod, Putins Beitrag Das Beileid aus dem Kreml nach dem Mord an Boris Nemzow schmeckt gallenbitter. Die politische Führung Russlands hat über Jahre hinweg ein Klima geschaffen, in dem Andersdenkende zum Abschuss freigegeben wurden. FAZ

Die russische Tragödie Putins Russland ist heute ein nach innen autokratischer, nach außen chauvinistisch-aggressiver Staat. Unter einem Politiker wie Boris Nemzow, der nun in Moskau ermordet wurde, hätte es anders kommen können. Tagesspiegel

Putins Russland Vermutlich werden wir niemals wissen, wer in wessen Auftrag die tödlichen Schüsse auf Boris Nemzow abgefeuert hat. Bild

Ein Mord im Schatten des Kremls Das Leben und der Tod von Boris Nemzow sind ein Gleichnis für die tragische Entwicklung, die Russland in den letzten Jahren genommen hat. Der Mord bezweckt, die Opposition vollends einzuschüchtern. NZZ

Aus Frühling wurde Winter Statt unter dem Motto Frühling zu demonstrieren, haben in Moskau Zehntausende Oppositionelle den Tod von Boris Nemzow betrauert. Mit ihm ist ihre Hoffnung gestorben. Zeit

Das dumpfe Klima in Wladimir Putins Russland Der russische Staat hat die Hinrichtung Boris Nemzows am zentralsten Ort seiner Macht zugelassen. Darin liegt die Zäsur begründet, die mit diesem Tod einhergeht: Was passiert morgen? Die Welt

Neutrale Ermittler Putin hat die Aufklärung des Mordes zur Chefsache erklärt. Das klingt gut. Damit ist aber kaum zu erwarten, dass auch in seiner Umgebung ermittelt wird. taz

Death on the Kremlin’s Doorstep The killing of Boris Nemtsov heralds a new era of darkness for Russia’s already battered opposition. Foreign Policy

Bremen

Eine Stadt ist verunsichert Die Polizei in Bremen geht mit einem Großaufgebot gegen die Salafisten-Szene in der Stadt vor. Inzwischen wurden die Sicherheitsmaßnahmen zurückgestuft. Doch der Innensenator warnt: „Die Hinweise waren so konkret, dass wir einen Anschlag in Bremen nicht mehr ausschließen konnten.“ Süddeutsche Zeitung

Polizei erhöht den Druck Natürlich geraten die Behörden schnell in Erklärungsnöte, so wie zuletzt in Braunschweig nach der Absage des Karnevalumzugs. WAZ

Illusion Eine ganze Stadt im Visier des Terrors? Oder falscher Alarm? Die Behörden sind an diesem Wochenende auf Nummer sicher gegangen. Nordwest Zeitung

Das Leben in Zeiten des Islamismus Westfalen-Blatt

Bundeswehr

Von der Leyens Panzerdilemma Verteidigungsministerin von der Leyen will langsamer abrüsten als geplant – nur wie soll das gehen? SPD-Verteidigungsexperte Arnold fordert, eigentlich zur Abgabe an Polen vorgesehene Kampfpanzer sollten „unbedingt bei der Bundeswehr verbleiben“.Denn allzu viele hat Deutschland nicht mehr in Reserve. Süddeutsche Zeitung

Panzer gegen Panzer Panzer sind wieder in. Putin nutzt sie zur Annektion. Deshalb braucht Deutschland auch wieder welche. FAZ

Die neue Bundeswehr – biegsam wie ein Panzer Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will eine Bundeswehr, die alles kann – hochmodern in Afghanistan und mit Panzern gegen die Russen. Das passt nicht zusammen. Tagesspiegel

Panzer für das Sicherheitsgefühl Zur tatsächlichen Landesverteidigung ist die Bundeswehr mit Ursula von der Leyens neuer Panzer-Strategie sowenig in der Lage wie Russland zu einem Angriff auf den Rest Europas. Aber beide Seiten üben sich wieder in altem Denken. Berliner Zeitung

Griechenland

Spanien und Portugal empört über Athener Vorwürfe Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat den Regierungen von Portugal und Spanien vorgeworfen, ihn stürzen zu wollen. Die Regierungschefs der beiden Länder reagieren wütend. FAZ

Bis zur nächste Krise Bevor Griechenland durch Depression und Massenarbeitslosigkeit unregierbar wird, sollte Europa dem Land einen großzügigen Schuldenerlass gewähren – wenn sich Athen dafür bereit erklärt, die Währungsunion zu verlassen. Wirtschaftswoche

Eine Frist für die Euro-Länder Griechenland wird seine Schulden nie zurückbezahlen können. Die angebliche Atempause, die der Bundestag den Griechen gestern mit großer Mehrheit verschaffte, ist nicht mehr als eine Fortsetzung der hilflosen und letztlich auch verlogenen europäischen Politik des Zögerns und Zauderns. WAZ

„Schuldenschnitt ist ein schmutziges Wort“ PremiumGriechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis gilt in Deutschland als Reizfigur. Im Handelsblatt-Interview spricht er über sein Image, den Geldbedarf seines Landes und sein Verhältnis zu Wolfgang Schäuble. Handelsblatt

Ex-FDP, Ex-Doktor, Sonderbotschafter Jorgo Chatzimarkakis verteidigt momentan fast täglich auf allen TV- und Radiosendern die neue griechische Regierung. Der Ex-FDP Politiker und Ex-Doktor ist „Ehrenbotschafter Griechenlands“. Vom Marktradikalen zum Linken? Tagesspiegel

