Aufstand! Gegen die Fußballregierung! Die Ermittlungen gegen die Fifa gehen jeden etwas an, dem der Fußball am Herzen liegt. Sepp Blatters Männerbund muss gezwungen werden, sich mit dem Rechtsverständnis der realen Welt zu befassen. Süddeutsche Zeitung
Läuft nicht ganz rund Die Fifa verdient immer mehr Geld mit jeder WM. Denn sie hat den Wettbewerb zwischen den Austragenden geschürt. Das lädt auch zum Missbrauch ein. Zeit
Blatter muss weg! Ein Beben erschüttert den größten Sportverband der Welt. BILD-Vize Matthias Brügelmann fordert: Sepp Blatter muss weg! Bild
Rote Karte für Blatter Ein schönes, ein wunderbares Spiel. Es heißt Fußball. Ein schmutziges, ein gekauftes Spiel, ausgetragen nicht auf perfektem Rasen mit klaren Linien, sondern gespielt nach den Regeln einer dunklen Macht, der Fifa. Bonner General-Anzeiger
Blatter ist die falsche Wahl Man kann Sepp Blatter, dem Präsidenten des Weltfußball-Verbandes Fifa, eine Menge Dinge vorwerfen. Nur eine Sache nicht: Dass er naiv sei. WAZ
Die dunkle Seite der Macht Wie ein Patriarch sitzt Präsident Joseph Blatter seit vielen Jahren an der Spitze des Fußball-Weltverbandes Fifa. Und das wird sich auch nicht ändern – allen Ermittlungen und Skandalen zum Trotz. Blatters Macht stützt sich auf drei Säulen. FAZ
Der lange Schatten des Missbrauchs Die Polizeiaktionen gegen die Clanchefs des Fußball-Weltverbands Fifa erinnert nicht zufällig an das generalstabsmäßig Vorgehen gegen die Mafia. Trotzdem könnte Sepp Blatter am Ende der Gewinner sein. Kölner Stadt-Anzeiger
Der Augiasstall ist noch nicht ausgemistet Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass die Fifa immer noch ein Problem mit korrupten Exekutivmitgliedern hat. Das wirft auch ein schlechtes Licht auf die absehbare Wiederwahl von Präsident Blatter. NZZ
Die Fifa ähnelt noch immer der Mafia Die Festnahmen in Zürich bringen viel Schmutz an die Oberfläche. Es wird Zeit, den Weltfußballverband gnadenlos zu durchleuchten und neu aufzubauen. Sonst bleibt nichts als ein korrupter Haufen. Die Welt
Das System Blatter Fifa-Präsident Joseph Blatter geriert sich als Aufklärer der Affären im Weltfußballverband. Dabei weiß der echte Fußballfan seit langem: In der Fifa stinkt der Fisch vom Kopf. FAZ
Die Schweizer wollen nicht mehr diskret sein Erst die im Internet veröffentlichten ausländischen Steuer-Namen, nun die Fifa-Verhaftungen: Mit totaler Transparenz will die Alpenrepublik global punkten. Übertreibt sie dabei womöglich? Die Welt
The Clock Finally Runs Out for FIFA Soccer’s international governing body has long been suspected of mass corruption, but a 47-count U.S. indictment is one of the first real steps to accountability. The Atlantic
FIFA cover-up almost a dare for U.S. enforcers In November, the Zurich-based World Cup organizer whitewashed an internal investigation, according to the former U.S. attorney who conducted it. Swiss authorities were alerted, but FIFA largely dismissed corruption allegations. No wonder American prosecutors have gone in hard. Breakingviews
No-Spy-Abkommen
Die Glaubwürdigkeit der Kanzlerin ist angekratzt Angela Merkel wusste, dass es keine Chance auf ein No-Spy-Abkommen mit den Amerikanern gibt. Gesagt hat sie es nicht. Für die Kanzlerin, deren besonderes Kapital Glaubwürdigkeit ist, kann das der Beginn einer politischen Entwertung sein. Süddeutsche Zeitung
Wider besseres Wissen Angela Merkel habe nach bestem „Wissen und Gewissen“ über das No-Spy-Abkommen informiert, sagte ihr Sprecher. Doch nach allem was man weiß, hat sie ihr Wissen entweder ignoriert oder ihr Gewissen hat sie verlassen. Beides wäre ein Vergehen. Tagesspiegel
