Joachim Gauck
Was Gaucks Nachfolger mitbringen muss Weise ältere Herren hatte das Land genug. Das höchste Amt im Staat würde gewinnen, wenn Erneuerung gewagt wird – ob bei Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder Alter. Süddeutsche Zeitung
Gaucks Mittelweg Joachim Gauck wollte ein „unbequemer Präsident sein“. Und tatsächlich gab es da den ein oder anderen Auftritt, mit dem er in Erinnerung bleiben wird. Zeit
Ein ehrlicher Makler Joachim Gauck war ein Glücksfall für die Republik. Die Parteien sollten angesichts des schärfer werdenden Streits über Schicksalsfragen Deutschlands und Europas alles daran setzen, einen Bundespräsidenten zu küren, über den sich das am Ende seiner Amtszeit auch sagen ließe. FAZ
Die Kanzlerin steht in der Pflicht Bundeskanzlerin Merkel hatte bisher bei den Kandidaten für das Präsidentenamt keine glückliche Hand. Bei der Nachfolge von Joachim Gauck kann sie es besser machen. NZZ
Bloß kein bundespräsidialer Kuschelkandidat! Gauck, der Glücksfall als Bundespräsident, wiederholt sich sicher nicht. Bei der Wahl seines Nachfolgers dürfen die Parteioberen nun nicht das höchste Amt durch einen blassen Langweiler beschädigen. Tagesspiegel
Die Gegenfigur zu den Wutbürgern Gauck hat im Amt die Annäherung des konservativen Bildungsbürgers an das Jetzt verkörpert. Nun sollte ihm endlich eine Frau folgen. taz
Genießt das Leben! Bundespräsident Gauck hat den Verzicht auf eine zweite Amtszeit mit seinem fortgeschrittenen Alter begründet. Die Freiheit darf er sich nehmen. FAZ
Frankreich
Frankreich ist auf dem Weg ins Chaos Zur Fußball-EM wollte sich das Land als aufblühende Wirtschaftsnation präsentieren. Nun eskalieren die Streiks gegen die Reformpolitik. Zu den Leidtragenden gehören auch die großen Konzerne des Landes. Wirtschaftswoche
Bis zum Hals im Wasser Die französischen Gewerkschaften wollen das Land auch während der Fussball-Europameisterschaft lahmlegen. Die Stimmung im Lande ist schon jetzt katastrophal. Die Regierung weiss keinen Ausweg. NZZ
Ohne Rücksicht auf Verluste Kurz vor der EM in Frankreich ist das Land zutiefst gespalten. Präsident Hollande versucht mit allen Mitteln, das Arbeitsrecht aufzuweichen. taz
Keine Kompromisse In vier Tagen beginnt in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft. Von Vorfreude im Land aber keine Spur. Stattdessen: harter Widerstand gegen die Reformen der Regierung, Demonstrationen und Streiks. Warum sind die Franzosen so unversöhnlich, wenn sich im Land etwas ändern soll? Heute.de
Houellebecqs Bürgerkriegsszenario erscheint immer realer Festnahme eines rechtsextremen Franzosen in der Ukraine: Er plante angeblich diverse Anschläge während der Fußball-EM. Der Fall zeigt: Wir befinden uns in einer gefährlichen Enthemmungsspirale. Die Welt
90.000 gegen die Terrorgefahr Frankreich rüstet sich: für den Ansturm der EM-Besucher und die Bedrohung durch Terroristen. Spiegel
Türkei
Erdogans Blutbild Die ebenso unverhohlene wie unverschämte Einflussnahme des autoritären Staatschefs der Türkei zeigt schon Wirkung. Erdogan fordert Loyalität – und bekommt sie; aber anders als gewünscht. FAZ
Erdogan, Holocaust, Bluttests Präsident poltert gegen Bundestag Die Welt
Hetzjagd auf Politiker Seit der Armenien-Resolution erhalten Cem Özdemir und Özcan Mutlu Morddrohungen. Der türkische Präsident Erdogan fordert gar Bluttests von den Abgeordneten Frankfurter Rundschau
„Deutschland ist keine Erdogan-Kampfzone“ Nach der Armenien-Resolution schimpft Erdogan gegen deutsche Parlamentarier mit türkischen Wurzeln. Im Netz erhalten diese Morddrohungen. Das trifft in Deutschland auf entschiedene Ablehnung – und kühles Unverständnis. Deutsche Welle
Rechtsstaatliche Skrupellosigkeit Die Türkei fühlt sich in der Frage der Visumfreiheit zu Recht von der EU betrogen und legt das Abkommen auf Eis. Das ermöglicht eine neue Chance. taz
Öl ins Feuer Kanzlerin Angela Merkel habe ihm versprochen, die Abstimmung über den Völkermord an den Armeniern zu verhindern, sagt der türkische Präsident Erdogan. Er droht, Europa mit seinen Problemen alleine zu lassen. FAZ