Ein Albtraum von Nationalismus und Orthodoxie Wer glaubt, in Griechenland, der Ukraine oder auf dem Balkan würden blühende Bürgergesellschaften entstehen, verkennt die Realität. Dort prägen immer noch antiwestliche Traditionen die Mentalität. Die Welt

The Costs of Grexit From Greece’s perspective, leaving the euro would be highly disruptive, which explains why there is very little support for it in the country. But there is very little agreement outside Greece about how a Grexit would affect the rest of the eurozone. Project Syndicate

Flüchtlinge

Das Flüchtlingsverbrechen Der eine half DDR-Bürgern bei der Flucht in den Westen und gilt als Held. Der andere brachte Flüchtlinge aus Sri Lanka nach Deutschland und wurde verurteilt. Schleusern schlägt inzwischen nur noch Verachtung entgegen. Dabei kann man Fluchthelfern durchaus edle Motive unterstellen. Süddeutsche Zeitung

Eine Bankrotterklärung Afrikas Der eigentliche Skandal hinter dem Flüchtlingsdrama vor Lampedusa ist nicht die «Abschottung Europas», sondern die Gleichgültigkeit der afrikanischen Regierungen gegenüber dem Exodus. NZZ

Europas offene Flanke Mitte Februar starben wieder mehr als 300 Flüchtlinge vor der italienischen Küste. Und was tun die europäischen Staaten, um solche Tragödien zu verhindern? Sie verstärken den Grenzschutz. Süddeutsche Zeitung

Israel – USA

Der Verlierer steht schon fest Israels Premier Netanjahu verärgert mit den USA den wichtigsten Verbündeten seines Landes. Ein diplomatischer Irrlauf, der gefährlich werden kann. Süddeutsche Zeitung

Ein zweifelhafter Gast Affront gegen Obama: Der israelische Ministerpräsident Netanjahu auf Besuch in Washington. Nur hat ihn die Regierung nicht eingeladen. Iran freut sich währenddessen über das Spektakel. FAZ

Netanjahu wütet im Porzellanladen der Diplomatie Israels Premier will in der Heimat punkten. Doch mit seiner Rede vor dem US-Kongress fällt er allen in den Rücken, die sich um einen Kompromiss mit dem Iran bemühen. Zeit

Bibipalooza Is a Dangerous Distraction Why Obama needs to refocus the discussion on our larger Mideast strategy. Foreign Policy

Politicking in America is nothing new for Netanyahu Opponents say the Israeli prime minister is trying to gain votes by exacerbating tensions with the U.S. Politico

…one more thing!

Muslime, gehört Deutschland denn zum Islam? Bundestagspräsident Lammert wünscht sich, dass alle Imame deutsch sprechen. Schön wäre das. Doch wären damit die Probleme beseitigt? Leider nein. Die Muslime müssen die westlichen Werte anerkennen. Die Welt

Leitartikel

Im Griff der Angst Oppositionelle bangen um ihr Leben, der Kreml fürchtet eine Protestbewegung: Russland erlebt eine Zeit des Misstrauens, des Hasses, der Angst. Der Mord an Nemzow könnte eine Zäsur bedeuten. Süddeutsche Zeitung

Die Scheiße unter dem Blattgold des Kreml Die Ankündigung, Präsident Putin werde die Ermittlungen seiner persönlichen Kontrolle unterstellen, ist eine Garantie darauf, dass Auftraggeber und Motive des Verbrechens im Dunkel bleiben werden. Berliner Zeitung

Einheit vor Freiheit In der deutschen Öffentlichkeit wächst die Bereitschaft, die Ukraine preiszugeben – um des Friedens in Europa willen. Die Wurzeln dieses Denkens liegen in dem Stolz auf die deutsche Entspannungspolitik Die Welt

Absurdes aus Athen Alexis Tsipras macht nun auch Portugal und Spanien Vorwürfe wegen ihrer Haltung im Schuldenstreit. Das ist absurd. FAZ

Vor dem Schaden klug sein! Die Terrorwarnung in Bremen konnte gestern wieder zurückgenommen werden. Also alles falscher Alarm? Bild

Der Antisemitismus aus der Mitte Der Antisemitismus ist die gemeinsame Ideologie von Islamisten, Antiimperialisten gegen Amerika, Putinverstehern, Verschwörungsideologen und Pegidisten, Neonazis und durchgeknallten Feinden jeder Art westlicher Demokratie. Und der Mitte, die ihnen Beifall zollt. Frankfurter Rundschau

Gleiche und Ungleiche Soziale Marktwirtschaft lebt vom Wettbewerb. Auch im sozialen Aufstieg. Dazu braucht es Chancengerechtigkeit, nicht Gleichheit. Wirtschaftswoche

Die Weltregierung Wie das Silicon Valley unsere Zukunft steuert Spiegel (Print)

Die neue Macht der Mieter Von Preisbremse bis Maklergebühr: Was Mieter und Eigentümer jetzt wissen müssen Focus (Print)

Liberal martyr Russia’s rising political hatred claims a victim: a scrupulously honest reformist leader Economist

Fifty Years After Bloody Sunday in Selma, Everything and Nothing Has Changed Racism, segregation and inequality persist in this civil-rights battleground. The Nation