No spy, no fun Nie mehr die Deutschen aushorchen? Im August 2013 legte das Kanzleramt die Worte der Amerikaner sehr optimistisch aus. Doch es war Wahlkampf. Nun wird klar: Einen Entwurf eines No-Spy-Abkommens hat es nie gegeben. FAZ
Homo-Ehe
Eine Niederlage für die Kirche Die Kluft zwischen Leben und kirchlicher Lehre vertieft sich – und das nicht nur im Umgang mit Homosexuellen. Die Gläubigen sind in vielen gesellschaftlichen Fragen viel weiter als die „Hirten“, die sie leiten sollen respektive wollen. FAZ
Altes Denken Es ist eine der Absonderlichkeiten vieler aktueller gesellschaftlicher Diskussionen, dass ihr Ziel immer wieder die Gleichmacherei ist, wo die Akzeptanz der Unterschiedlichkeit das wirkliche Zeichen von Toleranz und Achtung wäre. Eine Ehe zwischen Mann und Frau ist etwas anderes als eine Ehe zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau. Bonner General-Anzeiger
Eine Verirrung der Kirche Pietro Parolin, der zweitmächtigste Mann des Vatikans, sagt: Die Homo-Ehe in Irland sei eine „Niederlage der Menschheit“. Stattdessen sollte die Kirche ohne Furcht oder Pathos reagieren. Denn Europa ist der Platz der Aufklärung, nicht der Verklärung. Tagesspiegel
Jung, schwul, CDU-Mitglied Christian Röbcke-Gronau ist Vorsitzender der Lesben und Schwulen in der Union in Hamburg. Wie fühlt er sich in einer Partei, die derzeit als größter Feind der Homo-Ehe gilt? Süddeutsche Zeitung
Offen für Wachstum Schwule und Lesben sollen weniger diskriminiert werden. Ökonomen haben längst ausgerechnet: Je toleranter eine Gesellschaft ist, desto stärker wächst die Wirtschaft. Zeit
G7
Großes Hickhack um Protestcamp G7-Gegner klagen gegen ein Verbot ihres Protestcamps und wollen die Zelte wie geplant auf einer Wiese bei Garmisch aufschlagen. Währenddessen kritisiert der Steuerzahlerverband massive Einsatzkosten. Frankfurter Rundschau
Brainstorming im Barockschloss 1000 Polizisten, hohe Stahlgitter, viel Symbolik: In Dresdens historischer Altstadt wollen die G7-Finanzminister über das politische Tagesgeschäft hinausdenken. Schäuble erinnert und mahnt. Doch ein Problem holt ihn ein. Handelsblatt
Wie teuer wird der G-7-Gipfel in Elmau? In anderthalb Wochen kommen Barack Obama und andere Regierungschefs zum G-7-Gipfel nach Oberbayern. Die Kosten für das Treffen werden dramatisch unterschätzt, warnt der Steuerzahlerbund. FAZ
Großbritannien
Volksabstimmung wohl schon 2016 Queen Elizabeth II. verliest die Thronrede der neuen konservativen Regierung: David Cameron hat ein ehrgeiziges Programm mit 26 neuen Gesetzen. Die Volksabstimmung über Großbritanniens Verbleib in der EU könnte bereits im kommenden Jahr stattfinden. Frankfurter Rundschau
Konservative Lesestunde mit der Queen David Cameron hat Elisabeth II. ein Regierungsprogramm verlesen lassen, das konservativer kaum sein könnte. Die Opposition ist verstummt. Wenn sie die Sprache nicht wiederfindet, könnte der Premier eine konservative Epoche einläuten. Süddeutsche Zeitung
„Die EU gehört nicht einem allein“ EU-Kommissar Günter Oettinger lehnt eine Änderung der EU-Verträge zugunsten Großbritanniens ab. Vielmehr müsse die Europäische Union in Bereichen wie der Verteidigungs- oder Wirtschaftspolitik enger zusammenarbeiten. Deutschlandfunk
Flüchtlinge
Kehrtwende in der Flüchtlingspolitik Europa macht Ernst: Die EU-Kommission geht die Flüchtlingspolitik endlich als gesamteuropäische Aufgabe an. Dazu gehört auch eine Kehrtwende in der Rettungspolitik auf dem Mittelmeer Frankfurter Rundschau