Fluchtursache Widerstand Die EU schweigt zu den Verbrechen der Türkei an den Kurden und produziert so neue Flüchtlinge. Doch der kurdische Widerstand lebt. taz
Deshalb sind wir für die Türkei so wichtig Deutschland und Europa setzen in der Flüchtlingskrise auf die Türkei. Einseitig abhängig sind wir dadurch keineswegs geworden. Nicht nur wegen der Außenpolitik. FAZ
US-Wahlkampf
Trumps neue Feinde Lange haben die US-Medien Donald Trump behandelt wie einen gewöhnlichen Präsidentschaftskandidaten: übertrieben fair und viel zu vorsichtig. Damit dürfte Schluss sein. Zeit
Trump rüpelt gegen die Latinos Mit seinen Ausfällen gegen die Hispanics dürfte sich der Präsidentschaftskandidat schaden. Hillary Clinton hofft in Kalifornien auf die Stimmen des „schlafenden Riesen“. Süddeutsche Zeitung
Bernies Armee Viel spricht dafür, dass Hillary Clinton bei den Demokraten die Vorwahl gewinnt. Ob sie auch die Stimmen der Sanders-Unterstützer bekommen wird, ist unklar. taz
China
Was China hier darf, sollten wir dort auch dürfen Der Kauf von Inter Mailand ist nur der jüngste Coup: Das Riesenreich erwirbt mehr und mehr Firmen in Europa. Die EU muss darauf drängen, dass auch europäische Firmen in China mehr Spielraum bekommen. Die Welt
Warum es Europas Unternehmen schlecht ergeht Europäische Unternehmen sind in China nicht mehr sehr willkommen – das zeigt eine Umfrage der EU-Handelskammer in China. Das dürfte die Debatte um die Kuka-Übernahme weiter anheizen. Handelsblatt
Berlin den Chinesen! Sie bringen Geld ins Land, verbrennen deutschen Müll, machen europäischen Fußball: Chinesen sind längst keine „Gelbe Gefahr“ mehr, sondern ein Glück – von dem auch Berlin profitieren könnte. Tagesspiegel
…one more thing!
Diese EU verhindert unsere Freiheit! Das heutige Europa kann so nicht funktionieren, wie es sich Brüssel vorstellt. Es darf nicht verwundern, dass immer mehr Bürger den EU-Austritt wollen. Ein Gastkommentar von Peter Gauweiler. Die Welt
Leitartikel
Einmal noch die GroKo Deutschland sucht den Super-Präsidenten! Eine Persönlichkeit, die das Land repräsentiert, Kontakt zum Bürger pflegt, Wahrheiten ausspricht. Bild
Die Glaubwürdigkeit des Sigmar Gabriel Die politische Mitte ist kein fester Ort, sagt Sigmar Gabriel beim Parteikonvent. Exakt das gleiche hat er bereits vor sechseinhalb Jahren gesagt. Frankfurter Rundschau
Der falsche Zeitpunkt für politische Spielchen Berliner Zeitung
Die Angst ist uralt – und kehrt zurück Auf eine schwer zu verstehenden Welt scheinen wir plötzlich wieder wie Kinder zu reagieren – ein Muster, das Populisten zu nutzen wissen. Tagesspiegel
Kommunen entscheiden Bislang spendeten die Sparkassen lieber, als einen Teil ihres Jahresgewinns direkt den Kommunen zukommen zu lassen. Das wird sich nun ändern – zurecht. FAZ
Liebe Brexit-Briten, dann geht doch endlich! Anders als behauptet, wäre ein EU-Austritt Großbritanniens keineswegs eine Katastrophe für Europa. Nach anfänglichen Turbulenzen könnte ein Brexit die Europäische Union sogar stärken. Die Welt
Die peinlichen ersten 100 Tage von Gianni Infantino Der neue Fifa-Präsiden hat sich schon allerlei geleistet. Zum größten Problem könnte ein Papst-Besuch im Privatjet eines Gönners werden. Süddeutsche Zeitung
Immigration could swing it for Brexit This is a legitimate issue in the campaign that the Leave side would be stupid not to use Financial Times
Don’t panic, Democrats, Hillary Clinton will beat Donald Trump Los Angeles Times
Clinton Clinches Democratic Nomination Clinton reached 2,383 delegates to become the presumptive Democratic nominee with a weekend victory in Puerto Rico and a burst of support from superdelegates. Why Sanders Will Keep Fighting After California Newsweek
A Pause That Distresses After a disappointing jobs report: Don’t panic, but do worry. New York Times
Muhammad Ali Robert Lipsyte on the Life of the Greatest Time