Ein missglückter Vorschlag Schon der Testlauf leuchtet nicht ein: Ausgerechnet Italien und Griechenland sollen nach dem Willen der EU-Kommission durch die Umverteilung von 40.000 Flüchtlingen entlastet werden. FAZ
Eine Quote lindert, sie heilt nicht Die von der EU-Kommission geforderte Verteilung der Asylbewerber auf einzelne Länder ist richtig – wichtiger aber ist der Kampf gegen die Fluchtgründe. Dafür müsste auch der Geiz-ist-geil-Mentalität in Deutschland ein Ende bereitet werden. Tagesspiegel
Machbare Quote Es geht nicht um die 11 849 Flüchtlinge und Bürgerkriegs-Opfer, die Deutschland nach dem Vorschlag der Brüsseler Kommission aufnehmen müsste. Es sage niemand, das reichste, wohlhabendste und wirtschaftsstärkste Land der EU sei nicht in der Lage, ein paar Betroffene mehr zu verkraften. Diese Relation der Zahlen gibt es in allen Mitgliedstaaten der Union. Kein Land würde durch einen solchen Akt der Solidarität aus dem Gleichgewicht gebracht. Bonner General-Anzeiger
Mit heißer Nadel gestrickt Wie schon beim Projekt „Zerstörung von Schlepper-Booten“ sind die Pläne der EU-Kommission für die faire Verteilung der Flüchtlinge mit glühender Nadel gestrickt. Wie das im einzelnen funktionieren soll, ist unerfindlich. WAZ
Der Flüchtling als Nachhilfelehrer Ein neuer Verteilungsschlüssel soll die Bürger der EU beruhigen: Jetzt wird Migration human, alle Länder müssen ran. Das kann nur schiefgehen. taz
…one more thing!
<Karriere eines Langweilers Es gab mal eine Zeit, da war der Privatkonsum der mit Abstand langweiligste Aspekt der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für Deutschland. Diese Zeiten sind vorbei. Börsen-Zeitung
Leitartikel
Die Fifa vergiftet den Sport Joseph Blatter trägt die politische Verantwortung für das Fifa-Desaster, das weit über den Fußball hinausreicht. Der Schmuddel färbt ab – und schadet auch dem deutschen Sport. FAZ
Warum die Verhaftungen eine Zäsur für die Fifa bedeuten Schon möglich, dass das System Blatter noch nicht abgedankt hat. Nachdem die Fifa am Mittwochmorgen von einer Razzia überrollt worden ist – die zum Abend in Sperren von Offiziellen mündeten – besteht nun erstmals Hoffnung, dass der Fußball aus dessen Klauen befreit werden kann. Berliner Zeitung
Nur die Vereinten Nationen können die Fifa retten Das System Fifa ist die dunkle Seite der Macht. Und dieses System hat Joseph Blatter geformt. Jetzt helfen dem Fußball nur noch radikale Maßnahmen. Tagesspiegel
Wie Tsipras und Schäuble die Gespräche belasten Tspiras spricht von der „Zielgeraden“, wo keine ist. Schäuble rückt Syriza in die Nähe der SED. In den Griechenland-Gesprächen hakt es nicht nur in der Sache, sondern auch menschlich – das könnte zum Grexit führen. Süddeutsche Zeitung
Leichentuch ist Erdogans liebstes Gewand Die Parlamentswahl steht bevor. Jetzt behauptet der türkische Präsident Erdogan, er werde von finsteren Mächten bedroht. Bild
Spielen ist eine Notwendigkeit In Armut aufwachsenden Kindern bleibt das Recht auf Spielen oft verwehrt – leider auch in reichen Ländern. Doch es gibt ein „Recht auf Spiel“ – nur weiß das kaum jemand. Der Gastbeitrag. Frankfurter Rundschau
Meine Ehe gehört mir Das katholische Irland hat es am vergangenen Wochenende mit dem Volksentscheid für die Schwulenehe vorgemacht, wie man sich selbst zum eigenen Besten überwinden kann Die Welt
Öffnet die Homo-Ehe für alle Außer kleinlichem bürokratischem Unsinn trennt die Homo-Ehe nichts mehr von der Ehe. Deshalb: Schafft die Ehe ab. Dann kann sich künftig verpartnern, wer will. Zeit
Islamic State’s Next Target The city Palmyra, a beautiful trading outpost from antiquity, is the latest site in the radicals’ crosshairs. Wall Street Journal